Flugzeuge und Hubschrauber sind Dein Ding? Aber Du interessierst Dich weniger fürs Fliegen, sondern vor allem für die Technik der Fluggeräte? Dann könnte der Fluggerätmechaniker der richtige Beruf für Dich sein.
Die Bundeswehr bildet die Tätigkeit in drei verschiedenen Fachrichtungen aus. Und das geht ganz ohne Uniform. Denn die Lehre erfolgt als zivile Berufsausbildung. Es sei denn, Du möchtest lieber eine militärische Laufbahn einschlagen. Auch diese Möglichkeit steht Dir offen. Doch bevor Du an Fliegern und Helikoptern schrauben kannst, musst Du erst einmal den Einstellungstest meistern.
Fluggerätmechaniker Bundeswehr Einstellungstest
Die Streitkräfte haben Jets, Transportflugzeuge, Hubschrauber und Drohnen. Alle diese Luftfahrzeuge müssen natürlich gewartet und instand gehalten werden. Diese Aufgabe übernehmen Fluggerätmechaniker. Ihren Job und vor allem den Weg dorthin schauen wir uns in diesem Beitrag genauer an.
Ein kleiner Hinweis vorab: Natürlich ist der Mechaniker kein reiner Männerjob. Frauen können ihn ganz genauso ausüben. Wir belassen es der Einfachheit halber zwar bei einer Berufsbezeichnung – meinen damit aber selbstverständlich beide Geschlechter.
Was machen Fluggerätmechaniker bei der Bundeswehr?
Fluggerätmechaniker sind in Werkstätten, Fertigungshallen und direkt auf dem Rollfeld im Einsatz. Sie stellen sicher, dass das Gerät der Bundeswehr – also die Flugzeuge und die Hubschrauber – sicher abheben, fliegen und landen kann. Dazu führen sie regelmäßig Wartungen durch und überprüfen alle Funktionen. Bei Instandsetzungsarbeiten zerlegen sie Triebwerke und andere Baugruppen in ihre Einzelteile, prüfen jede Komponente, setzen die Systeme wieder zusammen und bauen sie erneut ein.
Aber Fluggerätmechaniker sind auch daran beteiligt, wenn verschiedene Baugruppen und teils sogar ganze Luftfahrzeuge entstehen. Dazu arbeiten sie mit technischen Zeichnungen. Die Bauteile fügen sie zu Systemen wie beispielsweise hydraulischen Anlagen zusammen und montieren sie in den Fluggeräten. Daneben sind Fluggerätmechaniker gefragt, wenn Störungen auftreten. Dann ermitteln sie die Ursache und beheben den Fehler oder den Schaden.
Drei Fachrichtungen
Fluggerätmechaniker spezialisieren sich auf die Instandhaltungstechnik, die Triebwerktechnik oder die Fertigungstechnik. In der Fachrichtung Instandhaltungstechnik geht es in erster Linie darum, die Sicherheit der Fluggeräte und die Funktionsfähigkeit der Systeme sicherzustellen. Dazu warten die Mechaniker die Fluggeräte und setzen sie instand oder überholen sie.
In der Fachrichtung Triebswerkstechnik steht die Wartung von Triebwerken und Motoren im Vordergrund. Die Reinigung, die Instandsetzung, der Austausch von verschlissenen oder defekten Teilen und Kontrollen der Funktionen sind hier typische Aufgaben. In der Fachrichtung Fertigungstechnik wiederum liegt der Schwerpunkt darauf, Bauteile, Baugruppen und Systeme für Fluggeräte herzustellen und zu montieren.
Was muss ich zur zivilen Berufsausbildung wissen?
Der Fluggerätmechaniker ist ein Ausbildungsberuf in der Industrie. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und findet im dualen System statt. Du lernst und arbeitest also an Deinem Arbeitsplatz in einer Ausbildungsstätte der Bundeswehr. Zusätzlich dazu gehst Du in die Berufsschule. Am Ende Deiner Lehre legst Du die Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer ab.
Die Ausbildungsorte
Die Bundeswehr bildet Fluggerätmechaniker an mehreren Standorten aus. Möchtest Du Dich im Verlauf Deiner Ausbildung auf die Fachrichtung Instandhaltungstechnik spezialisieren, kannst Du zwischen folgenden Orten wählen:
Bundesland | Ausbildungsort |
Bayern | Lechfeld und Manching |
Niedersachsen | Bückeburg und Wunstorf |
Nordrhein-Westfalen | Nörvenich |
Rheinland-Pfalz | Alflen |
Schleswig-Holstein | Husum |
Sachsen-Anhalt | Holzdorf |
In der Fachrichtung Fertigungstechnik werden künftige Fluggerätmechaniker in Diepholz ausgebildet. Ausbildungsplätze in der Fachrichtung Triebwerktechnik gibt es in Faßberg. Beide Ausbildungsstätten befinden sich in Niedersachsen.
Die rechtlichen Grundlagen
Weil es sich beim Fluggerätmechaniker um einen anerkannten Ausbildungsberuf handelt, ist die Berufsausbildung gesetzlich geregelt. Die Basis schafft dabei zunächst einmal das Berufsbildungsgesetz. Dazu kommt die Verordnung für den Ausbildungsberuf.
Im Verlauf Deiner Berufsausbildung eignest Du Dir jede Menge Fachwissen rund um die Installation und die Wartung von Fluggeräten und deren Komponenten an. Außerdem lernst Du alles, was Du wissen und können musst, um sicherzustellen, dass Fluggeräte verschiedener Art sicher, zuverlässig sowie fehler- und störungsfrei funktionieren. Die Ausbildungsinhalte ergeben sich dabei aus dem Lehrplan für diesen Beruf. Den Lehrplan kannst Du Dir hier herunterladen.
Dein Gehalt als Azubi
Als angehender Mechaniker für Fluggerät erlernst Du zwar einen technischen Industrieberuf. Als ziviler Azubi gehörst Du aber der Bundeswehrverwaltung und damit gleichzeitig dem öffentlichen Dienst an. Aus diesem Grund unterliegt Dein Ausbildungsverhältnis auch dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes. Nach diesem Tarifvertrag richtet sich dann auch Dein Verdienst. Und nach derzeitigem Stand (2019) beläuft sich das monatliche Brutto-Gehalt auf
- 1.018,26 € im 1. Jahr,
- 1.068,20 € im 2. Jahr,
- 1.114,02 € im 3. Jahr und
- 1.177,59 € im 4. Jahr.
Generell profitierst Du als Azubi beim Bund aber von vielen verschiedenen Leistungen. Weihnachts- und Urlaubsgeld gehören genauso dazu wie die Betreuung durch professionelle Ausbilder. Einen Überblick über die zivile Berufsausbildung kannst Du Dir in dieser Broschüre der Bundeswehr verschaffen. Und diese PDF informiert Dich über die Bundeswehr als Arbeitgeber.
Die Aussichten nach der Lehre
Wenn die Bundeswehr Azubis ausbildet, denkt sie dabei natürlich auch an ihren eigenen Bedarf an Fachkräften. Hast Du die Ausbildung beendet und mit guten Leistungen überzeugt, hat sie deshalb großes Interesse daran, dass Du Deinen beruflichen Weg hier fortsetzt. Dafür gibt es gleich drei Möglichkeiten:
- Facharbeiter: Du kannst in Zivil als Fluggerätmechaniker weitermachen. Als Teil der Bundeswehrverwaltung arbeitest Du dann als ziviler Angestellter auf einem Luftwaffenstützpunkt.
- Beamter: Hängst Du eine weitere Ausbildung dran, kannst Du die Laufbahn als Beamter einschlagen. Als ausgebildeter Mechaniker für Fluggeräte kommen dafür zum Beispiel der mittlere technische Dienst oder der mittlere Dienst bei der Feuerwehr in Frage.
- Soldat: Auch ein Wechsel in den militärischen Bereich ist möglich. Dazu später mehr.
Aber natürlich kannst Du auch auf dem zivilen Arbeitsmarkt Fuß fassen. Flughäfen und Fluggesellschaften bieten Arbeitsplätze für Fluggerätmechaniker. Gleiches gilt für Hersteller von Fluggerät und Zulieferbetriebe für Bauteile und Systeme. Hast Du dann schon etwas Berufserfahrung gesammelt, kannst Du über Weiterbildungen nachdenken. Die Prüfung als Industriemeister oder Techniker kommt hier in Frage. Auch ein Studium in einem Fach wie Luft- oder Fahrzeugtechnik ist denkbar.
Welche Voraussetzungen gelten für eine Lehrstelle?
Wie jeder andere Arbeitgeber hat auch die Bundeswehr bestimmte Erwartungen an Bewerber. Interessierst Du Dich für eine Ausbildung zum Mechaniker für Fluggeräte, solltest Du zunächst einmal folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Du hast mindestens den Hauptschulabschluss mit einem Notendurchschnitt von 3 oder besser.
- In den Fächern Deutsch, Mathematik, Physik und Chemie hast Du gute Noten.
- Du bist handwerklich geschickt.
- Technik interessiert Dich und Du kannst technische Zusammenhänge nachvollziehen.
- Du arbeitest gerne mit anderen in einem Team zusammen.
Mit diesen grundsätzlichen Voraussetzungen alleine ist es aber noch nicht getan. Denn der Bundeswehr ist wichtig, dass Du die richtige Mischung aus fachlicher, persönlicher und charakterlicher Eignung mitbringst. Deshalb gibt es einen Fluggerätmechaniker Bundeswehr Einstellungstest. Dieser Test entscheidet darüber, ob Du eine Lehrstelle bekommst.
Wie kann ich mich um einen Ausbildungsplatz bewerben?
Ein guter Ausgangspunkt für Deine Bewerbung um eine Lehrstelle ist die Karriere-Seite der Bundeswehr. Dort findest Du eine Beschreibung von dem Ausbildungsberuf. Die Beschreibung enthält Informationen über den Job und die Aufgaben. Außerdem fasst sie die wichtigsten Eckdaten zur Berufsausbildung zusammen. Einen Link zur Karriereberatung gibt es ebenfalls. An die Karriereberatung kannst Du Dich wenden, wenn Du Fragen hast oder Dich generell über Deine beruflichen Möglichkeiten beim Bund informieren willst.
Deine Online-Bewerbung
Der entscheidende Punkt in der Beschreibung ist für Dich aber der Link zur Bewerbungsplattform. Auf diesem Portal werden die freien Lehrstellen veröffentlicht. In den Stellenanzeigen sind alle Angaben aufgeführt, die Du für Deine Bewerbung brauchst. Du nutzt die Plattform aber nicht nur, um Dich zu informieren. Sondern Du bewirbst Dich auch über die Plattform. Denn Deine Bewerbung reichst Du online ein.
Dazu musst Du Dich zuerst auf dem Portal registrieren. Hast Du das erfolgreich erledigt, lädst Du für eine vollständige Bewerbung folgende Unterlagen in Dein Profil:
- Anschreiben
- tabellarischer Lebenslauf
- Kopie von Deinem letzten Schulzeugnis
- Kopien von Zeugnissen über Praktika, Jobs und andere berufliche Qualifikationen, sofern vorhanden
Wenn Du noch keine 18 Jahre alt bist, brauchst Du außerdem eine Einverständniserklärung Deines Erziehungsberechtigten. Aus dieser Erklärung muss hervorgehen, dass Dein Erziehungsberechtigter damit einverstanden ist, dass Du am Auswahlverfahren teilnimmst.
Der Stichtag für die Bewerbung
Eine recht kurzfristige und eher spontane Bewerbung ist bei der Bundeswehr nicht möglich. Denn das Auswahlverfahren dauert eine Weile. Aus diesem Grund musst Du Dich mit zeitlichem Vorlauf bewerben.
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Die Ausbildungen fangen – wie auf dem zivilen Arbeitsmarkt – jeweils im August oder September eines Jahres an. Der genaue Termin hängt vom Bundesland ab. Doch Deine Bewerbung muss schon ein knappes Jahr vorher eingegangen sein. Nämlich konkret zum 30. September. Dieses Datum ist der Stichtag, an dem die Bewerbungsfrist endet.
Für die Berufsausbildung brauchst Du zwar einen Schulabschluss. Doch bewerben kannst Du Dich mit dem Zeugnis, das Du zuletzt bekommen hast. Und das muss kein Abschlusszeugnis sein. Gut ist deshalb, wenn Du Dich gegen Ende Deines vorletzten Schuljahres bewirbst. Auf diese Weise sicherst Du Dir die Chance, direkt nach der Schule ins Berufsleben zu starten.
Wie läuft der Fluggerätmechaniker Bundeswehr Einstellungstest ab?
Um die richtigen Kandidaten für die Lehrstellen zu finden, führt die Bundeswehr einen Eignungstest durch. Allerdings gibt es in aller Regel sehr, sehr viele Bewerber um die begehrten Ausbildungsplätze. Und es wäre nicht machbar, wirklich alle Bewerber zum Einstellungstest einzuladen. Aus diesem Grund nimmt die Bundeswehr – so wie es jeder andere Arbeitgeber auch macht – anhand der Bewerbungen schon einmal eine erste Auswahl vor.
Bei der Durchsicht Deiner Unterlagen sind zwei Dinge entscheidend. Einerseits sind das Deine Noten. Die Bundeswehr erwartet insgesamt einen ordentlichen Notendurchschnitt. Besonders wichtig sind aber Deine Leistungen in Deutsch und Mathematik. Denn weil Du diese beiden Hauptfächer immer brauchst, solltest Du darin ganz gut sein. Außerdem zählen die Fächer, die mit Blick auf den Beruf eine Rolle spielen. Beim Mechaniker für Fluggeräte sind das vor allem Chemie und Physik, aber zum Beispiel auch Technisches Werken und Englisch.
Andererseits spielt das Bild, das Deine Bewerbung insgesamt macht, eine große Rolle. Ordentliche und ansprechende Unterlagen mit aussagekräftigen Inhalten sichern Dir an dieser Stelle wichtige Pluspunkte. Hat Deine Bewerbung überzeugt, lädt Dich die Bundeswehr zum Einstellungstest ein. Bei diesem Test legst Du mehrere Prüfungen ab. Und welche das sind, schauen wir uns jetzt genauer an.
Aufsatz
Ein Baustein, der zum Fluggerätmechaniker Bundeswehr Einstellungstest dazugehört, ist der Aufsatz. Meist bekommst Du dafür drei verschiedene Aufgabenstellungen zur Auswahl. Die Themen, die drankommen, wechseln regelmäßig. Es kann aber zum Beispiel um aktuelle Ereignisse, den Beruf oder das alltägliche Leben gehen. Und je nach Thema schreibst Du dazu eine Erörterung oder eine Stellungnahme.
Eine andere Aufgabenstellung, die für den Eignungstest ganz typisch ist, beschäftigt sich mit einem Wortpaar. Dabei werden Dir zwei Begriffe vorgegeben, die zwar ähnlich sind, aber unterschiedliche Bedeutungen haben. So ein Wortpaar ist zum Beispiel “Gewinn und Erfolg”. Deine Aufgabe besteht darin, die beiden Wörter zuerst zu definieren. Danach vergleichst Du sie miteinander und zeigst auf, was die Gemeinsamkeiten und was die Unterschiede sind. Zum Schluss ziehst Du ein Fazit.
Deinen Text schreibst Du, so wie Du es aus der Schule kennst, von Hand. Hilfsmittel wie das Internet oder Bücher gibt es bei dieser Prüfung nicht. Beim Aufsatz geht es natürlich in erster Linie darum, wie gut und sicher Du mit der deutschen Sprache umgehst. Aber der Aufsatz soll auch zeigen, ob Du strukturiert vorgehst, Deine Überlegungen verständlich erklären kannst und ordentlich arbeitest. Ein bisschen geht es außerdem um Dein Allgemeinwissen.
CAT-Test
Der nächste Baustein im Auswahlverfahren ist der sogenannte CAT-Test. CAT ist die Abkürzung für Computer-Assistierte Testung. Dahinter verbirgt sich ein Test, der am Computer stattfindet. Dabei ist der CAT-Test ein Testverfahren, das sich aus mehreren Einzeltests zusammensetzt. Neben Wissens- und Logiktests zählt dazu auch ein Persönlichkeitstest.
Insgesamt geht es beim Computertest vor allem um Deine fachliche Eignung. Der Test soll zeigen, ob Du die Kenntnisse und Fähigkeiten mitbringst, die Du für eine erfolgreiche Ausbildung brauchst. Es wird aber kein sehr spezielles Fachwissen abgefragt. Du solltest zwar ein bisschen was über Technik, Mechanik, Elektronik und Physik wissen. Schließlich willst Du Dich damit ja in Zukunft beruflich beschäftigen. Die Fragen und Übungen beim CAT-Test zielen aber eher auf grundlegendes Allgemeinwissen ab. Für Dich heißt das, dass Du Dich auf Aufgaben aus folgenden Bereichen einstellen solltest:
- Deutsch
- Mathematik
- Chemie und Physik
- Technik, Elektronik, Mechanik und Elektrotechnik
- technisches Verständnis
- logisches Denken
- visuelles, räumliches und abstraktes Vorstellungsvermögen
- Allgemeinwissen (z.B. zu Geschichte, Politik und Erdkunde)
- Konzentrationsfähigkeit und Reaktion
Der PC-Test ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Und je nachdem, welchen Test Du gerade machst, unterscheidet sich der Ablauf ein bisschen. In den meisten Abschnitten ist die Bearbeitungszeit für den ganzen Test festgelegt. Du hast dann eine bestimmte Bearbeitungsdauer für alle Fragen aus der jeweiligen Kategorie. Es gibt aber auch Abschnitte, bei denen die Bearbeitungszeit pro Aufgabe vorgegeben ist. Manchmal sind das ein paar Minuten, manchmal nur wenige Sekunden. Und sobald die Zeit abgelaufen ist, wird die Aufgabe ausgeblendet und die nächste Übung erscheint.
Das adaptive Testverfahren als Besonderheit
Alle Prüfungsfragen beim CAT-Test sind Auswahlfragen. Das heißt: Zu jeder Frage gibt es mehrere Lösungsvorschläge. Daraus musst Du die richtige Antwort auswählen. Es tauchen keine Fragen auf, bei denen Du selbst eine Antwort formulieren musst. Und es kommen auch keine Aufgaben vor, bei denen mehrere Lösungen stimmen.
Allerdings gibt es eine Besonderheit. Bei den Tests wird nämlich ein System angewendet, das sich adaptives Testverfahren nennt. Adaptiv bedeutet, dass sich die Fragen an Deine persönlichen Fähigkeiten anpassen. Nämlich so: Löst Du eine Aufgabe richtig, folgt als nächstes eine Frage, die ein bisschen schwieriger ist. Andersherum wird die nächste Aufgabe etwas einfacher, wenn Du falsch geantwortet hast. Kann sein, dass Dir gar nicht unbedingt auffallen wird, dass sich der Schwierigkeitsgrad verändert. Die Auswertung zeigt durch diese Methode aber ziemlich genau, welche Felder Dir besonders gut liegen – und in welchen Bereichen Du nicht ganz so gut bist.
Der Persönlichkeitstest
Neben Tests, die Deine Kenntnisse und Fähigkeiten überprüfen, gehört zum CAT-Test auch ein Persönlichkeitstest. Ein anderer Name dafür ist Fragebogenverfahren. Beim Persönlichkeitstest bestehen die Aufgaben nicht aus Fragen, sondern aus Aussagen. Und Du musst zu diesen Aussagen Stellung nehmen. Eine Aussage kann zum Beispiel lauten: “Bevor ich mich an die Arbeit mache, verschaffe ich mir gerne erst einmal einen Überblick und erstelle mit einen Plan.” Mithilfe der Antwortmöglichkeiten ordnest Du dann ein, ob und wie sehr die Aussage auf Dich zutrifft.
Durch den Persönlichkeitstest möchte die Bundeswehr etwas über Deine Eigenschaften und Deine Ansichten erfahren. Und weil es dabei um Persönliches geht, kannst Du nicht richtig oder falsch antworten. Tatsächlich ist es auch am besten, wenn Du ehrlich bleibst und die Antworten spontan auswählst. Am Ende entsteht so nämlich ein in sich stimmiges Bild.
Nach dem schriftlichen Teil
Mit dem Aufsatz und dem Computertest hast Du die schriftlichen Prüfungen hinter Dir. Es kann sein, dass jetzt noch eine praktische Aufgabe auf dem Programm steht. Dazu bekommst Du von den Prüfern einen kleinen Auftrag. Bei der Arbeitsprobe geht es darum, wie gut Du Anweisungen umsetzt und wie sorgfältig Du arbeitest.
Dann gibt es erst einmal eine längere Unterbrechung. Die Bundeswehr wertet nun Deine bisherigen Testergebnisse aus und vergleicht sie mit den Leistungen der anderen Bewerber. Hast Du die Prüfungen bis jetzt bestanden und dabei gut abgeschnitten, geht der Einstellungstest für Dich weiter. Reichen Deine Leistungen nicht aus, bist Du leider raus.
Auswahlgespräch
Beim zweiten Teil vom Fluggerätmechaniker Bundeswehr Einstellungstest ist die mündliche Prüfung an der Reihe. Und sie besteht aus einem Auswahlgespräch. Bei dem Interview geht es darum, Dich näher kennenzulernen und etwas über Deine Motivation zu erfahren.
Das Auswahlgespräch gleicht im Großen und Ganzen einem typischen Vorstellungsgespräch. Und die Prüfer fragen die Dinge ab, die bei Bewerbungsgesprächen halt üblicherweise gefragt werden. Du solltest also zum Beispiel auf folgendes vorbereitet sein:
- Wie sind Sie auf den Job als Fluggerätmechaniker gekommen?
- Warum wollen Sie ihre Ausbildung gerne bei uns machen?
- Welche Erwartungen haben Sie an die Berufsausbildung?
- Wie stellen Sie sich einen typischen Arbeitstag als Mechaniker für Fluggerät vor?
- Welche beruflichen Ziele möchten Sie erreichen?
- Nennen Sie uns Ihre größten Stärken und Schwächen!
- Was machen Sie, wenn wir Sie nicht einstellen?
- Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Es kann sein, dass die Prüfer auf den Persönlichkeitstest zu sprechen kommen und ein paar Deiner Antworten hinterfragen. Möglich ist außerdem, dass sie ein paar kritische Fragen stellen, beispielsweise bezogen auf Deine Schulnoten oder Deinen bisherigen Werdegang.
Ansonsten solltest Du natürlich bleiben. Lasse Dich offen auf das Gespräch ein und verstelle Dich nicht. Je authentischer Du bist, desto glaubwürdiger und sympathischer wirkst Du.
Warten auf die Entscheidung
Mit dem Vorstellungsgespräch ist der Einstellungstest beendet. Du musst jetzt abwarten. Wenn das Auswahlverfahren komplett abgeschlossen ist, fällt die Entscheidung. Und ob sich die Bundeswehr für Dich entschieden hat, teilt sie Dir schriftlich mit.
Hat es mit einer Zusage geklappt, klärst Du in den kommenden Monaten die Formalitäten. Kurz vor Beginn der Ausbildung gibt es dann eine Veranstaltung in Deiner Ausbildungsstätte. Dabei kannst Du Familie und Freunden zeigen, wo Du die nächste Zeit verbringen wirst. Und bei dieser Veranstaltung bekommst Du – ganz feierlich und offiziell – Deinen unterschriebenen Ausbildungsvertrag.
Eine militärische Laufbahn als Alternative
Den Mechaniker für Fluggeräte gibt es beim Bund – übrigens genauso wie den Elektroniker für Fluggeräte – als zivilen Ausbildungsberuf. Doch auch im militärischen Bereich ist die Tätigkeit vertreten. Hier gibt es den Fluggerätmechaniker in der Laufbahn der Unteroffiziere und in der Laufbahn der Feldwebel.
Reizt Dich die Uniform, kannst Du entscheiden, ob Du zuerst die zivile Ausbildung machst und danach dann in den militärischen Bereich wechselst. Oder ob Du noch während der Ausbildung eine militärische Laufbahn einschlägst und die Lehre als Soldat beendest. Die dritte Möglichkeit ist, dass Du Dich von Anfang an als Soldatin oder Soldat auf Zeit verpflichtest. In diesem Fall erlernst Du den Beruf während Deiner Dienstzeit als Unteroffizier oder Feldwebel.
Für eine militärische Karriere gelten aber etwas andere Anforderungen. So reicht allein die fachliche Eignung hier nicht aus. Vielmehr musst Du auch charakterlich und körperlich für den anspruchsvollen Soldatenberuf geeignet sein. Der Eignungstest für Soldatinnen und Soldaten ist deshalb etwas umfangreicher. Er umfasst ebenfalls den CAT-Test und das Auswahlgespräch. Der Aufsatz fällt weg, doch dafür gibt es einen Sporttest und eine ärztliche Untersuchung. Als angehender Feldwebel kommt außerdem noch eine Gruppensituation mit Gruppenaufgaben und einem Kurzvortrag dazu.
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