Hinter dem ziemlich sperrigen Namen „Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte“ verbirgt sich ein kaufmännischer Ausbildungsberuf in der Apotheke. PKA – so die Kurzform – bestellen Arzneimittel, kontrollieren Lieferungen und lagern die Waren ein. Im Verkaufsraum wirken sie daran mit, dass die Produkte ansprechend präsentiert werden. Außerdem kümmern sie sich um Büroaufgaben und erledigen verwaltende Arbeiten. Aber auch die Beratung von Kunden und der Verkauf gehören zu ihrem Aufgabenbereich. Ausbildungsplätze gibt es in erster Linie in Apotheken. Doch auch bei der Bundeswehr kannst Du diesen Beruf erlernen – und das im Rahmen einer zivilen Berufsausbildung.
Bundeswehr Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter Einstellungstest
Ohne Frage prägen Soldatinnen und Soldaten das Bild der Bundeswehr. Aber beim Bund gibt es nicht nur den militärischen Bereich. Vielmehr werden die Streitkräfte von vielen zivilen Kollegen unterstützt. Sie arbeiten als Angestellte oder Beamte. Und wie es sich für einen der größten Arbeitgeber in Deutschland gehört, bildet die Bundeswehr natürlich auch aus. Und dabei stehen sogar über 50 verschiedene Ausbildungsberufe zur Auswahl. Dazu zählen auch pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte. Genau um diesen Ausbildungsberuf soll es im Folgenden gehen.
Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte bei der Bundeswehr
Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte sorgen dafür, dass Patienten bestmöglich mit Medikamenten und Arzneimitteln aus den Bundeswehr-Apotheken versorgt werden können. Sie haben den Bestand an medizinischen Produkten stets im Blick und bestellen Nachschub, wenn Bedarf besteht. Werden eingekaufte Waren geliefert, nehmen sie die Lieferung entgegen und kontrollieren diese. Anschließend zeichnen sie die Produkte mit Preisen aus und lagern sie sachgerecht ein.
Auch die Ausgabe von Arzneimitteln gehört zu ihren Aufgaben. Dabei präsentieren pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte geeignete Produkte, beraten und verkaufen. Daneben sind PKA für Büro- und Verwaltungsaufgaben zuständig. So kümmern sie sich zum Beispiel um den Schriftverkehr und um Abrechnungen.
Wie sich schon aus der Berufsbezeichnung ergibt, ist dieser Beruf kaufmännisch orientiert. Anders als Apotheker, pharmazeutisch-technische Angestellte (kurz PTA) und andere medizinische Fachkräfte sind PKA eher selten damit beschäftigt, Arzneimittel wie zum Beispiel Cremes oder Salben herzustellen und zu verpacken. Sie können ihre Kollegen bei solchen Tätigkeiten zwar unterstützen. Sie sind aber vor allem für die kaufmännischen Aufgaben zuständig.
Die Voraussetzungen für eine Ausbildung
Wie jeder andere Arbeitgeber stellt auch die Bundeswehr ein paar Anforderungen an Bewerber. Interessierst Du Dich für einen Ausbildungsplatz als PKA, solltest Du folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Du hast mindestens einen guten Realschulabschluss oder einen sehr guten Hauptschulabschluss.
- In den Hauptfächern Deutsch und Mathe hast Du gute Noten. Und auch in den Fächern Chemie, Biologie und Physik waren Deine Leistungen ordentlich.
- Deine Arbeitsweise ist sorgfältig und gewissenhaft.
- Es macht Dir Spaß, im Team zu arbeiten.
Wie alt Du bist, ist nicht so wichtig. Insgesamt entscheidet sich die Bundeswehr zwar gerne für Bewerber, die von der Schule kommen und ihre erste Ausbildung vor sich haben. Aber weil es keine Altersgrenzen gibt, kannst Du Dich ruhig auch bewerben, wenn Deine Schulzeit schon etwas zurückliegt.
Deine Bewerbung ist ohnehin nur der erste Schritt. Denn die Bundeswehr legt viel Wert darauf, dass die Mischung aus fachlichem Können und persönlicher Eignung stimmt. Ob Du als Azubi eingestellt wirst, entscheidet sich deshalb erst nach dem Einstellungstest. Wie der Eignungstest abläuft, erklären wir Dir gleich.
Deine Bewerbung
Auf der Karriereseite der Bundeswehr kannst Du über die Jobsuche die Berufsbeschreibung vom pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten aufrufen. Darin findest Du ein paar Informationen über den Job und die Ausbildung. Außerdem enthält die Beschreibung einen Link zur Karriereberatung. Wenn Du Fragen hast oder Dich im Vorfeld über Deine beruflichen Möglichkeiten informieren möchtest, kannst Du Dich unverbindlich beraten lassen.
Daneben gibt es noch einen zweiten Link. Er führt Dich zur Bewerber-Plattform. Auf diesem Portal veröffentlicht die Bundeswehr ihre Stellenangebote. In den Stellenanzeigen sind die wichtigsten Informationen zu den Anforderungen und zur Bewerbung noch einmal kurz zusammengefasst. Auf dem Portal kannst Du Dich aber nicht nur über Lehrstellen und Dienstposten informieren. Sondern Du kannst das Portal auch für Deine Online-Bewerbung nutzen. Dafür musst Du Dich registrieren. Dein Profil ergänzt Du dann, indem Du folgende Unterlagen hochlädst:
- Anschreiben
- tabellarischer Lebenslauf mit Foto
- aktuellstes Schulzeugnis
- Zeugnisse von Praktika und Jobs, wenn Du welche hast
- Erklärung Deiner Eltern, dass Du am Auswahlverfahren teilnehmen darfst, wenn Du noch nicht volljährig bist
Ein Handicap muss Dich nicht von einer Bewerbung abhalten. Ganz im Gegenteil behandelt die Bundeswehr Deine Bewerbung bei gleicher Eignung sogar bevorzugt. Du solltest deshalb Deinen Schwerbehindertenausweis kopieren und zu Deinen Bewerbungsunterlagen nehmen. Anders als die übrigen Dokumente übermittelst Du diese Kopie aber nicht online. Sondern Du schickst sie per Post an das zuständige Dienstleistungszentrum. Gleiches gilt natürlich, wenn Du einen Bescheid über die Gleichstellung hast.
Die Frist für Deine Bewerbung
Je nachdem, in welchem Bundesland Du Deine Ausbildung machst, geht es im September oder Oktober los. Um eine Lehrstelle musst Du Dich aber schon eine ganze Zeit vorher bewerben. Nämlich rund ein Jahr früher. Denn bei den meisten Ausbildungsberufen endet die Bewerbungsfrist am 30. September des Vorjahres. Für einen Ausbildungsstart im Herbst 2020 wäre also der 30. September 2019 Dein Stichtag.
Bei einigen Ausbildungen läuft die Bewerbungsfrist bis zum 30. November des Vorjahres. Sind noch Lehrstellen frei, verschiebt sich der Beginn der Ausbildung oder sind kurzfristig weitere Ausbildungsplätze dazukommen, kann der Bewerbungszeitraum auch noch weiter ausgedehnt werden. Solche Informationen stehen dann in der jeweiligen Stellenanzeige. Besser ist aber, wenn Du Dich so früh wie möglich bewirbst. Denn es dauert eine Weile, bis Du das Auswahlverfahren durchlaufen hast. Und je schneller Du Deine Bewerbung abgibst, desto früher weißt Du Bescheid.
Der Bundeswehr Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter Einstellungstest
Ähnlich wie die meisten anderen Unternehmen führt auch die Bundeswehr eine erste Auswahlrunde anhand der Bewerbungen durch. Es werden also nicht alle Bewerber zum Einstellungstest eingeladen. Sondern nur diejenigen, die mit ihrer Bewerbung punkten konnten.
Und worauf achtet die Bundeswehr bei der Durchsicht der Unterlagen? Zum einen spielen die Noten eine Rolle. Neben dem Notendurchschnitt zählen vor allem Deine Leistungen in Deutsch und Mathe. In diesen beiden Hauptfächern erwartet der Bund immer ordentliche Leistungen. Dazu kommen die Fächer, die für Deinen Wunsch-Beruf von Bedeutung sind. Im Fall des PKA sind das vor allem Chemie, Biologie und Physik.
Zum anderen entscheidet der Eindruck, den Deine Bewerbung insgesamt vermittelt. Ist Deine Bewerbung ansprechend und aussagekräftig? Sehen Deine Unterlagen ordentlich aus? Wird deutlich, dass Du Dir mit der Bewerbung Mühe gegeben hast? Scheint Deine Bewerbung vielversprechend, bekommst Du eine Einladung zum Einstellungstest – und bist damit Deiner Lehrstelle schon mal einen Schritt näher gekommen.
Der entscheidende Schritt ist aber der Eignungstest. Denn von Deinen Ergebnissen beim Bundeswehr Einstellungstest hängt ab, ob Du als Azubi eingestellt wirst. Um herauszufinden, ob Du der oder die Richtige für die Lehrstelle bist, setzt sich der Eignungstest aus mehreren Einzelprüfungen zusammen. Sie verteilen sich auf zwei Teile. Deine Einladung bezieht sich zunächst aber nur auf den ersten Teil vom Einstellungstest. Konntest Du hier gute Leistungen erzielen, geht es ein paar Wochen später mit dem zweiten Teil vom Eignungstest weiter. Dafür bekommst Du dann auch eine neue Einladung. Und welche Prüfungen Du meistern musst, verraten wir Dir jetzt.
Aufsatz
Als erste Prüfung beim Einstellungstest schreibst Du einen Aufsatz. In aller Regel hast Du dabei drei verschiedene Themen zur Auswahl. Welche Aufgaben gestellt werden, lässt sich schlecht voraussagen. Oft geht es aber um das aktuelle Zeitgeschehen, alltägliche Dinge oder eine Frage, die mit der Bundeswehr zusammenhängt.
Neben Überschriften, die nach einer Erörterung oder einem freien Text verlangen, gibt es beim Einstellungstest noch eine andere Aufgabenstellung, die ziemlich oft vorkommt. Dabei geht es um ein Wortpaar, das Du erklären und vergleichen musst. Die Begriffe sind so gewählt, dass sie zwar ähnlich sind, aber trotzdem nicht die gleiche Bedeutung haben. “Wut und Ärger” wäre ein Beispiel für so ein Wortpaar. Du musst herausarbeiten, was die Begriffe bedeuten und wann sie wie verwendet werden.
Deinen Aufsatz schreibst Du ganz traditionell mit einem Stift auf ein Blatt Papier. Hilfsmittel wie Bücher oder das Internet stehen nicht zur Verfügung. Denn beim Aufsatz geht es um mehrere Dinge. Ein Punkt ist Dein Umgang mit der deutschen Sprache. Beherrschst Du Rechtschreibung und Grammatik? Kannst Du Dich verständlich ausdrücken? Ein anderer Aspekt ist, ob Du logisch vorgehst und strukturiert arbeitest. Außerdem möchte die Bundeswehr sehen, ob Du Ideen entwickeln und Deine Überlegungen nachvollziehbar erklären kannst. Und nicht zuletzt prüft der Aufsatz auch, wie es um Dein Allgemeinwissen steht und ob Du das Geschehen um Dich herum verfolgst.
Computertest
Nachdem Du den Aufsatz geschrieben hast, folgt als nächste Prüfung ein Computertest. Offiziell heißt er auch CAT-Test. CAT steht für Computer-Assistierte Testung. Damit ist gemeint, dass Du den Test am PC machst. Gleichzeitig werden Deine Antworten von der Software ausgewertet.
Der CAT-Test setzt sich aus mehreren Testverfahren zusammen. Insgesamt geht es dabei um Können und Wissen, das für die Ausbildung und den Beruf wichtig ist. Es wird aber kein Fachwissen abgefragt, das sehr speziell ist oder ins Detail geht. Solche Inhalte lernst Du schließlich erst während Deiner Ausbildung. Beim Computertest zählen eher allgemeine Kenntnisse und Fähigkeiten. Letztlich will der Test ermitteln, ob Du die Grundlagen mitbringst, auf denen Du im Verlauf der Ausbildung aufbauen kannst.
Und was heißt das für den Test? Du solltest Dich vor allem auf Fragen und Aufgaben aus folgenden Bereichen einstellen:
- Deutsch
- Mathematik
- Chemie, Biologie und Physik
- Allgemeinwissen
- logisches Denken
- visuelles Denkvermögen
- Konzentrationsvermögen
Die einzelnen Abschnitte vom Computertest sind unterschiedlich aufgebaut. So gibt es Testbereiche, bei denen Du für einen ganzen Block an Aufgaben eine bestimmte Zeit zur Verfügung hast. Dann kannst Du Dein Tempo selbst bestimmen. In anderen Abschnitten hast Du pro Aufgabe nur wenige Sekunden. Ist die Zeit abgelaufen, wird direkt die nächste Frage eingeblendet. Sei also nicht verunsichert, wenn Du schneller fertig bist oder länger brauchst als andere Bewerber.
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Adaptives Testverfahren
Beim Computertest werden nur sogenannte Multiple-Choice-Fragen gestellt. Das bedeutet: Du bekommst zu jeder Frage mehrere Antwortmöglichkeiten zur Auswahl. Davon musst Du die richtige Lösung auswählen und anklicken. Offene Fragen, bei denen Du die Antwort alleine eintragen musst, gibt es beim Computertest nicht. Und es gibt auch keine Aufgaben, bei denen mehrere Lösungen richtig sind.
Dass die Fragen so gestellt werden, hat seinen Grund. Denn beim Computertest läuft ein System, das adaptives Testverfahren heißt. Dieses System bewirkt, dass sich der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben verändert – und zwar angepasst an Deine Fähigkeiten. Löst Du eine Aufgabe richtig, wird die nächste Frage nämlich etwas schwerer. Umgekehrt folgt eine leichtere Frage, wenn Deine Antwort zuvor falsch war. Auf diese Weise kann der Test ziemlich genau einordnen, wie gut Deine Fähigkeiten in den einzelnen Aufgabenbereichen sind.
Fragebogenverfahren
Beim Computertest kommt noch ein anderes Testverfahren zum Einsatz. Das ist das sogenannte Fragebogenverfahren. Dahinter verbirgt sich ein Persönlichkeitstest. In diesem Abschnitt siehst Du verschiedene Aussagen, zum Beispiel “Wenn Kritik berechtigt ist, habe ich kein Problem damit, sie anzunehmen.” Bei den Antwortmöglichkeiten kannst Du einordnen, ob die Aussage komplett, zum Teil oder gar nicht auf Dich zutrifft.
Anders als bei den Fragen zu den Kenntnissen und Fähigkeiten gibt es beim Fragebogenverfahren keine richtigen oder falschen Lösungen. Denn hier geht es ja um Dich als Person, um Deine Eigenschaften und um Deine persönliche Meinung. Du kannst und solltest deshalb ruhig ehrlich bleiben. Denke nicht großartig nach, sondern antworte aus dem Bauch heraus. Damit fährst Du am besten.
Der 1. Teil vom Einstellungstest ist geschafft!
Der Computertest dauert mehrere Stunden. Dazwischen gibt es aber immer mal wieder kurze Pausen. Trotzdem dürfte es Nachmittag geworden sein, wenn Du mit dem CAT-Test fertig bist. Zumal Du davor ja auch schon den Aufsatz geschrieben hast. Der erste Prüfungstag neigt sich nun jedenfalls seinem Ende zu. Gleichzeitig hast Du damit den ersten Teil vom Eignungstest geschafft.
In den nächsten Wochen musst Du Dich in Geduld üben. Erst wenn auch die anderen Bewerber am schriftlichen Einstellungstest teilgenommen haben, entscheidet sich, wer in die nächste Runde kommt. Haben Deine Leistungen nicht ausgereicht, scheidest Du leider aus dem weiteren Auswahlverfahren aus. Ansonsten geht es für Dich mit dem mündlichen Teil vom Eignungstest weiter.
Vorstellungsgespräch
Während am ersten Testtag die schriftlichen Prüfungen an der Reihe waren, steht am zweiten Testtag der mündliche Teil vom Einstellungstest auf dem Programm. Konkret handelt es sich dabei um das Vorstellungsgespräch. Denn natürlich möchte die Bundeswehr wissen, wer Du bist und was Dich auszeichnet. Die Prüfer interessiert, warum Du Dich ausgerechnet für diesen Beruf entschieden hast und weshalb Du Deine Ausbildung bei der Bundeswehr machen möchtest. Außerdem möchten sie etwas über Deine Motivation und Deine beruflichen Pläne erfahren. Auch Deine Eigenschaften, Interessen, Stärken und Schwächen werden sicher Thema sein.
Insgesamt läuft das Vorstellungsgespräch so ab, wie ein typisches Bewerbungsgespräch halt läuft. Und auch die Fragen sind die klassischen Fragen von Vorstellungsgesprächen. Nur eben bezogen auf die Bundeswehr als Arbeitgeber und auf Deinen Wunschberuf. Bei Deiner Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch solltest Du Dich deshalb noch einmal gründlich über den Bund als Unternehmen und Ausbildungsbetrieb, über Deine Ausbildung und über die Tätigkeit als pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter informieren. Überlege Dir außerdem, was Dich als Mensch und Persönlichkeit ausmacht. Denn am Ende geht es beim Vorstellungsgespräch darum, dass Du die Prüfer davon überzeugst, dass Du die Lehrstelle wirklich willst. Und dass Du die richtige Besetzung dafür bist.
Allerdings solltest Du keine Antworten auswendig lernen. Zum einen macht das wenig Sinn, weil Du gar nicht wissen kannst, wie die Prüfer ihre Fragen stellen werden. Zum anderen wirkt es nicht sehr glaubwürdig, wenn Du einen vorbereiteten Text aufsagst. Lege Dir also nur Stichworte zurecht. Und versuche beim Gespräch, so natürlich wie möglich zu bleiben.
Die Entscheidung
Mit dem Vorstellungsgespräch endet der Bundeswehr Einstellungstest. Wie schon nach dem schriftlichen Eignungstest musst Du jetzt wieder abwarten. Wenn alle Bewerber das Auswahlverfahren durchlaufen haben, fällt die Entscheidung. Ob Du Dich über eine Zusage freuen kannst, erfährst Du per Post. Irgendwann liegt nämlich ein Schreiben im Briefkasten – und darin steht, ob Du als Azubi eingestellt wirst.
Die Ausbildung zum PKA bei der Bundeswehr
Der pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Die Rahmenbedingungen ergeben sich aus der Ausbildungsordnung und aus dem Berufsbildungsgesetz. Bei der Bundeswehr erlernst Du den Beruf als ziviler Azubi. Du wirst also weder Soldat noch Beamter. Stattdessen machst Du eine ganz normale Berufsausbildung, so wie Du es auch in einer anderen Apotheke machen würdest.
Durchgeführt wird die Ausbildung im dualen System. Dein Ausbildungsplatz ist eine Bundeswehrapotheke. Dort lernst Du vor allem die praktischen Ausbildungsinhalte und sammelst erste Berufserfahrung. Parallel dazu gehst Du in die Berufsschule. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Und zum Schluss legst Du Deine Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer ab.
Mögliche Ausbildungsorte
Für die medizinische Ausbildung als Kaufmann in der Apotheke kommen fünf verschiedene Standorte in Frage. Denn die Bundeswehr bildet diesen Beruf in
- Berlin,
- Hamburg,
- Koblenz (Rheinland-Pfalz),
- Pfungstadt (Hessen) und
- Ulm (Baden-Württemberg)
aus. Je nachdem, wo Du zu Hause bist, wirst Du für die Ausbildung vielleicht umziehen müssen. Doch keine Sorge: Die Bundeswehr hilft Dir dabei, eine kostengünstige Unterkunft zu finden. Und wenn Du am Wochenende zu Deiner Familie fährst, bekommst Du einmal im Monat sogar einen Zuschuss zu den Fahrtkosten.
Die Ausbildungsinhalte
Im Verlauf Deiner dreijährigen Ausbildung erwirbst Du ein breitgefächertes Apotheken-Fachwissen und baust es stetig aus. So wirst Du zum echten Experten, wenn es um kaufmännische Aufgaben in der Apotheke geht. Und was heißt das konkret? Zu Deinen Ausbildungsinhalten gehört unter anderem, dass Du
- Wissen über die verschiedenen Gruppen von Arzneimitteln erlangst.
- lernst, Medikamente, Verbandmaterialien und andere medizinische Produkte zu bestellen und ordnungsgemäß zu lagern.
- die pharmazeutische Fachsprache erlernst.
- darin geschult wirst, die Apothekenbetriebsordnung anzuwenden.
- Dir aneignest, wie Apotheken ins Gesundheitssystem und in die Wirtschaft eingegliedert werden.
- kaufmännische Arbeiten wie zum Beispiel Schriftverkehr oder Abrechnungen, die mit dem Arzneihandel zu tun haben, lernst und übst.
- Dir mithilfe von modernen IT-Systemen Kenntnisse in der Bürokommunikation und im Warenwirtschaftsystem aneignest.
- erfährst, mit welchen Methoden Preise gebildet werden.
- Deine Kollegen dabei unterstützt, verschiedene Arzneimittel herzustellen und zu verpacken.
- die Waren in der Apotheke ansprechend präsentierst.
Deine Ausbildung erfolgt auf Grundlage der gültigen Ausbildungsverordnung und des Berufsbildungsgesetzes. Damit ist sichergestellt, dass Du nach Deiner Ausbildung nicht nur in den Bundeswehrapotheken, sondern auch überall außerhalb arbeiten kannst. Gleichzeitig ist die Bundeswehr für ihre sehr hochwertigen und umfassenden Berufsausbildungen bekannt. Und für die vielfältigen Leistungen, die sie Azubis bietet. Einen Überblick davon kannst Du Dir in dieser PDF verschaffen.
Dein Einkommen während der Ausbildung
Als ziviler Lehrling bei der Bundeswehr bist Du – unabhängig davon, welchen Beruf Du lernst – Azubi im öffentlichen Dienst. Deshalb richtet sich Dein Einkommen auch nach dem Tarifvertrag für Auszubildende im öffentlichen Dienst. Für Dich bedeutet das, dass Du derzeit (Stand 2018) brutto pro Monat
- 968,26 Euro im 1. Ausbildungsjahr,
- 1.018,20 Euro im 2. Ausbildungsjahr und
- 1.064,02 Euro im 3. Ausbildungsjahr
verdienst. Zusätzlich dazu bekommst Du Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Außerdem gibt es diverse Zuschüsse, zum Beispiel für Deine Lehrmaterialien. Ein Rechenbeispiel findest Du hier.
Nach der Ausbildung
Mit dem Abschluss Deiner pharmazeutisch-kaufmännischen Ausbildung steht Deine berufliche Zukunft schon mal auf einem soliden Fundament. Um Deinen Weg fortzusetzen, gibt es nun mehrere Möglichkeiten.
Tätigkeiten bei der Bundeswehr
Hast Du während der Ausbildung mit guten Leistungen überzeugt und ist eine passende Stelle frei, kann Dich die Bundeswehr übernehmen. Du wirst dadurch zu einem zivilen Mitarbeiter der Bundeswehrverwaltung. Damit gehörst Du zum öffentlichen Dienst. Wie ein Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft bist Du dann in Deinem erlernten Beruf für die Bundeswehr tätig.
Du hast auch die Möglichkeit, eine Beamtenlaufbahn einzuschlagen. In diesem Fall absolvierst Du eine weitere Ausbildung. Nämlich die Laufbahnausbildung. Danach bist Du ebenfalls im zivilen Bereich tätig. Als ausgebildeter PKA bietet sich dabei vor allem der mittlere nichttechnische Dienst in der Bundeswehrverwaltung an.
Vielleicht hat Dich die Zusammenarbeit mit Deinen Kollegen in Uniform auf die Idee gebracht, doch eine militärische Laufbahn einzuschlagen. Dann kannst Du Dich als Soldatin oder Soldat auf Zeit verpflichten. Mit Deinem Berufabschluss liegt es natürlich nahe, dass Du in den Sanitätsdienst gehst. Die Laufbahn der Unteroffiziere oder der Feldwebel könnte dabei die richtige Wahl für Dich sein. Genauso kannst Du Dich aber auch für einen ganz anderen Bereich entscheiden.
Allerdings brauchst Du die notwendige Eignung für den Soldatenberuf. Aus diesem Grund nimmst Du dann noch einmal an einem Einstellungstest teil. Und er ist ein bisschen umfangreicher. So kommen zum schriftlichen Test und dem Vorstellungsgespräch zum Beispiel noch ein Sporttest und eine ärztliche Untersuchung dazu. In den höheren Laufbahnen umfasst der Eignungstest außerdem ein Assessment-Center mit Gruppenaufgaben und einem Kurzvortrag.
Tätigkeiten außerhalb
Kannst oder willst Du nicht bei der Bundeswehr bleiben, steht Dir natürlich der zivile Arbeitsmarkt offen. Als ausgebildeter pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter findest Du in erster Linie in Apotheken und im pharmazeutischen Großhandel Arbeitsplätze. Daneben kannst Du in einer Drogerie arbeiten. Oder Du suchst Dir einen Job in der Pharmaindustrie.
Ist eine Führungsposition Dein Ziel, kannst Du Dich weiterbilden. Im kaufmännischen Bereich stehen dabei der Betriebswirt oder der Fachwirt zur Auswahl. Du kannst aber auch eine Weiterbildung zum Pharmareferent dranhängen oder selbst Ausbilder werden. Bringst Du die schulischen Voraussetzungen mit, kommt ein Studium ebenfalls in Betracht. Hier bieten sich die Pharmazie mit oder ohne Staatsexamen, die Pharmatechnik, BWL oder die Handelsbetriebswirtschaft als Studienfächer an.
Andere Möglichkeit: PKA in der Laufbahn der Unteroffiziere
Die Bundeswehr bildet zwar in über 50 verschiedenen Berufen aus. Allerdings werden nicht jedes Jahr in jedem Ausbildungsberuf zivile Lehrlinge eingestellt. Es kann also durchaus passieren, dass Du ausgerechnet ein Jahr erwischst, in dem keine Ausbildungen zum PKA starten. In diesem Fall kannst Du nachschauen, ob es nicht einen ähnlichen Beruf gibt, der für Dich in Frage kommt. Oder Du überbrückst die Zeit mit Freiwilligem Wehrdienst. Auf diese Weise kannst Du die Bundeswehr schon mal kennenlernen.
Eine andere Möglichkeit ist, dass Du Dich für eine militärische Karriere in der Laufbahn der Unteroffiziere bewirbst. Und zwar im Sanitätsdienst. Dadurch erlernst Du dann gleich zwei Berufe auf einmal. Zum einen wirst Du nämlich Soldatin oder Soldat. Zum anderen kannst Du im Rahmen Deines Dienstes eine zivilberufliche Ausbildung zum pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten machen. Weitere Informationen dazu findest Du in dieser Broschüre.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Training-Center
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
- Läuft auf allen Geräten – sofortige Freischaltung
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