Pro Jahr beginnen rund 1.300 Azubis ihre Ausbildung bei der Bundeswehr. Damit zählt der Bund zu den größten Ausbildungsbetrieben in Deutschland. Und es gibt einige gute Gründe, die für eine Ausbildung bei der Bundeswehrverwaltung sprechen. Ein großes Angebot an verschiedenen Berufen, eine hochwertige Ausbildung, ein ordentliches Einkommen und sehr gute Chancen auf eine Übernahme zum Beispiel.
Du willst wissen, welche Ausbildungsberufe es gibt? Wann und wo Du Dich bewerben kannst? Oder wie es nach der Ausbildung weitergeht? Das und mehr erfährst Du in diesem Beitrag!
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Die Bundeswehr übernimmt eine Reihe von wichtigen Aufgaben. So schützt sie Deutschland vor Bedrohungen von außen. Bei schweren Unglücksfällen und Naturkatastrophen im In- und im Ausland leistet sie Hilfe. Und sie beteiligt sich daran, weltweit Konflikte zu vermeiden und Krisen zu bewältigen. Außerdem fördert sie die internationale Zusammenarbeit mit Bündnispartnern. Damit sorgt die Bundeswehr dafür, dass der deutsche Staat außenpolitisch handlungsfähig bleibt. Gleichzeitig trägt sie zur Stabilität in Europa und auf der Welt bei.
Um die militärischen Aufgaben kümmern sich die Soldatinnen und Soldaten in den Streitkräften. Hilfe bekommen sie von den zivilen Mitarbeitern in der Bundeswehrverwaltung. Denn die Verwaltung ist für die Ausrüstung der Streitkräfte und für Dienstleistungen zuständig. Entscheidest Du Dich für einen Ausbildungsberuf bei der Bundeswehr, wirst Du Teil der Verwaltung. Und alles, was Du zur Ausbildung wissen solltest, erklären wir Dir im Folgenden.
Die Verwaltung der Bundeswehr
Grundsätzlich gliedert sich die Bundeswehr in militärische und in zivile Organisationsbereiche. Das Militär bilden die Streitkräfte. Sie umfassen das Heer, die Luftwaffe und die Marine als Teilstreitkräfte. Dazu kommen der Sanitätsdienst und die Streitkräftebasis. Die Bundeswehrverwaltung wiederum gehört zum zivilen Organisationsbereich. Dabei ist auch die Verwaltung in mehrere Bereiche unterteilt. Dazu zählen drei zentrale Bundesämter, die Rechtspflege und die Militärseelsorge.
Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen, kurz BAIUDBw
Das BAIUDBw kümmert sich um die Instandhaltung und den Neubau von Liegenschaften der Bundeswehr. Außerdem ist es für das Gefahrgutwesen und für gesetzliche Schutzaufgaben wie beispielsweise den Brand-, den Umwelt- und den Arbeitsschutz zuständig. Auch der Dienstleistungsbereich, die Finanzen und das Controlling gehören zu seinen Aufgaben.
Zu den Schwerpunkten der Arbeit zählt die zivile Unterstützung von Auslandseinsätzen. So kümmern sich die Mitarbeiter des Bundesamts beispielsweise um die Verpflegung der Soldatinnen und Soldaten, die im Ausland im Einsatz sind. Oder sie schließen Verträge, die den Transport in die Einsatzgebiete sicherstellen.
Der Hauptsitz vom BAIUDBw befindet sich in Bonn. Daneben gibt es regionale Dienstleistungs- und Kompetenzzentren, in denen Mitarbeiter tätig sind.
Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung, kurz BAAINBw
Das BAAINBw ist der Ausrüster der Bundeswehr und zugleich für die nationalen und die internationalen Rüstungsaktivitäten verantwortlich. Wehrmaterial zu entwickeln, zu erproben, zu beschaffen und seine Nutzung zu managen, sind die Schwerpunkte der täglichen Arbeit. Dabei ist Palette breit gefächert. Sie umfasst nämlich komplexe Waffen- oder IT-Systeme genauso wie Militärfahrzeuge oder die persönlichen Ausrüstungsgegenstände für Soldaten. Viele Aufgaben erfüllt das BAAINBw in Eigenregie. Zum Teil werden Aufträge aber auch an die Industrie und die Wirtschaft vergeben.
Der Hauptsitz vom BAAINBw ist in Koblenz/Lahnstein. Unterstützt wird das Bundesamt von acht Wehtechnischen Dienststellen und Wehrwissenschaftlichen Instituten. Neben dem Zentrum für Informationstechnik gehört außerdem das Marinearsenal in Wilhelmshaven zum Bundesamt. Eine weitere Dienststelle gibt es im US-amerikanischen Reston, Virginia.
Das Bundesamt für das Personalmanagement, kurz BAPersBw
Für alles, was das militärische und zivile Personal der Bundeswehr angeht, ist das BAPersBw zuständig. Es plant, steuert und setzt Maßnahmen um, um Personal zu gewinnen, zu führen und zu binden. Auch für die Bildung, die Qualifizierung und die Weiterentwicklung aller Bundeswehrangehörigen ist das BAPersBw zuständig. Das Bundesamt ist damit für das komplette Personalmanagement der Bundeswehr verantwortlich.
Seinen Hauptsitz hat das Bundesamt in Köln. Die Mitarbeiter arbeiten aber im ganzen Bundesgebiet. So sind sie beispielsweise als Berater in den Karriereberatungsbüros der Bundeswehr tätig. In den Karrierecentern wiederum finden die Einstellungstests für Bewerber statt. Auch die beiden Bundeswehr-Universitäten in Hamburg und München gehören in den Zuständigkeitsbereich dieses Bundesamtes. Gleiches gilt für das Bildungszentrum in Mannheim und das Bundessprachenamt in Hürth.
Die Rechtspflege und die Militärseelsorge
Im Bereich der Rechtspflege der Bundeswehr arbeiten Rechtsberater, Lehrer, Anwälte und Richter. Sie vermitteln juristisches Wissen und beraten in rechtlichen Fragen. Außerdem kümmern sie sich darum, dass Recht, Gesetz und die soldatische Ordnung eingehalten werden. Dazu wiederum gehört einerseits, den Angehörigen der Bundeswehr Rechtsschutz zu bieten. Andererseits führen sie disziplinarische und truppendienstliche Gerichtsverfahren.
Die Militärseelsorge ist eine Art Kirche für die Soldaten. Neben Gottesdiensten organisiert die Militärseelsorge Freizeit- und Bildungsveranstaltungen. Außerdem erbringt sie seelsorgerische Leistungen und leistet Beistand in schwierigen Situationen. Und das natürlich über religiöse Grenzen hinweg.
Gute Gründe für eine zivile Ausbildung bei der Bundeswehr
Wie jeder andere Arbeitgeber sucht auch die Bundeswehr nach talentierten Nachwuchskräften. Jedes Jahr werden rund 20.000 junge Leute eingestellt, darunter gut 1.300 zivile Azubis. Du musst also nicht unbedingt in eine Uniform schlüpfen, wenn Du zum Bund willst.
Dabei stehen bei der Bundeswehr Ausbildungsberufe in den verschiedensten Bereichen zur Auswahl. Zu den einzelnen Berufen später mehr. Jedenfalls ist die Berufsausbildung beim Bund für ihre hohe Qualität bekannt. Wie in jedem anderen Ausbildungsbetrieb auch, bilden das Berufsbildungsgesetz, die Handwerksordnung und die Berufsausbildungsverordnungen der einzelnen Berufe die Grundlage der Ausbildung. Die Kenntnisse und Fähigkeiten, die Du für Deinen Job brauchst, lernst Du in der Theorie und der Praxis. Zusätzlich dazu sammelst Du schon während Deiner Lehre Berufserfahrung.
Am Ende legst Du Deine Abschlussprüfung vor der zuständigen Prüfungsstelle ab. Je nach Beruf kann das zum Beispiel die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer, die Ärztekammer oder das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr sein. Bestehst Du die Prüfung, hast Du einen staatlich anerkannten Berufsabschluss in der Tasche. Damit kannst Du bei der Bundeswehrverwaltung, aber genauso auch bei jedem anderen Unternehmen außerhalb des Bundes arbeiten.
Aber was macht die Berufsausbildung bei der Bundeswehr eigentlich aus? Welche Vorteile bietet sie? Hier sind ein paar gute Argumente, die für den Bund als Ausbildungsbetrieb sprechen:
Duale Ausbildung
Die Berufsausbildung wird im dualen System durchgeführt. Du besuchst dabei zum einen die Berufsschule. Im Unterricht dort lernst Du vor allem die theoretischen Ausbildungsinhalte. Zum anderen bist Du an Deinem Arbeitsplatz im Einsatz. Hier durchläufst Du die theoretische und die praktische Fachausbildung. Dein fachliches Wissen für Deinen Beruf ergänzt Du durch Kenntnisse über die Bundeswehr. So lernst Du beispielsweise, wie der Bund organisiert ist, wie die Truppe funktioniert und welche Abläufe es in der Verwaltung gibt.
Intensive Begleitung
Je nach Ausbildungsberuf dauert Deine Ausbildung zwischen 24 und 42 Monate. Neben dem Berufsschulunterricht verbringst Du viel Zeit an Deinem Arbeitsplatz. Dabei ist Deine Ausbildung in die normalen Abläufe in den Dienststellen eingebunden. Du arbeitest also direkt mit und erlebst die alltäglichen Anforderungen und Herausforderungen. So kannst Du das Wissen, das Du bis dahin erworben hast, gleich praktisch anwenden.
Im Unterschied dazu stehen in den Ausbildungswerkstätten verschiedene Aufträge und Projekte auf dem Programm. Das Ziel hier ist, dass Du Dir die Handgriffe, Fähigkeiten und Fertigkeiten aneignest, die Du für Deinen Job brauchst. Betreut wirst Du während Deiner Lehre von hauptamtlichen Ausbildern. Anders als in vielen Betrieben, wo die Ausbilder die Azubis neben dem normalen Tagesgeschäft begleiten, besteht der Job vom Ausbildungspersonal der Bundeswehr in erster Linie darin, die Azubis zu unterstützen. Kein Wunder also, dass die Azubis der Bundeswehr regelmäßig zu den Prüfungsbesten gehören.
Realitätsnahes Lernen
Bundesweit gibt es rund 400 Ausbildungsstätten und 30 Ausbildungswerkstätten. Die meisten davon befinden sich in militärischen Liegenschaften wie Kasernen, Wehrtechnischen Dienststellen, Flugplätzen oder dem Marinearsenal. Dadurch stehst Du in direktem Kontakt zum Militär und arbeitest unmittelbar mit der bundeswehrspezifischen Ausstattung. Die Abläufe und das Gerät sind so nicht nur graue Theorie, sondern fester Bestandteil Deiner Ausbildung.
Zusätzlich dazu lernst Du aber auch den zivilen Arbeitsmarkt kennen. Denn die Bundeswehr arbeitet häufig mit örtlichen Betrieben und regionalen Unternehmen zusammen. Bei Projektarbeiten und bei Praktika, die die Berufsschule organisiert, kannst Du so auch Eindrücke außerhalb der Truppe sammeln.
Hilfe bei der Unterkunft
Die Bundeswehr kann jedes Jahr rund 1.300 Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Durch die Ausbildungsdauern zwischen zwei und dreieinhalb Jahren hat der Bund so etwa 4.500 zivile Azubis gleichzeitig. Deshalb ist es nicht möglich, jeden Ausbildungsberuf an jedem Ausbildungsort anzubieten. Der Bund versucht zwar, eine heimatnahe Lehrstelle für Dich zu finden. Doch es kann eben passieren, dass das nicht klappt und Du umziehen musst. In diesem Fall hilft aber die Wohnungsfürsorge dabei, Dir eine Unterkunft zu vermitteln. Bist Du schon volljährig, kannst Du an einigen Standorten auch in der Kaserne wohnen.
Guter Verdienst
Als Lehrling bei der Bundeswehr gilt für Dich der Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes. Wie viel Du verdienst, ist nach dem Ausbildungsjahr gestaffelt. Derzeit (Stand Tarifrunde 2018) fällt die monatliche Ausbildungsvergütung so aus:
- 1. Ausbildungsjahr: 968,26 Euro brutto
- 2. Ausbildungsjahr: 1.018,20 Euro brutto
- 3. Ausbildungsjahr: 1.064,02 Euro brutto
- 4. Ausbildungsjahr: 1.127,59 Euro brutto
Dazu bekommst Du eine Jahressonderzahlung als Urlaubs- und Weihnachtsgeld, vermögenswirksame Leistungen und einen Zuschuss für Lehrmaterial. Und natürlich hast Du auch Anspruch auf bezahlten Urlaub.
Bist Du für Deine Ausbildung umgezogen, kannst Du einmal pro Monat eine sogenannte Familienheimfahrt machen. Für die Reisekosten, die Dir dabei entstehen, bekommst Du einen Zuschuss.
Interessenvertretung und Sozialdienst
In fast jeder Dienststelle gibt es eine Personalvertretung. Ähnlich wie ein Betriebsrat in Unternehmen vertritt sie die Interessen der Beschäftigten gegenüber Vorgesetzten und der Dienststellenleitung. Speziell für Azubis und junge Mitarbeiter sind Jugend- und Auszubildendenvertretungen am Start. Wenn Du Fragen hast oder falls Probleme auftauchen, kannst Du Dich aber selbstverständlich auch an Deinen Ausbilder wenden.
Eine weitere Einrichtung, die für Dich da ist, ist der Sozialdienst der Bundeswehr. Er berät und unterstützt in rechtlichen und persönlichen Angelegenheiten. Wenn Du beispielsweise Fragen zu staatlichen Leistungen wie der Krankenversicherung, Kindergeld oder Mutterschutz hast, kannst Du Dich an den Sozialdienst wenden. Gleiches gilt, wenn Du rechtliche Auskunft braucht. Aber auch wenn Du persönlich, familiär oder wirtschaftlich in eine Notlage geraten bist, helfen Dir die bundeswehreigenen Sozialarbeiter weiter.
Prima Zukunftsaussichten
Hast Du Deine Berufsausbildung abgeschlossen, stehen die Chancen gut, dass Du Deine Karriere als ziviler Mitarbeiter beim Bund fortsetzen kannst. Immerhin kennst Du den Bund und der Bund Dich. Statt einer Übernahme hast Du aber auch die Möglichkeit, eine weiterführende Ausbildung zu machen. Damit kannst Du in eine technische oder nichttechnische Beamtenlaufbahn einsteigen. Teilweise kommt sogar ein Studium in Frage.
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Möchtest Du nicht im zivilen Bereich bleiben, sondern doch lieber eine militärische Laufbahn einschlagen, kannst Du Dich intern als Soldatin oder Soldat bewerben. Und nicht zuletzt hast Du mit Deinem Berufsabschluss eine gute Grundlage für einen Wechsel in die freie Wirtschaft.
Diese Ausbildungsberufe stehen zur Auswahl
Generell bietet die Bundeswehr Ausbildungsberufe in vielen verschiedenen Feldern. Vom klassischen Bürojob über technische Berufe bis hin zu Tätigkeiten im medizinischen Bereich ist alles vertreten. Allerdings stellt die Verwaltung nicht in allen Berufen jedes Jahr Lehrlinge ein. Zudem kann sich das Angebot ändern, etwa weil neue Jobs dazukommen. In der folgenden Übersicht haben wir für Dich aufgelistet, welche staatlich anerkannten Ausbildungsberufe Du derzeit erlernen kannst.
Verwaltungs- und Dienstleistungsberufe
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Metallberufe
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Medizinische Berufe
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Luftfahrttechnische und Mechatronikberufe
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IT- und Elektroberufe
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Sonstige Berufe
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Ausführliche Informationen und Beschreibungen zu den verschiedenen Berufen findest Du auf der Karriereseite der Bundeswehr und auf Facebook. Auf unserer Seite wiederum kannst Du Dich in vielen Beiträgen über Jobs, Laufbahnen und die Einstellungstests informieren.
Deine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz
Der erste Schritt auf Deinem Weg zum Ausbildungsplatz ist Deine Bewerbung. Dabei stellst Du eine Mappe mit folgenden Unterlagen zusammen:
- Anschreiben
- tabellarischer Lebenslauf
- Schulabschlusszeugnis oder die beiden letzten Schulzeugnisse, die Du bekommen hast, als Kopie
- Einverständniserklärung Deines Erziehungsberechtigten, wenn Du noch nicht volljährig bist
- Kopien von Praktika und Arbeitszeugnissen, sofern vorhanden
Im Prinzip schreibst Du also eine ganz normale Bewerbung. Sie kannst Du dann per Post oder per E-Mail an die zuständige Stelle schicken. Welche Stelle zuständig ist, steht in der Berufsbeschreibung. Wenn Du ein Karriereberatungsbüro in Deiner Nähe hast, kannst Du Deine Mappe aber auch dort abgeben. Der Karriereberater wird sie weiterleiten. Eine weitere Möglichkeit ist eine Online-Bewerbung. Dafür nutzt Du das Bewerbungsportal.
Bewerbungsschluss und Einstellungstermin
Die Ausbildungen beginnen je nach Beruf und Bundesland
- entweder am 1. August
- oder am 1. September
eines Jahres. Zu diesen Terminen wirst Du im Fall einer Zusage deshalb auch eingestellt. Deine Bewerbung musst Du aber schon deutlich früher einreichen. Bewerbungsschluss ist nämlich der 31. Oktober des vorhergehenden Jahres.
Diese Voraussetzungen solltest Du als künftiger Azubi mitbringen
Natürlich musst Du als angehender Azubi ein paar Anforderungen erfüllen. Hierzu gehört zunächst einmal Dein Schulabschluss: Für die meisten Ausbildungsberufe brauchst Du einen guten, besser noch sehr guten Hauptschul- oder Realschulabschluss. Allein ein guter Gesamtschnitt reicht aber nicht. Sondern Du solltest vor allem in
- Deutsch,
- Mathe und
- je nach Beruf naturwissenschaftlichen Fächern wie Physik, Biologie und Chemie
gute Noten haben. Mit Computerkenntnissen und Fremdsprachenkenntnissen in Englisch oder Französisch kannst Du weitere Pluspunkte sammeln.
Möchtest Du einen technischen Beruf lernen, solltest Du neben technischem Verständnis auch räumliches Vorstellungsvermögen und handwerkliches Geschick mitbringen. Interessierst Du Dich für einen Beruf im medizinischen Bereich, wäre wichtig, dass Du einfühlsam bist und gerne mit Menschen zusammenarbeitest. In einigen Berufen werden außerdem besondere Anforderungen an Deine Gesundheit gestellt. Möchtest Du zum Beispiel Koch werden, wird es schwierig, wenn Du auf viele Zutaten und Inhaltsstoffe allergisch reagierst.
Deine schulischen Leistungen sind ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl. Deine persönliche und charakterliche Eignung ist aber ebenso wichtig. So erwartet die Bundeswehr, dass Du neben Interesse an Deinem Ausbildungsberuf auch
- Teamgeist,
- Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit,
- Engagement und
- viel Lernbereitschaft
mitbringst. Und natürlich möchte der Bund eine Bewerbung sehen, die sowohl inhaltlich als auch optisch überzeugt!
Übrigens:
Schwerbehinderte Menschen werden, die gleiche Eignung vorausgesetzt, bevorzugt behandelt. Du musst also keine Bedenken haben, wenn Du durch eine Behinderung körperlich eingeschränkt bist. Denke dann nur daran, eine Kopie von Deinem Schwerbehindertenausweis mit in Deine Bewerbungsmappe zu legen.
Den Zielen des Nationalen Integrationsplans folgend, freut sich die Bundeswehr auch über interessierte Bewerber mit Migrationshintergrund. In Berufsbereichen wiederum, in denen bisher nur wenige Frauen arbeiten, möchte der Bund Frauen besonders beruflich fördern. Daher hast Du in solchen Berufen als weibliche Bewerberin gute Chancen.
Das Auswahlverfahren bei der Bundeswehr
Deine Bewerbung ist der erste Schritt. Konntest Du damit punkten, lädt Dich die Bundeswehr zu einem Einstellungstest ein. Er besteht, je nach Ausbildungsberuf, aus zwei oder drei Teilen.
Der schriftliche Teil vom Auswahlverfahren
Den Anfang beim Eignungstest macht ein schriftlicher Test. Diesen absolvierst Du am Computer. Die Inhalte vom PC-Test hängen vom Ausbildungsberuf ab. Die Fragen behandeln also Themen, die für den jeweiligen Beruf wichtig sind. Deshalb können Aufgaben aus folgenden Bereichen drankommen:
- Deutsch; hier in erster Linie Rechtschreibung
- Mathe
- Physik
- Biologie und Chemie
- technisches Verständnis
- Allgemeinwissen mit den Schwerpunkten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
- logisches Denken
- Konzentrationsvermögen
Die Fragen werden als Multiple-Choice-Aufgaben gestellt. Du musst also selbst keine Antworten formulieren. Stattdessen siehst Du zu jeder Frage vier Antwortmöglichkeiten und musst die richtige Lösung auswählen.
Praktischer Teil
Hast Du den schriftlichen Test bestanden, kann es sein, dass ein praktischer Prüfungsteil folgt. Dabei steht dann entweder eine Arbeitsprobe an. Oder Du machst eine Art Mini-Praktikum in einer Ausbildungsdienststelle. Ob Dein Test eine praktische Prüfung beinhaltet, hängt wieder vom Ausbildungsberuf ab.
Der mündliche Teil vom Eignungstest
Hast Du es bis hierhin geschafft, folgt zum Abschluss das Vorstellungsgespräch. Wie bei einem Bewerbungsgespräch üblich, möchte Dich die Bundeswehr näher kennenlernen. Deshalb werden Dich die Prüfer bitten, Dich vorzustellen und etwas über Deinen bisherigen Werdegang zu erzählen. Außerdem werden sie Dich nach Deinen Interessen und Hobbys, Deinen Stärken und Deinen Schwächen fragen. Zwei weitere Fragen, auf die Du unbedingt vorbereitet sein solltest, sind:
- Warum wollen Sie diesen Beruf ergreifen?
- Wieso ist ausgerechnet eine Bundeswehr Ausbildung für Sie interessant?
Klar, dass Du plausibel erklären solltest, warum Dich der Bund als Arbeitgeber interessiert und wie Deine Berufswahl zustande kam. Allerdings solltest Du Deine Antworten nicht auswendig lernen. Bleibe beim Gespräch authentisch und natürlich. Es macht nichts, wenn Du nervös bist. Das wissen die Prüfer. Es bringt nur nichts, wenn Du Dich verstellst. Denn die Prüfer sind gut geschulte Profis, die es sofort durchschauen, wenn Du ihnen etwas vorspielst. Außerdem ist das Ziel von dem Gespräch ja, Dich als Person kennenzulernen und zu ermitteln, ob Du die richtige Besetzung für den Ausbildungsplatz bist.
Wie geht es nach der Berufsausbildung weiter?
Mit dem Abschluss Deiner Berufsausbildung hast Du ein solides Fundament für Deine berufliche Zukunft geschaffen. Und für Deinen weiteren Weg gibt es vier Möglichkeiten:
1. Übernahme
Hast Du während Deiner Lehre gute Leistungen erbracht und besteht Bedarf in Deinem Beruf, kann Dich die Bundeswehr übernehmen. In diesem Fall arbeitest Du als ziviler Mitarbeiter in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis. Die Chancen für eine Übernahme stehen recht gut. Schließlich bildet der Bund junge Menschen aus, um qualifizierte Fachkräfte für sich zu gewinnen.
2. Beamtenlaufbahn
An Deine Berufsausbildung kannst Du eine weitere Ausbildung dranhängen. Dadurch nutzt Du die Möglichkeit, nicht nur im öffentlichen Dienst zu arbeiten, sondern gleichzeitig auch Beamtin oder Beamter zu werden. Und wenn Du die Laufbahnprüfung bestehst und die dreijährige Probezeit meistert, wirst Du sogar Beamter auf Lebenszeit. Dabei ist bei der Bundeswehr nach Deiner Berufsausbildung eine Laufbahnausbildung in folgenden zivilen Laufbahnen möglich:
- mittlerer technischer Verwaltungsdienst
- gehobener technischer Verwaltungsdienst; hier beinhaltet der Vorbereitungsdienst ein Bachelor-Studium
- feuerwehrtechnischer Dienst in der mittleren Laufbahn
- mittlerer Dienst in der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung des Bundes
- mittlerer nichttechnischer Verwaltungsdienst
- gehobener nichttechnischer Verwaltungsdienst; hier ist ein Diplomstudium in den Vorbereitungsdienst eingebunden
3. Militärische Laufbahn
Möchtest Du aus dem zivilen Bereich zu den Streitkräften wechseln, kannst Du Dich als Zeitsoldatin oder Zeitsoldat bewerben. Bringst Du die notwendigen Voraussetzungen mit, kannst Du Deinen Weg beim Bund in einer militärischen Laufbahn fortsetzen. Für eine militärische Karriere brauchst Du neben der fachlichen und persönlichen Eignung eine gute Gesundheit. Außerdem musst Du körperlich fit sein. Doch wenn Du Dich nicht gleich für eine längere Zeit binden willst, ist vielleicht der Freiwillige Wehrdienst eine Alternative für Dich.
4. Karriere außerhalb der Bundeswehr
Weil die Bundeswehr Ausbildungsberufe mit staatlich anerkanntem Abschluss bietet, ist Dein Fachwissen nicht auf eine Tätigkeit beim Bund begrenzt. Die bundeswehrspezifischen Kenntnisse sind nur eine Ergänzung. Denn die Ausbildung erfolgt nach den Vorgaben, die sich aus der jeweiligen Verordnung für den Ausbildungsberuf ergeben. Zudem arbeitet die Bundeswehr schon während der Ausbildung mit externen Unternehmen, Firmen und Betrieben aus verschiedenen Branchen zusammen. Ist eine Übernahme nicht möglich oder möchtest Du den Bund auf eigenen Wunsch verlassen, hast Du also das notwendige Know-how, um in der freien Wirtschaft durchzustarten.
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