Wenn Du zur Bundeswehr möchtest, musst Du Dich zuerst einmal bewerben. Doch dann läuft es etwas anders als Du es vielleicht von anderen Arbeitgebern kennst. Auch die Bundeswehr lädt Dich zwar ein, um Dich persönlich kennenzulernen.
Mit einem einfachen Vorstellungsgespräch ist es aber nicht getan. Stattdessen hast Du eine Aufnahmeprüfung vor Dir. Und sie setzt sich aus mehreren Einzeltests zusammen. Welche das sind und wie Du Dich optimal auf den Einstellungstest vorbereiten kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.
Bundeswehr Auswahltest online üben & vorbereiten
Gut 250.000 Personen arbeiten als Soldaten oder zivile Angehörige bei und für die Bundeswehr. Damit gehört die Bundeswehr zu den größten Arbeitgebern in Deutschland. Doch nicht nur das: Mit mehr als 1.000 verschiedenen Berufen zählt sie auch zu den Arbeitgebern mit dem vielfältigsten Angebot. An Land, zu Wasser und in der Luft gibt es kaum einen Tätigkeitsbereich, der nicht vertreten ist. Damit stehen die Chancen gut, dass Du exakt deinen Wunschberuf findest. Und das unabhängig davon, ob Du eine Ausbildung machen willst, ein Studium anstrebst oder bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung mitbringst. Doch bevor Du Deine Karriere bei der Bundeswehr starten kannst, musst erst einmal eine Hürde nehmen: die Aufnahmeprüfung.
Bundeswehr Aufnahmeprüfung: 7 grundlegende Fragen
In den nächsten Abschnitten schauen wir uns den Einstellungstest genauer an. Wir kümmern uns um die verschiedenen Testteile, die die Aufnahmeprüfung enthält. Und wir geben Dir natürlich Tipps für Deine Vorbereitung. Doch bevor wir das machen, klären wir erst einmal ein paar ganz grundlegende Fragen.
Warum führt die Bundeswehr überhaupt eine Aufnahmeprüfung durch?
Der Dienst bei der Bundeswehr ist anspruchsvoll und stellt Dich mitunter vor große Herausforderungen. Vor allem bei Auslandseinsätzen kann gut sein, dass Du Situationen erlebst und Bilder siehst, die schwer zu ertragen sind. Die Bundeswehr bereitet Dich zwar sehr gut auf Deine künftigen Aufgaben vor. Das gilt für alle Berufe in allen Laufbahnen. Doch so eine Ausbildung kostet auch Geld. Durch den Einstellungstest möchte die Bundeswehr ermitteln, ob Du die notwendigen Qualifikationen mitbringst.
Letztlich muss nämlich das Gesamtpaket stimmen. Das heißt: Du musst nicht nur vom Intellekt her geeignet sein. Sondern Du brauchst auch einen starken Charakter, mentale Belastbarkeit, eine gute Gesundheit und körperliche Fitness. Ob Du das alles mitbringst, lässt sich allein anhand von Zeugnissen und einem kurzen Gespräch kaum feststellen. Deshalb der Einstellungstest.
Aber sieh es positiv: Die Aufnahmeprüfung ist ein standardisiertes Testverfahren. Die Bedingungen sind für alle Bewerber gleich. Ob Du eine militärische Laufbahn anstrebst, im zivilen Bereich arbeiten möchtest oder Freiwilligen Wehrdienst leisten willst, ist egal. Und es spielt auch keine Rolle, ob Du ein Mann oder eine Frau bist. Die Aufnahmeprüfung müssen alle Bewerber bestehen. Du hast damit die Chance, zu zeigen, was in Dir steckt. Und Du kannst durch gute Leistungen überzeugen, auch wenn zum Beispiel Deine Schulnoten vielleicht nicht ganz so gut sind.
Wie läuft der Eigungstest ab?
Die Aufnahmeprüfung setzt sich aus mehreren Tests zusammen. Dazu gehören ein Computertest, ein Sporttest, ein Vorstellungsgespräch und eine medizinische Eignungsuntersuchung. Für Feldwebel und Offiziere kommt noch ein Gruppengespräch mit einem Kurzvortrag dazu. Offiziere nehmen zusätzlich an einer Studienberatung teil.
Wo findet die Auswahlprüfung statt?
Deine Einladung zur Aufnahmeprüfung bekommst Du von einem Karrierecenter mit Assessment. Und in aller Regel handelt es sich um das Karrierecenter, das für das Bundesland zuständig ist, in dem Du wohnst. Die genaue Anschrift steht aber in der Einladung.
Doch eine Ausnahme gibt es: Wenn Du die Offizierslaufbahn einschlagen willst, nimmst Du in Köln am Eignungstest teil. Denn in diesem Fall ist das Assessmentcenter für Führungskräfte in Köln für das Auswahlverfahren zuständig.
Wann nehme ich am Auswahlverfahren teil?
Wenn die Bundeswehr Deine vollständigen Bewerbungsunterlagen vorliegen hat, prüft sie, ob die formalen Voraussetzungen stimmen. Ist das der Fall, wirst Du zum Auswahlverfahren eingeladen.
Die Tests finden grundsätzlich das ganze Jahr über statt. Denn für die Laufbahn der Mannschaften, der Unteroffiziere und der Feldwebel kannst Du Dich ganzjährig bewerben. Offiziere hingegen werden üblicherweise zum 1. Juli eines Jahres eingestellt. In dieser Laufbahn muss Deine Bewerbung deshalb spätestens am 1. März des Jahres, in dem Du eingestellt werden willst, vorliegen. Am Auswahlverfahren nimmst Du dann zwischen März und Juli teil.
Bewirbst Du Dich um einen Ausbildungsplatz in einer zivilen Laufbahn, beginnt die Ausbildung meist im September oder Oktober. Hier musst Du dann die Bewerbungsfristen einhalten. Genaue Informationen stehen aber immer in der Stellenbeschreibung. Und natürlich kannst Du jederzeit bei Deinem Karriereberater nachfragen.
Wie lange dauert die Aufnahmeprüfung?
Der Bundeswehr Einstellungstest erstreckt sich über zweieinhalb Tage.
Kann ich vor Ort übernachten, wenn ich am Test teilnehme?
In der Zeit, in der Du am Eignungstest teilnimmst, kannst Du vor Ort übernachten. Die Bundeswehr stellt Dir im jeweiligen Karrierecenter eine Übernachtungsmöglichkeit in einem Mehrbettzimmer zur Verfügung. Die Übernachtung ist für Dich kostenfrei und auch für Deine Verpflegung ist gesorgt. Außerdem bekommst Du einen Gutschein für die Anreise mit der Bahn.
Was muss ich zur Aufnahmeprüfung mitbringen?
Zum Bundeswehr Eignungstest musst Du folgendes mitbringen:
- Deinen Personalausweis oder Reisepass
- das Einladungsschreiben
- die Unterlagen, die in der Einladung aufgezählt sind; dabei brauchst Du die Originale, keine Kopien!
- Sportkleidung und Turnschuhe für den Sporttest
Außerdem solltest Du Schreibutensilien, ein Handtuch, Duschzeug und Kleidung zum Wechseln einpacken.
Die Bausteine der Bundeswehr Aufnahmeprüfung
Nachdem wir die grundlegenden Fragen geklärt haben, nehmen wir uns jetzt den Einstellungstest als solches vor. Je nachdem, für welchen Beruf und welche Laufbahn Du Dich bewirbst, kann die Prüfung im Detail zwar etwas variieren. Die Bausteine sind aber gleich. Und auch der Ablauf unterscheidet sich im Prinzip nicht.
Der CAT-Test
Die Abkürzung CAT steht für Computer-Assistierte Testung. Dahinter verbergen sich Testverfahren, die ausschließlich am Computer durchgeführt werden. Das Ziel der Tests ist, Dein Wissen und Deine Fertigkeiten zu überprüfen. Dabei umfasst der CAT-Test mehrere Einzeltests. Bei diesen Tests handelt es sich um Wissenstests, Intelligenztests und psychologische Tests. Je nachdem, für welche Laufbahn Du Dich bewirbst, unterscheidet sich der CAT-Test im Umfang. Dadurch bewegt er sich in einem Zeitrahmen zwischen zweieinhalb und vier Stunden.
Inhaltlich stehen beim CAT-Test viele verschiedene Themenbereiche auf dem Programm. Dazu gehören beispielsweise:
- Deutsch mit Rechtschreibung, Grammatik und Wortschatz
- Mathe
- Fachkenntnisse in Bereichen wie Technik, Physik, Mechanik oder Chemie
- Fachwissen zur Bundeswehr
- Allgemeinbildung
- logisches Denken
- räumliches Denkvermögen
- Reaktionsschnelligkeit
- Konzentrationsfähigkeit
Die Aufgaben werden Dir dabei als Multiple-Choice-Fragen gestellt. Das heißt: Zu jeder Frage werden Dir mehrere Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Und Du musst aus diesen Vorschlägen die richtige Lösung auswählen. Offene Fragen, bei denen Du die Antwort selbst finden und aufschreiben musst, kommen nicht vor.
Stichwort: Adaptive Testverfahren
Eine Besonderheit beim CAT-Test ist, dass die Tests auf einem adaptiven Testverfahren beruhen. Die Aufgaben, die Dir gestellt werden, berücksichtigen dabei Deine individuellen Fähigkeiten. Konkret bedeutet das folgendes: Wenn Du eine Frage richtig beantwortest, wird die nächste Aufgabe etwas schwieriger sein. Gibst Du hingegen eine falsche Antwort, ist die nächste Frage etwas einfacher. Die Bundeswehr kann durch dieses Verfahren recht schnell und ziemlich genau einschätzen, auf welchem Niveau sich Deine Fähigkeiten bewegen.
Das Fragebogenverfahren
Neben den Multiple-Choice-Aufgaben kommt beim Computer-Test noch ein anderer Aufgabentyp zum Einsatz. Beim sogenannten Fragebogenverfahren werden Dir verschiedene Aussagen genannt. So eine Aussage kann zum Beispiel „Mir fällt es leicht, Kontakte zu knüpfen.“ lauten. Anhand einer Skala musst Du dann angeben, wie sehr die jeweilige Aussage auf Dich zutrifft oder inwieweit Du ihr zustimmst. Bei diesen Fragen gibt es natürlich keine richtigen oder falschen Antworten. Stattdessen geht es hier um Deine Persönlichkeit und Deinen Charakter.
Wie Du Dich auf den Computertest vorbereiten kannst
Der schriftliche Test ist zwar anspruchsvoll, aber durchaus machbar. Jedenfalls dann, wenn Du Dich gezielt darauf vorbereitet hast. Nimm Dir deshalb die Zeit und übe. Denn je besser Du vorbereitest bist, desto größer sind die Chancen, dass Du den schriftlichen Teil des Eignungstests erfolgreich und mit einem guten Ergebnis meistert. Natürlich kann Dir niemand garantieren, dass beim Einstellungstest genau die Aufgaben drankommen, die Du geübt hast. Aber darum geht es auch gar nicht. Viel wichtiger ist, dass Du die verschiedenen Aufgabentypen kennst. Denn wenn Du das Schema hinter den Fragen einmal durchschaust hast, kannst Du die Aufgaben lösen, egal welchen Inhalt sie haben.
Bei Deiner Vorbereitung wiederum kannst Du wie folgt vorgehen:
- Auf der Internetseite der Bundeswehr findest Du einen Assessment Trainer. Ihn kannst Du nutzen, um Dir einen Eindruck von den Fragen und Aufgaben zu verschaffen.
- Wir haben auf unserer Webseite ebenfalls viele Übungsaufgaben für Dich vorbereitet. Dabei gibt es Online-Tests, die Du kostenfrei nutzen kannst. Für eine intensive Vorbereitung möchten wir Dir unsere kostenpflichtigen Testmodule ans Herz legen. Sie sind wesentlich umfangreicher und enthalten vor allem stets aktuelle Aufgaben aus dem Testverfahren.
- Im Handel findest Du Fachliteratur für die Vorbereitung auf den Einstellungstest. Achte aber darauf, dass Du Dir Bücher über die Aufnahmeprüfung der Bundeswehr besorgst. Denn es gibt auch Tests und Ratgeber, die sich mit den Einstellungstests von Polizei, Zoll und Feuerwehr befassen. Diese Tests sind zwar ähnlich, haben aber andere Inhalte und Abläufe.
- Halte Dich über das aktuelle Geschehen auf dem Laufenden. Lies dazu Zeitung, schaue Nachrichten, höre Radio oder informiere Dich online. Du musst damit rechnen, dass beim Test Fragen zum Zeitgeschehen und zu wichtigen Ereignissen in Deutschland und weltweit gestellt werden.
- Arbeite an Deinem Allgemeinwissen. Dazu kannst Du zum Beispiel Quizspiele spielen, Kreuzworträtsel lösen oder Quizsendungen im Fernsehen schauen.
Der Sporttest
Als Soldat musst Du körperlich fit sein. Ein gewisses Maß an militärischen Grundfertigkeiten ist für alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr Pflicht. Zumal auch sämtliche Ausbildungen bei den Streitkräften voraussetzen, dass die Grundfertigkeiten vorhanden sind. Zu diesen Grundfähigkeiten zählen beispielsweise Märsche, die Schießausbildung, ein Erste-Hilfe-Kurs, die ABC-Ausbildung, Schwimmen und Ausdauersport.
Außerdem gehört auch der sogenannte Basis-Fitness-Test, kurz BFT, dazu. Und genau diesen Basis Fitness Test musst Du als Bewerber bei der Aufnahmeprüfung meistern. Den sogenannten Physical Fitness Test, der früher durchgeführt wurde, gibt es nicht mehr. Dabei umfasst der aktuelle Sporttest drei Stationen.
1. Der Sprint-Test
Die erste Disziplin ist ein Test, bei dem Du elf Mal über eine Strecke von zehn Metern sprintest. Allerdings läufst Du nicht einfach nur hin und her. Stattdessen startest Du jeden Sprint aus der Bauchlage heraus. Der Ablauf ist so:
Bundeswehr Einstellungstest Online-Trainings-Center (2022)
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
- Läuft auf allen Geräten – sofortige Freischaltung
- Einmalzahlung, kein Abo!
- Du liegst in Bauchlage auf einer Gymnastikmatte. Deine Arme legst Du seitlich neben Deinem Körper ab.
- Auf das Startkommando „Fertig – los!“ richtest Du Dich auf und sprintest so schnell wie möglich zur Wendepylone. Die Pylone steht zehn Meter entfernt.
- Um die Wendepylone läufst Du herum und rennst zurück zur Gymnastikmatte.
- Rechts und links neben der Matte stehen zwei Begrenzungspylonen. Um diese Pylonen läufst Du herum und legst Dich wieder in Bauchlage auf die Matte. Deine Hände müssen sich kurz hinter Deinem Rücken berühren.
- Dann startest Du den nächsten Sprint.
- Diesen Ablauf wiederholst Du über fünf volle Runden.
- Nach dem sechsten Aufstehen sprintest Du ein letztes Mal zur Wendepylone. Sobald Du sie erreichst hast, wird Deine Zeit gestoppt.
Beim Sprint-Test stehen Deine Koordination und Deine Schnelligkeit auf dem Prüfstand. Um die Übung zu bestehen, musst Du den Test in unter einer Minute schaffen.
2. Der Klimmhang-Test
Als zweite Station folgt mit dem Klimmhang-Test eine Übung, bei der es um Deine Kraft geht. Für den Test umfasst Du im Kammgriff eine Reckstange. Kammgriff heißt, dass Du die Stange von hinten umfasst, so dass Deine Handrücken vom Körper wegzeigen. Deine Hände hältst Du dabei etwa schulterbreit. Dann ziehst Du Dich soweit nach oben, bis sich Dein Kinn auf Höhe der Reckstange befindet. Damit nimmst Du die Endposition bei einem klassischen Klimmzug ein. Und diese Position musst Du so lange wie möglich halten.
Der Prüfer stoppt die Zeit, sobald Dein Kinn tiefer ist als die Reckstange. Die Mindestanforderung beim Klimmhang-Test sind fünf Sekunden. Solange musst Du die Position also auf jeden Fall halten, um die Station erfolgreich zu meistern.
3. Der Fahrrad-Ergometer-Test
Mit dem Fahrrad-Ergometer-Test hast Du den dritten und letzten Teil der Sportprüfung vor Dir. Bei dieser Disziplin geht es in erster Linie um Deine Ausdauer. Denn Du musst im Sitzen auf dem Sportgerät eine Strecke von 3.000 Metern zurücklegen. Und das möglichst schnell.
Der Test beginnt mit einer Aufwärmphase. Sie dauert eine Minute bei 70 Watt. Dann beginnt der eigentliche Test. Als Richtlinie gilt, dass Du die 3.000 Meter in 6:30 Minuten schaffen musst, und das bei 130 Watt und 80 Umdrehungen pro Minute. Allerdings kannst Du die Wattzahl individuell einstellen. Erhöhst Du die Wattzahl und bleibst bei den 80 Umdrehungen, schaffst Du die Strecke schneller. Wählst Du hingegen eine niedrigere Wattzahl, musst Du sehr viel schneller strampeln, damit Du die Strecke in der Zeit schaffst.
Tipps für Deine Vorbereitung auf den Sporttest
Auch wenn Du fit und sportlich bist, solltest Du für den Sportteil trainieren. Denn die drei Übungen prüfen möglicherweise Fähigkeiten, die so eher nicht zu Deinem üblichen Trainingsprogramm gehören. Außerdem solltest Du die Prüfungssituation nicht unterschätzen. Vermutlich wirst Du etwas nervös und angespannt sein. Und dann kann es durchaus passieren, dass Du Deine Leistungen nicht voll abrufen kannst. Wenn Du aber im Hinterkopf hast, dass Du gezielt trainiert und die Anforderungen immer locker geschafft hast, wird Dir das die Anspannung nehmen. Für Deine Vorbereitung möchten wir Dir folgende Tipps geben:
Fange rechtzeitig an.
Je nachdem, wie fit Du bist, solltest Du drei Monate für das Training einplanen. Spätestens sechs Wochen vor dem Test solltest Du aber auf jeden Fall mit der Vorbereitung anfangen. Denn es bringst nichts, wenn Du es mit dem Sport übertreibst. Dein Körper braucht zwischendurch Pausen, um sich zu regenerieren und die Fortschritte zu verarbeiten. Die trainingsfreie Zeit kannst Du aber natürlich nutzen, um für die anderen Testteile zu üben.
Nimm ein Lauftraining als Basis.
Regelmäßiges Laufen ist eine optimale Grundlage für die Vorbereitung. Denn beim Laufen verbesserst Du effektiv Deine Ausdauer. Am besten suchst Du Dir eine Laufstrecke über drei Kilometer. Ob Du dabei auf einem Sportplatz läufst, Deine Runden in einem Park drehst oder eine Tour durch die Stadt machst, bleibt deinem Geschmack überlassen. Dein erstes Ziel sollte sein, die komplette Strecke zu schaffen. Dabei kannst Du am Anfang ruhig Phasen, in denen Du läufst, mit Phasen, in denen Du gehst, abwechseln. Wichtig ist nur, dass Du die ganze Zeit über in Bewegung bleibst. Außerdem solltest Du nicht zu schnell laufen. Für ein Ausdauertraining hast Du dann das richtige Tempo, wenn Du Dich gerade noch so unterhalten könntest.
Bist Du soweit, dass Du die komplette Strecke durchlaufen kannst, kannst Du anfangen, an Deiner Geschwindigkeit zu arbeiten. Dazu läufst Du locker los und ziehst das Tempo gegen Ende des Laufs an. Nach und nach kannst Du den Zeitpunkt, ab dem Du schneller läufst, immer weiter nach vorne verlegen. Oder Du kannst zwischen schnellen und langsamen Phasen abwechseln. Auf diese Weise verbesserst Du nicht nur Deine Kondition und Dein Tempo, sondern lernst auch, Dir Deine Kraft gut einzuteilen.
Arbeite mit Intervalltrainings an Deiner Schnelligkeit.
Beim Sprint-Test musst Du schnell sein. Und eine optimale Möglichkeit, um an Deiner Geschwindigkeit zu arbeiten, ist ein Intervalltraining. Suche Dir dafür verschiedene Distanzen aus, beispielsweise 10, 25 und 50 Meter. Dann sprintest Du die jeweilige Distanz fünfmal hintereinander und legst zwischen jedem Sprint eine zweiminütige Gehpause ein. Du bleibst nach einem Sprint also nicht stehen, sondern gehst zügig weiter und startest aus dem Gehen heraus den nächsten Sprint. Später kannst Du die Anzahl der Sprints erhöhen oder die Gehpausen verkürzen.
In Vorbereitung auf den Bundeswehr Sporttest kannst Du Dir Deine Sprintstrecke mit Gegenständen markieren. Dann kannst Du hin- und zurücklaufen und die Gegenstände dabei immer umlaufen. Beim Sporttest musst Du das nämlich auch machen.
Trainiere Deine Kondition.
Damit Dein Training nicht zu eintönig wird, solltest Du schwimmen gehen und Fahrrad fahren. Beides trainiert Deine Kondition und bezieht dabei so gut wie alle Muskeln mit ein. Durch das Fahrradfahren bereitest Du Dich nebenbei auch auf den Fahrrad-Ergometer-Test vor. Denn die Bewegungsabläufe sind gleich. Hast Du die Möglichkeit, auf einem Fahrrad-Ergometer zu trainieren, ist das natürlich ideal.
Sehr gut ist außerdem regelmäßiges Seilspringen. Auch diese Übung verbessert Deine Kondition und schult gleichzeitig Deine Geschicklichkeit.
Baue ein Krafttraining ein.
Mit dem Klimmzug-Test steht bei der Sportprüfung auch eine Kraftübung auf dem Programm. Deshalb solltest Du ein Krafttraining in Deine Vorbereitung einbauen. Klimmzüge und den Klimmzughang kannst Du gezielt trainieren. Ein Türrahmen, ein Klettergerüst auf dem Spielplatz oder eine Teppichstange lassen sich gut zu Trainingsgeräten umfunktionieren. Du kannst Dich aber auch unter einen Tisch setzen, die Beine ausstrecken und Dich an der Tischkante hochziehen.
Dein Krafttraining kannst Du durch Liegestütze ergänzen. Stellst Du Deine Arme dabei breit auseinander, brauchst Du mehr Kraft. Auch Sit-ups und ein Hanteltraining sind gute Möglichkeiten, um Deine Muskulatur zu stärken. Hast Du keine Hanteln, kannst Du einfach Flaschen nehmen, die Du immer weiter auffüllst. Und es gibt noch eine sehr effektive Übung: Hocke Dich rücklings vor einen Stuhl und stütze Deine Hände an der Stuhlkante ab. Dann drückst Du Dich nach oben, bis deine Arme durchgestreckt sind. Anschließend beugst Du Deine Arme wieder und senkst Dich dabei ab. Das wiederholst Du mehrere Male.
Übe Strecksprünge aus der Bauchlage.
Die besondere Schwierigkeit beim Sprint-Test ist, dass Du Dich nach jedem Sprint ablegen, aus der Bauchlage aufstehen und weiterlaufen musst. Du musst also nicht nur schnell, sondern auch geschickt sein. Aber dafür gibt es eine sehr gute Übung: Lege Dich auf den Bauch, richte Dich auf, mache einen Strecksprung und gehe zurück in die Bauchlage. Diesen Ablauf wiederholst Du eine Minute lang ohne Pausen und möglichst schnell. Damit simulierst Du die Belastung beim Sporttest und trainierst gleichzeitig Deine Geschicklichkeit und Deine Bewegungsschnelligkeit.
Mache den Sporttest am Stück.
Bei der Aufnahmeprüfung musst Du die drei Stationen hintereinander durchlaufen. Du kannst zwar zwischendurch einen Schluck Wasser trinken. Aber lange Pausen, um Dich zu erholen, gibt es nicht. Wenn Du die einzelnen Übungen beherrschst, solltest Du den Sporttest deshalb regelmäßig am Stück trainieren. So weißt Du, wie Du Dir deine Kraft am besten einteilst.
Das Vorstellungsgespräch
Das Vorstellungsgespräch läuft so ab, wie Du es von einem typischen Bewerbungsgespräch kennst. Durch das Interview möchte Dich die Bundeswehr näher kennenlernen, damit sie die Informationen aus Deinen Bewerbungsunterlagen und die bisherigen Ergebnisse vom Einstellungstest richtig einordnen kann. Insgesamt wird die Atmosphäre beim Vorstellungsgespräch recht locker sein. Du befindest Dich zwar in einer Prüfungssituation. Doch die Prüfer möchten etwas über Dich als Person und Deine Persönlichkeit erfahren. Und das klappt nur, wenn Du offen und ehrlich antwortest. Deshalb werden die Prüfer versuchen, Dir die Nervosität zu nehmen und eine angenehme Situation zu schaffen.
Was die Fragen angeht, solltest Du Dich auf die klassischen Fragen von Bewerbungsgesprächen einstellen. Rechne also damit, dass Du zum Beispiel gefragt wirst:
- Warum wollen Sie zur Bundeswehr?
- Wie stellen Sie sich ihre berufliche Karriere bei uns vor?
- Weshalb haben Sie sich für diese Teilstreitkraft oder diesen Beruf entschieden?
- Wie stehen Sie zu Auslandseinsätzen?
- Worin sehen Sie Ihre größten Stärken? Und was sind Ihre größten Schwächen?
Am Ende des Interviews werden Dir die Prüfer sagen, wie Du bisher beim Test abgeschnitten hast und wie Deine Chancen auf eine Zusage stehen.
So meisterst Du das Bewerbungsgespräch erfolgreich
Beim Bewerbungsgespräch ist das Wichtigste, dass Du natürlich bleibst und ehrlich bist. Versuche nicht, Dich zu verstellen oder die Antworten zu geben, von denen Du glaubst, dass die Prüfer sie hören wollen. Denn zum einen werden die Prüfer sofort durchschauen, wenn Du Dich verstellst. Und zum anderen bringt es Dir nichts. Schließlich geht es um Deine berufliche Zukunft. Also musst Du von dem, was Du sagst und tust, auch überzeugt sein. Hinzu kommt, dass die Prüfer Deine Aussagen mit den Erkenntnissen abgleichen werden, die sie bisher über Dich gewonnen haben. Und wenn sich hier große Widersprüche auftun, bringt Dich das in eine ziemlich ungünstige Position.
Ansonsten solltest Du Dich auf das Vorstellungsgespräch so vorbereiten wie auf jedes andere Bewerbungsgespräch auch. Überlege Dir, was Dich als Mensch ausmacht. Und informiere Dich über die Bundeswehr. Du solltest wissen, wie die Bundeswehr organisiert ist, welche Aufgaben sie hat und wo sie im Einsatz ist. Wenn Du wenig über die Bundeswehr weißt, wirst Du schließlich kaum überzeugend vermitteln können, warum Du ausgerechnet hier einsteigen willst.
Gruppensituation mit Kurzvortrag und Studienberatung
Bewirbst Du Dich für die Laufbahn der Feldwebel oder Offiziere, hast Du noch eine weitere mündliche Prüfung vor Dir. In einer Gruppensituation musst Du nämlich einen Kurzvortrag halten. Nach einer gewissen Vorbereitungszeit sprichst Du dabei vor einer Gruppe zum vorgegebenen Thema. Der Kurzvortrag in der Gruppensituation steht auch auf dem Programm, wenn Du eine zivile Laufbahn anstrebst.
Möchtest Du im Rahmen der Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr studieren, beinhaltet Deine Aufnahmeprüfung außerdem eine Studienberatung. Bei diesem Gespräch geht es darum, ob Du die notwendige Eignung mitbringst und ob ein Studienplatz zur Verfügung steht. Sollte Dein Wunschstudium nicht möglich sein, werden Dir die Prüfer mögliche Alternativen aufzeigen.
Die ärztliche Eignungsuntersuchung
Bei der Untersuchung stellt der ärztliche Dienst fest, ob Du die notwendige Gesundheit für eine Tätigkeit bei der Bundeswehr mitbringst. Dabei steht bei der Untersuchung zum einen Deine körperliche und physische Gesundheit im Allgemeinen auf dem Prüfstand. Zum anderen prüft der Bundeswehrarzt die speziellen Anforderungen, die Du für Deine gewünschte Verwendung brauchst.
Ist alles in Ordnung, gibt der ärztliche Dienst grünes Licht. Genauso kann bei der ärztlichen Untersuchung aber auch herauskommen, dass Du für bestimmte Verwendungen nicht eingesetzt werden kannst. Oder dass eine Einstellung als Soldatin oder Soldat ausgeschlossen ist. In diesem Fall solltest Du Dich noch einmal mit Deinem Karriereberater zusammensetzen. Er kann Dir sagen, ob und welche Möglichkeiten Du hast, doch noch bei der Bundeswehr unterzukommen.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Training-Center
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
- Läuft auf allen Geräten – sofortige Freischaltung
- Einmalzahlung, kein Abo!