Bundeswehr Offizier Sporttest: Alle Disziplinen im Blick

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Infos zum Bundeswehr Offizier Sporttest

Auch als angehender Offizier musst Du Deine Fitness unter Beweis stellen.

Wenn Du in die Laufbahn der Offiziere einsteigen möchtest, musst Du beim Einstellungstest zeigen, dass Du das Zeug zur militärischen Führungskraft hast. Der Eignungstest umfasst viele verschiedene Einzelprüfungen. Tests am Computer, ein psychologisches Gespräch, Gruppenaufgaben, eine ärztliche Untersuchung – all das gehört dazu.

Und außerdem gibt es da noch den Sporttest. Er prüft, ob Du sportlich und fit genug für die Truppe bist. Alles, was Du zum Sporttest für angehende Offiziere wissen musst, haben wir in diesem Beitrag für Dich zusammengestellt!

Fit für den Sporttest?

Klar, als Soldatin oder Soldat musst Du fit sein. Nicht nur im Kopf, sondern auch körperlich. Das gilt für den Dienst zu Hause, viel mehr aber noch bei Auslandseinsätzen. Wenn Dich die Bundeswehr ins Assessmentcenter für Führungskräfte nach Köln einlädt, hast Du deshalb ein umfangreiches Auswahlverfahren vor Dir. Schließlich will die Bundeswehr wissen, ob Du das Zeug zum Offizier hast. Und allein anhand Deiner Bewerbung und einem kurzen, persönlichen Interview ist das kaum zu beurteilen. Deshalb der Einstellungstest.

Jedenfalls hast Du an den Testtagen verschiedene Tests vor Dir. Ein Computertest, eine medizinische Untersuchung und ein Vorstellungsgespräch gehören dazu. Außerdem musst Du Gruppenaufgaben lösen und einen Kurzvortrag halten. Eine Studienberatung findet ebenfalls statt. Ein weiterer Baustein ist der Sporttest. Und genau den schauen wir uns jetzt einmal genauer an.

Wieso BFT – und nicht PFT?

Wenn Du Dich über das Auswahlverfahren für angehende Offiziere informierst und speziell mit dem Sporttest beschäftigst, wirst Du manchmal auf den sogenannten Physical Fitness Test oder kurz PFT stoßen. Dieser Fitness-Test war der frühere Sporttest der Bundeswehr. Er wurde 1995 eingeführt und setzte sich aus fünf Übungen zusammen:

  • Die erste Station war ein Pendellauf. Hier mussten die Testpersonen bei Sprints mit schnellen Richtungswechseln zeigen, wie schnell und geschickt sie sind.
  • Als zweite Übung standen Sit-ups auf dem Programm. Innerhalb von 40 Sekunden mussten die Teilnehmer so viele Wiederholungen wie möglich schaffen.
  • Aus dem Stand heraus so weit wie möglich nach vorne zu springen, war das Ziel beim Standweitsprung. Er bildete die dritte Disziplin.
  • An der vierten Station waren Kraft und Geschicklichkeit gefragt. Hier mussten die Bewerber nämlich Liegestütze machen. Allerdings waren das nicht die normalen Liegestütze, sondern die schwierigeren Bundeswehr-Liegestütze.
  • Zum Schluss stand die Kondition auf dem Prüfstand. Als letzte Aufgabe hatten die Teilnehmer nämlich noch einen Cooper-Test vor sich. Der Cooper-Test ist auch als 12-Minuten-Lauf bekannt. Denn bei diesem Ausdauerlauf geht es darum, zwölf Minuten lang durchzulaufen und dabei eine bestimmte Strecke zurückzulegen.

Mindestens einen Punkt pro Übung mussten die Testpersonen erreichen. Denn das war die Mindestanforderung. Maximal waren bis zu 5 Punkte pro Disziplin möglich. Um den Physical Fitness Test zu bestehen, reichte es aber nicht aus, nur die Mindestleistungen zu schaffen. Stattdessen musste die Punktzahl von den ersten vier Übungen zusammen bei sechs Punkten liegen. Mit dem Cooper-Test waren damit mindestens sieben Punkte notwendig, um den Physical Fitness Test zu bestehen.

Der Basis Fitness Test als Nachfolger

2010 löste der Basis Fitness Test, kurz BFT, den Physical Fitness Test ab. Allerdings galt das zunächst nur für Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Beim Einstellungstest blieb der PFT noch erhalten. Das änderte sich 2014. Damals stellten die Karrierecenter mit Assessment das Auswahlverfahren nämlich um. Und so absolvierten Bewerber für die Laufbahn der Mannschaften, der Feldwebel und der Unteroffiziere nun den Basis Fitness Test als sportliche Eignungsprüfung. Ein paar Monate danach nahm auch das Assessment Center für Führungskräfte in Köln den Basis Fitness Test ins Auswahlverfahren auf. Auch Bewerber für die Offiziers-Laufbahn legten damit ab jetzt den BFT als Sporttest ab.

Hinweis: Im Bundeswehr Einstellungstest Trainings-Center sind alle Bundeswehr Fachfragen vorhanden.

Inzwischen ist der Basis Fitness Test flächendeckend der Standard-Test in Sachen Sport. Alle Soldaten und alle Bewerber müssen ihre körperliche Fitness und Leistungsfähigkeit durch diesen Sporttest nachweisen. Allerdings gibt es den BFT in zwei Varianten. Dazu später mehr.

Merke Dir also: Wenn Du Dich auf den Bundeswehr Test vorbereitest, dann trainiere für den Basis Fitness Test. Den Physical Fitness Test musst Du nicht mehr üben!

Welche Disziplinen umfasst der Bundeswehr Sporttest für Offiziere?

Nach Deiner Bewerbung für die Offiziers-Laufbahn hast Du, wie übrigens alle anderen Bewerber auch, den Basis Fitness Test als Baustein vom Einstellungstest vor Dir. Die Bundeswehr macht nämlich keinen Unterschied, ob Du Dich als Offizier oder für eine andere militärische Laufbahn, den freiwilligen Wehrdienst oder eine zivile Karriere bewirbst. Und auch zwischen Männern und Frauen wird nicht unterschieden. Alle Kandidaten, die am Eignungstest teilnehmen, müssen den gleichen Sporttest meistern. Ganz konkret handelt es sich übrigens um den Basis Fitness Test der Personalgewinnung, kurz BFT PersG. Und er umfasst drei Stationen:

Die Reihenfolge der Übungen ist durch das Testverfahren vorgegeben. Der Ablauf wird deshalb ausnahmslos eingehalten. Denn die Bedingungen sollen für alle Bewerber gleich sein. Schauen wir uns jetzt aber die einzelnen Stationen an!

11 x 10 Meter Sprinttest

An der ersten Prüfungsstation sind Deine Schnelligkeit und auch Deine Geschicklichkeit gefragt. Beim Sprinttest geht es nämlich nicht nur darum, dass Du insgesamt 110 Meter möglichst schnell läufst. Vielmehr musst Du auch einen bestimmten Ablauf einhalten. Und Du startest Deine Runden nicht aus dem Stand, sondern aus der Bauchlage heraus.

Das Übungsfeld

Sprint Bundeswehr Offizier Sporttest

Die Abfolge beim Sprinttest ist vorgegeben.

Für die erste Disziplin ist ein Feld aufgebaut, das aus zwei Gymnastikmatten und drei Pylonen besteht. Die beiden Matten liegen hintereinander und sorgen so für eine ausreichend große Fläche, auf der Du Dich ablegen kannst. Außerdem sind die Matten so angeordnet, dass sie nicht verrutschen, wenn Du aufspringst. Seitlich neben der vorderen Matte sind zwei Pylonen aufgestellt. Sie dienen als Begrenzungspylonen. Mit genau zehn Metern Abstand zu den Matten steht die dritte Pylone. Sie markiert als Wendepylone das Ende der Sprintstrecke.

Der Ablauf

Die Ausgangsposition für die Übung ist so: Du legst Dich flach auf den Bauch, Dein Blick geht zur Wendepylone. Deine Beine streckst Du gerade aus, Deine Arme liegen neben Deinem Körper auf der Matte. Sobald Dir der Prüfer das Kommando “Fertig – Los!” gibt, startet Dein Test:

Werbung in eigener Sache: Im kostenpflichtigen Bundeswehr Einstellungstest Trainingscenter sind alle Testgebiete vorhanden. Welche das sind, erfährst Du hier.
  • Du stehst schnellstmöglich auf und rennst in Richtung Wendepylone. Dabei läufst Du geradeaus, also zwischen den beiden Begrenzungspylonen neben der Matte hindurch.
  • Um die Wendepylone läufst Du einmal herum und sprintest zurück in Richtung Matte. Achte hier darauf, dass Du die Wendepylone tatsächlich umrundest. Du darfst nicht schon davor oder daneben wenden!
  • Auf Höhe der Turnmatte angekommen, läufst Du um eine der beiden Begrenzungspylonen herum. Ob Du die rechte oder die linke Seite nimmst, ist egal. Wichtig ist nur, dass Du die Matte von der Außenseite her anläufst.
  • Dann legst Du Dich zügig auf der Matte ab. In Bauchlage nimmst Du Deine Hände auf dem Rücken zusammen und klatschst einmal. Die Berührung der Hände ist wichtig – vergiss das also nicht! Damit ist die erste Runde erledigt.
  • Diesen Ablauf wiederholst über vier weitere Runden. Du richtest Dich also bei jeder Runde aus der Bauchlage heraus auf, rennst um die Wendepylone herum, kehrst zur Matte zurück und klatschst bäuchlings liegend Deine Hände auf dem Rücken zusammen.
  • Nach fünf kompletten Runden folgt der Endspurt. Dazu rennst Du nach dem sechsten Aufstehen ein letztes Mal bis zur Wendepylone. Dort wird Deine Zeit gestoppt.

Dein Ziel

Beim Sprinttest zählt Deine Zeit. Als Mindestanforderung gilt, dass Du die fünfeinhalb Runden in weniger als 60 Sekunden schaffen musst. Brauchst Du länger, hast Du die Station nicht bestanden. Andersherum fällt Deine Wertung natürlich umso besser aus, je schneller Du bist.

Sollte Dir ein Fehler unterlaufen, wird Dir der Prüfer das sagen. Ein Fehler kann zum Beispiel sein, dass Du Dich nicht auf der Matte ablegst, sondern eher in eine Position wie für einen Liegestütz springst und dabei mit beiden Beinen den Boden verlässt. Oder dass Du vergisst, die Hände auf dem Rücken zusammenzuklatschen. Während Dich der Prüfer auf Deinen Fehler aufmerksam macht, läuft Dein Test – und damit auch Deine Zeit! – weiter. Machst Du den Fehler ein zweites Mal, bricht der Prüfer den Test ab. Und er erklärt Dir genau, was Du falsch gemacht hast und wie der richtige Ablauf ist. Nach seinen Vorgaben kannst Du die Übung dann wiederholen.

Klimmhang-Test

Nach dem Sprinttest hast Du kurz Zeit, um locker auszulaufen. Das solltest Du auch tun, um Deinen Kreislauf zu beruhigen. Und dann steht auch schon die zweite Disziplin an. Das ist der Klimmhang-Test. Durch diese Übung prüft die Bundeswehr Deine Kraft. Denn Du versuchst, möglichst lange die Endposition von einem klassischen Klimmzug zu halten.

Das Übungsfeld

Die zweite Prüfungsstation ist das Reck. Dabei befindet sich die Reckstange auf einer Höhe von 185 cm. Um die Stange besser auf Deine Körpergröße anzupassen, kann der Prüfer sie aber um 5 cm nach oben oder unten setzen. Unter dem Reck liegt eine Gymnastikmatte und darauf steht ein kleiner Kasten. Der Kasten ist als Starthilfe gedacht und soll Dir dabei helfen, die Anfangsposition einzunehmen.

Der Ablauf

Klimmhang Bundeswehr Offizier Sporttest

Beim Kammgriff zeigen Deine Handrücken von Dir weg.

Für den Test stellst Du Dich auf den Kasten. Dann umgreifst Du die Reckstange im Kammgriff. Kammgriff heißt, dass Du die Stange von hinten nach vorne greifst. Also so, dass Deine Handflächen zu Dir zeigen. Dabei entspricht der Abstand Deiner Hände etwa der Breite Deiner Schultern. Anschließend beugst Du Deine Arme möglichst eng zum Oberkörper hin. In dieser Position verläuft die Reckstange ungefähr auf Deiner Schulterhöhe.

Das lesen gerade andere Bewerber für die Bundeswehr ►  Bundeswehr Sporttest: Allgemeine Übersicht

Der Prüfer kontrolliert Deine Haltung noch einmal. Passt alles, gibt er das Startkommando. Du hebst daraufhin Deine Beine leicht an, während Helfer den Kasten wegnehmen. Und dann verharrst Du in dieser Position.

Sinkst Du zwischendurch etwas nach unten ab, macht das nichts. Solange Dein Kinn höher ist als die Reckstange, läuft Deine Zeit. Erst wenn sich Dein Kinn unterhalb der Stange befindet, endet die Übung. Und in diesem Moment stoppt der Prüfer auch die Messung.

Dein Ziel

Die Position musst Du mindestens fünf Sekunden lang halten. Denn das ist die Anforderung, die Du schaffen musst, um diesen Test zu bestehen. Eine längere Haltedauer wird aber selbstverständlich mit einer höheren Punktzahl belohnt.

3.000 Meter Fahrrad-Ergometer-Test

Die letzte Station von Deinem Sporttest ist der 3.000-Meter-Test auf dem Fahrradergometer. An dieser Stelle unterscheidet sich der Basis Fitness Test übrigens von dem Fitnesstest, den Soldaten machen. Dazu später mehr. Jedenfalls ist die dritte Disziplin eine Ausdauerübung. Du sitzt dabei auf einem Fahrradergometer und musst möglichst schnell drei Kilometer radeln.

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  • Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
  • Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
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Der Ablauf

Der Test startet mit einer Aufwärmphase. Sie dauert eine Minute lang und Du radelst bei 70 Watt. Danach steigt die Wattzahl und Deine Messung beginnt.

Die Wattzahl beim Fahrrad-Ergometer-Test ist auf 130 Watt eingestellt. Bei dieser Wattzahl und 80 Umdrehungen pro Minute legst Du die drei Kilometer innerhalb der geforderten Zeit zurück. Allerdings musst Du es nicht bei der voreingestellten Wattzahl belassen. Vielmehr kannst Du die Leistung selbst einstellen und zwischendurch auch verändern.

Eine höhere Wattzahl bei 80 Umdrehungen hat zur Folge, dass Du mehr Strecke zurücklegst. Andersherum musst Du sehr viel schneller in die Pedale treten, wenn Du bei geringerer Wattzahl radelst. Sonst reicht Dir die Zeit nicht. Grundsätzlich ist es auf dem Fahrradergometer genauso wie mit den Gängen beim Fahrrad: Durch eine höhere Leistung erhöht sich auch der Pedalwiderstand. Dadurch brauchst Du mehr Kraft, machst dafür aber auch mehr Strecke.

Sobald Du die drei Kilometer zurückgelegt hast, stoppt die Messung. Ähnlich wie zu Beginn radelst Du jetzt aber noch eine Minute lang locker und entspannt weiter. Diese Abkühlphase soll verhindern, dass Dein Kreislauf Probleme macht.

Dein Ziel

Die Vorgabe beim Fahrradergometer-Test ist, dass Du die drei Kilometer in höchstens sechseinhalb Minuten schaffen musst. Brauchst Du länger, hast Du den Test nicht bestanden. Bist Du hingegen schneller, sicherst Du Dir eine bessere Bewertung.

Kleines Extra bei der Feuerwehr

Eigentlich ist der Sporttest mit dem Radeln auf dem Fahrrad-Ergometer geschafft. Es sei denn, Du hast Dich bei der Feuerwehr beworben. Möchtest Du Brandschützer in der Offizierslaufbahn werden, musst Du nämlich noch eine weitere Übung meistern. Sie findet auf dem Schwebebalken statt und geht so:

  • Du startest an einem Ende und läufst bis zum anderen Ende des Schwebebalkens.
  • Dort angekommen, drehst Du um und gehst bis zur Mitte zurück.
  • Anschließend machst Du drei Schritte rückwärts.
  • Zum Schluss springst Du mit dem Blick nach vorne vom Schwebebalken runter.

Für die Übung hast Du maximal 31 Sekunden Zeit. Die Bundeswehr prüft auf diese Weise, wie trittsicher Du bist und wie gut Du das Gleichgewicht halten kannst.

Wie wird der Sporttest benotet?

Die Ergebnisse, die Du an den drei Stationen erzielt hast, werden in ein Punktesystem übertragen. Dieses System beruht auf Erkenntnissen aus den Sportwissenschaften und der Sportmedizin. Algorithmen stellen dabei sicher, dass Deine Leistungen sehr genau ermittelt und eingeordnet werden können. Später, wenn Du den Test wiederholst, kann die Bundeswehr anhand der Ergebnisse dann auch beurteilen, ob und um wie viel Du Dich verbessert hast.

Voraussetzung für eine Bewertung ist aber zunächst einmal, dass Du die Mindestanforderungen geschafft hast. Das heißt, Du musst mindestens folgende Leistungen erbracht haben:

Station Mindestleistung
11 x 10-Meter-Sprinttest 5,5 Runden in unter 1 Minute
Klimmhang-Test Haltedauer mindestens 5 Sekunden
Fahrrad-Ergometer-Test 3.000 Meter in höchstens 6:30 Minuten

Die Mindestanforderungen gelten für alle Bewerber. Für angehende Soldaten genauso wie für diejenigen, die im zivilen Bereich eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren wollen. Das Alter und das Geschlecht spielen dabei keine Rolle. Schaffst Du an einer Station die geforderte Minimal-Leistung nicht, bist Du bei dieser Übung – und damit gleichzeitig beim gesamten Sporttest – durchgefallen.

Basispunkte und Disziplinpunkte

Deine Testergebnisse überträgt die Bundeswehr zuerst in sogenannte Basispunkte. Dabei kommst Du 100 Basispunkte, wenn Du die Mindestleistung erbracht hast. Warst Du besser, gibt es natürlich entsprechend mehr Punkte.

Tabellen mit den Basispunkten findest Du auf den Seiten 27 bis 29 in diesem PDF. Dort ist zwar als dritte Disziplin ein 1.000-Meter-Lauf aufgeführt. Der Fahrrad-Ergometer-Test wird aber genauso bewertet.

Im zweiten Schritt werden Deine Disziplinpunkte ermittelt. Die Disziplinpunkte sind die Punkte, die Du pro Disziplin bekommst. Bist Du männlich und jünger als 36 Jahre, stimmen Deine Basispunkte und Deine Disziplinpunkte überein. Andernfalls kommt zu Deinen Basispunkten ein Alterszuschlag und/oder ein Geschlechtszuschlag dazu.

Hintergrund ist folgender: Beim Sporttest sollen alle Bewerber – und übrigens auch Soldaten – genau die gleichen Chancen haben. Nun nimmt die körperliche Leistungsfähigkeit aber mit zunehmendem Alter ab. Und dieser Abbauprozess setzt etwa ab dem 36. Lebensjahr ein. Um altersbedingte Nachteile auszugleichen, gibt es deshalb ab dem 36. Lebensjahr einen Alterszuschlag. Er beläuft sich pro Lebensjahr auf 0,5 Prozent.

Unterschiede gibt es außerdem, was die körperlichen Voraussetzungen von Männern und Frauen angeht. Denn Männer sind einfach anders gebaut und haben dadurch zum Beispiel meist mehr Kraft als Frauen. Als Gegengewicht bekommen weibliche Testteilnehmerinnen deshalb einen Geschlechtszuschlag. Dafür wird beim Sprinttest und beim Fahrrad-Ergometer-Test mit dem Faktor 0,15 gerechnet. Beim Klimmhang-Test gilt der Faktor 0,4.

Das lesen gerade andere Bewerber für die Bundeswehr ►  Basis Fitness Test Bundeswehr: Das wird verlangt

Die Disziplinpunkte ergeben sich dann aus der Summe von Basispunkten, Alterszuschlag und Geschlechtszuschlag. Die Rechenformeln dazu lauten so:

Alterszuschlag = Basispunkte x (Alter – 35 Jahre) x 0,005
Geschlechtszuschlag Sprint und Fahrradergometer = Basispunkte x 0,15
Geschlechtszuschlag Klimmhang = Basispunkte x 0,4
Disziplinpunkte = Basispunkte + evt. Alterszuschlag + evt. Geschlechtszuschlag

Das Endergebnis

Der nächste Schritt ist, dass die Bundeswehr Deine BFT-Punkte ermittelt. Das sind die Punkte, die Du beim Sporttest erzielt hast. Dazu werden Deine Disziplinpunkte zusammengerechnet und durch 3 geteilt. Durch 3 deshalb, weil es ja drei Stationen waren und die Übungen alle gleichwertig sind. Im letzten Schritt schließlich überträgt der Bund Deine BFT-Punkte in eine Schulnote. Dabei reicht die Notenskala von sehr gut bis ausreichend, also von den Schulnoten 1 bis 4. Das Schema dahinter ist so:

  • 449 oder mehr BFT-Punkte entsprechen einer sehr guten Leistung und damit der Schulnote 1.
  • Sind es weniger als 449 BFT-Punkte, wird die Note berechnet. Die Rechenformel dazu lautet: (449 – (BFT-Punkte – 100)) : 100

Für die Gesamtnoten gibt es aber auch eine Tabelle. Du kannst sie Dir hier anschauen. Die Tabelle findest Du auf Seite 46.

Was ist, wenn ich durch die Sportprüfung falle?

Damit Du Deine Bundeswehr-Karriere starten kannst, musst Du den Einstellungstest bestehen. Andernfalls ist eine Einstellung unmöglich. Und dabei musst Du alle Bausteine vom Eignungstest erfolgreich meistern. Beim Sporttest gibt es aber eine Besonderheit. Wenn Du nämlich nur die Sportprüfung nicht bestehst, hast Du die Möglichkeit, diesen Teil vom Auswahlverfahren zu wiederholen. Für die Wiederholung hast Du sechs Monate Zeit.

Die Ausnahmeregelung gilt aber wirklich nur für den Sporttest. Und sie greift nur dann, wenn Du die anderen Testteile alle bestanden hast. Bist Du an einem anderen Prüfungsteil gescheitert, ist das Auswahlverfahren – zumindest für diesen Einstellungstermin – für Dich vorbei.

Wie kann ich mich auf den Bundeswehr-Sporttest vorbereiten?

Vorweg eines: Du solltest Dich auf jeden Fall gezielt auf den Sporttest vorbereiten. Auch wenn Du körperlich fit bist und regelmäßig Sport treibst. Denn zum einen sind bei der Sportprüfung Fähigkeiten gefragt, die Du so vielleicht nicht unbedingt trainierst. Und zum anderen kommt beim Eignungstest die Prüfungssituation dazu. Und in dieser besonderen Situation ist es ein beruhigendes Gefühl, wenn Du weißt, dass Du die Anforderungen locker drauf hast.

Was das Training selbst angeht, kommt es natürlich auf Deine körperliche Verfassung und Deine sportlichen Fähigkeiten an. Je mehr Du aufholen musst, desto mehr Zeit solltest Du für eine gute Vorbereitung einplanen. Um an Deiner Ausdauer zu arbeiten, sind eine Mischung aus Lauftraining, Schwimmen und Radfahren optimal. So sind nämlich alle Muskelpartien beteiligt. Auch Seilspringen hat sich bewährt. Denn es verbessert deine Kondition und Deine Geschicklichkeit.

Sprints und ein Intervalltraining eignen sich gut, um Deine Schnelligkeit zu verbessern. Bei einem Intervalltraining wählst Du Dir eine Sprint-Distanz, zum Beispiel 10 oder 25 Meter. Diese Distanz sprintest Du mehrmals hintereinander, jeweils mit kurzen Gehpausen dazwischen. Du bleibst also zu keinem Zeitpunkt stehen, sondern gehst nach jedem Sprint zügig weiter und startest den nächsten Spurt aus dem Gehen heraus.

Die Belastung beim Bundeswehr-Sprinttest kannst Du mit Strecksprüngen aus der Bauchlage nachahmen. Die Übung geht so: Du richtest Dich aus der Bauchlage heraus auf, machst einen Strecksprung und legst Dich wieder auf den Bauch. Das Ganze wiederholst Du schnell und ohne Pausen eine Minute lang. Nach ein paar Trainingseinheiten sollten Deine Bewegungsschnelligkeit und Deine Geschicklichkeit ein ganzes Stück besser sein.

Und wenn Du dann noch Klimmzüge in Deinen Trainingsplan einbaust, sollte der Sporttest machbar sein. Ein Tipp aber noch: Übe den BFT immer mal wieder am Stück. Denn beim Eignungstest durchläufst Du die Stationen auch hintereinander.

Was ist die zweite Variante vom Basis Fitness Test?

Wenn Du als Bewerber für die Offizierslaufbahn am Auswahlverfahren teilnimmst, handelt es sich bei dem Sporttest um den Basis Fitness Test der Personalgewinnung. Doch den Basis Fitness Test gibt es noch in einer zweiten Variante. Der Unterschied zwischen den beiden Tests ist die Ausdauer-Disziplin. Während Du als Bewerber auf dem Fahrrad-Ergometer strampelst, sieht der normale BFT nämlich einen 1.000-Meter-Lauf vor. Wie das aussieht? Hier ein Video!

Als der Basis Fitness Test seinerzeit in das Auswahlverfahren aufgenommen wurde, gehörte der Dauerlauf über einen Kilometer auch für Bewerber dazu. Wie beim Fahrrad-Ergometer-Test lag die Mindestanforderung für den Lauf bei sechseinhalb Minuten. Und das ist bis heute so.

Geändert hat sich aber, dass für Bewerber der Ausdauerlauf durch den Fahrrad-Ergometer-Test ersetzt wurde. Ein Grund dafür war, dass es nicht in allen Karrierecentern eine Stadion-Laufbahn gibt. Wenn aber einige Bewerber in der Halle laufen müssen, sind die Testbedingungen nicht mehr überall gleich. Ein anderer Grund war, dass der Fahrrad-Ergometer-Test computergestützt abläuft. Dadurch sind Messfehler ausgeschlossen und die Daten, die der Computer aufzeichnet, können vollautomatisch, objektiv und nachweisbar ausgewertet werden. Das Testergebnis ist dadurch wesentlich genauer.

Immer wieder aufs Neue…

Wenn es bei Dir mit einer Zusage klappt, wiederholst Du den Sporttest zu Beginn Deiner Grundausbildung ein erstes Mal. Dann dient er nämlich als Eignungstest. Gegen Ende der Grundausbildung legst Du den BFT ein zweites Mal ab. Dann zählt er als Ausgangstest und soll feststellen, ob und welche Fortschritte Du gemacht hast.

Naja, und im weiteren Verlauf Deiner Dienstzeit steht der Basis Fitness Test – neben dem sonstigen Sport – einmal jährlich auf dem Programm. Warum? Den Test mit dem 1.000-Meter-Lauf absolvieren alle Soldatinnen und Soldaten einmal pro Jahr. Denn sie müssen regelmäßig nachweisen, dass sie noch immer körperlich fit sind. Und ein Element zur Überprüfung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der individuellen Grundfertigkeiten ist eben der Basis Fitness Test.

 

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Modul: Bundeswehr Einstellungstest

Der Bundeswehr Einstellungstest ist ein umfassender Online-Test, der alle relevanten Bereiche für eine Karriere in der Bundeswehr abdeckt. Er umfasst Fachwissen, Persönlichkeitsfragen, Sprachkenntnisse und logisches Denken. Dieser Test ist für alle Berufe in der Bundeswehr relevant und bietet am Ende eine detaillierte Auswertung. Ziel ist es, mindestens 80% zu erreichen. Der Test ist Teil eines kostenpflichtigen Kurses, der auch gezieltes Training einzelner Module ermöglicht.

Modul: Hörverständnis

Das Hörverständnis-Modul des Vorbereitungskurses für den Bundeswehr Einstellungstest zielt darauf ab, essentielle auditive Kompetenzen zu entwickeln. Es umfasst Übungen zur Verbesserung des Verständnisses mündlicher Informationen, zur Erkennung relevanter Details in akustischen Szenarien und zur Anwendung effektiver Hörstrategien. Diese Fähigkeiten sind für die Kommunikation und Informationsverarbeitung in der Bundeswehr entscheidend. Dieser kostenpflichtige Kurs bietet eine umfassende Vorbereitung für die spezifischen Anforderungen des Hörverständnisses im Einstellungstest.

Modul: Bundeswehr Fachwissen

Der Bundeswehr Fachwissen Online-Test umfasst spezifische Kenntnisse über die Bundeswehr, darunter ihre Geschichte, Organisationsstruktur, Dienstgrade und spezielle Einheiten. Themen wie die Gründung der Bundeswehr, die Gliederung in Teilstreitkräfte, wichtige Symbole und die Rolle des Wehrbeauftragten sind enthalten. Dieses Fachwissen ist für alle Berufe in der Bundeswehr relevant, da es ein grundlegendes Verständnis der Organisation und ihrer Funktionen voraussetzt. Der präsentierte Inhalt ist ein Auszug aus einem umfangreicheren, kostenpflichtigen Vorbereitungskurs.

Modul: Recht & Grundgesetz

Der “Recht & Grundgesetz”-Teil des Bundeswehr Einstellungstests, der deutsche Rechtsgrundlagen und das Grundgesetz abdeckt, ist für alle Berufe in der Bundeswehr relevant. Er behandelt essentielle Themen wie Menschenwürde, Gewaltenteilung und Wahlrechte, die für ein fundiertes Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland unerlässlich sind. Dieser Bereich des Tests ist in jedem Berufsfeld der Bundeswehr von Bedeutung. Der vorgestellte Inhalt ist ein Auszug aus einem umfassenden, kostenpflichtigen Vorbereitungskurs.

Modul: Mathematik

Der Mathematikteil des Bundeswehr Einstellungstests prüft essentielle mathematische Fähigkeiten wie das Ermitteln von Zahlen, das Verstehen von Zahlenreihen, Grundrechenarten, geometrische Kenntnisse und das Lösen von Aufgaben mit Symbolen. Diese Fähigkeiten sind in vielen Bundeswehrberufen notwendig, da sie logisches Denken und Problemlösungskompetenz reflektieren. Der hier gezeigte Inhalt stellt einen kleinen Teil eines umfassenden, kostenpflichtigen Vorbereitungskurses dar, der eine effektive Vorbereitung auf diesen wichtigen Testabschnitt bietet.

Modul: Logisches Denken

Der Online-Test für logisches Denken der Bundeswehr prüft Fähigkeiten in Bereichen wie Flussdiagramm-Auswertung, logische Analyse und Sprachsysteme. Diese Aufgaben reflektieren kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten, die in allen Bundeswehrberufen wichtig sind. Der hier präsentierte Inhalt ist ein Ausschnitt aus einem umfassenden, kostenpflichtigen Vorbereitungskurs.

Modul: Deutsch

Der Deutsch-Teil des Bundeswehr Einstellungstests beinhaltet Aufgaben zu Grammatik, Satzbau, Wortschatz und Groß- und Kleinschreibung. Diese Fähigkeiten sind in allen Berufen der Bundeswehr relevant, da sie für klare Kommunikation und das Verständnis von Anweisungen und Informationen entscheidend sind. Der präsentierte Inhalt ist ein Teil eines umfassenden, kostenpflichtigen Vorbereitungskurses.

Modul: Diktate

Das Online-Diktat-Modul im Bundeswehr Einstellungstest, bei dem Teilnehmer einen vorgelesenen Text mitschreiben müssen, ist für alle Berufe in der Bundeswehr relevant. Es prüft Rechtschreibung, Grammatik sowie die Fähigkeit, gesprochene Informationen zu erfassen und schriftlich wiederzugeben, was in vielen Bereichen der Bundeswehr wichtig ist.

Modul: Räumliches Denken

Der Test zum räumlichen Denkvermögen bei der Bundeswehr misst wichtige Fähigkeiten wie Mustererkennung, Bildanalyse und das Verständnis von Piktogrammen. Diese Fähigkeiten sind für alle Berufe in der Bundeswehr essentiell, da sie grundlegende Problemlösungs- und Analysekompetenzen darstellen. Die hier vorgestellten Inhalte sind ein kleiner Auszug aus einem umfassenden, kostenpflichtigen Vorbereitungskurs, der eine gründliche und gezielte Vorbereitung auf diesen wichtigen Teil des Einstellungstests ermöglicht.

Modul: Politik

Der Politik-Teil des Bundeswehr Einstellungstests deckt wichtige politische Themen ab, einschließlich internationaler Institutionen und politischer Ämter in Deutschland und der EU. Dieser Bereich ist entscheidend für Bundeswehrangehörige, um politische Strukturen und Beziehungen zu verstehen. Der vorgestellte Inhalt ist ein Auszug aus einem umfassenderen, kostenpflichtigen Vorbereitungskurs.

Modul: Physik & Technik

Der Physik- und Technikteil des Bundeswehr Einstellungstests deckt ein breites Spektrum an Themen ab, von Grundlagen der Mechanik bis zu spezifischen physikalischen Konzepten. Fragen zu Bewegungsabläufen, elektrischen Spannungen, Temperaturmessungen, Schallfrequenzen und Energiequellen sind Teil des Tests. Dieses Wissen ist für technische Berufe in der Bundeswehr von großer Bedeutung. Der hier präsentierte Inhalt ist ein Ausschnitt aus einem umfassenden, kostenpflichtigen Vorbereitungskurs.

Modul: Englisch

Der Englisch-Teil des Bundeswehr Einstellungstests deckt Grammatik, Wortschatz und Ausdrucksweise ab. Englischkenntnisse sind für die Bundeswehr essentiell, da sie für internationale Kommunikation und Kooperation unerlässlich sind. Diese Sprachfähigkeiten bleiben eine Schlüsselkompetenz in vielen Bereichen der Bundeswehr, insbesondere bei multinationalen Einsätzen. Der präsentierte Inhalt ist ein Auszug aus einem umfassenden, kostenpflichtigen Vorbereitungskurs.

Modul: Merkfähigkeit

Der Merkfähigkeitsteil des Bundeswehr Einstellungstests, der die Fähigkeit zur Speicherung und Wiedergabe von Informationen prüft, ist für alle Berufe in der Bundeswehr relevant. Diese Kompetenz ist entscheidend für das schnelle Erfassen und Verarbeiten von Informationen in verschiedenen militärischen und zivilen Funktionen. Der vorgestellte Inhalt ist ein Teil eines umfassenden, kostenpflichtigen Vorbereitungskurses.