Wenn nach Deiner Bewerbung bei der Bundeswehr eine Einladung zum Einstellungstest im Briefkasten liegt, hast Du den ersten Schritt schon einmal geschafft. Doch die eigentliche Herausforderung erwartet Dich jetzt. Denn nun musst Du beim Eignungstest zeigen, was Du drauf hast. Dabei stehen beim Einstellungstest verschiedene Prüfungen auf dem Programm. Eine ärztliche Untersuchung, der CAT-Test als schriftliche Prüfung und das Vorstellungsgespräch zum Beispiel. Und auch ein Sporttest gehört zum Auswahlverfahren. Was es mit dem Sporttest auf sich hat, verraten wir Dir im Folgenden.
Fit für den Sporttest?
Es ist nicht übertrieben, wenn vom Riesenkonzern Bundeswehr die Rede ist. Immerhin zählt die Bundeswehr rund 250.000 Mitarbeiter. Sie arbeiten in über 1.000 verschiedenen Berufen im militärischen und im zivilen Bereich. Klar, dass sich bei einem angesehenen Arbeitgeber, der eine Fülle an Jobs, eine ordentliche Bezahlung und sehr gute Karrierechancen bietet, auch jede Menge Bewerber für die Stellen interessieren.
Nun ist aber nicht jeder Bewerber für den Dienst bei den Streitkräften geeignet. Denn fachliche Kenntnisse, Lernbereitschaft und Motivation sind eine Sache. Die andere Sache ist die körperliche Eignung. Soldaten müssen nun einmal fit und gesund sein. Anders sind etwa Einsätze im Ausland kaum zu schaffen. Die Bundeswehr belässt es deshalb nicht bei einer schriftlichen Bewerbung und einem kurzen Vorstellungsgespräch. Stattdessen lädt sie Bewerber, die mit ihrer Bewerbung schon einmal punkten konnten, zum Einstellungstest ein.
Der Bundeswehr Einstellungstest erstreckt sich über zwei Tage und umfasst mehrere Abschnitte. Dazu gehört ein Computertest, bei dem es um Wissen, logisches Denken und individuelle Fähigkeiten geht. Außerdem steht ein persönliches Interview auf dem Programm. Wer Feldwebel oder Offizier werden will, löst zusammen mit anderen Bewerbern Gruppenaufgaben und hält einen Kurzvortrag. Bei der ärztlichen Untersuchung wiederum wird die körperliche Verfassung auf den Prüfstand gestellt.
Und dann gibt es da noch den Bundeswehr Sporttest. Er prüft Deine körperliche Fitness und Deine sportlichen Fähigkeiten. Und was Du zum Sporttest wissen musst, erklären wir Dir in diesem Beitrag.
Der Bundeswehr Sporttest heißt Basis Fitness Test
Der Sporttest, der bei der Bundeswehr flächenmäßig Standard ist, nennt sich Basis Fitness Test. Oder kurz einfach nur BFT. Und diesen Sporttest gibt es in zwei Varianten, nämlich als normalen Basis Fitness Test und als Basis Fitness Test der Personalgewinnung – kurz BFT PersG. In der zweiten Version steht der Test für Dich als Bewerber als sportliche Auswahlprüfung auf dem Programm.
Den anderen, normalen BFT hingegen legst Du ab, wenn Du schon Soldatin oder Soldat bist. Und das am Anfang und am Ende Deiner Grundausbildung und danach einmal pro Jahr. Durch den Sporttest prüft die Bundeswehr nämlich, ob Du nach wie vor körperlich fit bist. Das erfolgt in dem Rahmen, in dem Deine individuellen Grundfertigkeiten getestet werden. Allerdings ist die Ausdauer-Disziplin dann nicht mehr der Test auf dem Fahrradergometer. Stattdessen läufst Du eine Strecke von einem Kilometer. Wie das aussieht, siehst Du in diesem Video.
Was ist aus dem Physical Fitness Test geworden?
Im Zuge Deiner Vorbereitung auf den Bundeswehr Einstellungstest wird Dir in Büchern und in Artikeln online immer mal wieder der Physical Fitness Test begegnen. Abgekürzt mit PFT, führte ihn die Bundeswehr 1995 ein. Dabei bestand der Fitness-Test aus fünf Disziplinen, nämlich
- einem Pendellauf,
- Sit-ups,
- dem Standweitsprung,
- Liegestütze und
- dem Cooper-Test, auch bekannt als 12-Minuten-Lauf.
Um den Test zu bestehen, mussten die Teilnehmer bei jeder Übung mindestens einen Punkt erreichen. Und zusammen mussten es bei den vier ersten Übungen mindestens sechs Punkte sein. Bestanden war der PFT somit, wenn eine Testperson wenigstens sieben Punkte schaffte. Fünf Punkte waren pro Übung maximal möglich.
2010 kam dann der BFT ins Spiel. Zunächst wurde er aber nur für aktive Soldaten eingeführt. Bewerber legten nach wie vor den PFT ab. 2014 stellten auch die Karrierecenter ihr Auswahlverfahren um. Damit wurde der BFT für Bewerber für die Laufbahnen der Mannschaften, der Feldwebel und der Unteroffiziere zum neuen Sporttest. Das Assessment Center für Führungskräfte in Köln zog ein paar Monate später nach. Auch Bewerber für die Offizierslaufbahn hatten damit den BFT als sportlichen Eignungstest vor sich.
Warum kein 1.000-Meter-Lauf?
Als der Basis-Fitness-Test zum neuen Bundeswehr Sporttest wurde, enthielt er auch für Bewerber einen 1.000-Meter-Lauf als Ausdauerdisziplin. Die Strecke von einem Kilometer mussten die Testteilnehmer in höchstens 6:30 Minuten laufen. Für aktive Soldaten ist das bis heute so geblieben.
Für Bewerber löste der Fahrrad-Ergometer-Test den Dauerlauf ab. Und dafür gab es vor allem zwei Gründe. Der erste Grund war, dass nicht alle Karrierecenter über eine Stadion-Laufbahn verfügen. Eine 400-Meter-Bahn ist für den Ausdauerlauf aber optimal. Außerdem wären die Testbedingungen nicht gleich, wenn einige Bewerber draußen und andere Bewerber in der Halle laufen. Bei einem Test mit klaren und einheitlichen Standards müssen die Voraussetzungen aber gleich sein.
Der zweite Grund ist, dass der Fahrrad-Ergometer-Test computergestützt durchgeführt wird. Die Messung ist dadurch sehr genau und Fehler sind nahezu ausgeschlossen. Die Auswertung der Daten, die der Computer aufgezeichnet hat, kann vollautomatisch, objektiv und wissenschaftlich nachvollziehbar erfolgen. Es liegt also ein präzises und zudem faires Testergebnis vor.
Überhaupt sind die Abläufe beim Sporttest klar geregelt. So muss die Sportprüfung beispielsweise in 90 Minuten abgeschlossen sein. Auch die Reihenfolge, in der Du die drei Stationen durchläufst, ist festgelegt. Ausnahmen gibt es dabei nicht. Aber jetzt genug der Vorrede! Schauen wir uns die Übungen vom Testverfahren an…
Der Sprinttest als erste Station
Elf Sprints über zehn Meter, schnelle Richtungswechsel und Wechsel aus der aufrechten Position in die Bauchlage – das sind die Herausforderungen an der ersten Station. Hier erwartet Dich nämlich der 11 x 10 Meter Sprinttest. Als eine Art Pendellauf prüft er, wie schnell und wie geschickt Du bist.
Der Aufbau
Für den Sprinttest ist ein Übungsfeld mit zwei Gymnastikmatten und drei Pylonen aufgebaut. Die beiden Matten liegen hintereinander. Dadurch entsteht eine Fläche, die groß genug ist, um sich darauf abzulegen. Die Position der Matten wiederum sorgt dafür, dass sie nicht verrutschen, wenn Du Dich aufrichtest. Rechts und links neben der vorderen Matte stehen zwei Pylonen. Das sind die Begrenzungspylonen. Genau zehn Meter entfernt ist eine dritte Pylone aufgestellt. Sie dient als Wendepylone.
Der Ablauf
Bist Du an der Reihe, legst Du Dich auf den Bauch auf die vordere Matte. Du streckst Deine Beine gerade aus und legst Deine Arme seitlich neben Deinem Körper ab. Du liegst also ganz flach und schaust in Richtung Wendepylone. In dieser Ausgangsposition gibt Dir der Prüfer das Startkommando „Fertig, los!“ Dann beginnt Dein Durchlauf:
- Du richtest Dich so schnell wie möglich auf und sprintest geradeaus, zwischen den beiden Begrenzungspylonen durch, zur Wendepylone.
- Die Wendepylone umrundest Du. Wichtig hierbei ist, dass Du wirklich um die Pylone herumläufst – und nicht schon davor oder daneben wendest. Dann rennst Du zurück in Richtung Matten.
- Hast Du die Matten erreicht, läufst Du sie von der Außenseite an. Ob Du die rechte oder die linke Seite nimmst, bleibt Dir überlassen. Wichtig ist nur, dass Du um eine der beiden Begrenzungspylonen herumläufst.
- Jetzt legst Du Dich wieder flach auf der Matte ab. Dann klatschst Du Deine Hände auf dem Rücken einmal zusammen. Dass sich Deine Hände berühren, gehört zum Ablauf mit dazu – denke also daran. Die erste Runde ist damit geschafft.
- Aus der Bauchlage heraus springst Du nun wieder auf, rennst zur Wendepylone, umrundest sie und kehrst auf die Matte zurück. Hier legst Du Dich erneut ab und klatschst auf dem Rücken in die Hände. Diesen Ablauf wiederholst Du über insgesamt fünf Runden.
- Wenn Du fünf komplette Runden gedreht hast, folgt der letzte Sprint. Nach dem sechsten Aufstehen rennst Du noch einmal bis zur Wendepylone. Dort angekommen, wird Deine Zeit gestoppt.
Die Anforderung
Die fünfeinhalb Runden vom Sprinttest musst Du in unter einer Minute laufen. Das ist die Mindestanforderung, um die Station zu bestehen. Natürlich bekommst Du mehr Punkte, wenn Du schneller bist.
Beim Sprinttest zählt für die Wertung zwar Deine Zeit. Aber Du musst auch den vorgegebenen Ablauf einhalten. Solltest Du einen Fehler machen, wird Dich der Prüfer darauf hinweisen. Ein Fehler wäre zum Beispiel, dass Du Dich nicht auf die Matte legst, sondern mit beiden Beinen vom Boden anspringst und in eine Position wie für Liegestütze gehst. Oder dass Du bäuchlings Deine Hände nicht auf dem Rücken zusammenklatschst. Beim ersten Fehler läuft Deine Zeit weiter. Wiederholst Du den Fehler, bricht der Prüfer den Durchlauf ab. Er erklärt Dir dann noch einmal den korrekten Ablauf. Anschließend kannst Du nach seinen Vorgaben einen neuen Versuch starten.
Der Klimmhang-Test als Station 2
An der zweiten Station geht es um Deine Kraft. Beim Klimmhang-Test nimmst Du nämlich die Endposition von einem klassischen Klimmzug ein. Und dann ist Dein Ziel, diese Position möglichst lange zu halten.
Der Aufbau
Die zweite Disziplin findet am Reck statt. Die Reckstange ist 185 Zentimeter hoch eingestellt. Je nachdem, wie groß Du bist, kann der Prüfer die Stange um fünf Zentimeter nach oben oder unten versetzen. Der Bereich unter dem Reck ist mit einer Matte ausgelegt und unter der Stange steht ein kleiner Kasten. Er soll Dir dabei helfen, die richtige Startposition einzunehmen.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Trainings-Center (2022)
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
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- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
- Läuft auf allen Geräten – sofortige Freischaltung
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Der Ablauf
Für die Übung stellst Du Dich zunächst auf den Kasten. Anschließend greifst Du die Stange im Kammgriff. Du greifst also von hinten nach vorne, mit den Handrücken von Dir weg, um die Stange. Deine Hände positionierst Du dabei etwa schulterbreit. Dann beugst Du Deine Arme soweit wie möglich in Richtung Oberkörper. In dieser Ausgangsposition befindet sich die Reckstange ungefähr auf der Höhe Deiner Schultern.
Bevor es losgeht, kontrolliert der Prüfer Deine Haltung. Sofern notwendig, korrigiert er sie entsprechend. Ansonsten gibt er Dir das Startkommando. Du hebst daraufhin Deine Beine ein wenig an und Helfer nehmen den Kasten unter Dir weg. Ab jetzt wird Deine Zeit gemessen. Klar, dass Du versuchst, so lange wie möglich in der Position zu verharren.
Wenn Du zwischendurch etwas nach unten absinkst, ist das nicht schlimm. Deine Zeit läuft solange, wie Dein Kinn oberhalb der Reckstange ist. Erst wenn Dein Kinn tiefer ist als die Stange, ist der Test vorbei. Dass Du Dein Kinn nicht auf der Stange ablegen darfst, versteht sich von selbst.
Die Anforderung
Damit Du den Klimmhang-Test bestehst, musst Du die Position mindestens fünf Sekunden lang halten. Hältst Du länger durch, sicherst Du Dir eine höhere Punktzahl.
Der Fahrrad-Ergometer-Test als letzte Station
An der dritten Station wird Deine Kondition überprüft. Du setzt Dich dafür auf ein Fahrrad-Ergometer und radelst eine drei Kilometer weite Strecke. Diese Übung machst Du übrigens nur beim Einstellungstest. Wenn Du den Bundeswehr Sporttest in Deiner Dienstzeit wiederholst, absolvierst Du an dieser Stelle nämlich einen Lauf über einen Kilometer.
Der Ablauf
Der Fahrrad-Ergometer-Test beginnt mit einer Aufwärmphase. Dabei radelst Du eine Minute lang bei 70 Watt. Diese erste Minute fließt nicht in Deine Wertung und es spielt auch keine Rolle, welche Strecke Du zurücklegst. Es geht wirklich nur ums Aufwärmen.
Ist die Aufwärmphase abgelaufen, starten Dein Test und damit auch die Messung. Du merkst das daran, dass sich die Wattzahl erhöht. Der Widerstand, wenn Du in die Pedale trittst, wird also größer. Eingestellt ist die Wattzahl dabei auf 130. Bleibst Du dabei und radelst mit 80 Umdrehungen pro Minute weiter, schaffst Du die drei Kilometer in der geforderten Zeit. Du kannst die Wattzahl aber so einstellen, wie Du das möchtest. Und Du kannst die Einstellung jederzeit verändern.
Radelst Du mit 80 Umdrehungen und einer höheren Wattzahl weiter, legst Du mit jeder Umdrehung mehr Meter zurück. Gleichzeitig brauchst Du aber auch mehr Kraft, denn der Pedalwiderstand wird größer. Stellst Du die Wattzahl niedriger ein, verringert sich der Widerstand. Für Dich heißt das aber, dass Du sehr viel schneller strampeln musst. Sonst kommst Du nicht rechtzeitig ins Ziel.
Sobald Du die 3.000 Meter hinter Dir hast, wird die Messung gestoppt. Du radelst jetzt aber noch eine Minute lang weiter. Allerdings ganz locker und entspannt. Denn diese Extra-Minute ist als Abkühlphase gedacht und soll Deinen Kreislauf beruhigen.
Die Anforderung
Für den Fahrrad-Ergometer-Test liegt die Zeitvorgabe bei 6:30 Minuten. Du hast für die drei Kilometer also maximal sechseinhalb Minuten Zeit. Schaffst Du die Strecke in diesem Zeitfenster, hast Du die Übung bestanden. Gleichzeitig gibt es natürlich umso mehr Punkte, je kürzer Du brauchst.
Eine Zusatzübung bei der Feuerwehr
Mit dem Fahrrad-Ergometer-Test ist der Sporttest eigentlich beendet. Eine Ausnahme gilt aber dann, wenn Du zur Bundeswehr Feuerwehr willst. Denn in diesem Fall folgt noch eine weitere Aufgabe. Sie findet auf dem Schwebebalken statt und testet Dein Gleichgewicht und Deine Trittsicherheit. Der Ablauf ist so:
- Du läufst einmal über den Schwebebalken.
- Am anderen Ende angekommen, drehst Du um und läufst zurück bis in die Mitte.
- Hier machst Du drei Schritte rückwärts.
- Danach springst Du vom Schwebebalken herunter. Dabei schaust Du geradeaus nach vorne.
Die ganze Übung musst Du in höchstens 31 Sekunden erledigt haben.
So wird der Bundeswehr Sporttest bewertet
Deine Testergebnisse werden zuerst in ein Punktesystem übertragen. Das System wurde auf Basis von sportwissenschaftlichen und sportmedizinischen Erkenntnissen entwickelt. Durch bestimmte Algorithmen ist sichergestellt, dass Deine Leistungen präzise ermittelt und eingestuft werden können. Gleichzeitig kann die Bundeswehr bei späteren Wiederholungen gut ablesen, ob und wie sehr Du Deine Leistungen steigern konntest. Im zweiten Schritt wird aus Deinen Punkten eine Schulnote gebildet. Diese Note ist dann Dein Endergebnis. Aber der Reihe nach!
Die Mindestanforderungen
Damit Deine Leistungen beim Bundeswehr Sporttest überhaupt bewertet werden, musst Du den Test bestanden haben. Das ist der Fall, wenn Du an allen drei Stationen wenigstens die Mindestanforderungen erfüllt hast. Das bedeutet:
Sprinttest | Durchlauf in höchstens 60 Sekunden |
Klimmhang-Test | mindestens 5 Sekunden Haltedauer |
Fahrradergometer-Test | 3 Kilometer in maximal 6:30 Minuten |
Diese Mindestanforderungen müssen alle Bewerber schaffen. Ob Du Dich um eine Ausbildung, einen Studienplatz oder einen Job bewirbst und ob Du freiwillig Wehrdienst leisten, im zivilen Bereich arbeiten oder Soldat werden willst, spielt dabei keine Rolle. Und auch ob es die Laufbahn der Mannschaften, der Feldwebel, der Unteroffiziere oder der Offiziere werden soll, ist egal. Ebenso fallen weder Dein Alter noch Dein Geschlecht ins Gewicht. Die Minimalleistungen musst Du auf jeden Fall erfüllen. Andernfalls hast Du den Sporttest nicht bestanden – und Deine Ergebnisse werden nicht weiter berücksichtigt.
Die Basispunkte
Hast Du den Bundeswehr Sporttest erfolgreich gemeistert, werden die Ergebnisse der drei Übungen in sogenannte Basispunkte umgerechnet. Für die Mindestanforderung bekommst Du 100 Basispunkte. Waren Deine Leistungen besser, erhöht sich die Punktzahl natürlich entsprechend.
Für die Basispunkte nutzt die Bundeswehr Rechenformeln. Es gibt aber auch fertige Tabellen. Diese kannst Du in diesem PDF nachlesen. Sie stehen auf den Seiten 27 bis 29. Die Basispunkte für den Fahrrad-Ergometer-Test stehen dort zwar nicht drin. Sie entsprechen aber den Basispunkten vom 1.000-Meter-Lauf.
Eventuelle Zuschläge
Damit eine objektive Auswertung erfolgen kann, müssen die Bedingungen für alle Testpersonen gleich sein. Nun wirken sich aber sowohl das Alter als auch das Geschlecht auf die körperliche Leistungsfähigkeit aus. So nimmt ab ungefähr dem 36. Lebensjahr die körperliche Leistungsfähigkeit ab. Männer wiederum sind einfach anders gebaut als Frauen und haben dadurch beispielsweise in aller Regel mehr Kraft.
Um diese Unterschiede auszugleichen, gibt es einerseits einen Alterszuschlag und andererseits einen Geschlechtszuschlag. Der Alterszuschlag wird ab dem 36. Lebensjahr angerechnet und beträgt 0,5 Prozent pro Lebensjahr. Den Geschlechtszuschlag bekommen Bewerberinnen und Soldatinnen. Er beträgt 15 Prozent beim Sprint und auf dem Fahrradergometer. Beim Klimmhang sind es 40 Prozent. Gerechnet wird so:
Alterszuschlag | Basispunkte x (Alter – 35 Jahre) x 0,005 |
Geschlechtszuschlag Sprint und Fahrradergometer | Basispunkte x 0,15 |
Geschlechtszuschlag Klimmhang | Basispunkte x 0,4 |
Die Disziplinpunkte
Aus den Basispunkten werden im nächsten Schritt die Disziplinpunkte. Das sind die Punkte, die Du für jede Disziplin bekommst. Bist Du männlich und bis 35 Jahre alt, sind Deine Basispunkte und Deine Disziplinpunkte identisch. Ansonsten erhöhen sich Deine Basispunkte um den Alterszuschlag und/oder den Geschlechtszuschlag. Also so:
Disziplinpunkte | Basispunkte + ggf. Alterszuschlag + ggf. Geschlechtszuschlag |
Die BFT-Punkte und die Endnote
Nachdem Deine Disziplinpunkte ermittelt sind, können Deine BFT-Punkte ausgerechnet werden. Die BFT-Punkte sind die Punkte, die Du für den Bundeswehr Sporttest bekommst. Um diese Punkte auszurechnen, werden Deine Disziplinpunkte addiert und durch 3 geteilt. Durch 3, weil die drei Stationen vom Sporttest alle gleichwertig sind.
Deine BFT-Punkte werden dann noch in eine Schulnote übertragen. Dabei kannst Du eine Note zwischen sehr gut und ausreichend bekommen. Das entspricht den Schulnoten von 1 bis 4. Welche Schulnote es wird, hängt natürlich von Deiner Punktzahl ab:
- Hast Du 449 BFT-Punkte oder mehr, ist das eine sehr gute Leistung. Dafür gibt es die Note 1.
- Bei weniger als 449 BFT-Punkten wird Deine Note ausgerechnet. Und zwar mit dieser Formel: (449 – (Deine BFT-Punkte – 100)) : 100
Es gibt aber auch eine Tabelle, in der die Endnoten aufgelistet sind. Du findest sie auf Seite 46 in diesem PDF. Darin stehen übrigens auch noch weitere Informationen über den Sport bei der Bundeswehr.
Wenn Du den Bundeswehr Sporttest nicht bestanden hast
Grundsätzlich kannst Du nur dann eine Karriere bei den Streitkräften beginnen, wenn Du den Bundeswehr Eignungstest bestanden hast. Und zwar in allen Abschnitten. Beim Sporttest gibt es allerdings eine Ausnahme:
Tatsächlich ist der Sporttest aber wirklich machbar. Natürlich solltest Du bei Deiner Vorbereitung auf den Einstellungstest auch gezielt für den Bundeswehr Sporttest trainieren. Ein regelmäßiges Lauftraining, Sprints und Pendelläufe, Klimmzüge und Strecksprünge aus der Bauchlage beispielsweise schaffen eine solide Basis. Und wenn Du weißt, dass Du die Anforderungen im Training immer locker geschafft hast, kannst Du viel ruhiger in die Prüfung gehen.
Doch Dir muss auch klar sein, dass körperliche Fitness zum Beruf als Soldatin oder Soldat einfach dazugehört. Wenn Du überhaupt nicht sportlich bist und der Bundeswehr Sporttest deshalb zur unüberwindbaren Hürde für Dich wird, musst Du schleunigst etwas ändern. Sonst wird es mit einer Bundeswehr-Karriere schwierig.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Training-Center
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
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