Wenn sich die Bewerber am ersten Tag des Auswahlverfahrens zum Begrüßungsvortrag treffen, ist der Raum gut gefüllt. Doch nach der letzten Prüfung haben sich die Reihen oft ziemlich gelichtet.
Woran liegt das? Ist der Bundeswehr Einstellungstest wirklich so schwer? Sind die Anforderungen, die die Bundeswehr an Bewerber stellt, zu hoch? Oder gibt es andere Gründe, weshalb viele Bewerber durch den Eignungstest fallen? Und wie läuft der Test überhaupt ab?
Fragen über Fragen! Wir geben Dir die Antworten.
Bundeswehr Auswahlverfahren: Bei diesem Test fallen fast alle durch!
Die Bundeswehr braucht Nachwuchs. Denn früher konnten die Streitkräfte zumindest einen Teil ihres Bedarfs durch die jungen Männer abdecken, die zum Wehrdienst einberufen wurden. Und so mancher von den Wehrpflichtigen entschied sich dazu, ein bisschen länger zu bleiben. Doch seit die Wehrpflicht ausgesetzt ist, muss die Bundeswehr – wie jeder andere Arbeitgeber auch – um Interessierte werben. Vor allem in den Bereichen Technik und IT, aber auch in vielen anderen Tätigkeitsfeldern sind Fachkräfte sehr gefragt.
Auf der anderen Seite ist die Bundeswehr unter Bewerbern beliebt. Schließlich gehört sie nicht nur zu den größten Arbeitgebern in Deutschland. Mit über 1.000 verschiedenen Berufen zählt sie auch zu den Arbeitgebern mit dem vielseitigsten Jobangebot. Dabei muss es nicht zwangsläufig eine Karriere in einer militärischen Laufbahn werden. Wer nicht Soldat werden will, kann nämlich genauso auch in Zivil eine Ausbildung machen oder studieren. Sichere Arbeitsplätze, gute Karrierechancen und eine ordentliche Bezahlung sind weitere Punkte, die für den Bund sprechen.
Interesse und Motivation alleine reichen aber nicht aus. Auch die körperliche Eignung, die Intelligenz und der Charakter müssen stimmen. Am Ende geht es also ums Gesamtpaket. Und ob das vorhanden ist, zeigt sich im Bundeswehr Auswahlverfahren.
Hohe Bewerberzahlen
Im Jahr 2017 zählte die Bundeswehr rund 125.000 Bewerbungen. Etwa 28.000 Frauen und Männer davon wurden eingestellt, rund 24.000 von ihnen wurden Soldatinnen und Soldaten. Die Bewerberzahl war damit ungefähr genauso hoch wie im Vorjahr.
Insgesamt sind etwa 250.000 Menschen für die Bundeswehr tätig, 170.500 davon sind Zeit- und Berufssoldaten. Und der Bundeswehr ist es gelungen, in den Bereichen Personal zu finden, in denen der Bedarf besonders hoch ist. Technik und IT gehören dazu, genauso aber auch die Pflege.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass das Bildungsniveau unter den Bewerbern hoch ist. Den größten Anteil machen Bewerber mit Abitur, Fachabitur und mittlerer Reife aus. Doch das heißt andersherum nicht, dass Du schlechtere oder gar keine Chancen hast, wenn Du keine allzu gute Bildung vorweisen kannst. Denn ein Schul- oder Berufsabschluss ist längst nicht alles. Stimmen Eignung und Leistung, stehen Dir viele Möglichkeiten offen.
Die Bausteine vom Bundeswehr Auswahlverfahren
Wie Du sicher weißt, läuft das Bewerbungsverfahren bei der Bundeswehr ein bisschen anders als bei anderen Unternehmen. Dein erster Weg wird Dich vermutlich auf die Karriereseite der Bundeswehr führen. Dort kannst Du Dich über Berufe und freie Stellen informieren. Außerdem kannst Du über die Webseite Kontakt aufnehmen. Oder Du gehst direkt zu einem Karriereberater und klärst alle Deine Fragen in einem persönlichen Gespräch.
Der nächste Schritt ist dann Deine schriftliche Bewerbung. Hierbei zählen in erster Linie Daten und Fakten. Ein Anschreiben, wie es sonst zu einer klassischen Bewerbung gehört, brauchst Du bei der Bundeswehr nicht.
Konntest Du mit Deiner Bewerbung punkten, lädt Dich die Bundeswehr zum Einstellungstest ein. Je nachdem, welche Laufbahn Du anstrebst, fährst Du für den Test entweder in ein Karrierecenter oder in das Assessmentcenter für Führungskräfte in Köln.
Wie Dein Eignungstest genau abläuft, hängt davon ab, was Du bei der Bundeswehr machen willst. Möchtest Du zum Beispiel freiwilligen Wehrdienst leisten, ist Dein Test nicht ganz so umfangreich, wie wenn Du in der Offizierslaufbahn ein Studium absolvieren willst. Von kleineren Unterschieden abgesehen, ist der grundlegende Ablauf aber gleich. Und so umfasst Dein Test verschiedene Abschnitte, die sich auf zwei, manchmal auch drei Tage verteilen. In dieser Zeit wohnst Du übrigens kostenlos in der Kaserne.
CAT-Test
Der CAT-Test ist der schriftliche Teil vom Auswahlverfahren. CAT steht für Computer-Assistierte Testung. Klingt kompliziert, heißt aber nichts anderes, als dass Du einen Computertest machst. Wobei das so nicht ganz richtig ist. Denn die schriftliche Prüfung setzt sich aus mehreren Abschnitten zusammen. Dazu zählen
- Wissenstests,
- Intelligenztests,
- Konzentrationstests,
- ein Reaktionstest und
- psychologische Tests.
Deine sprachlichen Fähigkeiten, Mathe, Dein technisches Verständnis und das logische Denken sind die Schwerpunkte beim Computertest. Dazu kommen Aufgaben, die mit Deiner gewünschten Verwendung zusammenhängen. Und Du musst Fragen beantworten, die sich auf Deine Persönlichkeit und Deine Ansichten beziehen. Jedenfalls dauert der CAT-Test zwischen zweieinhalb und vier Stunden.
Eignungsuntersuchung
Als Soldatin oder Soldat musst Du gesund und körperlich fit sein. Denn der Dienst bei den Streitkräften ist körperlich anstrengend. Das ist vor Ort so, viel mehr aber noch bei Einsätzen im Ausland. Ob Du die gesundheitliche Verfassung und körperliche Eignung mitbringst, stellt sich bei der ärztlichen Untersuchung heraus. Sie umfasst verschiedene Teiluntersuchungen, darunter einen Seh- und einen Hörtest, einen Drogentest und eine allgemeine Untersuchung. Außerdem besprichst Du mit dem Arzt Deine bisherige Krankengeschichte.
Bei der ärztlichen Untersuchung geht es um zwei Dinge. Zum einen prüft der Arzt Deinen Gesundheitszustand im Allgemeinen. Zum anderen achtet der Arzt auf die Voraussetzungen, die Du speziell für Deine gewünschte Verwendung brauchst.
Sporttest
Deine sportlichen Fähigkeiten stellst Du beim Sporttest unter Beweis. Der Sporttest im Bundeswehr Auswahlverfahren heißt offiziell Basis Fitness Test der Personalgewinnung und besteht aus drei Stationen:
11 x 10 Meter Sprinttest
Der Sprinttest ist eine Mischung aus Pendellauf und Geschicklichkeitstest. Du sprintest nämlich elf Mal eine Strecke von zehn Metern. Dabei startest Du von einer Gymnastikmatte aus, auf der Du flach in Bauchlage liegst. Auf Startkommando rennst Du zu einer Pylone, läufst um diese herum und kehrst auf die Matte zurück. Hier legst Du Dich wieder ab und klatscht einmal auf dem Rücken in die Hände. Das Ganze wiederholst Du fünf Runden lang. Nach dem sechsten Aufstehen folgt der Endspurt. Du läufst dann ein letztes Mal bis zur Pylone. Dort wird Deine Zeit gestoppt.
Deinen Durchlauf musst Du in unter 60 Sekunden schaffen. Denn das ist die Mindestanforderung, um den Sprinttest zu bestehen.
Klimmhang-Test
Bei der zweiten Station geht es um Deine Kraft und Dein Durchhaltevermögen. Für den sogenannten Klimmhang-Test nimmst Du an einem Reck die Endposition von einem ganz normalen Klimmzug ein. Und diese Position hältst Du möglichst lange.
Ab einer Haltedauer von fünf Sekunden hast Du diesen Test bestanden. Gemessen wird dabei die Zeit ab dem Startkommando bis zu dem Moment, in dem Dein Kinn tiefer absinkt als die Reckstange.
3.000 Meter Fahrradergometer-Test
Der dritte Teil vom Sporttest findet auf einem Fahrrad-Ergometer statt. Du sitzt auf dem Sportgerät und radelst eine Strecke von drei Kilometern. Dafür hast Du maximal 6:30 Minuten Zeit.
Du schaffst die Distanz in der vorgegebenen Zeit, wenn Du bei 130 Watt und mit 80 Umdrehungen pro Minute in die Pedale trittst. Allerdings kannst Du die Einstellungen anpassen, wie Du das möchtest. Erhöhst Du die Wattzahl, wird der Widerstand größer. Du brauchst dadurch mehr Kraft, legst dafür aber mit jeder Umdrehung auch mehr Strecke zurück und bist folglich schneller im Ziel. Stellst Du die Wattzahl hingegen geringer ein, wird das Radeln leichter. Dann musst Du aber viel schneller strampeln, damit Dir die Zeit reicht.
Vorstellungsgespräch
Natürlich gehört zum Bundeswehr Auswahlverfahren auch ein Bewerbungsgespräch dazu. Das persönliche Interview ist letztlich ein ganz normales Vorstellungsgespräch. Du führst es mit einem Psychologen. Meist ist außerdem ein Offizier dabei. In dem Gespräch geht es um Dich als Person, um Deine Motivation und um Deine beruflichen Ziele. Du solltest deshalb wissen, warum Du eigentlich zur Bundeswehr willst und weshalb es ausgerechnet die jeweilige Verwendung werden soll.
Die Bundeswehr möchte Dich als Mensch kennenlernen. Für die Prüfer geht es aber auch darum, ihre Erkenntnisse und Eindrücke, die sie aus Deinen Bewerbungsunterlagen und Deinen bisherigen Testergebnissen über Dich gewonnen haben, zu überprüfen und einzuordnen.
Gruppensituation – nur Feldwebel und Offiziere
Bewirbst Du Dich für die Laufbahn der Feldwebel oder der Offiziere, gehört zu Deiner Prüfung auch eine Gruppensituation. Immerhin möchtest Du ja eine Führungskraft werden. Und als solche musst Du in der Lage sein, Dich in einer Gruppe zu behaupten und gleichzeitig mit anderen zusammenzuarbeiten.
Für diesen Abschnitt vom Auswahlverfahren bildest Du jedenfalls mit drei oder vier anderen Bewerberinnen und Bewerbern eine Gruppe. Ihr bekommt dann zwei Aufgaben, die ihr gemeinsam bearbeiten müsst. Ein weiterer Teil von der mündlichen Prüfung ist ein Kurzvortrag. Ihn bereitest Du zu einem vorgegebenen Thema vor und hältst ihn vor Deiner Gruppe.
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Studienberatung – nur Offiziere
Als Bewerber für die Offizierslaufsbahn umfasst Dein Auswahlverfahren eine Studienberatung. Bei diesem Gespräch geht es darum, ob Du generell die Eignung für ein Studium bei der Bundeswehr und insbesondere für Dein gewünschtes Studienfach mitbringst. Du solltest deshalb über die Inhalte und die Gliederung von Deinem Studiengang Bescheid wissen. Und Du solltest schon etwas Fachwissen mitbringen.
Warum viele am Bundeswehr Auswahlverfahren scheitern
Wenn Du Dir die Bewerberzahlen und die Anzahl der eingestellten Bewerber oben anschaust, wirst Du feststellen, dass sie ziemlich weit auseinanderfallen. Grob überschlagen ist es so, dass ungefähr die Hälfte aller Bewerber zum Bundeswehr Eignungstest eingeladen wird. Und von den Kandidaten, die an der Aufnahmeprüfung teilnehmen, kann sich am Ende nur rund jeder Zweite über ein konkretes Angebot freuen. Doch woran liegt es, dass so viele Bewerber nicht eingestellt werden? Dass viele Bewerber das Bundeswehr Auswahlverfahren nicht überstehen, lässt sich vor allem an fünf Hürden festmachen.
1. Bewerbung
Ob und als was Du eingestellt wirst, hängt von Deinen Ergebnissen beim Einstellungstest ab. Aber damit Du beim Eignungstest zeigen kannst, was in Dir steckt, musst Du erst einmal zur Teilnahme eingeladen werden. Und darüber, ob Du eine Einladung bekommst, entscheidet Deine Bewerbung.
Für viele Bewerber ist allerdings an dieser Stelle im Bundeswehr Auswahlverfahren schon wieder Schluss. Und das kann verschiedene Ursachen haben:
- Die Bewerbungsunterlagen waren nicht vollständig. Und Du hast die fehlenden Unterlagen auch nicht nachgereicht.
- Der Notendurchschnitt war nicht gut genug. Vor allem in den Hauptfächern Deutsch und Mathe solltest Du gute Noten haben. Daneben spielen Deine Noten in den Fächern, die für Deinen gewünschten Beruf wichtig sind, eine Rolle. Das können beispielsweise Technik, Physik oder Biologie sein.
- Die Qualifikation reicht nicht aus. Für bestimmte Laufbahnen und Berufe musst Du einen bestimmten Schulabschluss oder einen gewissen Notendurchschnitt haben. Ein Studium zum Beispiel ist mit einem Hauptschulabschluss nicht möglich.
- Die formalen Voraussetzungen sind nicht erfüllt. Es gibt ein paar grundlegende Dinge, die für eine Einstellung gegeben sein müssen. Das Alter und die Staatsbürgerschaft zum Beispiel. Auch Vorstrafen oder hohe Schulden können zum Problem werden.
- Die Bewerbungsfrist war abgelaufen. Für den freiwilligen Wehrdienst und einen Einstieg in die Laufbahn der Mannschaften, der Feldwebel und der Unteroffiziere kannst Du Dich das ganze Jahr über bewerben. Hier gibt es keine festen Termine. Willst Du hingegen Offizier werden, muss Deine vollständige Bewerbung spätestens zum 1. März eines Jahres vorliegen. Feste Einstellungstermine – und damit auch Bewerbungsfristen – gibt es außerdem bei den zivilen Laufbahnen.
Bevor Du Deine Bewerbung abgibst, schaust Du Dir am besten das entsprechende Berufsprofil auf der Karriereseite der Bundeswehr an. Dort ist genau beschrieben, welche Voraussetzungen Du mitbringen und bis wann Du Deine Bewerbung abgegeben musst. Oder Du gehst Deine Bewerbung mit einem Karriereberater durch. Er kann Dir genau sagen, ob noch etwas fehlt. Und von ihm bekommst Du alle weiteren Informationen, die Du rund ums Auswahlverfahren brauchst.
2. Gesundheitliche Eignung
Die ärztliche Untersuchung kann gesundheitliche Einschränkungen ans Licht bringen, die Dir selbst so vielleicht gar nicht klar waren. Dazu musst Du wissen, dass der ärztliche Dienst Deinen Gesundheitszustand mit Blick auf den Dienst bei den Streitkräften beurteilt. Deshalb kann gut sein, dass Du selbst oder auch Dein Hausarzt die Sache anders einschätzen würde.
Ein Beispiel: Du hast eine Allergie. Diese hast Du gut im Griff und im Alltag macht sie Dir auch keine großen Probleme. Bei einem Auslandseinsatz kann die Allergie aber Schwierigkeiten machen. Daher wird der Bundeswehr-Arzt die Allergie anders gewichten als Du und Dein Hausarzt.
Natürlich kann die ärztliche Untersuchung ergeben, dass bei Dir alles in bester Ordnung ist. Genauso kann das Ergebnis sein, dass Du für einzelne Verwendungen nicht geeignet bist. Im schlimmsten Fall entscheidet der Arzt, dass Du als Soldatin oder Soldat leider gar nicht in Frage kommst.
3. CAT-Test
Einige Bewerber unterschätzen die schriftlichen Tests. Sie bereiten sich nicht großartig vor, sondern verlassen sich darauf, dass ihr Schulwissen schon irgendwie ausreichen wird. Andere Bewerber stellen sich den Test zu einfach vor. Sie machen sich nicht klar, dass sie allein beim Computertest mehrere Stunden lang aufmerksam und konzentriert bleiben müssen. Die Folge ist, dass sie in Panik geraten und unnötige Flüchtigkeitsfehler machen, wenn sie merken, dass es wohl nicht so gut läuft.
Natürlich ist das Bundeswehr Auswahlverfahren zu bewältigen. Sonst würde es ja nicht Jahr für Jahr zahlreiche Kandidaten geben, die ihre berufliche Karriere beim Bund beginnen. Ohne eine gründliche Vorbereitung wird es aber sehr schwer. Und gerade den CAT-Test kannst Du sehr gut üben. Auf der Bundeswehr-Webseite findest Du einen Assessment-Trainer, der Dir einen Eindruck von den Fragen vermittelt. Auf unserer Seite gibt es zahlreiche Infos, Tipps und auch Übungsaufgaben. Neben kostenlosen Testpaketen kannst Du zudem kostenpflichtige Online-Kurse buchen, die Dich ganz gezielt auf den Einstellungstest vorbereiten. Im Handel sind Bücher erhältlich, die sich mit dem Eignungstest beschäftigen.
Für Deine Vorbereitung gibt es also viele Möglichkeiten. Entscheidend dabei ist, dass Du Dich mit den Aufgabentypen vertraust machst. Wenn Du weißt, wie die Aufgaben funktionieren, kannst Du sie viel leichter lösen. Denn Du kannst Dich direkt um die Antwort kümmern und musst nicht erst noch überlegen, was mit der Frage überhaupt gemeint ist. Außerdem wirst Du weit weniger nervös sein. Schließlich weißt Du, was auf Dich zukommt.
4. Psychologisches Gespräch
Zu einer echten Hürde kann auch das persönliche Interview werden. Und hier geht es gar nicht darum, dass Du nervös oder angespannt bist. Den Prüfern ist durchaus klar, dass bei der Aufnahmeprüfung Deine berufliche Zukunft auf dem Spiel steht. Und sie können sehr gut einordnen, was der Nervosität geschuldet ist und was nicht. Außerdem verlangt beim Einstellungstest niemand übermenschliche Leistungen von Dir.
Aber: Die Prüfer möchten und müssen herausfinden, ob Du für den Dienst bei den Streitkräften und für Deine gewünschte Verwendung geeignet bist. Wenn Du überhaupt keine Ahnung davon hast, was Deinen Beruf und die Laufbahn ausmacht, wird es schwierig. Denn die Prüfer werden sich zu Recht fragen, wieso Du Dich um etwas bewirbst, mit dem Du Dich offensichtlich gar nicht beschäftigt hast. Genauso kommt es nicht gut an, wenn die Prüfer das Gefühl haben, dass die Bundeswehr für Dich nur eine Notlösung ist – oder Du Dich einfach mal so auf gut Glück beworben hast.
Ein anderer Punkt ist, dass Du in der Lage sein musst, einem gewissen Druck standzuhalten. Im alltäglichen Dienst und in Einsätzen musst Du schließlich auch die Nerven bewahren. Und das mitunter gerade in Situationen, die schwierig sind. Lass Dich also nicht verunsichern. Und versuche nicht, den Prüfern etwas vorzuspielen. Sammle im Vorfeld möglichst viele Informationen über Deinen Wunschberuf und bleibe beim Vorstellungsgespräch Du selbst. Je ehrlicher und authentischer Du auftrittst, desto weniger musst Du Nachfragen fürchten.
5. Kein passendes Angebot
Längst nicht alle Bewerber, die am Ende ohne Zusage nach Hause gehen, sind beim Einstellungstest durchgefallen. Dass es mit der Einstellung nichts wird, kann nämlich auch andere Gründe haben.
Ein Grund kann sein, dass Deine Wünsche und Vorstellungen nicht unbedingt mit Deiner Eignung zusammenpassen. Dazu musst Du folgendes wissen: Wenn Du alle Abschnitte vom Einstellungstest erfolgreich durchlaufen hast, wird aus Deinen Ergebnissen ein Gesamtprofil erstellt. Darin fließen Deine Leistungen vom Computertest und vom Sporttest ein. Dazu kommt das Ergebnis von der ärztlichen Untersuchung. Außerdem spricht der Psychologe nach dem Vorstellungsgespräch eine Empfehlung aus, in welcher Laufbahn er Dich sieht.
Alle diese Erkenntnisse zusammen bilden die Grundlage für das Angebot, das Dir die Bundeswehr unterbreitet. Und dabei kann es eben sein, dass Dir zum Beispiel die Laufbahn der Mannschaften nahegelegt wird, obwohl Du eigentlich Feldwebel werden wolltest. Oder dass Du aus gesundheitlichen Gründen im zivilen Bereich besser aufgehoben bist als bei den Uniformträgern.
Ein anderer Grund kann sein, dass Dir die Bundeswehr kein passendes Angebot unterbreiten kann. Besteht in Deinem Traumberuf aktuell kein Bedarf oder ist in Deinem gewünschten Bereich kein Studienplatz frei, wird Dir die Bundeswehr zwar Alternativen anbieten. Aber möglicherweise kommen diese Alternativen für Dich nicht in Frage. Und natürlich entscheidest Du selbst, ob Du ein Angebot annimmst oder ob nicht.
Übrigens
Der Sporttest ist für die wenigsten Bewerber ein Problem. Denn zum einen kannst Du dafür trainieren. Zum anderen sind die Anforderungen zu schaffen, auch wenn Du vielleicht keine geborene Sportskanone bist. Bist Du nur durch den Sporttest gefallen, kannst Du diesen Test außerdem innerhalb von sechs Monaten einmal wiederholen. Allerdings gilt das nur dann, wenn Du alle anderen Prüfungen bestanden hast.
Wie es weitergeht, wenn Du durchgefallen bist
Es kann passieren, dass Du beim Einstellungstest durchfällst. Das ist zwar schade und wird Dich vielleicht ärgern. Aber es ist keine Schande – und kein Weltuntergang! Bist Du durch die Prüfung gerasselt, kannst Du Dich neu bewerben. Vielleicht klappt es ja im zweiten Versuch. Durch die langen Vorlaufzeiten verlierst Du zwar ungefähr ein Jahr. Aber besser später als nie. Und sieh es positiv:
Oder Du arbeitest erst einmal woanders und nimmst Deine Bundeswehr-Karriere zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal in Angriff. Sammelst Du in der Zwischenzeit weitere Erfahrungen und berufliche Qualifikationen, kannst Du Dich möglicherweise sogar gleich für eine höhere Laufbahn bewerben.
Dazu kommt, dass eine nicht bestandene Prüfung nicht gleich das endgültige Aus sein muss. Die Bundeswehr möchte nämlich ungern Bewerber verlieren. Bist Du für Deine gewünschte Verwendung nicht geeignet, wird der Bund versuchen, Dir einen anderen passenden Job anzubieten. Statt in einer militärischen Laufbahn im zivilen Bereich zum Beispiel. Oder Deine Daten werden, wenn Du das möchtest, in einen sogenannten Talentpool aufgenommen. So kann die Bundeswehr auf Dich zurückkommen, wenn ein Dienstposten frei wird, den Du übernehmen könntest.
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