Rund 250.000 Soldaten, zivile Mitarbeiter und Beamte in über 1.000 verschiedenen Berufen: Das sind ziemlich beeindruckende Zahlen. Und sie lassen erahnen, dass Du bei der Bundeswehr eine Tätigkeit ganz nach Deinen Wünschen finden könntest. Zumal Du beim Bund als einem größten Arbeitgeber der Bundesrepublik Deutschland viele Möglichkeiten hast. Eine Ausbildung zum Beispiel ist genauso möglich wie ein Studium oder ein Einstieg als ausgebildete Fachkraft. Doch bevor Deine berufliche Karriere so richtig losgehen kann, musst Du erst einmal beim Einstellungstest überzeugen. Wie der Eignungstest abläuft und wie Du für den Bundeswehr Test üben kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.
Bundeswehr Test hier üben | Das Online Training
Interessierst Du Dich für einen Job bei der Bundeswehr, wirst Du Dich vermutlich erst einmal online informieren. Auf der Karriere-Seite der Bundeswehr findest Du Informationen über die verschiedenen Verwendungen und die Arbeitsbereiche. Außerdem sind dort auch freie Stellen ausgeschrieben.
Soll es eine militärische Laufbahn werden, wirst Du als nächstes einen Termin mit der Karriereberatung vereinbaren. Bei dem Beratungsgespräch zeigt Dir der Berater Deine beruflichen Möglichkeiten auf. Er informiert Dich über das Auswahlverfahren und gibt Dir auch die Formulare, die Du für Deine Bewerbung brauchst. Möchtest Du lieber im zivilen Bereich arbeiten, kannst Du Dich direkt online über das Bewerbungsportal bewerben.
Der wichtigste Schritt folgt aber nach Deiner Bewerbung. Wenn Du geeignet erscheinst, lädt Dich die Bundeswehr nämlich zum Einstellungstest ein. Der Eignungstest soll ermitteln, ob und als was Du eingestellt werden kannst. Deshalb durchläufst Du beim Test verschiedene Stationen. Welche das sind und wie Du Dich darauf vorbereiten kannst, erklären wir Dir jetzt.
Wieso gibt es bei der Bundeswehr überhaupt einen Einstellungstest?
Natürlich bereitet Dich die Bundeswehr umfassend auf Deine Aufgaben vor. So beginnt zum Beispiel eine militärische Laufbahn immer mit der Grundausbildung. Sie dauert drei Monate und in dieser Zeit lernst Du die Grundlagen des Soldatenberufs. Anschließend durchläufst Du die Ausbildung, die Du für Deine Laufbahn und Deine Verwendung brauchst. Und auch im weiteren Verlauf Deiner Dienstzeit besuchst Du regelmäßig Lehrgänge und Schulungen, um Dein Wissen und Können stetig auszubauen.
Doch trotz guter Ausbildung und solidem Fachwissen birgt der Dienst bei den Streitkräften Herausforderungen. Schon der alltägliche Dienst ist anspruchsvoll. Vor allem in Auslandseinsätzen triffst Du aber mitunter auf richtig schwierige Bedingungen. Immerhin musst Dich auf ein Umfeld einstellen, in dem vieles ungewohnt und anders ist als daheim. Zudem erlebst Du nicht nur Situationen und siehst Bilder, die Du sonst vielleicht nur aus den Nachrichten kennst. Sondern Du trägst mit der Waffe in Deiner Hand immer auch viel Verantwortung.
Der Einstellungstest soll zeigen, ob Du die notwendige Eignung mitbringst. Denn Interesse alleine reicht nicht aus. Vielmehr brauchst Du eine gefestigte Persönlichkeit und einen starken Charakter. Du musst belastbar, körperlich fit und gesund sein. Das Gesamtpaket aus fachlicher, charakterlicher, persönlicher und körperlicher Eignung muss also stimmen. Ob Du diese Anforderungen erfüllst, kann die Bundeswehr aber nicht beurteilen, wenn sie nur Deine Bewerbung sichtet und ein kurzes Gespräch mit Dir führt. Deshalb nimmst Du am Einstellungstest teil.
Wo findet der Eignungstest statt?
Liegen Deine vollständigen Bewerbungsunterlagen vor, prüft die Bundeswehr zunächst, ob Du die formalen Voraussetzungen erfüllst. Je nach Laufbahn und Beruf können dazu neben der Staatsangehörigkeit zum Beispiel Dein Alter und Dein Schulabschluss gehören. Außerdem fallen Deine Schulnoten ins Gewicht. Generell erwartet die Bundeswehr einen ordentlichen Notendurchschnitt. Gute Noten solltest Du in Deutsch, Mathe und den Fächern haben, die für Deinen Beruf wichtig sind. Das können beispielsweise Physik, Chemie, Biologie oder Technik sein. Und bei der Vorauswahl zählt der Gesamteindruck, den Deine Bewerbung vermittelt.
Passt alles, bekommst Du eine Einladung zum Eignungstest. Meist wird Dein Eignungstest in einem Karrierecenter stattfinden. Dabei ist jedem Bundesland ein Karrierecenter zugeordnet. Du wirst in das Center eingeladen, das für das das Bundesland zuständig ist, in dem Du wohnst. Es gibt nur zwei Ausnahmen. Hast Du Dich für die Offizierslaufbahn beworben, legst Du den Einstellungstest im Assessment-Center für Führungskräfte in Köln ab. Und wenn Du zur Marine willst, kümmert sich das Karrierecenter in Wilhelmshaven um Deinen Eignungstest.
Hast Du Dich für eine zivile Laufbahn beworben, läuft es ein bisschen anders. Auch hier dauert der Einstellungstest zwar zwei Tage. Aber die beiden Prüfungstage folgen nicht aufeinander. Du übernachtest also nicht vor Ort. Stattdessen wirst Du zum zweiten Prüfungsteil eingeladen, wenn Du beim ersten Teil gut abgeschnitten hast. Der Test findet meist in dem Dienstleistungszentrum statt, bei dem Du später auch Deine Ausbildung machen oder arbeiten würdest.
Was kommt beim Einstellungstest auf mich zu?
Die Bundeswehr arbeitet in ihrem Auswahlverfahren mit standardisierten Tests. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass für alle Bewerber die gleichen Bedingungen herrschen. Und es werden auch keine Unterschiede nach Alter oder Geschlecht gemacht. Ob Du noch Schüler bist oder schon ein paar Jahre Berufserfahrung mitbringst und ob Du ein Mann oder eine Frau bist, ist also egal. Die Prüfung bleibt gleich.
Jeder Bewerber, der zur Bundeswehr will, muss den Eignungstest bestehen. Nur dann ist eine Einstellung möglich. Ob es eine militärische Laufbahn, eine zivile Karriere oder der Freiwillige Wehrdienst werden soll, spielt dabei keine Rolle. Allerdings unterscheiden sich die Prüfungen in ihren Inhalten und im Umfang. Das Auswahlverfahren berücksichtigt nämlich, was Du beim Bund machen willst. Interessierst Du Dich zum Beispiel für eine zivile Berufsausbildung, setzt sich Dein Einstellungstest aus anderen Bausteinen zusammen wie etwa der Feldwebel Eignungstest. Auf die einzelnen Stationen gehen wir aber gleich noch ausführlich ein.
Auch die Reihenfolge der einzelnen Tests kann verschieden sein. Denn damit die Wartezeiten nicht allzu lang werden, teilen die Prüfer die Bewerber in kleinere Gruppen ein. Und während eine Gruppe mit den schriftlichen Tests beginnt, geht es für eine andere Bewerbergruppe mit der ärztlichen Untersuchung oder dem Sporttest los. Aber keine Angst: Du musst Dir die ganzen Abläufe nicht merken. Denn Du bekommst einen Laufzettel. Und darauf steht, wann Du welchen Test ablegst.
Der schriftliche Teil vom Bundeswehr Einstellungstest
Zum Eignungstest gehört ein schriftlicher Teil dazu. Dabei besteht die schriftliche Prüfung in erster Linie aus einem Computertest. Je nach Laufbahn und Tätigkeit kann außerdem ein Aufsatz angesagt sein.
Der Aufsatz
Hast Du Dich für eine Ausbildung im zivilen Bereich oder als Offiziersanwärter beworben, schreibst Du beim Einstellungstest einen Aufsatz. Dafür bekommst Du in aller Regel drei verschiedene Themen zur Auswahl. Die Aufgabenstellungen behandeln das aktuelle Zeitgeschehen, Dinge aus dem alltäglichen Leben oder eine Frage, die mit der Bundeswehr zusammenhängt. Daneben ist eine Aufgabenstellung beliebt, bei der es um ein Wortpaar geht. So ein Wortpaar kann zum Beispiel “Kraft und Stärke” sein. Deine Aufgabe besteht darin, die Begriffe zu erklären, zu vergleichen und voneinander abzugrenzen.
Den Aufsatz schreibst Du – so wie Du es aus der Schule kennst – klassisch von Hand. Weitere Hilfsmittel gibt es nicht. Denn beim Aufsatz geht es nicht nur darum, wie gut und sicher Du mit der deutschen Sprache umgehen kannst. Vielmehr wird nebenbei auch gleich Dein Allgemeinwissen getestet. Außerdem will die Bundeswehr sehen, ob Du strukturiert arbeitest und Deine Überlegungen nachvollziehbar ausführen kannst.
Der Computertest
Das Herzstück vom schriftlichen Eignungstest ist ein Computertest. Der PC-Test steht für alle Bewerber auf dem Programm. Offiziell heißt der Test CAT-Test, wobei CAT das Kürzel für Computer-Assistierte Testung ist.
Der Bundeswehr Computertest bündelt mehrere Testverfahren. Dazu gehören Wissens- und Intelligenztests, aber auch Reaktions- und Konzentrationstests. Und auch ein Persönlichkeitstest mit psychologischen Fragen ist enthalten. Insgesamt geht es beim CAT-Test um Deine fachliche Eignung und Deine intellektuellen Fähigkeiten. Aber keine Sorge: Es geht nicht um spezielles Fachwissen. Die Ausbildung hast Du ja erst noch vor Dir und viele interne Dinge kannst Du als Bewerber gar nicht wissen. Beim PC-Test werden vielmehr allgemeine Kenntnisse abgefragt, die Du für den Berufsalltag brauchst.
Der Umfang und die inhaltlichen Schwerpunkte beim PC-Test richten sich danach, wofür Du Dich beworben hast. Generell solltest Du Dich aber auf Fragen und Aufgaben aus folgenden Bereichen einstellen:
- Deutsch
- Mathe
- Physik, Technik, Elektrotechnik und Mechanik
- Allgemeinwissen (hier vor allem Politik, Geschichte und Gesellschaft)
- Grundwissen zur Bundeswehr
- visuelles, räumliches und logisches Denken
- Konzentrationsvermögen
- Reaktionsfähigkeit
Die Fragen werden alle als Auswahlfragen gestellt. Du musst also keine eigenen Antworten geben. Stattdessen hast Du zu jeder Frage mehrere Antwortmöglichkeiten und musst daraus die richtige Lösung auswählen.
Was Du noch wissen solltest, ist, dass beim CAT ein System namens adaptives Testverfahren angewendet wird. Das System bewirkt, dass sich der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben an Deine Fähigkeiten anpasst. Und zwar so: War Deine Lösung korrekt, folgt eine Aufgabe, die ein bisschen schwerer ist. Hast Du eine Frage falsch beantwortet, wird die nächste Aufgabe andersherum etwas leichter. Auf diese Weise zeigt der Test, wie gut Du in den verschiedenen Themenfeldern bist.
Stichwort Fragebogenverfahren
Ergänzt wird der Computertest durch das sogenannte Fragebogenverfahren. Dahinter verbirgt sich ein psychologischer Test. Du siehst bei diesen Aufgaben verschiedene Aussagen. So eine Behauptung kann zum Beispiel lauten: “Ich beschäftige mich nicht weiter mit Dingen, die ich sowieso nicht mehr ändern kann.” Mithilfe der Antwortmöglichkeiten musst Du Stellung dazu nehmen. Dabei kannst Du abstufen, ob Du der Aussage ganz, teilweise oder gar nicht zustimmst.
Richtige oder falsche Lösungen gibt es beim Persönlichkeitstest nicht. Denn es geht ja um Dich, Deinen Charakter und Deine Meinung. Und Du solltest ruhig bei der Wahrheit bleiben. Denn es kann gut sein, dass Dich die Prüfer später beim Vorstellungsgespräch auf ein paar Deiner Antworten ansprechen werden. Und spätestens dann fliegt auf, wenn Du geflunkert hast.
Wie kann ich für den schriftlichen Bundeswehr Test üben?
Der CAT-Test dauert, je nach Berufs-Wunsch, zweieinhalb bis vier Stunden. Zwischendurch gibt es aber Pausen. Dazu kommt eventuell noch der Aufsatz. Ganz ohne ist der schriftliche Einstellungstest also nicht. Aber Du kannst Dich gut darauf vorbereiten. Hier ein paar Tipps:
Assessment-Trainer
Auf der Webseite der Bundeswehr gibt es den sogenannten Assessment-Trainer. Das ist ein Online-Test mit Prüfungsfragen aus verschiedenen Kategorien. Natürlich ist der Computertest bei der Eignungsprüfung viel umfangreicher. Aber um Dir einen Eindruck zu verschaffen und ein bisschen zu üben, eignet sich der Online-Test gut.
Übungsaufgaben
Wir haben Beiträge mit ausführlichen Informationen zum Computertest und den anderen Abschnitten vom Einstellungstest für Dich zusammengestellt. Neben weiteren Tipps für Deine Vorbereitung und Wissen rund um das Auswahlverfahren und die Bundeswehr findest Du darin auch viele Beispielaufgaben und Mustertests zum Üben. Wenn Du intensiv trainieren willst, bieten wir Dir kostenpflichtige Online-Kurse an. Sie ist umfangreicher als die kostenlosen Tests und werden regelmäßig aktualisiert. Außerdem bekommst Du ein Feedback, damit Du jederzeit weißt, wo Du stehst.
Generell ist wichtig, dass Du Dich beim Üben mit den verschiedenen Aufgabentypen vertraut machst. Hast Du das Schema einmal verstanden, weißt Du beim Test nämlich, worum es geht. Dann kannst Du Dich direkt um die Lösung kümmern – und musst nicht erst überlegen, was mit der Aufgabe überhaupt gemeint ist.
Bücher
Im Handel gibt es Fachliteratur rund um Einstellungstests. Optimal sind Bücher, die sich speziell mit dem Bundeswehr Auswahlverfahren beschäftigen. Denn sie berücksichtigen die Besonderheiten, zum Beispiel was Fachwissen über die Bundeswehr oder den Reaktionstest angeht. Zum Üben kannst Du Dir aber ruhig ältere Bücher oder Literatur zum Einstellungstest von Polizei, Zoll und Feuerwehr besorgen. Die Auswahlverfahren sind zwar nicht gleich. Doch inhaltlich nehmen sich die Computertests in Bereichen wie Deutsch, Mathe, Allgemeinwissen oder logisches Denken nicht viel.
Schulbücher
Hast Du die Regeln zu Kommasetzung oder Groß- und Kleinschreibung drauf? Weißt Du, wie ein Aufsatz aufgebaut wird? Kennst Du die Regeln zur Bruch- und Prozentrechnung? Hast Du die physikalischen Einheiten und die gängigsten Formeln auf dem Schirm? Du solltest einen Blick in Deine Schulbüchern werfen, um Dein Wissen aufzufrischen. Denn beim PC-Test wird es Fragen dazu geben.
Rätsel, Quizze und Nachrichten
Um Dein Allgemeinwissen auszubauen, sind Kreuzworträtsel, Wissensspiele und Quizsendungen ein probates Mittel. Hier werden nämlich verschiedenste Themenbereiche angesprochen. Und Du lernst auf unterhaltsame Art.
Wichtig ist auch, dass Du das aktuelle Zeitgeschehen verfolgst. Halte Dich mit Zeitungen, Nachrichtensendungen oder Meldungen online auf dem Laufenden. Denn was sich aktuell in Deutschland und auf der Welt tut, wird beim Einstellungstest gerne zum Thema gemacht.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Trainings-Center (2022)
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
- Läuft auf allen Geräten – sofortige Freischaltung
- Einmalzahlung, kein Abo!
Die praktischen Abschnitte vom Eignungstest
Beim Einstellungstest musst Du auch praktisch ran. Dabei kann als praktische Prüfung eine Arbeitsprobe auf dem Programm stehen. Wenn Du Dich für einen Ausbildungsplatz in Zivil beworben hast, ist das bei ein paar Berufen der Fall. Die Prüfer geben Dir dann einen kleinen Auftrag und erklären Dir, was wie zu tun ist. Durch die Arbeitsprobe wollen die Prüfer sehen, ob Du Anweisungen umsetzen kannst, ob Du ordentlich arbeitest und ob Du handwerklich geschickt bist.
Ansonsten umfasst der praktische Teil vom Einstellungstest den Sporttest und die ärztliche Untersuchung. Das wiederum gilt hauptsächlich für angehende Soldaten. Zivile Mitarbeiter und künftige Beamten müssen nicht in die Sporthalle und meist auch nicht zum Arzt.
Der Sporttest
Körperliche Fitness und Sportlichkeit sind wichtige Voraussetzungen für Soldaten. Wie leistungsfähig Du bist, zeigt sich beim Sporttest. Im Auswahlverfahren legst Du dafür den Basis Fitness Test – oder kurz BFT – ab. Und für Dich als Bewerber besteht der Bundeswehr Sporttest aus den folgenden drei Disziplinen:
1. Sprinttest
Die erste Station testet Deine Schnelligkeit und Deine Koordination. Du absolvierst nämlich einen Pendellauf über elfmal zehn Meter. Allerdings läufst Du die Strecke nicht einfach nur vor und zurück. Stattdessen musst Du Dich zwischendurch bäuchlings ablegen. Der Ablauf ist so:
- Du legst Dich in Bauchlage auf eine Turnmatte. Deine Beine streckst Du gerade nach hinten, Deine Arme liegen neben Deinem Körper und Dein Blick geht nach vorne.
- Auf Startkommando springst Du auf und rennst zu einer Pylone. Die Pylone steht zehn Meter entfernt.
- An der Pylone angekommen, läufst Du einmal um sie herum und kehrst zurück zur Matte.
- Auf der Matte gehst Du wieder in Bauchlage und klatschst Deine Hände einmal kurz auf dem Rücken zusammen. Damit ist die erste Runde geschafft.
- So wie die erste Runde läufst Du noch vier weitere Runden.
- Nach fünf kompletten Runden sprintest Du ein letztes Mal bis zur Pylone. Dort stoppt der Prüfer Deine Zeit.
Die fünfeinhalb Runden musst Du in unter einer Minute laufen. Denn 60 Sekunden sind die Mindest-Anforderung, damit Du diesen Test bestehst. Doch je schneller Du bist, desto besser ist auch Deine Wertung.
2. Klimmhang-Test
Als zweite Disziplin steht eine Kraftübung auf dem Programm. Beim Klimmhang-Test greifst Du eine Reckstange und nimmst die gleiche Position ein wie am Ende von einem normalen Klimmzug. Dabei verläuft die Reckstange anfangs ungefähr auf Höhe Deiner Schultern. Selbst hochziehen musst Du Dich aber nicht. Denn Du bekommst einen kleinen Kasten als Starthilfe.
Hast Du die richtige Position eingenommen, wird der Kasten unter Deinen Füßen weggenommen. Und ab dann läuft Deine Zeit. Die Messung stoppt, sobald Du soweit nach unten absinkst, dass Dein Kinn tiefer ist als die Reckstange. Erfolgreich bestanden hast Du den Test, wenn Du die Position mindestens fünf Sekunden lang gehalten hast. Auch hier wird es natürlich mit mehr Punkten belohnt, wenn Du länger durchhältst.
3. Fahrrad-Ergometer-Test
Zum Schluss geht es beim Sporttest um Deine Ausdauer. Auf einem Fahrrad-Ergometer musst Du nämlich drei Kilometer zurücklegen. Und dafür hast Du maximal 6:30 Minuten Zeit. Klar, dass auch hier eine gute Zeit mit vielen Punkten belohnt wird.
Das Sportgerät ist auf einen Widerstand von 130 Watt eingestellt. Belässt Du es bei dieser Einstellung und trittst mit knapp 90 Umdrehungen pro Minute in die Pedale, schaffst Du die Distanz rechtzeitig. Du kannst die Leistung aber so einstellen, wie Du willst. Erhöhst Du den Widerstand, machst Du mehr Meter pro Minute. Wählst Du eine geringere Wattzahl, ist der Pedal-Widerstand kleiner. Aber Du musst dann deutlich schneller strampeln, damit Du es innerhalb der Zeit ins Ziel schaffst.
Die ärztliche Untersuchung
Körperliche Fitness ist die eine Sache. Aber zur körperlichen Leistungsfähigkeit gehört auch eine gute und stabile Gesundheit. Ob Du aus medizinischer Sicht für den Dienst bei der Truppe geeignet bist, wird durch die ärztliche Untersuchung ermittelt. Und weil es bei dem Check um Deine gesundheitliche Eignung geht, wird der Test auch Eignungsuntersuchung genannt.
Für die Eignungsfeststellung führt der ärztliche Dienst verschiedene Tests und Untersuchungen durch. Ein Hörtest, ein Sehtest und ein Drogentest stehen zum Beispiel auf dem Programm. Außerdem wirst Du gewogen und gemessen, damit Dein BMI ausgerechnet werden kann. Auch ein Lungenfunktionstest, Bewegungs- und Geschicklichkeitstests oder die Messung von Blutdruck und Puls gehören zur ärztlichen Untersuchung dazu. Im persönlichen Gespräch mit dem Arzt geht es dann um Allergien, Vorerkrankungen und alte Verletzungen. Krankheiten, die in Deiner Familie öfter aufgetreten sind, werden ebenfalls besprochen.
Insgesamt hat der Arzt bei seiner Begutachtung zwei Dinge im Blick. Zum einen stellt er fest, ob Du aus medizinischer Sicht grundsätzlich für den Soldatenberuf in Frage kommst. Zum anderen achtet der Arzt auf Voraussetzungen, die Du für bestimmte Verwendungen erfüllen musst. Ist alles in Ordnung, gibt der Arzt grünes Licht. Er kann aber auch zu dem Ergebnis kommen, dass Du für gewisse Tätigkeiten ausscheidest. Schlimmstenfalls kann Dich der Arzt als untauglich mustern. Dann kannst Du – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt – kein Soldat werden.
Wie kann ich mich auf die praktischen Testteile vorbereiten?
Auf eine mögliche Arbeitsprobe kannst Du Dich nicht vorbereiten. Gleiches gilt für die ärztliche Untersuchung. Denn entweder Du bist gesund oder eben nicht. Dass Du – jedenfalls kurz vor dem Test – keinen Alkohol trinken und keine Drogen nehmen solltest, versteht sich von selbst.
Dafür kannst und solltest Du aber für den Sportteil vom Bundeswehr Test üben. Denn selbst wenn Du sportlich bist, brauchst Du beim Sporttest möglicherweise Fertigkeiten, die so nicht unbedingt zu Deinem üblichen Trainingsprogramm zählen. Außerdem kann Dir die Prüfungssituation zu schaffen machen. Gut ist dann, wenn Du für Dich weißt, was Du drauf hast. Für Dein Training können wir Dir folgende Ratschläge ans Herz legen:
Nimm Dir genug Zeit.
Wie viel Zeit Du für die Vorbereitung einplanen solltest, richtet sich natürlich danach, wie fit Du bist. Treibst Du regelmäßig Sport, brauchst Du weniger Zeit. Ist Deine letzte Sportstunde schon etwas länger her, solltest Du Dir mehr Zeit nehmen. Denn es macht keinen Sinn, wenn Du innerhalb weniger Tage zur Sportkanone werden willst. Das wird nicht funktionieren, weil Dein Körper zwischendurch regenerieren muss. Anders kann er keine Fortschritte verzeichnen.
Ein gutes Zeitfenster für die Vorbereitung sind sechs Wochen. Und ein bewährtes Schema ist, an zwei Tagen zu trainieren und anschließend einen Tag Pause einzulegen. An den Tagen ohne Sporttraining kannst Du ja für die anderen Abschnitte vom Bundeswehr Test üben.
Arbeite an Deiner Kondition.
Ein Lauftraining ist optimal, um Deine Ausdauer auf Vordermann zu bringen. Dafür kannst Du Dir eine längere Strecke aussuchen, die Du regelmäßig läufst. Es geht dabei auch nicht um Schnelligkeit, sondern tatsächlich um die Kondition. Schaffst Du Deine Strecke locker, kannst Du Intervalltrainings einbauen. Intervalltraining bedeutet, dass Du Phasen, in denen Du langsam läufst, mit Sprints abwechselst.
Auch Schwimmen und Fahrradfahren sind gute Möglichkeiten, um an Deiner Ausdauer zu arbeiten. Und auf dem Fahrrad ahmst Du gleich die Bewegungen nach, die Du beim Fahrrad-Ergometer-Test machst. Eine weitere optimale Trainingsmethode ist Seilspringen. Seilspringen trainiert nicht nur die Kondition, sondern nebenbei auch die Geschicklichkeit.
Trainiere Kraft und Koordination.
Für den Klimmhang-Test brauchst Du Kraft. Gut ist deshalb, wenn Du Klimmzüge in Dein Trainingsprogramm einbaust. Eine gute Ergänzung dazu sind Liegestütze, Sit-ups und ein Hanteltraining. Um Deine Muskulatur zu stärken, hat sich außerdem folgende Übung bewährt: Du hockst Dich rücklings vor einen Stuhl oder das Sofa und stützt Dich mit Deinen Händen an der Kante ab. Dann drückst Du Dich nach oben, bis Deine Arme durchgestreckt sind. Anschließend beugst Du Deine Arme, um Dich wieder abzusenken. Das Ganze wiederholst Du mehrmals hintereinander.
Beim Sprinttest kann das Ablegen und Aufrichten aus der Bauchlage zur echten Belastungsprobe für Deinen Kreislauf werden. Aber auch dafür gibt es eine gute Übung: Du legst Dich bäuchlings auf den Bauch, springst auf, machst einen Strecksprung und legst Dich wieder hin. Diesen Ablauf wiederholst Du möglichst schnell und ohne Pausen eine Minute lang.
Spiele den Sporttest am Stück durch.
Für sich genommen, sind die drei Stationen beim Einstellungstest gut zu schaffen. Allerdings absolvierst Du die drei Übungen ziemlich kurz hintereinander. Du kannst zwischendurch zwar etwas trinken, aber großartige Pausen gibt es nicht. Gut ist deshalb, wenn Du die drei Disziplinen am Stück trainierst. So kannst Du abschätzen, wie Du Dir Deine Energie am besten einteilst.
Die mündlichen Tests bei der Eignungsprüfung
Neben schriftlichen und praktischen Abschnitten umfasst der Einstellungstest auch mündliche Teile. Dazu gehört vor allem das Vorstellungsgespräch, das für alle Bewerber zum Auswahlverfahren gehört. Möchtest Du Feldwebel oder Offizier werden, nimmst Du außerdem an einer Gruppensituation teil. Und wenn Du Dich für die Offizierslaufbahn beworben hast, findet eine Studienberatung statt.
Das Vorstellungsgespräch
Natürlich möchte Dich die Bundeswehr auch als Person kennenlernen und etwas über Deine Motivation erfahren. Ein Vorstellungsgespräch ist deshalb obligatorisch. Die Prüfer nutzen das Interview aber auch, um ihre bisherigen Erkenntnisse über Dich zu vervollständigen und richtig einzuordnen.
Das persönliche Gespräch führst Du meist mit einem Psychologen. Deshalb wird das Bewerbungsgespräch oft auch als psychologisches Gespräch bezeichnet. Daneben nimmt häufig noch ein Soldat mit höherem Dienstgrad am Gespräch teil.
Insgesamt läuft das Vorstellungsgespräch so ab, wie es für ein Bewerbungsgespräch üblich ist. Und die Prüfer werden Dir die Fragen stellen, die bei solchen Interviews halt gestellt werden. Nur eben bezogen auf die Bundeswehr und auf Deine Bewerbung. Klassische Fragen sind deshalb zum Beispiel:
- Warum wollen Sie zur Bundeswehr?
- Wieso haben Sie sich gerade für diese Laufbahn und diesen Beruf beworben?
- Was erwarten Sie sich von einer Tätigkeit bei der Truppe?
- Wie stellen Sie sich einen typischen Arbeitstag vor?
- Was würden Sie als Ihre größte Stärke bezeichnen?
- Worin liegt Ihre größte Schwäche?
- Welchen Hobbys gehen Sie in Ihrer Freizeit nach?
Daneben werden die Prüfer wahrscheinlich auch ein paar kritische Themen ansprechen. Auslandseinsätze, die Risiken vom Soldatenberuf, wie Dein Umfeld zu Deiner Berufswahl steht oder auch Lücken in Deinem Lebenslauf zum Beispiel. Und es kann sein, dass die Prüfer ein paar Deiner Antworten vom CAT-Test auf den Tisch bringen.
Natürlich ist verständlich, wenn Du beim Vorstellungsgespräch eine möglichst gute Figur machen willst. Trotzdem ist wichtig, dass Du Dich nicht verstellst. Antworte ehrlich, lasse Dich offen auf das Gespräch ein und bleibe Du selbst. Je natürlicher Du auftrittst, desto glaubwürdiger und überzeugender bist Du.
Die Gruppensituation für künftige Feldwebel und Offiziere
Feldwebel und Offiziere sind Führungskräfte. Sie müssen Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen und ihr Team führen. Sie brauchen Durchsetzungsvermögen, aber auch viel Teamgeist. Solche Eigenschaften stehen bei der Gruppensituation auf dem Prüfstand. Du bildest dafür mit zwei oder drei anderen Bewerbern eine Gruppe. Anschließend bekommt ihr von den Prüfern Aufgaben, die ihr gemeinsam bearbeiten müsst.
Eine Gruppenaufgabe kann zum Beispiel sein, dass ihr über ein bestimmtes Thema diskutieren sollt. Möglich ist, dass Du eine bestimmte Rolle zugewiesen bekommst, die Du in der Diskussion vertreten musst. Eine andere Gruppenaufgabe kann darin bestehen, dass ihr ein Problem lösen müsst. Ein Klassiker hier ist, dass ihr zu einer Veranstaltung wollt, aber nur drei Karten habt, obwohl ihr zu Viert seid. Also müsst Ihr euch einigen, wer verzichtet.
Nach den Gruppenaufgaben folgt noch ein Kurzvortrag. Dafür nennen Dir die Prüfer ein Thema. Du hast ein paar Minuten Zeit, um Dir Gedanken zu machen. Anschließend trägst Du Deine Überlegungen vor Deiner Gruppe vor.
Die Studienberatung für Offiziersanwärter
Als Offizier lernst Du gewissermaßen zwei Berufe auf einmal. Denn zum einen wirst Du Offizier und damit Soldat. Zum anderen studierst Du und erlernst so einen akademischen Beruf. Im Auswahlverfahren setzt Du Dich mit einem Berater zusammen, um abzustimmen, welcher Studiengang für Dich in Frage kommt. Der Berater gleicht dabei Deine Testergebnisse, den Personalbedarf und die freien Studienplätze miteinander ab. Auf dieser Grundlage kann er Dir passende Studiengänge anbieten.
Du solltest aber wissen, wie Dein Wunsch-Studium abläuft. Und Du solltest begründen können, warum es gerade dieses Fach sein soll. Denn der Berater wird abklopfen, ob und wie gut Du Dich mit Deiner Studienwahl und der Offizierslaufbahn beschäftigt hast.
Was kann ich als Vorbereitung auf die mündlichen Tests tun?
Bei Deiner Vorbereitung auf die praktischen Teile vom Einstellungstest ist vor allem wichtig, dass Du Dich gut über die Bundeswehr als Arbeitgeber, Deine Laufbahn und Deine künftigen Aufgaben informierst. Denn wie jedes andere Unternehmen möchte auch die Bundeswehr sehen, dass Du es mit Deiner Bewerbung ernst meinst und tatsächlich zum Bund möchtest.
Alle wichtigen Informationen und Meldungen zu aktuellen Geschehnissen findest Du auf der Internetseite der Bundeswehr. Über Links kommst Du von dort aus auch zu den Webseiten der einzelnen Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche. Weitere Informationen gibt es online im Jugendportal der Bundeswehr. Und natürlich freuen wir uns, wenn Du auch auf unserer Seite stöberst.
Ansonsten solltest Du Dir überlegen, was Dich ausmacht und was Du als Person zu bieten hast. Aber lerne keine Antworten auswendig – schon gar nicht irgendwelche Standard-Floskeln aus Bewerbungsratgebern. Denn es geht um Dich und Deine berufliche Zukunft. Bleibe deshalb Du selbst!
Bundeswehr Einstellungstest Online-Training-Center
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
- Läuft auf allen Geräten – sofortige Freischaltung
- Einmalzahlung, kein Abo!