Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr werden in ihrer Arbeit von zivilen Kräften unterstützt. Diese gehören der Verwaltung an und sind als Azubis, Angestellte im öffentlichen Dienst oder Beamte tätig. Die Beamtenlaufbahnen wiederum gliedern sich in drei Gruppen, nämlich den mittleren, den gehobenen und den höheren Dienst.
Beamtinnen und Beamten im gehobenen Dienst üben verschiedenste technische und nichttechnische Berufe aus. So sind sie zum Beispiel Ingenieure, Informatiker, Sachbearbeiter, Übersetzer oder auch Feuerwehrleute. Du interessierst Dich für diese Laufbahn? Wir erklären Dir, welche Voraussetzungen Du mitbringen musst – und wie das Auswahlverfahren abläuft.
Einstellungstest gehobener Dienst bei der Bundeswehr
Natürlich kannst Du bei der Bundeswehr eine militärische Laufbahn als Soldat einschlagen. Im zivilen Bereich kannst Du eine Berufsausbildung absolvieren oder als Angestellter im öffentlichen Dienst tätig werden. Aber Du kannst Dich eben auch für eine Beamtenlaufbahn entscheiden. Mit dem mittleren, dem gehobenen und dem höheren Dienst stehen dafür drei verschiedene Laufbahngruppen zur Auswahl. In diesem Beitrag schauen wir uns den gehobenen Dienst näher an. So hast Du alle Infos, die Du brauchst, damit Du Dich optimal auf das Auswahlverfahren vorbereiten und gezielt für den Einstellungstest gehobener Dienst üben kannst.
Was machen Bundeswehr Beamte des gehobenen Dienstes?
In der Bundeswehrverwaltung bilden Beamtinnen und Beamte des gehobenen Dienstes das mittlere Führungsmanagement. Weil die Aufgaben entsprechend anspruchsvoll sind und mit viel Verantwortung einhergehen, sind entweder die Fachhochschulreife oder ein abgeschlossenes Bachelor-Studium Pflicht.
Für Deinen Einstieg gibt es dann zwei Möglichkeiten. So kannst Du bei der Bundeswehr studieren. In diesem Fall kombinierst Du die Laufbahnausbildung mit einem dualen Studium. Oder Du bringst schon ein Studium mit. Dann kannst Du direkt mit dem Vorbereitungsdienst beginnen. Dazu später mehr.
Jedenfalls sind in dieser Laufbahngruppe viele verschiedene Berufe möglich. Dazu zählen technische und nichttechnische Tätigkeiten. Die Feuerwehr und spezielle Dienste bieten weitere Einsatzbereiche.
Der gehobene technische Dienst
Im gehobenen technischen Dienst bist Du in erster Linie für die Rüstungs- und Wehrtechnik zuständig. Als Ingenieur kümmerst Du Dich darum, dass die Truppe mit der Technik ausgestattet ist, die sie für die Erfüllung ihres Auftrags braucht. Dein Aufgabenspektrum kann dabei vom Projektmanagement über die Beschaffung bis hin zu Forschung, Erprobung oder Instandhaltung reichen. Gleichzeitig kannst Du in allen Technikbereichen tätig werden. Landfahrzeuge und Fluggerät können also genauso in Deinen Zuständigkeitsbereich fallen wie beispielsweise Schiffe, Waffen, Informationstechnologien, elektronische Geräte oder die Truppenbekleidung.
Der gehobene nichttechnische Dienst
Der gehobene nichttechnische Verwaltungsdienst umfasst verschiedenste Berufe, die in einer Verwaltung halt so vorhanden sind. Das Personalmanagement, IT und EDV, die Logistik, das Finanzwesen, die Sachbearbeitung oder der Umweltschutz sind ein paar Beispiele für mögliche Fachbereiche. Als Beamtin oder Beamter bist Du in der Funktion des Diplom-Verwaltungswirts tätig und triffst als Führungskraft Entscheidungen.
Der gehobene feuerwehrtechnische Dienst
Mit gut 3.000 Mitarbeitern an über 60 Standorten ist die Bundeswehr-Feuerwehr eine der größten Berufsfeuerwehren in Deutschland. Die Rettung von Menschen, der Brandschutz und die Brandbekämpfung in allen ihren Facetten gehören zu den Hauptaufgaben der Feuerwehr. Im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst kannst Du zum Beispiel eine Wache leiten. Daneben übernimmst Du die Einsatzleitung und bildest Feuerwehrleute aus.
Spezialdienste in der gehobenen Laufbahn
Als Beamtin oder Beamter des gehobenen Dienstes kannst Du auch in speziellen Bereichen tätig werden. Ein Beispiel dafür ist die Fernmelde- und Elektronische Aufklärung des Bundes. Hier bist Du dafür zuständig, politische und militärische Verantwortungsträger mit wichtigen und aktuellen Informationen zur Lage zu versorgen. Dazu wertest Du verschiedene Signale wie beispielsweise Radarsignale, Morse-Codes oder Sprachnachrichten aus und erstellst auf dieser Basis Gesamtbilder über unterschiedliche Gebiete und Regionen.
Ein anderer Spezialbereich ist der Sprachendienst. Er kümmert sich zum einen darum, den Angehörigen der Streitkräfte Fremdsprachenkenntnisse zu vermitteln. Zum anderen übernimmt er Übersetzungsaufgaben. Als Beamtin oder Beamter des gehobenen Dienstes kannst Du zum Beispiel Sprachkurse geben oder als Übersetzer oder Dolmetscher arbeiten. Daneben gibt es noch den naturwissenschaftlichen Dienst. Meteorologe wäre hier eine mögliche Verwendung.
Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?
Damit Deine Bewerbung für eine Beamtenlaufbahn im gehobenen Dienst berücksichtigt werden kann, musst Du ein paar grundlegende Anforderungen erfüllen. Dazu gehören folgende:
- Staatsbürgerschaft: Du besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft.
- Alter: Du bist unter 50 Jahre alt.
- Bildungsabschluss: Du hast Abitur oder die Fachhochschulreife. Möchtest Du direkt in die Laufbahn einsteigen, brauchst Du ein abgeschlossenes Studium (mit Bachelor oder Diplom) in einem passenden Fach.
- Versetzungen: Du bist bereit, Dich bundesweit versetzen zu lassen.
- Auslandseinsätze: Du erklärst Dich grundsätzlich dazu bereit, berufsbezogen an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilzunehmen.
Achtung: Interessierst Du Dich für eine Tätigkeit beim Sprachendienst oder in der Fernmelde- und Elektronische Aufklärung, brauchst Du ein abgeschlossenes Fachhochschulstudium, das Dich für den jeweiligen Beruf qualifiziert. Ein Einstieg nur mit Abitur oder Fachhochschulreife ist hier nicht möglich. Und wenn Du zur Feuerwehr willst, gehört der Führerschein in Klasse B zu den Einstellungsvoraussetzungen.
Wo und wie kann ich mich bewerben?
Möchtest Du Deine Bewerbung in Angriff nehmen, rufst Du am besten das Bewerber-Portal der Bundeswehr auf. Auf dieser Plattform veröffentlicht der Bund seine aktuellen Stellenanzeigen. In den Inseraten sind alle wichtigen Informationen zur jeweiligen Stelle und zur Bewerbung zusammengefasst.
Die Plattform kannst Du dann auch gleich nutzen, wenn Du eine Online-Bewerbung übermitteln willst. Dazu musst Du Dich zunächst auf dem Portal registrieren. Danach kannst Du Deine Bewerbungsunterlagen in Dein Profil hochladen. Anstelle einer Online-Bewerbung kannst Du Deine Bewerbung aber auch per E-Mail oder auf dem Postweg einreichen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Du Deine Mappe in einem Büro der Karriereberatung abgibst. Hast Du noch Fragen, kannst Du sie bei dieser Gelegenheit loswerden.
Als Bewerber für die gehobene Beamtenlaufbahn ist für Dich das Assessmentcenter für Führungskräfte in Köln zuständig. Die vollständige Anschrift lautet:
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
Assessmentcenter für Führungskräfte
Referat 1 – Ziviles Bewerbungsmanagement
Kölner Straße 262
51149 Köln
E-Mail: [email protected]
Dort findet übrigens auch der Einstellungstest statt.
Was muss in die Bewerbungsmappe?
Damit Deine Bewerbung vollständig ist, solltest Du folgende Unterlagen zusammenstellen:
- Anschreiben (Gebe darin auch Deinen gewünschten Einstellungstermin an!)
- Lebenslauf in tabellarischer Form
- Bewerbungsbogen mit Anlagen
- Kopie von Deinem Abschlusszeugnis; bist Du noch Schüler, nimmst Du die beiden letzten Schulzeugnisse, die Du bekommen hast.
- Studiennachweise, sofern vorhanden
- Zeugniskopien von Praktika, Jobs und beruflichen Qualifikationen, wenn Du welche hast
Ein Handicap sollte Dich nicht davon abhalten, Dich zu bewerben. Ganz im Gegenteil! Bei gleicher Eignung wird Deine Bewerbung nämlich sogar bevorzugt behandelt. Die Kopie von Deinem Schwerbehindertenausweis übermittelst Du aber nicht elektronisch, sondern verschickst sie per Post.
Muss ich auf bestimmte Termine achten?
Beamten-Anwärter stellt die Bundeswehr zu festen Stichtagen ein. Gleichzeitig endet die Bewerbungsfrist eine ganze Zeit vor dem jeweiligen Einstellungstermin. Das liegt daran, dass das Auswahlverfahren einige Zeit in Anspruch nimmt. Für Dich bedeutet das jedenfalls, dass Du Dich rechtzeitig bewerben solltest. Denn wenn Du zu spät dran bist, kann Deine Bewerbung erst wieder für den nächsten Einstellungstermin berücksichtigt werden. Damit Du Dich orientieren kannst, hier die Termine für die verschiedenen Bereiche in der Übersicht:
Dienstbereich | Bewerbungsschluss … | … für die Einstellung im |
Technischer Dienst | Januar
August |
September
März des Folgejahres |
Nichttechnischer Dienst | Juni
Dezember |
April des Folgejahres
Oktober des Folgejahres |
Feuerwehrtechnischer Dienst | November | September des Folgejahres |
Technischer Dienst der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung | September | Oktober des Folgejahres |
Naturwissenschaftlicher Dienst | Oktober | Oktober des Folgejahres |
Die Bewerbungsfrist endet immer am letzten Tag des Monats. Die Einstellungen wiederum erfolgen zum Monatsanfang.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Wie schon erwähnt, gibt es für den Einstieg in die Laufbahngruppe zwei Möglichkeiten. Je nachdem, ob Du einen Schulabschluss oder ein Studium mitbringst, beginnt Deine berufliche Karriere unterschiedlich.
Laufbahnausbildung mit Studium
Als Abiturient oder Schüler mit Fachhochschulreife kannst Du Dich für einen Vorbereitungsdienst bewerben, der ein Fachhochschulstudium einschließt. Du machst dann die Laufbahnausbildung und studierst gleichzeitig. Dabei besuchst Du eine Hochschule der Bundeswehr. Zusätzlich dazu finden verschiedene Lehrgänge in anderen Bildungszentren statt. Außerdem stehen Praktika in unterschiedlichen Dienststellen auf dem Programm.
Mit Beginn Deiner Laufbahnausbildung wirst Du zum Beamtenanwärter ernannt. Die Ausbildung endet mit der Laufbahnprüfung. Das duale Studium schließt Du mit dem Bachelor ab.
Vorbereitungsdienst nach Studium
Hast Du bereits ein Studium in einem Fach abgeschlossen, das Dich für Deine gewünschte Verwendung qualifiziert, kannst Du direkt in die Laufbahn einsteigen. Dein beruflicher Weg beginnt in diesem Fall mit dem Vorbereitungsdienst. Im Vorbereitungsdienst lernst Du die Inhalte, die Du speziell für Deine Tätigkeit in der Bundeswehr-Verwaltung brauchst. Am Ende der Ausbildung legst Du die Laufbahnprüfung ab.
Nach der Laufbahnausbildung
Wenn Du die Laufbahnprüfung erfolgreich gemeistert hast, machst Du als Beamtin oder Beamter auf Probe weiter. Du arbeitest dabei in Deiner Verwendung und hast die Möglichkeit, nach und nach vom Dienstgrad Regierungsinspektor bis zur Stufe Regierungsoberamtsrat aufzusteigen. Klar, dass auch Dein Gehalt mit jeder höheren Besoldungsgruppe steigt. Ein Wechsel in die nächst höhere Laufbahn ist ebenso denkbar.
Deine Probezeit beträgt jedenfalls drei Jahre. Danach wirst Du zum Beamten auf Lebenszeit ernannt. Doch bis dahin ist es ein langer Weg. Und ein entscheidender Schritt dabei ist der Eignungstest. Denn ihn musst Du erst einmal bestehen, damit Du überhaupt mit Deiner Laufbahnausbildung beginnen kannst.
Was kommt beim Einstellungstest auf mich zu?
Ist Deine Bewerbung eingegangen, schaut sich die Bundeswehr Deine Unterlagen an. Scheinst Du ein geeigneter Kandidat zu sein, lädt sie Dich zum Eignungstest ein. Denn am Ende muss das Gesamtpaket aus fachlicher und persönlicher Eignung stimmen. Doch ob das der Fall ist, lässt sich allein aus den Bewerbungsunterlagen kaum ablesen. Deshalb der Test.
Der Einstellungstest für den gehobenen Dienst findet im Assessment-Center in Köln statt. Er setzt sich aus mehreren Prüfungen zusammen, die sich auf zwei Tage verteilen. Allerdings folgen die beiden Prüfungstage nicht direkt aufeinander. Vielmehr nimmst Du zunächst an den schriftlichen Tests teil. Hast Du im ersten Prüfungsteil gute Leistungen erbracht, wirst Du einige Zeit später zu den mündlichen Prüfungen eingeladen.
Der genaue Ablauf vom Eignungstest richtet sich zum einen nach dem Bereich, in dem Du arbeiten willst. Zum anderen spielt eine Rolle, ob Du Dich für eine Laufbahnausbildung mit integriertem Studium oder für einen Direkteinstieg in den Vorbereitungsdienst bewirbst. Dadurch setzt sich das Auswahlverfahren nämlich aus unterschiedlichen Bausteinen zusammen. Darauf gehen wir aber gleich noch näher ein.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Trainings-Center (2022)
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
- Läuft auf allen Geräten – sofortige Freischaltung
- Einmalzahlung, kein Abo!
Sporttest – nur Bewerber für den feuerwehrtechnischen Dienst
Feuerwehrleute müssen fit und sportlich sein. Das gehört in diesem Beruf einfach dazu. Willst Du zur Feuerwehr, musst Du Deine körperliche Leistungsfähigkeit deshalb bei einem Sporttest unter Beweis stellen. Der Sporttest ist der sogenannte Basis Fitness Test, kurz BFT. Er umfasst drei Disziplinen. Dazu kommt dann noch eine Extra-Übung speziell für die Feuerwehr.
Extra-Übung auf dem Schwebebalken
Die erste Übung in der Turnhalle gehört noch nicht zum Sporttest. Sie ist ein Extra für beim Feuerwehr Einstellungstest und soll zeigen, wie es bei Dir in Sachen Trittsicherheit und Gleichgewicht aussieht.
Für die Übung läufst Du einmal über einen Schwebebalken. Am anderen Ende angekommen, kehrst Du um und gehst bis in die Mitte zurück. Dann machst Du drei Schritte rückwärts und springst zum Schluss gerade vom Schwebebalken herunter. Das Ganze darf höchstens 31 Sekunden dauern.
Sprinttest
Der BFT beginnt mit einem Sprinttest. Er ist eine Mischung aus Pendellauf und Geschicklichkeitsübung. Beim Sprinttest läufst Du auf einer Strecke von zehn Metern hin und zurück. Zusätzlich dazu legst Du Dich nach jeder Runde auf den Bauch und startest aus der Bauchlage heraus den nächsten Sprint. Das heißt:
- Als Ausgangsposition legst Du Dich bäuchlings auf eine Gymnastikmatte. Deine Beine sind ausgestreckt, Deine Arme liegen neben Deinem Oberkörper und Dein Blick geht nach vorne.
- Auf Startkommando des Prüfers springst Du auf und sprintest bis zur Pylone. Sie steht zehn Meter entfernt.
- Um die Pylone läufst Du herum und rennst zurück zur Matte.
- Die Matte läufst Du von einer Seite aus an. Ob von rechts oder von links, bleibt Dir überlassen. Jedenfalls legst Du Dich auf der Matte wieder bäuchlings ab. Dann klatschst Du Deine Hände einmal auf dem Rücken zusammen. Das war die erste Runde.
- Den Ablauf wiederholst Du über vier weitere Runde.
- Nach dem sechsten Aufstehen folgt der elfte und letzte Sprint bis zur Pylone. Dort stoppt der Prüfer Deine Zeit.
Für den Sprinttest hast Du maximal eine Minute. Denn um den Test zu bestehen, sind 60 Sekunden die Mindestvorgabe. Du bekommst aber umso mehr Punkte, je schneller Du bist.
Klimmhang
An der zweiten Station findet der Klimmhang-Test statt. Dafür ist ein Reck aufgebaut. Du stellst Dich auf einen kleinen Kasten und greifst die Reckstange im Kammgriff. Kammgriff heißt, dass Du die Stange von hinten nach vorne – mit Deinen Handflächen zu Dir – umfasst. Dann positionierst Du Dich so, dass die Stange ungefähr auf Höhe Deiner Schultern ist. Du nimmst also im Prinzip die Endposition von einem normalen Klimmzug ein.
Auf Startkommando des Prüfers wird der Kasten unter Deinen Füßen weggenommen. Dein Ziel ist nun, die Position so lange wie möglich zu halten. Die Mindestvorgabe, die Du schaffen musst, sind fünf Sekunden. Bessere Leistungen werden aber auch hier wieder mit mehr Punkten belohnt. Die Übung ist beendet, sobald Du so weit nach unten rutschst, dass Dein Kinn tiefer ist als die Reckstange.
Fahrrad-Ergometer-Test
Die letzte Disziplin vom Sporttest überprüft Deine Kondition. Für den Fahrrad-Ergometer-Test setzt Du Dich auf das Sportgerät und legst möglichst schnell eine Strecke von drei Kilometern zurück. Die Mindestvorgabe dabei ist, dass Du die Distanz in 6:30 Minuten schaffen musst.
Für den Test ist der Fahrrad-Ergometer auf eine Leistung von 130 Watt eingestellt. Bei diesem Widerstand kommst Du rechtzeitig ins Ziel, wenn Du mit etwa 85 Umdrehungen pro Minute radelst. Du kannst den Widerstand aber jederzeit verstellen. Je höher der Widerstand ist, desto mehr Meter machst Du pro Umdrehung. Allerdings wird das Radeln durch den größeren Widerstand auch entsprechend anstrengender. Stellst Du die Leistung niedriger ein, musst Du viel schneller in die Pedale treten. Sonst läuft Dir die Zeit davon.
Übrigens: Der BFT ist Standard bei der Bundeswehr. Aktive Soldatinnen und Soldaten wiederholen ihn jedes Jahr. Nur ist die dritte Übung dann ein Lauf über 1.000 Meter. Den Fahrrad-Ergometer-Test machen nur Bewerber. Ein Video vom BFT kannst Du Dir hier anschauen.
CAT-Test
Zum Bundeswehr Einstellungstest gehört ein computergestütztes Testverfahren. Das ist der sogenannte CAT-Test, wobei CAT für Computer Assistiertes Testen steht. Das Testsystem besteht aus verschiedenen Einzeltests, die Du alle am Computer absolvierst.
Welche Tests dran kommen, hängt davon ab, für welchen Tätigkeitsbereich Du Dich beworben hast. Möchtest Du in den technischen Dienst, werden Themen wie Technik, Physik und Elektronik stärker vertreten sein. Soll es hingegen in den kaufmännischen Bereich gehen, werden Deutsch, Mathe und Englisch eher eine Rolle spielen.
Insgesamt zielt der CAT-Test nämlich in erster Linie auf Deine fachliche Eignung ab. Er soll feststellen, ob Du das notwendige Wissen und Können für die Ausbildung mitbringst. Gleichzeitig will er ermitteln, welche Themenfelder Dir besonders gut liegen. Für Dich bedeutet das, dass Du mit Fragen und Aufgaben aus folgenden Bereichen rechnen solltest:
- Deutsch
- Mathematik
- Allgemeinwissen
- technisches Verständnis
- Physik, Elektronik und Elektrotechnik
- logisches Denken
- räumliches Vorstellungsvermögen
- visuelles Denkvermögen
- Merkfähigkeit
- Konzentrationsvermögen
Je nachdem, welchen Test Du gerade machst, unterscheidet sich der Ablauf ein bisschen. So gibt es Tests, bei denen Du für den kompletten Abschnitt ein gewisses Zeitfenster hast. In anderen Abschnitten ist die Bearbeitungszeit pro Aufgabe festgelegt. Sobald die Bearbeitungsdauer abgelaufen ist, verschwindet die Übung vom Bildschirm und die nächste Aufgabe wird eingeblendet. Beim Konzentrationstest ist das zum Beispiel so.
Adaptives Testsystem
Alle Aufgaben beim CAT-Test sind Auswahlfragen. Das heißt: Zu jeder Frage werden mehrere Lösungsvorschläge angezeigt. Daraus wählst Du die richtige Antwort aus. Fragen, bei denen Du selbst die Antwort formulieren musst, sind bei diesem Testsystem nicht vorgesehen. Und es gibt auch keine Aufgaben, bei denen mehrere Lösungen stimmen.
Allerdings verändert sich der Schwierigkeitsgrad der Fragen. Er passt sich nämlich an Deine Fähigkeiten an. Das System dahinter nennt sich adaptives Testverfahren und funktioniert so: Hast Du eine Aufgabe richtig gelöst, wird die nächste Übung etwas schwerer. Andersherum folgt eine etwas leichtere Frage, wenn Deine Antwort falsch war. Kann sein, dass Dir das gar nicht unbedingt auffällt. Die Auswertung von den Computertests zeigt so aber ziemlich präzise auf, auf welchem Niveau Deine Kenntnisse in den verschiedenen Bereichen sind.
Psychologische Fragen
Der CAT-Test beinhaltet neben den Tests, bei denen es um Wissen und Können geht, auch einen Persönlichkeitstest. Im sogenannten Fragebogenverfahren musst Du verschiedene Aussagen für Dich einordnen. So eine Aussage kann zum Beispiel lauten: “Teamarbeit kann bei bestimmten Aufgaben eher hinderlich sein.” Du musst dann angeben, ob und wie sehr Du die Behauptung teilst.
Bei den psychologischen Fragen gibt es keine richtigen oder falschen Lösungen. Vielmehr zählen Deine persönlichen Ansichten. Und Du fährst mit der Wahrheit auch wirklich am besten. Antworte ruhig spontan und vor allem ehrlich. Andernfalls läufst Du Gefahr, Dir selbst zu widersprechen.
Ein Hinweis: Auf der Karriere-Seite der Bundeswehr gibt es einen Online-Test. Er heißt Assessment-Trainer und enthält ein paar Prüfungsfragen aus verschiedenen Rubriken. Ausführliche Informationen über den CAT-Test und die anderen Bausteine vom Eignungstest haben wir in separaten Beiträgen für Dich zusammengestellt. Natürlich haben wir auch Tipps für Deine Vorbereitung und Übungsaufgaben für Dich. Und wenn Du gezielt für den Einstellungstest gehobener Dienst üben willst, stellen wir Dir Online-Trainings und Testpakte zur Verfügung.
Je nach Bewerbung gibt es Unterschiede!
Der CAT-Test soll Deine fachliche Eignung feststellen. Dazu gehört auch, dass er ermittelt, ob Du grundsätzlich für ein Studium bei der Bundeswehr in Frage kommst – und wenn ja, welches Studienfach es werden könnte. Bringst Du bereits ein abgeschlossenes Studium mit, muss Deine Eignung für ein Studium nicht mehr überprüft werden. Denn in diesem Fall steigst Du ja direkt in den Vorbereitungsdienst ein. Aus diesem Grund musst Du auch den CAT-Test nicht absolvieren. Dein Eignungstest dauert deshalb nur einen Tag.
Der Aufsatz kann schon am ersten Prüfungstag auf dem Programm stehen. Das ist der Fall, wenn Du Dich für den nichttechnischen Dienst beworben hast. Möchtest Du im technischen Dienst tätig werden, schreibst Du den Aufsatz am zweiten Prüfungstag. Aber keine Angst: Die Abläufe sind in Deiner Einladung beschrieben.
Aufsatz
Ein Baustein, der für alle Bewerber zum Auswahlverfahren gehört, ist der Aufsatz. In aller Regel stehen dabei drei verschiedene Aufgabenstellungen zur Auswahl. Die Themen können sich auf ein aktuelles Ereignis beziehen, die Bundeswehr betreffen oder eine berufliche Frage behandeln. Genauso ist möglich, dass es um einen alltäglichen Sachverhalt geht. “Die Bundeswehr soll familienfreundlicher werden. Wie könnte das gelingen?” oder “Wo fängt gute Pressearbeit an und wo hört sie auf?” sind Beispiele für denkbare Aufsatzthemen.
Den Aufsatz schreibst Du – ganz klassisch – von Hand. Es gibt auch keine Hilfsmittel wie Bücher oder das Internet. Beim Aufsatz geht es natürlich darum, wie gut und sicher Du mit der deutschen Sprache umgehst. Aber der Text soll auch zeigen, ob Du Ideen entwickeln und Deine Überlegungen nachvollziehbar vermitteln kannst. Außerdem testet der Aufsatz, ob Du strukturiert, aufmerksam und ordentlich arbeitest. Und nicht zuletzt geht es auch um Allgemeinwissen.
Gruppensituation mit Kurzvortrag
Die schriftlichen Abschnitte vom Einstellungstest testen hauptsächlich Deine fachliche Eignung. Im Unterschied dazu geht es bei den mündlichen Prüfungen um Dich als Person. Die Bundeswehr möchte herausfinden, ob Du auch die persönliche Eignung für die Laufbahn und den Beruf mitbringst.
Dazu findet eine sogenannte Gruppensituation statt. Du bildest dafür mit zwei oder drei anderen Bewerbern eine kleine Gruppe. Anschließend nennen euch die Prüfer Themen, über die ihr euch in einer Gruppendiskussion austauschen sollt. Die vorgegebenen Themen können recht allgemein gehalten sein oder sich auf fachliche Inhalte beziehen.
Außerdem hältst Du einen kurzen Vortrag. Kurz meint, dass Dein Vortrag so um die fünf bis zehn Minuten dauern sollte. Auch für den Kurzvortrag geben Dir die Prüfer ein Thema vor. Dabei ist es teilweise so, dass Du das Thema für Dich selbst erarbeitest und Deine Überlegungen anschließend vorträgst. Manchmal besprichst Du das Thema aber auch mit Deinen Mitstreitern. Danach trägt dann jeder seinen Teil der Lösung vor.
Die Prüfung in der Gruppe testet Dein Verhalten in einem Team. Kannst Du gut mit anderen zusammenarbeiten? Bist Du kompromissbereit? Bringst Du Dich aktiv ein? Kommunizierst Du klar und verständlich? Vertrittst Du Deinen Standpunkt? Ergreifst Du die Initiative und triffst Entscheidungen? Oder bleibst Du im Hintergrund und wartest erst einmal ab, was passiert? All das sind Dinge, die die Prüfer beobachten.
Interview
Die letzte Station vom Einstellungstest ist das persönliche Interview. Klar, schließlich will Dich die Bundeswehr näher kennenlernen. Das Interview ist deshalb für alle Bewerber, die es bis hierhin geschafft haben, obligatorisch.
Unterm Strich ist das persönliche Gespräch ein ganz normales, klassisches Vorstellungsgespräch. Und die Prüfer werden Dir die Fragen stellen, die bei Bewerbungsgesprächen üblich sind. Nur eben bezogen auf Deinen Wunsch-Beruf und die Bundeswehr als Arbeitgeber. Die Prüfer werden Dich also zu Deinem bisherigen Werdegang und zu Deinen beruflichen Zielen befragen. Außerdem wird es um Deine Interessen, Stärken und Schwächen gehen. Natürlich interessiert die Prüfer auch, warum Du Dich ausgerechnet für eine Beamtenlaufbahn im gehobenen Dienst bei der Bundeswehrverwaltung entschieden hast.
Gut möglich ist zudem, dass die Prüfer ein paar kritische Themen anschneiden. Auslandseinsätze oder die Akzeptanz des Militärs in der Gesellschaft zum Beispiel. Vielleicht werden sie Dich auch mit Nachfragen zu Lücken in Deinem Lebenslauf oder schlechten Schulnoten ein bisschen aus der Reserve locken wollen. Ebenso ist denkbar, dass sie Dich bitten, ein paar Deiner Antworten vom CAT-Test näher zu erklären.
Wenn Du für das Interview beim Einstellungstest gehobener Dienst üben willst, solltest Du Dich über die Bundeswehr, den gehobenen Dienst und Deine angestrebte Verwendung informieren. Diese Infos brauchst Du. Sonst wird es schwer, überzeugend zu vermitteln, dass Du genau diesen Job unbedingt willst. Überlege Dir außerdem, was Dich als Person ausmacht.
Und nach dem Test?
Nach dem Vorstellungsgespräch hast Du alle Abschnitte vom Eignungstest durchlaufen. Du kannst jetzt nicht mehr viel machen – außer abwarten.
Vielleicht sagen Dir die Prüfer nach dem Interview, wie sie Deine Chancen auf eine Zusage einschätzen. Aber erst wenn alle Bewerber am Einstellungstest teilgenommen haben und die Bundeswehr ein paar formale Dinge überprüft hat, fällt die Entscheidung. Irgendwann liegt dann ein Schreiben im Briefkasten. Und darin teilt Dir die Bundeswehr mit, ob Du erfolgreich warst und schon bald Deine Ausbildung beginnen kannst.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Training-Center
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
- Läuft auf allen Geräten – sofortige Freischaltung
- Einmalzahlung, kein Abo!