Nach Deinem Einstieg verbindest Du bei der Bundeswehr Ausbildung und Beruf miteinander. Denn als Soldat lernst Du zum einen den Soldatenberuf. Dazu durchläufst Du eine militärische und fachliche Ausbildung. Zum anderen kannst Du in Deiner Dienstzeit einen zivilen Beruf erlernen. So schaffst Du eine optimale Grundlage für Deinen Berufsweg nach Deiner Zeit beim Bund. Andererseits musst Du gar nicht Soldatin oder Soldat werden. Vielmehr kannst Du auch als ziviler Mitarbeiter eine Berufsausbildung machen oder die Beamtenlaufbahn einschlagen. Nur: Wie läuft die Bundeswehr Ausbildung eigentlich ab? Das erfährst Du in diesem Beitrag!
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Der Schutz vor Bedrohungen von außen, Hilfe bei Unglücks- und Katastrophenfällen, die Bewältigung von Krisen weltweit, die Zusammenarbeit mit internationalen Bündnispartnern, der Erhalt der außenpolitischen Handlungsfähigkeit: Die Bundeswehr ist für eine Reihe von sehr wichtigen Aufgaben zuständig. Klar, dass sich dadurch auch viele verschiedene Tätigkeitsbereiche eröffnen, in die Du Dich einbringen kannst. Und damit Du für Deine Aufgaben gut gerüstet bist, bildet Dich die Bundeswehr umfassend aus. Dabei musst Du im Zusammenhang mit der Bundeswehr Ausbildung aber zwischen einer militärischen Ausbildung, einer zivilberuflichen Ausbildung und einer Berufsausbildung unterscheiden. Klingt kompliziert, ist aber halb so wild. Denn was das genau bedeutet, erklären wir Dir im Folgenden.
Die militärische Ausbildung bei der Bundeswehr
Wenn Du Dich als Soldatin oder Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr verpflichtest, bist Du logischerweise als Soldat tätig. Und wie jeden anderen Beruf musst Du natürlich auch diese Tätigkeit lernen. Deshalb durchläufst Du immer eine militärische Ausbildung. Sie beginnt mit der allgemeinen Grundausbildung.
Die Grundausbildung dauert drei Monate. In dieser Zeit lernst Du, was Du als Soldat wissen und können musst. Die Rechte und Pflichten eines Soldaten, der Gefechtsdienst, Waffen- und Schießübungen, Sport und andere Grundlagen vom Wehrdienst gehören dazu. Danach bist Du kurz in Deiner Stammeinheit im Einsatz. Im Anschluss daran folgen verschiedene Ausbildungsabschnitte, Lehrgänge und Kurse, bei denen Du militärisches und fachliches Wissen erwirbst.
Der genaue Ablauf richtet sich aber immer nach Deiner Laufbahn und Deiner Verwendung. Folglich gibt es bei den militärischen Ausbildungen ziemlich große Unterschiede – sowohl was die Dauer als auch was die Inhalte und Abläufe angeht. Aber schauen wir uns die Sache in Ruhe an!
Die Laufbahn der Mannschaften
Als Zeitsoldat in einem Mannschaftsdienstgrad kannst Du viele verschiedene Tätigkeiten übernehmen. Und das in allen Organisationsbereichen der Streitkräfte – beim Heer also genauso wie bei der Luftwaffe, der Marine, dem Sanitätsdienst und der Streitkräftebasis. Bei Deiner Einstellung startest Du mit dem niedrigsten Dienstgrad. Je nachdem, welchem Verband Du angehörst, ist das zum Beispiel der Schütze, der Flieger, der Matrose oder der Sanitätssoldat.
Eine militärische Vorgesetztenfunktion sieht die Laufbahn der Mannschaften nicht vor. Aber das heißt natürlich nicht, dass Du keine wichtigen und anspruchsvollen Aufgaben übernimmst. Es ist nur so, dass Du Dich weniger mit Theorie und dafür mehr mit der Praxis des Soldatenberufs beschäftigst. Mannschaftssoldaten arbeiten unter anderem als Kraftfahrer oder bedienen technische Geräte. Oder sie werden Funker, Rettungssanitäter oder Diensthundeführer.
Als Zeitsoldat in der Laufbahn der Mannschaften kannst Du Dich für zwei bis vier Jahre verpflichten. Bei entsprechender Eignung kannst Du außerdem in eine höhere Laufbahn wechseln. Leistet Du freiwilligen Wehrdienst, tust Du das ebenfalls in dieser Laufbahn.
Die Ausbildung als Mannschaftssoldat
Für einen Einstieg als Soldat in der Mannschaftslaufbahn musst Du mindestens 17 Jahre alt sein. Außerdem darfst Du nicht mehr schulpflichtig sein. Ob und welchen Schulabschluss Du hast, spielt hingegen keine Rolle.
Die militärische Ausbildung beginnt mit der Grundausbildung. Daran schließt sich eine militärfachliche Ausbildung an, die sich auf Deine Verwendung bezieht. Sie dauert einen bis zwei Monate. Danach kannst Du noch eine Ausbildung zum Militärkraftfahrer machen. Auch sie dauert einen bis zwei Monate. Und dann arbeitest Du auch schon auf Deinem Dienstposten.
Die Laufbahn der Fachunteroffiziere
Technik, Verwaltung, Organisation, IT, Medizin: Die Laufbahn der Fachunteroffiziere eröffnet ein riesiges Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. In dieser Laufbahn bist Du Unteroffizier des allgemeinen Fachdienstes – so heißt nämlich die offizielle Bezeichnung. Wie Du an der Bezeichnung erkennst, bist Du Experte auf einem bestimmten Fachgebiet. Du brauchst also entsprechendes Fachwissen. Die Laufbahn der Fachunteroffiziere ist deshalb eine gute Wahl, wenn Du schon eine abgeschlossene Berufsausbildung hast und Deinen beruflichen Weg jetzt bei der Bundeswehr fortsetzen willst. Aber es macht nichts, wenn Du noch keinen Beruf gelernt hast. Denn in diesem Fall machst Du die Berufsausbildung eben im Rahmen Deiner Tätigkeit als Zeitsoldat bei der Bundeswehr.
Verglichen mit der freien Wirtschaft, machst Du als Fachunteroffizier ungefähr das, was ein Geselle in einem Unternehmen macht. Bringst Du schon Fachwissen in Deinem Beruf mit, kannst Du von Anfang an in einem höheren Dienstgrad eingestellt werden. Je nachdem, welche Ziele Du erreichen möchtest, kannst Du Dich in dieser Laufbahn als Zeitsoldat für drei bis 13 Jahre verpflichten.
So läuft Deine Ausbildung ab
Möchtest Du Fachunteroffizier werden, musst Du mindestens 17 Jahre alt sein. Außerdem brauchst Du entweder einen Realschulabschluss. Oder Du bringst den Hauptschulabschluss und eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung mit.
Der Ablauf Deiner militärischen Ausbildung hängt davon ab, in welchem Organisationsbereich Du tätig wirst. In den folgenden Tabellen haben wir die einzelnen Ausbildungsabschnitte für Dich zusammengefasst.
Heer
Dauer in Monaten | Was? |
2 | 1. Teil vom Lehrgang für Unteroffiziersanwärter |
1 | Praktikum in der Truppe |
3 | 2. Teil vom Lehrgang für Unteroffiziersanwärter |
3 | allgemeinmilitärischer Lehrgang |
21 | berufliche Ausbildung |
2 | militärfachlicher Lehrgang |
2,5 | Englischausbildung |
1 | Methodiklehrgang |
Luftwaffe
Dauer in Monaten | Was? |
2 | Grundlehrgang für Unteroffiziere |
1 | Praktikum in der Truppe |
3 Wochen | Grundlagenausbildung |
3 | Lehrgang für Unteroffiziere Teil 1 und 2 |
21 | berufliche Ausbildung |
2,5 | Englischausbildung |
2 | militärfachlicher Lehrgang |
1 | Lehrgang für Unteroffiziere Teil 3 |
Marine
Dauer in Monaten | Was? |
3 | Grundausbildung |
1 | Praktikum in der Truppe |
1 | einsatzlandunspezifische Ausbildung |
1 | Lehrgang für Bootsleute |
24 bis 36 | berufliche Ausbildung |
3 | Lehrgang für Bootsleute |
8 | militärfachliche Ausbildung Stufe 1 und 2 |
3 | Systemausbildung |
1 | Ausbildung zum Leiter am Einsatzort |
2,5 | Englischausbildung |
Sanitätsdienst
Dauer in Monaten | Was? |
3 | Grundausbildung |
1 | Grundlagenausbildung |
3 | Lehrgang für Feldwebel |
24 bis 42 | berufliche Ausbildung |
3 Wochen | Aufbauausbildung im Bereich Methodik |
3 Wochen | Auffrischungs-Ausbildung |
2,5 | Englischausbildung |
1 | Methodiklehrgang |
Militärmusikdienst
Dauer in Monaten | Was? |
3 | Grundausbildung |
7 | musikfachliches Basismodul |
2,5 | Lehrgang für Feldwebel |
36 | musikfachliches Aufbaumodul mit Bachelor-Studium |
Die Laufbahn der Feldwebel
Feldwebel sind Experten, Ausbilder und Führungskräfte in einem. Im Truppendienst kannst Du viele verschiedene Aufgabenbereiche übernehmen, angefangen beim Fallschirm-Sprungeinsatz über das Bedienen von Waffensystemen bis hin zum Führen eines Panzers. Dazu kommt Deine Rolle als Führungskraft. So hast Du bist zu zehn Soldaten, die Dir unterstellt sind. Deine Gruppe bildest Du aus und weist die Kameraden in den militärischen Alltag ein. In Übungen führst Du Deine Gruppe und im Einsatz bist Du für sie verantwortlich. Später, wenn Du Hauptfeldwebel geworden bist, hast Du die Verantwortung für einen Zug. Ein Zug umfasst 30 bis 60 Soldaten.
Entscheidest Du Dich für die Laufbahn der Feldwebel, ist Dein Status ungefähr mit einem Meister in der freien Wirtschaft vergleichbar. Auf Deine Aufgaben wirst Du sehr gut vorbereitet. Doch das dauert seine Zeit und kostet auch Geld. Aus diesem Grund musst Du Dich als angehender Feldwebel für zwölf Jahre verpflichten.
Deine Ausbildung als Feldwebel
Als künftiger Feldwebel kannst Du Dich bewerben, wenn Du zwischen 17 und 29 Jahre alt bist. Außerdem brauchst Du die mittlere Reife oder den Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung. Zusätzlich dazu musst Du körperlich topfit sein und technisches Verständnis mitbringen. Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein und Lernbereitschaft sind weitere Voraussetzungen, die die Bundeswehr von Dir erwartet.
Deine Ausbildung als Feldwebel läuft so ähnlich ab wie die militärische Ausbildung der Fachunteroffiziere. Nur dass Du statt der Berufsausbildung eine Ausbildung auf Deinem Dienstposten machst. Außerdem hast Du längere Praktika, bei denen Du Dein Wissen und Können in der Praxis anwendest. Bei der Ausbildung von Rekruten zum Beispiel.
Klar, dass die Inhalte Deiner Ausbildung wieder von dem Verband abhängen, dem Du angehörst. Auch hier haben wir aber übersichtliche Tabellen für Dich vorbereitet.
Heer
Dauer in Monaten | Was? |
2 | 1. Teil vom Lehrgang für Feldwebelanwärter |
1 | Truppenpraktikum |
3 | 2. Teil vom Lehrgang für Feldwebelanwärter |
3 | allgemeinmilitärischer Feldwebellehrgang |
1 | Methodiklehrgang |
9 bis 12 | Ausbildung auf dem Dienstposten |
3 bis 5 | militärfachlicher Feldwebellehrgang |
bis 10 | Truppenpraktikum |
2,5 | Englischausbildung |
Luftwaffe
Dauer in Monaten | Was? |
2 | Grundlehrgang |
1 | Truppenpraktikum |
3 Wochen | Grundlagenausbildung |
3 | Feldwebel-Lehrgang Teil 1 und 2 |
2,5 | Englischausbildung |
12 | Lehrgang der Luftwaffensicherungstruppe |
1 | Feldwebel-Lehrgang Teil 3 |
Marine
Dauer in Monaten | Was? |
3 | Grundausbildung |
1 | Truppenpraktikum |
6 | Vollausbildung |
1 | einsatzlandunspezifische Ausbildung |
4 | Lehrgang für Bootsleute |
6 | Gruppenführerlehrgang |
2,5 | Englischausbildung |
Streitkräftebasis
Dauer in Monaten | Was? |
2 | 1. Teil vom Lehrgang für Feldwebelanwärter |
1 | Truppenpraktikum |
3 | 2. Teil vom Lehrgang für Feldwebelanwärter |
3 | allgemeinmilitärischer Lehrgang |
1 | Methodiklehrgang |
6 | Truppenpraktikum |
2,5 | Englischausbildung |
3 | 1. militärfachlicher Lehrgang |
5 | Truppenpraktikum |
4 | 2. militärfachlicher Lehrgang |
8 | Truppenpraktikum |
Kleine Notiz am Rande:
Vielleicht wunderst Du Dich darüber, dass die Fachunteroffiziere und die Feldwebel immer mal wieder in einem Atemzug genannt werden. Und dass sie zum Teil die gleichen Lehrgänge besuchen. Das hat einen einfachen Grund. Beides sind nämlich Unteroffiziere. Nur ist die Laufbahn der Unteroffiziere zweigeteilt.
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- So gibt es zum einen die Unteroffiziere ohne Portepee. Das sind die Unteroffiziere im allgemeinen Fachdienst, also die Fachunteroffiziere.
- Zum anderen gibt es die Unteroffiziere mit Portepee. Sie bilden die Feldwebel. Dabei können Feldwebel im Fachdienst oder im Truppendienst arbeiten.
Ausführlicher kannst Du das Ganze im Beitrag über die Dienstgrade bei der Bundeswehr nachlesen.
Die Laufbahn der Offiziere
Ob Zugführer in einer Panzerkompanie oder bei den Feldjägern, Kommandant auf einem Minensuchboot, Pilot eines Kampfflugzeuges oder Truppenarzt: Als Offizier erwarten Dich abwechslungsreiche und spannende Aufgaben. Du arbeitest mit besonderem Gerät und bist zum Teil an vielfältigen Orten im Einsatz.
Als Fachmann in Deinem Aufgabengebiet besteht Deine Kernaufgabe aber darin, Dir unterstellte Soldatinnen und Soldaten auszubilden und zu führen. Du hast eine Vorgesetztenfunktion und leitest militärisches wie auch ziviles Personal bei seiner Aufgabenerfüllung an. Klar, dass Du dafür pädagogisches Geschick, soziale Kompetenzen, Durchsetzungsvermögen und viel Verantwortungsbewusstsein brauchst. Immerhin trägst Du die Verantwortung für Mensch und Gerät.
Zusätzlich dazu musst Du technisches Verständnis, Fachwissen, Fremdsprachenkenntnisse und die Bereitschaft, Dich stetig weiterzubilden, mitbringen. Und Du musst körperlich topfit und mental stark sein. Denn bei Übungen und in Einsätzen bist Du Vorbild für Deine Truppe und triffst gleichzeitig die Entscheidungen.
Wie Du siehst, sind die Anforderungen an Offiziere ganz schön hoch. Aber die Bundeswehr bereitet Dich sehr gründlich und umfassend auf Deine Aufgaben vor. Als angehender Offizier durchläufst Du nämlich im Prinzip gleich drei Ausbildungen. Das sind zum einen eine militärische Ausbildung und zum anderen eine fachspezifische Ausbildung. Und als drittes kommt ein Studium dazu. Das Studium machst Du entweder an einer der beiden Bundeswehr-Universitäten oder einer zivilen Universität, mit der die Bundeswehr zusammenarbeitet.
Wenn Du die Offizierslaufbahn einschlagen möchtest, musst Du Dich für mehrere Jahre verpflichten. Konkret sind es mindestens 13 Jahre. Es sei denn, Du willst in den fliegerischen Dienst oder in den Sanitätsdienst. Dann beträgt die Mindest-Verpflichtungsdauer 16 bzw. 17 Jahre.
Der Ablauf der Bundeswehr Ausbildung
Voraussetzung für Deine Bewerbung als Offiziersanwärter ist, dass Du zwischen 17 und 29 Jahre alt bist. Außerdem brauchst Du das Abitur. Je nachdem, welcher Teilstreitkraft Du angehörst, gliedert sich Deine Offiziersausbildung im Truppendienst in verschiedene Abschnitte.
Heer
Dauer in Monaten | Was? |
6 | Lehrgang für Offiziersanwärter |
3 | 1. Teil vom Offizierlehrgang |
2 | Sprachausbildung |
3 | Praktikum in der Truppe |
48 | Studium |
3 | 2. Teil vom Offizierlehrgang |
10 | 3. Teil vom Offizierlehrgang |
Luftwaffe
Dauer in Monaten | Was? |
3 | Grundausbildung |
7 | Lehrgang für Offiziersanwärter |
4 | Praktikum in der Truppe |
48 | Studium |
9 | militärfachliche Ausbildung |
Marine
Dauer in Monaten | Was? |
1,5 | militärische Basisausbildung |
9,5 | Grundlehrgang für Offiziere |
3 | infanteristische Grundausbildung |
48 | Studium |
9 | militärfachliche Ausbildung |
Die zivilberufliche Aus- und Weiterbildung bei der Bundeswehr
Die militärische und fachliche Ausbildung vermittelt Dir das Wissen und Können, das Du als Soldatin oder Soldat brauchst. Zusätzlich dazu kannst Du bei der Bundeswehr aber auch einen zivilen Ausbildungsberuf lernen. Das ist zum einen möglich, wenn Du jünger bist als 29 Jahre und noch keine zivile Ausbildung gemacht hast. Oder wenn Du Dich beruflich neu orientieren möchtest.
Während Deiner Dienstzeit kannst Du die Berufsausbildung dann absolvieren, wenn Du die Laufbahn der Unteroffiziere oder der Feldwebel im Fachdienst einschlägst. Denn in diesen Laufbahnen brauchst Du unbedingt eine Ausbildung in einem zivilen Beruf. Bringst Du noch keine abgeschlossene Berufsausbildung mit, die für Deine Tätigkeit verwertbar ist, machst Du die Ausbildung im Rahmen der militärischen Laufbahn bei der Bundeswehr. Das Ganze nennt sich dann zivilberufliche Aus- und Weiterbildung oder kurz ZAW.
Zum anderen kommt eine ZAW-Maßnahme für Dich in Frage, wenn Deine Dienstzeit als Zeitsoldat ihrem Ende zugeht. Über den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr hast Du dabei die Möglichkeit, einen Ausbildungsberuf zu lernen oder Dich in Deinem Beruf weiterzubilden. Damit schaffst Du die Grundlage, um nach Deiner militärischen Karriere auf dem zivilen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
In welchen Berufen ist eine zivilberufliche Aus- und Weiterbildung möglich?
Durch die ZAW kannst Du als Soldatin oder Soldat auf Zeit viele verschiedene Berufe erlernen. Die Palette reicht dabei von technischen und handwerklichen über kaufmännische bis hin zu medizinischen Berufen. Ganz konkret stehen bei der Bundeswehr für Soldaten auf Gesellen- bzw. Facharbeiterebene zum Beispiel folgende Ausbildungsmöglichkeiten zur Auswahl:
Anästhesiepfleger | Berufskraftfahrer | Beton- und Stahlbetonbauer |
Kaufmann für Büromanagement | Elektroniker für Automatisierungstechnik, Betriebstechnik oder Geräte und Systeme | Fachinformatiker |
Feinwerkmechaniker | Fluggeräteelektroniker | Fluggerätemechaniker |
Fotograf | Geomatiker | Industriekaufmann |
Informatikkaufmann | IT-Systemelektroniker | IT-Systemkaufmann |
Kaufmännischer Assistent | Kommunikationselektroniker | Kfz-Mechatroniker |
Koch | Krankenpfleger | Mechatroniker |
Mediengestalter Digital und Print | Medizinisch-technischer Assistent | OP-Pfleger |
Notfallsanitäter | Reiseverkehrskaufmann | Rettungssanitäter |
Speditionskaufmann | Vermessungstechniker | Verwaltungsfachangestellter |
Nach dem Abschluss in einem zivilen Ausbildungsberuf bietet Dir die Bundeswehr außerdem die Möglichkeit, Dich weiterzubilden. Durch diese Qualifizierung kannst Du dann den Meister, Techniker oder Betriebswirt in Deinem Beruf machen.
Absolvierst Du die ZAW im Rahmen Deiner Dienstzeit, wirst Du als Geselle oder Fachkraft in der Laufbahn der Unteroffiziere eingesetzt. Nach der Weiterbildung zum Meister, Techniker oder Betriebswirt kannst Du die Laufbahn der Feldwebel im allgemeinen Fachdienst einschlagen.
Was ist das Besondere an der Ausbildung?
Für die zivilberufliche Aus- und Weiterbildung arbeitet die Bundeswehr eng mit den jeweiligen Kammern – also zum Beispiel der IHK und der HWK – zusammen. Die Ausbildung selbst wird von zivilen Bildungsträgern organisiert und durchgeführt. Gleichzeitig ist der Theorie-Anteil etwas höher. Für Dich bringt das zwei Pluspunkte mit sich. Der erste Vorteil ist, dass sich die reguläre Ausbildungszeit auf 21 Monate verkürzt. Du lernst also nicht – wie auf dem zivilen Arbeitsmarkt – drei oder dreieinhalb Jahre. Stattdessen hast Du den Abschluss schon nach 21 Monaten in der Tasche.
Der zweite Pluspunkt ist, dass die zuständige Kammer Deine Prüfungen abnimmt. Dadurch hast Du einen staatlich anerkannten Berufsabschluss. Scheidest Du irgendwann aus der Bundeswehr aus, ist Dein Abschluss das Fundament für Deine weitere berufliche Zukunft. Und nicht zu vergessen ist, dass Du ja Soldat bist, während Du an der ZAW teilnimmst. Folglich lernst Du bei vollem Gehalt. Das gilt natürlich auch dann, wenn Du im Rahmen der Offizierslaufbahn studierst.
Die Berufsbildung im zivilen Bereich der Bundeswehr
Du musst nicht unbedingt in eine Uniform schlüpfen, wenn Du eine Ausbildung bei der Bundeswehr machen willst. Denn eine Berufsausbildung ist auch in einer zivilen Laufbahn möglich.
Wie Du vielleicht weißt, umfasst die Bundeswehr militärische und zivile Organisationsbereiche. Das Militär sind die Streitkräfte. Zu ihnen gehören das Heer, die Luftwaffe und die Marine als Teilstreitkräfte. Außerdem zählen der Sanitätsdienst und die Streitkräftebasis dazu. Der zivile Bereich wiederum umfasst die Verwaltung. Auch die Bundeswehrverwaltung gliedert sich in mehrere Bereiche. Das sind drei zentrale Bundesämter, die Rechtspflege und die Militärseelsorge.
Während die Soldatinnen und Soldaten in den Streitkräften die militärischen Aufgaben übernehmen, werden sie von den zivilen Mitarbeitern unterstützt. Dabei ist die Verwaltung zum einen für Dienstleistungen zuständig. Und zum anderen kümmert sie sich darum, dass die Streitkräfte alles an Ausrüstung haben, was sie brauchen. Absolvierst Du eine zivile Ausbildung bei der Bundeswehr, gehörst Du zur Bundeswehrverwaltung.
Wie läuft die Berufsausbildung ab?
Insgesamt kannst Du beim Bund aus rund 40 verschiedenen Ausbildungsberufen wählen. Die Berufsausbildung wird im dualen System durchgeführt. Duale Ausbildung heißt: Für die Theorie besucht Du eine Berufsschule. Den praktischen Teil absolvierst Du an Deinem Arbeitsplatz beim Bund. Es läuft also genauso wie auf dem zivilen Arbeitsmarkt – Du bist Auszubildender und die Bundeswehr ist Dein Ausbildungsbetrieb und Arbeitgeber.
Die Berufsbildung dauert je nach Beruf zwischen 24 und 42 Monaten. Die rechtliche Grundlage schaffen die entsprechenden Gesetze und Verordnungen. Das können zum Beispiel das Berufsbildungsgesetz, die Ausbildungsverordnung oder die Handwerksordnung sein. Am Ende Deiner Ausbildung legst Du die Prüfung vor der zuständigen Kammer ab. So hast Du am Schluss einen ganz normalen Abschluss in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf in der Tasche.
Und nach der Berufsausbildung?
Besteht Bedarf, kannst Du nach dem Abschluss Deiner Berufsausbildung übernommen werden. Eine andere Möglichkeit ist, dass Du eine Laufbahnausbildung im mittleren Dienst dranhängst. Dadurch wirst Du Beamter und kannst beim Bund oder an anderer Stelle im öffentlichen Dienst arbeiten. Außerdem kannst Du in den militärischen Bereich wechseln und als Zeitsoldat weitermachen. Oder Du verlässt die Bundeswehr und setzt Deinen beruflichen Weg auf dem zivilen Arbeitsmarkt fort.
Ausführliche Informationen über die zivile Bundeswehr Ausbildung haben wir in einem eigenen Beitrag für Dich vorbereitet. Die genauen Berufsprofile wiederum findest Du auf der Bundeswehr-Karriereseite.
Doch egal, für welche Bundeswehr Ausbildung Du Dich entscheidest…
Zwischen Deiner Bewerbung und Deiner Einstellung gibt es eine Hürde, die Du nehmen musst: den Einstellungstest. Wie alt Du bist, welches Geschlecht Du hast, welche Bildung Du mitbringst und was genau Du beim Bund machen willst, spielt dabei keine Rolle. Denn jeder Bewerber bei der Bundeswehr muss den Eignungstest meistern.
Allerdings fällt der Einstellungstest je nach Laufbahn und Tätigkeit ein bisschen anders aus. Eine schriftliche Prüfung in Form von einem Computertest gehört immer dazu. Genauso wie ein Vorstellungsgespräch als mündlicher Teil. Dazu können ein Sporttest, eine ärztliche Untersuchung, eine praktische Prüfung und ein Assessment-Center mit Einzel- und Gruppenaufgaben kommen. Weitere Informationen zum Auswahlverfahren und Tipps für Deine Vorbereitung findest Du in eigenen Beiträgen.
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