Über 1.000 verschiedene Berufe im militärischen und zivilen Bereich, zahlreiche Möglichkeiten für einen beruflichen Aufstieg, sichere Arbeitsplätze, gute Bezahlung, gelebte Kameradschaft statt Konkurrenzdenken: Als Arbeitgeber hat die Bundeswehr einiges zu bieten.
Kein Wunder, dass sich jedes Jahr viele Bewerber melden. Doch nur ein Teil von ihnen kann sich am Ende über eine Zusage freuen. Denn vor dem Start in die berufliche Zukunft bei den Streitkräften gilt es eine große Hürde zu nehmen: den Bundeswehr Einstellungstest. Wir sagen Dir, was Dich bei dieser Prüfung erwartet.
Bundeswehr Einstellungstest – Online
Seit die Wehrpflicht ausgesetzt ist, kommt niemand mehr zur Bundeswehr, weil er muss. Vielmehr ist die Bundeswehr jetzt eine Freiwilligenarmee, die Männern und Frauen gleichermaßen offen steht. Andersherum heißt das aber auch, dass der Bund aktiv um Nachwuchs werben muss. Die Streitkräfte müssen sich als Arbeitgeber genauso behaupten und Kandidaten von sich überzeugen wie jedes andere Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt. Und es gibt einige Bereiche, in denen der Personalbedarf groß ist. Die technischen Berufe und der IT-Bereich zählen zum Beispiel dazu.
Doch der Dienst stellt hohe Anforderungen – an den Kopf und den Körper. Dass die Bundeswehr jeden nimmt, ist deshalb ein Mythos. Es ist zwar richtig, dass der Schulabschluss nur ein Aspekt ist. Wer Soldat oder ziviler Mitarbeiter werden will, braucht nicht unbedingt Abitur. Auch Schulabgänger ohne Abschluss haben eine Chance. Vorausgesetzt, sie bringen die notwendige Eignung mit. Und ob das der Fall ist, zeigt sich beim Einstellungstest.
Warum führt die Bundeswehr einen Einstellungstest durch?
Ob als Soldat oder in Zivil: Im Dienst der Bundeswehr leistet Du einen Beitrag dazu, dass die Menschen in Deutschland in Frieden und Sicherheit leben können. Zusammen mit Deinen Kameraden oder Kollegen übernimmst Du dabei vielseitige und spannende, aber auch herausfordernde und anspruchsvolle Aufgaben. Deshalb brauchst Du nicht nur Fachwissen. Der Dienst verlangt genauso, dass Du körperlich topfit und psychisch stark bist. Du musst Situationen schnell und richtig einschätzen können und Verantwortung für Mensch und Gerät übernehmen. Außerdem brauchst Du einen gefestigten Charakter. Denn im Einsatz setzt Du mitunter Deine Gesundheit und Dein Leben aufs Spiel, um Recht, Ordnung und Freiheit zu verteidigen.
Nun kann sich die Bundeswehr anhand Deiner Bewerbungsunterlagen zwar einen ersten Eindruck von Dir verschaffen. Ob Du körperlich und vom Kopf her für den Dienst bei den Streitkräften geeignet bist, lässt sich aus Deinen Zeugnissen aber nicht ablesen. Und auch über Deine Motivation, Deine Ziele und Deine Ansichten sagen Deine Unterlagen nicht viel aus. Und genau aus diesem Grund gibt es den Bundeswehr Einstellungstest. Er prüft Dich in vielen verschiedenen Bereichen und liefert dadurch ein umfangreiches Gesamtbild, das eine Einschätzung Deiner Eignung erlaubt.
Gleichzeitig hast Du durch den Eignungstest die Chance, zu zeigen, was Du drauf hast. So kannst Du mit guten Leistungen überzeugen und Deinem Wunschberuf ein ganzes Stück näherkommen – auch wenn Du in der Schule vielleicht nicht der allerbeste Schüler warst.
Die Bausteine vom Bundeswehr Einstellungstest
Wie überall besteht der erste Schritt auf Deinem Weg zur Bundeswehr in Deiner Bewerbung. War sie erfolgreich, lädt Dich die Bundeswehr zum Eignungstest ein. Wo er stattfindet, richtet sich danach, was Du beim Bund machen willst und wo Du wohnst. Oft wirst Du für den Test in das Karrierecenter eingeladen, das für Dein Bundesland zuständig ist. Mit zwei Ausnahmen: Möchtest Du die Laufbahn der Offiziere einschlagen, nimmst Du im Assessment-Center für Führungskräfte in Köln am Eignungstest teil. Und wenn Du zur Marine willst, kümmert sich das Karrierecenter in Wilhelmshaven um das Auswahlverfahren.
Der Umfang und die inhaltlichen Schwerpunkte vom Bundeswehr Einstellungstest hängen ebenfalls von Deinen Zielen ab. Bewirbst Du Dich zum Beispiel als Offizier im Sanitätsdienst oder als Feldwebel im IT-Bereich, wird Deine Prüfung umfangreicher sein, als wenn Du Freiwilligen Wehrdienst leiten möchtest. Und wenn Du zur Luftwaffe willst, werden bei Deiner Prüfung Themen wie Physik und Technik eine größere Rolle spielen als bei einer Bewerbung für einen kaufmännischen Job in der Verwaltung. Trotzdem ist der grundlegende Ablauf gleich.
Der Eignungstest dauert alles in allem zwei Tage. In dieser Zeit wohnst Du kostenfrei in der Kaserne. Für Deine Verpflegung ist gesorgt und auch Deine Fahrtkosten werden übernommen. Du musst nur Deine Sportsachen und ein paar persönliche Dinge zum Einstellungstest mitbringen.
Ein Wort zur Reihenfolge
Bevor wir uns gleich die einzelnen Stationen vom Einstellungstest anschauen, eines noch vorab: Die Reihenfolge, in der Du die einzelnen Prüfungen durchläufst, kann unterschiedlich sein. Das liegt daran, dass zusammen mit Dir mehrere andere Bewerber am Test teilnehmen. Damit die Wartezeiten an den Stationen nicht zu lang werden, werdet ihr in kleinere Gruppen eingeteilt. Während Du mit Deiner Gruppe dann an einer Station anfängst, beginnt eine andere Bewerbergruppe mit einer anderen Prüfung. An den Tests selbst ändert sich dadurch aber natürlich nichts.
Die schriftliche Prüfung
Ein Baustein, der immer dazugehört, ist der schriftliche Eignungstest. Er umfasst in erster Linie einen Computertest, der auch CAT-Test genannt wird. CAT steht für Computer-Assistierte Testung. Wobei es strenggenommen gar nicht ganz richtig ist, dass es nur ein Computertest ist. Denn der CAT-Test beinhaltet mehrere Testverfahren. Welche Themen und Inhalte drankommen, hängt davon ab, für welche Laufbahn und welchen Tätigkeitsbereich Du Dich beworben hast. Generell solltest Du aber mit Aufgaben aus folgenden Bereichen rechnen:
- Deutsch – und hier geht es hauptsächlich um Rechtschreibung und Grammatik
- Mathe
- Technik, Physik und Biologie
- Allgemeinwissen – insbesondere in den Bereichen Geschichte, Politik und Gesellschaft
- Fachwissen zur Bundeswehr
- räumliches und logisches Denken
- Reaktionsschnelligkeit
- Konzentrationsvermögen
Die Aufgaben beim CAT-Test sind Multiple-Choice-Aufgaben. Das bedeutet: Zu jeder Frage werden Dir mehrere Antwortmöglichkeiten vorgeschlagen. Du musst daraus die richtige Lösung auswählen. Dabei ist immer nur eine Antwort richtig. Eigene Antworten musst Du nicht formulieren. Allerdings ist die Bearbeitungszeit bei den einzelnen Testabschnitten verschieden. So hast Du Mal ein bestimmtes Zeitfenster für einen ganzen Aufgabenblock. In anderen Abschnitten hast Du für jede Aufgabe nur wenige Sekunden Zeit.
Das adaptive Testverfahren
Wenn Du Dich über den CAT-Test informierst, wird Dir immer wieder das Stichwort adaptive Testverfahren begegnen. Denn dieses Verfahren wird bei den schriftlichen Tests angewendet. Und was heißt das? Nun, die Idee hinter dem adaptiven Testverfahren ist, dass sich der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben an Deine Fähigkeiten angepasst. Und das läuft so: Beantwortest Du eine Frage richtig, wird die nächste Frage etwas schwerer. Löst Du eine Aufgabe hingegen falsch, wird die folgende Aufgabe ein bisschen leichter. Auf diese Weise kann die Bundeswehr ermitteln, auf welchem Level sich Deine intellektuellen Fähigkeiten bewegen. Und dafür reichen vergleichsweise wenige Fragen aus.
Psychologischer Test
Zu den Wissensfragen beim Computertest können einige psychologische Fragen dazukommen. Dieser Test nennt sich auch Fragebogenverfahren. Du siehst dazu verschiedene Aussagen vor Dir, zum Beispiel “Ich kann gut mit Kritik umgehen.” Dazu gibt es eine Skala mit mehreren Abstufungen, die von “Ich stimme vollkommen zu.” bis zu “Das trifft überhaupt nicht zu.” reichen. Du musst dann eine der Abstufungen auswählen, um auf diese Weise anzugeben, wie Du die jeweilige Behauptung für Dich einordnest.
Beim Fragebogenverfahren gibt es keine richtigen oder falschen Lösungen. Hier geht es vielmehr darum, Dich und Deine Persönlichkeit einzuschätzen. Antworte deshalb am besten ehrlich und spontan. Denn später, beim Vorstellungsgespräch, wirst Du ein paar Deiner Antworten erklären müssen.
Der Aufsatz
Willst Du die Offizierslaufbahn einschlagen oder im zivilen Bereich arbeiten, gehört zum schriftlichen Einstellungstest ein Aufsatz dazu. Du bekommst dafür drei Themen zur Auswahl. Den Aufsatz schreibst Du dann – wie in der Schule – ganz klassisch von Hand mit Stift auf Papier.
Auf den schriftlichen Teil kannst Du Dich gut vorbereiten!
Für den schriftlichen Einstellungstest kannst und solltest Du üben. Dabei kommt es bei der Vorbereitung vor allem darauf an, dass Du die verschiedenen Aufgabentypen kennenlernst. Denn wenn Du durchschaut hast, um was es bei den jeweiligen Fragen geht, weißt Du, wie Du beim Lösen vorgehen musst.
Und wie kannst Du üben? Auf der Internetseite der Bundeswehr findest Du einen Assessment-Trainer. Dieser kleine Online-Test beinhaltet zwar nur wenige Beispielaufgaben, vermittelt Dir aber einen ersten Eindruck. Auch wir haben für Dich natürlich viele weitere Informationen über das Auswahlverfahren und die Bundeswehr zusammengestellt. Außerdem stellen wir Dir jede Menge Beispielaufgaben und Übungstests zur Verfügung. Viele davon kannst Du kostenfrei nutzen. Für eine intensive Vorbereitung können wir Dir unsere kostenpflichtigen Pakete empfehlen. Sie werden stets aktualisiert, sind umfangreicher und Du bekommst ein individuelles Feedback.
Du kannst mit Fachliteratur trainieren. Im Handel findest Du einige Bücher, die sich mit Einstellungstests und Assessment Centern beschäftigen. Gut ist, wenn Du Dir ein Buch speziell über den Bundeswehr Einstellungstest besorgst. Denn so kannst Du Dir Fachwissen aneignen. Willst Du allgemeine Themenfelder wie Mathe, Deutsch oder logisches Denken üben, kannst Du aber auch auf Bücher zu den Einstellungstests von Polizei, Zoll und Feuerwehr zurückgreifen. Und es macht nichts, wenn die Bücher schon etwas älter sind. Denn es geht ja um die Aufgabentypen als solches – und die ändern sich nicht.
Natürlich kann es nicht schaden, wenn Du einen Blick in Deine Schulbücher wirfst, um Dein Wissen in Sachen Rechenregeln, Rechtschreibung oder physikalische Formeln aufzufrischen. Über die Bundeswehr und ihre Aufgaben, aber auch über Deine gewünschte Verwendung kannst Du Dich zum Beispiel online auf der Webseite der Bundeswehr informieren. Und damit das Üben nicht zu eintönig wird, kannst Du Rätsel lösen und Quizsendungen schauen. Dadurch trainierst Du Deine Allgemeinbildung auf unterhaltsame Art.
Der Sporttest
Ein weiterer Baustein vom Bundeswehr Einstellungstest ist der Sporttest. Er nennt sich Basis Fitness Test und ist für alle Bewerber gleich. Im Auswahlverfahren besteht der sportliche Eignungstest aus drei Stationen.
1. Sprinttest über 11 x 10 Meter
Der Sprinttest ist eine Mischung aus Pendellauf und Geschicklichkeitsübung. Du rennst nämlich elfmal eine Strecke von zehn Metern. Allerdings sprintest Du nicht nur hin und zurück. Stattdessen gehst Du zwischen den Runden in Bauchlage und startest Deine Sprints aus dieser Position heraus.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Trainings-Center (2022)
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
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Als Ausgangsposition liegst Du bäuchlings auf einer Matte. Nach dem Startkommando springst Du auf und rennst zu einer Pylone, die zehn Meter entfernt ist. Um diese Pylone läufst Du herum, kehrst auf die Matte zurück und legst Dich dort wieder auf den Bauch. Dann nimmst Du Deine Hände so auf dem Rücken zusammen, dass sie sich berühren. Das waren die beiden ersten Sprints und gleichzeitig die erste Runde. Und das Ganze wiederholst Du noch viermal. Hast Du fünf Runden hinter Dir, folgt der elfte und letzte Sprint. Nach dem sechsten Aufstehen rennst Du also noch einmal bis zur Pylone. Dort wird Deine Zeit gestoppt.
2. Klimmhang-Test
Die zweite Station ist eine Kraftübung. An einem Reck nimmst Du dafür die Endposition von einem klassischen Klimmzug ein. Dein Ziel ist, so lange wie möglich in dieser Position zu verharren. Deine Zeit wird ab dem Startkommando bis zu dem Moment gemessen, in dem Du mit Deinem Kinn unter die Reckstange absinkst.
3. Fahrrad-Ergometer-Test über 3.000 Meter
Bei der dritten und letzten Station vom Bundeswehr Sporttest geht es um Deine Kondition. Auf einem Fahrrad-Ergometer musst Du nämlich drei Kilometer radeln. Und das möglichst schnell.
Für den Test ist das Fahrrad-Ergometer auf eine Leistung von 130 Watt eingestellt. Radelst Du mit ungefähr 85 Umdrehungen pro Minute, schaffst Du die Strecke in der geforderten Zeit. Du musst es aber nicht bei dieser Einstellung belassen, sondern kannst den Widerstand auch erhöhen oder senken. Eine höhere Wattzahl führt zu einem größeren Widerstand. Gleichzeitig legst Du so aber mit jeder Umdrehung mehr Meter zurück. Senkst Du die Leistung, ist der Widerstand kleiner und das Radeln weniger anstrengend. Doch weil Du weniger Meter machst, musst Du sehr viel schneller strampeln. Sonst ist Deine Zeit abgelaufen, bevor Du im Ziel bist.
Zusatzübung für Bewerber bei der Feuerwehr
Eigentlich hast Du den sportlichen Teil vom Eignungstest nach dem Fahrradergometer-Test hinter Dir. Eine Ausnahme gilt nur dann, wenn Du zur Feuerwehr willst. In diesem Fall kommt nämlich noch eine weitere Übung dazu. Sie ist gleich die erste Station, findet also noch vor dem Sprinttest statt. Und bei dieser Übung geht es um Dein Gleichgewicht und Deine Trittsicherheit. Du läufst dabei über einen Schwebebalken, drehst um, gehst zur Mitte zurück und springst nach drei Schritten rückwärts vom Schwebebalken herunter. Die Übung musst Du in maximal 31 Sekunden beendet haben.
Ein Hinweis zum Basis Fitness Test
Bei Deiner Vorbereitung auf den Bundeswehr Einstellungstest wirst Du vermutlich über zwei Dinge stolpern. Der erste Punkt ist, dass Dir der Basis Fitness Test mit einem 1.000-Meter-Lauf als Ausdauerübung begegnen wird. Das liegt daran, dass der Test in dieser Form der normale Bundeswehr Sporttest ist. Alle aktiven Soldaten legen ihn einmal pro Jahr als Nachweis für ihre körperliche Leistungsfähigkeit ab. Du wirst den Sporttest auch schon bald wiederholen – nämlich am Anfang und am Ende Deiner Grundausbildung.
Beim Einstellungstest – und tatsächlich auch nur hier – absolvierst Du als dritte Station aber keinen Lauf über 1.000 Meter. Stattdessen radelst Du drei Kilometer auf dem Fahrradergometer. Weil es diesen Unterschied gibt, heißt der Fitnesstest im Auswahlverfahren offiziell Basis Fitness Test der Personalgewinnung.
Der zweite Punkt ist, dass Du manchmal auf einen Sporttest namens Physical Fitness Test stoßen wirst. Dieser Fitnesstest umfasst fünf Disziplinen, nämlich einen Pendellauf, den Standweitsprung, Sit-Ups, Liegestütze und den Cooper-Test. Er war der frühere Sporttest, den Soldaten und Bewerber ablegen mussten. Inzwischen wurde der Physical Fitness Test aber durch den Basis Fitness Test ersetzt. Entsprechende Informationen sind deshalb nicht mehr aktuell.
Übrigens: Ausführliche Tipps für Deine Vorbereitung auf den Sporttest haben wir in diesem Beitrag für Dich zusammengestellt.
Der mündliche Test
Natürlich möchte Dich die Bundeswehr nicht nur durch Unterlagen und irgendwelche Testergebnisse, sondern auch ganz persönlich kennenlernen. Deshalb findet ein Vorstellungsgespräch statt. Dieses Interview ist gleichzeitig das Herzstück der mündlichen Prüfung.
Das persönliche Gespräch wird oft als psychologisches Gespräch bezeichnet. Das liegt daran, dass Du es mit einem Psychologen führst. Zusätzlich dazu nimmt meist ein Offizier an dem Gespräch teil. Tatsächlich ist das Interview letztlich aber nichts anderes als ein ganz normales Bewerbungsgespräch. Die Prüfer werden Dich nach Deinem bisherigen Werdegang, Deinen Stärken und Schwächen, Deinen Interessen und nach Deinen Eigenschaften fragen. Außerdem werden sie wissen wollen, warum Du zur Bundeswehr willst und wie es zu Deiner Berufswahl kam. Auch Deine beruflichen Ziele und Deine Vorstellungen vom Dienstalltag werden ein Thema sein. Gleiches gilt für kritische Themen wie Auslandseinsätze, den Dienst an der Waffe oder bundesweite Versetzungen.
Fragen zur Bundeswehr und zu den Besonderheiten, die Deine angestrebte Laufbahn ausmachen, solltest Du deshalb beantworten können. Denn die Erfahrung zeigt, dass die Prüfer erwarten, dass Du weißt, was auf Dich zukommt. Gut, andererseits will jeder Arbeitgeber, dass sich ein Bewerber mit dem Unternehmen beschäftigt hat. Die Bundeswehr ist hier also keine Ausnahme.
Die Gruppensituation für angehende Feldwebel und Offiziere
Wenn Du Dich für die Feldwebel– oder Offizierslaufbahn beworben hast, ist ein Gruppensituationsverfahren Bestandteil Deiner mündlichen Prüfung. In diesen Laufbahnen übernimmst Du eine Führungsposition. Deshalb will die Bundeswehr sehen, wie es um Deine kommunikativen Fähigkeiten steht und wie Du Dich anderen gegenüber verhältst. Durchsetzungsvermögen, Teamgeist, die Zusammenarbeit mit Dritten und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, sind ebenfalls Aspekte, die eine Rolle spielen.
Für die Gruppensituation wirst Du mit zwei oder drei anderen Bewerbern eine Gruppe bilden. Anschließend bekommt ihr Aufgaben, die ihr gemeinsam bearbeiten müsst. Eine Aufgabe kann darin bestehen, dass ihr über ein vorgegebenes Thema diskutiert. Du wirst dabei den Standpunkt vertreten, den Dir die Prüfer vorher zugewiesen haben. Eine andere Aufgabe kann sein, dass ihr ein Problem lösen müsst. Ein Klassiker hier ist, dass ihr zum Beispiel vier Personen seid und auf ein Konzert wollt, aber nur drei Karten habt. Also müsst ihr euch einigen, wer warum zu Hause bleibt.
Nach den Gruppenaufgaben steht dann noch ein Kurzvortrag an. Zu einem vorgegebenen Thema hältst Du dabei eine kurze Rede vor Deiner Gruppe.
Die Studienberatung für Offiziersanwärter
Als Offizier bei der Bundeswehr durchläufst Du einerseits eine militärische Ausbildung. Andererseits absolvierst Du ein Studium. Du lernst also gleich zwei Berufe auf einmal. Die Studienberatung im Rahmen der Aufnahmeprüfung soll klären, welcher Studiengang für Dich in Frage kommt. Der Prüfer erfasst Deinen Schulabschluss, Deine Schulnoten und Deine bisherigen Testergebnisse dafür in einem speziellen Computerprogramm. So erhält er ein persönliches Profil von Dir, das er mit den verfügbaren Studiengängen abgleichen kann.
Passt Dein Profil zu Deinem Studienwunsch und gibt es freie Studienplätze, ist das natürlich optimal. Doch falls nicht, schlägt Dir der Prüfer die Alternativen vor, die er Dir anbieten kann.
Die ärztliche Untersuchung
Auch die ärztliche Untersuchung zählt zu den Bausteinen, die für jeden Bewerber auf dem Programm stehen. Sie soll ermitteln, ob Du aus medizinischer Sicht für den Dienst bei den Streitkräften geeignet bist. Deshalb wird der medizinische Check auch Eignungsuntersuchung genannt. Früher wurde von der Musterung gesprochen.
Die Untersuchung durch den ärztlichen Dienst beinhaltet verschiedene Stationen. Dabei wirst Du gemessen und gewogen und Dein Blutdruck wird gecheckt. Außerdem machst Du einen Seh- und einen Hörtest. Ein Drogentest gehört ebenfalls dazu. Gleiches gilt für die allgemeine Untersuchung durch den Arzt. Er schaut sich zum Beispiel Deine Körperhaltung an, prüft die Beweglichkeit Deiner Gelenke und spricht mit Dir Allergien, Unfallverletzungen und Vorerkrankungen durch.
Der Arzt achtet bei der medizinischen Untersuchung auf zwei Dinge. So geht es zum einen um Deine körperliche Verfassung im Allgemeinen. Zum anderen hat der Bundeswehrarzt die Anforderungen im Blick, die speziell bei Deiner gewünschten Verwendung eine Rolle spielen. Im Ergebnis stellt der Arzt deshalb fest, ob Du generell die notwendige Gesundheit für eine militärische Laufbahn mitbringst – und ob es bestimmte Tätigkeiten und Verwendungen gibt, für die Du nicht in Frage kommst.
Wie geht es nach dem Bundeswehr Einstellungstest weiter?
Nachdem Du alle Abschnitte vom Bundeswehr Einstellungstest erfolgreich durchlaufen hast, geht es für Dich zur sogenannten Einplanung. Der Mitarbeiter, auf den Du dort triffst, hat alle Deine Testergebnisse vor sich. Er sieht also, wie Du beim Computertest und beim Sporttest abgeschnitten hast. Außerdem liegen ihm die Beurteilung vom ärztlichen Dienst und die Empfehlung, die der Psychologe nach dem Interview ausgesprochen hat, vor. Auf dieser Grundlage sagt Dir der Einplaner, welche Möglichkeiten Du hast.
Deine Wünsche, Deine Eignung und der Bedarf der Bundeswehr sind die drei Faktoren, die bei der Einplanung unter einen Hut gebracht werden müssen. Und natürlich wird der Einplaner versuchen, einen Dienstposten für Dich zu finden, der zu Deinen Vorstellungen passt. Aber das ist nicht immer möglich. Denn es kann sein, dass Deine Leistungen nicht gut genug waren. Oder dass der Personalbedarf im jeweiligen Bereich gedeckt ist und es deshalb in naher Zukunft keine freien Dienstposten gibt.
Allerdings hat der Einplaner so gut wie immer eine Auswahl an Angeboten, die er Dir unterbreiten kann. Ist etwas für Dich dabei, besprecht ihr die Formalitäten. Der Einplaner sagt Dir zum Beispiel, wie es jetzt konkret weitergeht und wann Deine Grundausbildung beginnt. Möchtest Du keines der Angebote annehmen oder Dich jetzt noch nicht entscheiden, kann der Einplaner Deine Daten auf Deinen Wunsch speichern. So bleibst Du im Talentpool und kannst zu einem späteren Zeitpunkt immer noch beim Bund einsteigen.
Was wir Dir für Deinen Test mit auf den Weg geben möchten
Du solltest den Bundeswehr Einstellungstest nicht unterschätzen. Natürlich ist er zu schaffen – das beweisen jedes Jahr viele Bewerber, die erfolgreich sind und ihre Bundeswehr-Karriere beginnen. Aber Du hast eben lange Prüfungstage vor Dir, an denen Du in ungewohnter Umgebung einen Test nach dem anderen meistern musst. Wenn Du mit Deinen Leistungen nicht überzeugen kannst, wirst Du den Heimweg ohne Zusage antreten – oder bestenfalls mit einem Angebot, das unter Deinen Erwartungen liegt. Zwar kannst Du den Einstellungstest wiederholen. Aber dadurch verlierst Du unnötig viel Zeit.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Training-Center
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