Wenn Du zur Bundeswehr willst, musst Du das Auswahlverfahren bestehen. Ob Du freiwillig Wehrdienst leisten, eine Ausbildung machen, studieren oder als Profi mit Berufserfahrung einsteigen willst, spielt dabei keine Rolle. Und auch ob es eine militärische oder eine zivile Laufbahn werden soll, ist egal. Um die Eignung von Bewerbern zu prüfen, führt die Bundeswehr standardisierte Tests durch.
Nur: Wie lange dauert der Einstellungstest? Wo findet er statt? Wie komme ich dorthin? Und wie läuft das Ganze ab? All das erfährst Du in diesem Beitrag!
Eignungstest Online Training für die Bundeswehr
Bei der Bundeswehr läuft es ein bisschen anders, als Du es vielleicht von Arbeitgebern aus der Wirtschaft kennst. Am Anfang brauchst Du nämlich erst einmal keine Bewerbungsmappe im klassischen Sinne. Stattdessen setzt Du Dich mit einem Karriereberater zusammen. In einem lockeren Gespräch wird er Dir erklären, welche Möglichkeiten Du bei den Streitkräften hast. Das Ganze ist aber kein Vorstellungsgespräch! Die Aufgabe vom Karriereberater ist, Dich zu informieren und Dir Deine Fragen zu beantworten. Und der Karriereberater hat auch keinen Einfluss darauf, ob Du eingestellt wirst oder ob nicht. Das entscheidet sich erst später, wenn Du am Eignungstest teilgenommen hast.
Nach dem Gespräch mit dem Karriereberater stellst Du Deine Bewerbungsunterlagen zusammen. Anschließend kannst Du entweder eine Online-Bewerbung einreichen. Oder Du gibst Deine Bewerbung beim Karriereberater ab. Er schaut die Unterlagen noch einmal mit Dir durch und leitet sie dann an die zuständige Stelle weiter. Wenn alles gut läuft, bekommst Du einige Zeit später Deine Einladung zum Einstellungstest. Dann wird es ernst! Denn von Deinem Abschneiden beim Test hängt ab, ob und als was Du eingestellt werden kannst.
Muss jeder Bewerber einen Einstellungstest machen?
Ja! Egal, ob freiwillig Wehrdienstleistender, Zeitsoldat oder Zivilist: Jeder Bewerber muss am Einstellungstest teilnehmen – und ihn bestehen.
Der Dienst bei den Streitkräften ist anspruchsvoll. Dich erwarten vielseitige und spannende Aufgaben. Du hast die Chance, Dich weiterzuentwickeln und viel zu lernen. Aber die Tätigkeit ist auch anstrengend und verlangt Dir sowohl mental als auch körperlich einiges ab. Das gilt vor allem bei Einsätzen im Ausland.
Allein anhand von Deinen Bewerbungsunterlagen kann die Bundeswehr aber nicht abschätzen, ob Du alles mitbringst, was Du für den Job brauchst. Zu Deiner körperlichen Fitness oder Deinem Charakter steht dort schließlich wenig drin. Deshalb führt sie umfangreiche Tests durch, die Deine Eignung aus unterschiedlichen Blickwinkeln prüfen. Aber der Test ist sehr fair. Denn er basiert auf klaren und einheitlichen Standards.
Die Einladung zum Eignungstest
Wenn Deine vollständige Bewerbung vorliegt, prüft die Bundeswehr, ob Du die formalen Voraussetzungen für eine Einstellung erfüllst. Außerdem schaut sie sich Deine Unterlagen an und entscheidet auf dieser Basis, ob Du die notwendigen Qualifikationen für Deine angestrebte Verwendung mitbringst. Deine Noten in den Schulfächern Deutsch und Mathe werden dabei eine Rolle spielen. Aber auch Deine Leistungen in einer Fremdsprache, in Technik oder in naturwissenschaftlichen Fächern wie Physik und Chemie können ins Gewicht fallen. Daneben gleicht die Bundeswehr Deine Vorstellungen mit ihrem Bedarf ab. Passt alles soweit zusammen und sieht der Bund eine Chance, Dich einzustellen, wirst Du zum Auswahlverfahren eingeladen.
Geht der Bund grundsätzlich von Deiner Eignung für den Dienst bei den Streitkräften aus, wirst Du jedenfalls eingeladen. In der Einladung steht, wann und wo Du am Test teilnimmst. Und in der Einladung ist auch angegeben, welche Unterlagen Du noch besorgen und mitbringen musst.
Die Termine für die Prüfungen
Möchtest Du in die Laufbahn der Mannschaften, der Unteroffiziere oder der Feldwebel, kannst Du Deine Bewerbung das ganze Jahr über abgeben. Gleiches gilt, wenn Du freiwilligen Wehrdienst leisten willst. Die Grundausbildung, mit der jede Dienstzeit bei der Bundeswehr beginnt, startet seit einiger Zeit monatlich. Als angehender Offizier hingegen muss Deine Bewerbung zum 1. März eines Jahres vorliegen. Die Einstellung erfolgt dann zum 1. Juli. Auch für Ausbildungen und Jobs im zivilen Bereich gibt es feste Einstellungstermine. Wann sie sind und bis wann Du Dich beworben haben musst, steht in den Stellenanzeigen.
Warum wir Dir das alles erzählen? Nun: Da die Bundeswehr das ganze Jahr über Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiter einstellt, finden auch das ganze Jahr über Einstellungstests statt. Wann Dein Prüfungstermin ist, hängt deshalb davon ab, wann Du Dich beworben hast. Meistens wirst Du ungefähr sechs bis acht Wochen nach Deiner Bewerbung wissen, ob und wann Du am Eignungstest teilnimmst.
Was ist, wenn ich an meinem Prüfungstermin nicht kann?
Natürlich kann es passieren, dass Dich die Bundeswehr an einem Termin einlädt, an dem Du keine Zeit hast. Schließlich bewirbst Du Dich ungefähr ein Jahr vor Deiner gewünschten Einstellung. Vermutlich wirst Du deshalb Schüler sein oder arbeiten. Und dann geht es eben nicht immer, dass Du für den Test freibekommst. Vielleicht hast Du aber auch einfach schon etwas anderes vor, das Du nicht verschieben kannst.
Die Prüfungsstandorte
Die Auswahlverfahren werden von den Karrierecentern durchgeführt. Dabei ist jedem Bundesland ein Karrierecenter zugeordnet. Wo Du am Einstellungstest teilnimmst, hängt deshalb davon ab, wo Du wohnst.
Dein Wohnort liegt in … | Den Test absolvierst Du im Karrierecenter … |
Baden-Württemberg | Heilbronner Straße 188, 70191 Stuttgart |
Bayern | Dachauer Str. 128, 80637 München |
Berlin, Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern | Regattastraße 12, 12527 Berlin |
Hessen, Rheinland-Pfalz oder Saarland | Moltkering 9, 65189 Wiesbaden |
Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen oder Hamburg | General-Wever-Straße 119, 30657 Hannover |
Nordrhein-Westfalen | Ludwig-Beck-Straße 23, 40470 Düsseldorf |
Thüringen, Sachsen oder Sachsen-Anhalt | Zeppelinstraße 18, 99096 Erfurt |
Allerdings gibt es zwei Ausnahmen:
- Möchtest Du zur Marine, ist das Karrierecenter in der Opdenhoffstraße 63 in 26384 Wilhelmshaven für Deinen Einstellungstest zuständig. Das gilt unabhängig von Deinem Wohnort.
- Strebst Du die Offizierslaufbahn an, nimmst Du im Assessmentcenter für Führungskräfte in der Kölner Straße 262 in 51149 Köln am Einstellungstest teil. Auch hier ist egal, wo Du wohnst.
Deine Anreise zum Eignungstest
Deiner Einladung liegt ein Gutschein für eine Zugfahrkarte bei. Mit diesem Gutschein kannst Du kostenfrei mit der Deutschen Bahn zu dem Karrierecenter anreisen, bei dem Du am Eignungstest teilnimmst. Wie Du den Gutschein einlösen musst und alle weiteren Einzelheiten sind in der Einladung beschrieben.
Kannst oder willst Du nicht mit dem Zug fahren, kannst Du natürlich auch mit dem Auto fahren. In diesem Fall erfolgt Deine Anreise aber auf eigene Gefahr. Und es kann sein, dass Du außerhalb der Kaserne parken musst. Denn auf dem Gelände gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen. Die Fahrtkosten erstattet Dir die Bundeswehr. Am besten fragst Du bei Deinem Karriereberater oder vor Ort nach, wo und wie Du den Antrag stellen musst.
Liegen Dein Wohnort und das Karrierecenter in der gleichen Stadt, musst Du die Fahrtkosten selbst übernehmen. Wohnst Du beispielsweise in Stuttgart und absolvierst auch Deinen Einstellungstest in Stuttgart, schickt Dir die Bundeswehr also keinen Gutschein für eine Zugfahrkarte zu. Stattdessen musst Du selbst und auf eigene Kosten in die Kaserne kommen. In aller Regel dürfte das aber kein Problem sein.
Die Bundeswehr Einstellungstest Dauer
Wie lange Deine Eignungsprüfung dauert und welche Inhalte sie hat, hängt davon ab, welche Laufbahn Du einschlagen und was genau Du beim Bund machen willst. Bewerber für die Laufbahn der Feldwebel zum Beispiel haben einen etwas umfangreicheren Test vor sich als Bewerber für den freiwilligen Wehrdienst.
Außerdem spielt eine Rolle, wie viele andere Bewerber zusammen mit Dir am Eignungstest teilnehmen. Ist aber auch logisch. Denn je mehr Leute ihr seid, desto länger dauert es, bis ihr die Stationen durchlaufen habt und eure Ergebnisse vorliegen. Und durch Wartezeiten zwischen den verschiedenen Stationen zieht sich eben letztlich der gesamte Test in die Länge.
Einen Unterschied macht auch, wie weit Deine Anreise ist und wann Dein Test beginnt. Kommst Du von weiter weg und fängt Dein Auswahlverfahren früh morgens an, wirst Du vermutlich schon am Vortag anreisen. Dadurch bist Du dann natürlich auch länger vor Ort. Und: Auch Deine Leistungen haben Einfluss auf die Testdauer. Bestehst Du einen Testteil nicht, ist das Auswahlverfahren an diesem Punkt nämlich für Dich beendet.
Deine Unterbringung während der Testteilnahme
Während Du am Einstellungstest teilnimmst, stellt Dir die Bundeswehr eine Unterkunft zur Verfügung. Du wohnst dabei auf dem Gelände des Karrierecenters und wirst in ein Mehrbettzimmer einquartiert. Du teilst Dir Deine Unterkunft also mit mindestens einem anderen Bewerber. Die Unterkünfte sind nach Geschlechtern getrennt. Waschräume und Duschen gibt es auf jeder Etage. Bettwäsche bekommst Du vor Ort, nur ein Handtuch musst Du Dir selbst mitbringen.
Die Übernachtung ist für Dich kostenfrei. Und auch für Deine Verpflegung ist gesorgt. Für Essen und Trinken musst Du also ebenfalls nichts bezahlen.
Was Du zum Test mitbringen solltest
Allzu viel Gepäck brauchst Du nicht, wenn Du Dich auf den Weg zum Einstellungstest machst. Ein paar Dinge sind es dann aber doch, nämlich:
Bundeswehr Einstellungstest Online-Trainings-Center (2022)
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
- Läuft auf allen Geräten – sofortige Freischaltung
- Einmalzahlung, kein Abo!
- das Einladungsschreiben
- die Unterlagen im Original, die im Einladungsschreiben aufgelistet sind
- Dein Personalausweis oder Reisepass
- Handtücher und Duschzeug
- Sportkleidung und Turnschuhe für den Sporttest
- Schreibzeug
- bequeme, aber ordentliche und gepflegte Kleidung für den Test und das Vorstellungsgespräch
Der Ablauf vom Eignungstest
Der Bundeswehr Eignungstest setzt sich aus mehreren Abschnitten zusammen. In welcher Reihenfolge Du die Abschnitte durchläufst, ist verschieden. Bei der Begrüßung wirst Du zusammen mit einer paar anderen Bewerbern in eine Gruppe eingeteilt. Außerdem bekommst Du einen Laufzettel. Darauf steht, wann Du wo für welche Prüfung erscheinen musst. Dabei kann sein, dass Du mit Deiner Gruppe zum Beispiel mit dem Computertest anfängst. Eine andere Bewerbergruppe hingegen beginnt vielleicht mit der ärztlichen Untersuchung. Und für wieder eine andere Gruppe startet das Auswahlverfahren mit dem Sporttest. Die Idee dahinter ist, dass auf diese Weise die Wartezeiten zwischen den einzelnen Test möglichst kurz bleiben sollen.
Vor allem beim Computertest und beim mündlichen Prüfungsteil können der Umfang und die Inhalte unterschiedlich sein. Das hängt immer ein bisschen damit zusammen, für welche Verwendung und welchen Berufsbereich Du Dich bewirbst. Ist aber auch klar. Schließlich kommt es zum Beispiel im Sanitätsdienst eher auf Biologie und Einfühlungsvermögen an, während bei der Luftwaffe Physik und Technik stärker gefragt sind. Der grundlegende Ablauf bleibt aber gleich. Und die Bundeswehr unterscheidet auch nicht danach, ob Du eine Frau oder ein Mann bist.
CAT-Test
Ein wichtiger Bestandteil vom Auswahlverfahren ist der Computertest. Er heißt auch CAT-Test, wobei CAT für Computer-Assistierte Testung steht. Den Test legst Du komplett am PC ab. Und beim PC-Test stehen Deine Intelligenz, Dein Wissen und Deine Reaktion, aber auch Deine Persönlichkeit auf dem Prüfstand. Dafür umfasst der Computertest mehrere Einzeltests. Bei den Abschnitten, die zum IQ-Test gehören, musst Du Fragen aus Bereichen wie beispielsweise
- Deutsch,
- Mathe,
- Technik,
- Physik und Chemie,
- Fachwissen rund um die Bundeswehr,
- Allgemeinwissen (mit den Schwerpunkten Politik, Geschichte und Gesellschaft),
- logisches Denken oder
- visuelles Denkvermögen
beantworten. Dazu kommen Aufgaben, die testen, wie gut Du Dich konzentrieren und wie schnell Du reagieren kannst.
Bei den Fragen handelt es sich um Multiple-Choice-Aufgaben. Das bedeutet: Zu jeder Frage siehst Du mehrere Antwortmöglichkeiten. Aus diesen Antworten musst Du die richtige Lösung auswählen. Eigene Antworten musst Du nicht formulieren. Klar, dass Dein Ziel ist, so viele Aufgaben wie möglich richtig zu lösen.
Adaptive Testverfahren
Eine Besonderheit beim CAT-Test ist, dass sogenannte adaptive Testverfahren angewendet werden. Adaptiv bedeutet, dass sich der Schwierigkeitsgrad der Fragen an Deine Fähigkeiten anpasst. Und das geht so: Löst Du eine Frage richtig, wird die nächste Aufgabe etwas schwerer. Gibst Du hingegen eine falsche Antwort, folgt eine Aufgabe, die ein bisschen einfacher ist als ihr Vorgänger. Durch dieses Verfahren kann die Bundeswehr schnell und ziemlich genau beurteilen, auf welchem Niveau sich Dein Wissen bewegt.
Fragebogenverfahren
Zu den Multiple-Choice-Aufgaben kommt beim CAT-Test noch ein anderer Aufgabentyp dazu. Hier wird auch vom Fragebogenverfahren gesprochen. Dir werden dafür verschiedene Aussagen genannt, zum Beispiel: „Ich knüpfe schnell Kontakte.“ Du musst dann angeben, ob diese Aussage auf Dich zutrifft oder ob Du ihr zustimmst. Dazu kannst Du aus verschiedenen Abstufungen wählen. Diese Fragen kannst Du natürlich nicht richtig oder falsch beantworten. Durch den psychologischen Test möchte die Bundeswehr vielmehr etwas über Deine Persönlichkeit und Deinen Charakter erfahren. Ein paar Deiner Antworten werden später auch beim Vorstellungsgespräch noch einmal Thema sein.
Sporttest
Ein Baustein der Eignungsprüfung, der für alle Bewerber gleich ist, ist der Sporttest. Beim Sporttest handelt es sich um den Basis Fitness Test, kurz BFT. Genauer gesagt ist es der Basis Fitness Test der Personalgewinnung. Später, als Soldatin oder Soldat, legst Du den BFT nämlich auch ab, und zwar einmal pro Jahr. Allerdings sieht der BFT für aktive Soldaten eine andere Ausdauerdisziplin vor. Jedenfalls umfasst der Sporttest drei Stationen.
1. 11 x 10 Meter Sprinttest
Beim Sprint-Test legst Du Dich flach in Bauchlage auf eine Gymnastikmatte. Auf Startkommando richtest Du Dich so schnell wie möglich auf und rennst zu einer Pylone. Die Pylone steht zehn Meter weit weg. Nachdem Du um die Pylone herumgelaufen bist, sprintest Du zurück zur Matte. Dort legst Du Dich wieder bäuchlings hin und klatschst Deine Hände auf dem Rücken zusammen. Damit hast Du die erste Runde geschafft. Und diesen Ablauf wiederholst Du über vier weitere Runden. Nach der fünften Runde stehst Du ein sechstes Mal auf und sprintest zur Wendepylone. Dort wird Deine Zeit gestoppt.
Um den Sprint-Test zu bestehen, darfst Du für die Übung höchstens eine Minute brauchen. Je schneller Du bist, desto besser ist natürlich Deine Wertung
2. Klimmhang-Test
An der zweiten Station wartet ein Reck auf Dich. Dort greifst Du im Kammgriff um die Reckstange und ziehst Dich wie für einen normalen Klimmzug nach oben. Kammgriff heißt, dass Du die Stange von hinten nach vorne umfasst, so dass Deine Handrücken von Dir wegzeigen. Die Endposition vom Klimmzug musst Du so lange wie möglich halten. Als Mindestanforderung beim Klimmhang-Test ist eine Haltedauer von fünf Sekunden vorgegeben.
3. 3.000 Meter Fahrradergometer-Test
Als dritte Übung strampelst Du auf einem Fahrrad-Ergometer. Hier ist die Vorgabe, dass Du eine Strecke von drei Kilometern in unter 6:30 Minuten zurücklegen musst. Der Test startet mit einer Aufwärmphase. Sie dauert eine Minute. Danach erhöht sich die Wattzahl und die Messung beginnt.
Für den Test ist der Widerstand auf 130 Watt voreingestellt. Belässt Du es dabei und radelst mit 80 Umdrehungen pro Minute, kommst Du in der vorgegebenen Zeit ins Ziel. Du kannst den Widerstand aber verstellen. Wählst Du eine höhere Wattzahl, legst Du mit jeder Umdrehung mehr Meter zurück. Bleibst Du bei den 80 Umdrehungen, schaffst Du die Strecke also schneller. Allerdings ist das Radeln dadurch natürlich auch anstrengender. Senkst Du die Wattzahl, muss Du ein ganzes Stück schneller radeln, damit Du die Distanz rechtzeitig schaffst.
Als Soldat machst Du beim BFT eine andere Ausdauerübung. Nämlich einen Lauf über einen Kilometer. Auch den 1.000-Meter-Lauf musst Du in höchstens sechseinhalb Minuten schaffen.
Ärztliche Untersuchung
Bei der sogenannten medizinischen Eignungsuntersuchung überprüft der ärztliche Dienst, ob Du gesundheitlich und körperlich für den Dienst bei den Streitkräften geeignet bist. Dabei hast Du bei der ärztlichen Untersuchung verschiedene Stationen vor Dir. Ein Seh- und ein Hörtest stehen zum Beispiel genauso auf dem Programm wie ein Drogentest. Du wirst gewogen und gemessen, Deine Körperhaltung wird überprüft und die Beweglichkeit Deiner Gelenke getestet. Außerdem führt der Arzt ein Gespräch mit Dir, bei dem es um mögliche Vorerkrankungen, Verletzungen und ähnliche Dinge aus Deiner Krankengeschichte geht.
Bei der Untersuchung geht es um zwei Sachen. Zum einen schaut sich der Arzt Deine körperliche Verfassung und Deine Gesundheit im Allgemeinen an. Zum anderen prüft der Arzt, ob Du die speziellen Voraussetzungen mitbringst, die Du für Deine gewünschte Verwendung brauchst. Im Ergebnis kann es sein, dass der Bundeswehrarzt bestimmte Tätigkeiten für Dich ausschließt. Oder dass Du sogar als untauglich gemustert wirst. Andersherum kann aber natürlich auch herauskommen, dass Du rundum fit und gesund bist und es aus ärztlicher Sicht keinerlei Einschränkungen gibt.
Vorstellungsgespräch
Natürlich möchte die Bundeswehr Dich auch als Person kennenlernen. Und sie will erfahren, warum Du zu den Streitkräften willst und wie Du Dir Deine berufliche Zukunft vorstellst. Deshalb gehört ein klassisches Bewerbungsgespräch ebenfalls dazu. Das persönliche Gespräch führst Du meist mit einem Psychologen und einem Offizier.
Die Fragen, die Dich beim Vorstellungsgespräch erwarten, sind die typischen Fragen von einem Bewerbungsgespräch. Es wird also um Deinen Werdegang, Deine Motivation und Deine persönlichen Eigenschaften gehen. Natürlich werden die Prüfer auch Auslandseinsätze und andere Dinge im Zusammenhang mit dem Beruf ansprechen. Letztlich geht es zum einen darum, Dich als Mensch kennenzulernen. Zum anderen möchten die Prüfer die Erkenntnisse, die sie durch Deine Bewerbungsunterlagen und Deine bisherigen Testergebnisse über Dich gesammelt haben, vervollständigen.
Gruppenaufgabe (für Feldwebel und Offiziere)
Willst Du die Feldwebel- oder Offizierslaufbahn einschlagen, steht für Dich eine Gruppensituation auf dem Programm. Dabei musst Du zusammen mit anderen Bewerbern zwei oder drei Aufgaben lösen. Das Ziel der Gruppenaufgaben ist, herauszufinden, wie Du Dich gegenüber anderen verhältst und wie es um Deinen Teamgeist steht. Nach den Gruppenaufgaben geben Dir die Prüfer ein Thema vor. Nach einer gewissen Vorbereitungszeit musst Du dann einen Kurzvortrag zu diesem Thema halten.
Als angehender Offizier findet im Rahmen des Tests noch eine Studienberatung statt. Bei diesem Gespräch fragen Dich die Prüfer nach Deinen Wünschen und Vorstellungen. Gleichzeitig ermitteln sie, ob Dein Wunschstudium möglich ist. Und sie zeigen Dir Alternativen auf, die für Dich interessant sein könnten.
Einplanung
Hast Du alle Einzeltests erfolgreich hinter Dich gebracht, werden Deine Ergebnisse ausgewertet. Dabei kommen Deine Leistungen vom CAT- und vom Sporttest, die Beurteilung vom ärztlichen Dienst und die Einschätzung vom Psychologen beim Interview zusammen. Auf dieser Basis werden Dir die Prüfer sagen, ob und welche Verwendung sie für Dich sehen. Mit Blick auf den Personalbedarf erhältst Du anschließend ein Angebot. Nimmst Du das Angebot an, hast Du eine verbindliche Zusage in der Tasche. Dann musst Du nur noch die Formalitäten klären, also beispielsweise wann es losgeht.
Der Einstellungstest im zivilen Bereich
Die Abläufe und Rahmenbedingungen, die wir in den vorhergehenden Abschnitten beschrieben haben, beziehen sich auf den Einstellungstest für eine militärische Laufbahn. Bewirbst Du Dich im zivilen Bereich, läuft die Sache aber ziemlich ähnlich. Das heißt: Nachdem Du Dich über das Bewerbungsportal, per E-Mail oder per Post beworben hast, prüft die Bundeswehr Deine Unterlagen. Konntest Du damit überzeugen, wirst Du zum Einstellungstest eingeladen.
Wo Dein Auswahlverfahren stattfindet, hängt davon ab, was Du beruflich machen willst:
Bewirbst Du Dich für … | … ist für Deinen Einstellungstest zuständig |
eine Ausbildung | ein Dienstleistungszentrum |
den mittleren Dienst | ein Karrierecenter |
den gehobenen oder höheren Dienst | das Assessmentcenter für Führungskräfte |
Der Einstellungstest umfasst einen schriftlichen Teil. Das ist der CAT-Test am Computer. Je nach Beruf kann auch dazugehören, dass Du einen Aufsatz schreiben musst. Dazu kommt der mündliche Teil. Er beinhaltet das Bewerbungsgespräch. Außerdem kann ein Assessment-Center mit Gruppenaufgaben und einem Kurzvortrag anstehen. Ergänzt wird der Eignungstest in einigen Fällen noch um einen praktischen Teil, einen Sporttest oder eine ärztliche Untersuchung. Aber wie gesagt, das hängt immer davon ab, worum es in Deiner Bewerbung geht.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Training-Center
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
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