Medizinische Fachangestellte assistieren Ärzten, wenn diese Patienten untersuchen, behandeln, beraten und betreuen. Dabei gehen sie den Ärzten zur Hand und bedienen medizinische Geräte. Einige Arbeiten führen sie auch selbstständig durch. Patienten wiegen und messen, Verbände anlegen, Spritzen vorbereiten oder Blut abnehmen, sind Beispiele dafür. Laboruntersuchungen und die Pflege von medizinischen Instrumenten gehört ebenfalls zu ihrem Aufgabenbereich. Außerdem organisieren medizinische Fachangestellte die Abläufe in der Praxis, nehmen Patienten in Empfang und führen die Patientenakten. Die Tätigkeit ist ein Ausbildungsberuf, den Du bei der Bundeswehr lernen kannst. Und dabei hast Du zwei Möglichkeiten. Nämlich entweder ein Einstieg in die Laufbahn der Fachunteroffiziere oder eine zivile Berufsausbildung. Doch in beiden Fällen führt Dich Dein Weg über einen Einstellungstest.
Bundeswehr Medizinischer Fachangestellter Einstellungstest
Was die beruflichen Möglichkeiten angeht, hat die Bundeswehr viel zu bieten. Da wären zum einen die militärischen Laufbahnen in den verschiedenen Teilstreitkräften. Zum anderen gibt es den zivilen Bereich. Hier warten Beamtenlaufbahnen und Jobs für Angestellte im öffentlichen Dienst. Du kannst eine Ausbildung machen, studieren oder als ausgebildete Fachkraft einsteigen. Insgesamt stehen über 1.000 verschiedene Berufe zur Auswahl. Darunter ist auch die/der medizinische Fachangestellte. Und diese Tätigkeit gibt es bei der Bundeswehr sowohl in Uniform als auch in Zivil.
Bei der Auswahl der Bewerber begnügt sich die Bundeswehr aber nicht mit einer schriftlichen Bewerbung und einem kurzen Vorstellungsgespräch. Weil sie großen Wert darauf legt, dass das Gesamtpaket aus fachlicher, persönlicher und charakterlicher Eignung stimmt, führt sie stattdessen ein ziemlich umfangreiches Auswahlverfahren durch. In diesem Beitrag verraten wir Dir, wie der Einstellungstest abläuft, wenn Du künftig zum medizinischen Personal gehören willst.
Medizinische Fachangestellte bei der Bundeswehr
Medizinische Fachangestellte kümmern sich um die organisatorischen Abläufe in den medizinischen Einrichtungen der Bundeswehr. Dazu gehören die Bundeswehr-Krankenhäuser und die regionalen Sanitätseinrichtungen, aber auch die Sanitätstruppe. Verwaltungseinheiten von Stäben, Kommandobehörden und Ämter zählen ebenfalls dazu.
Als erste Kontaktpersonen für Patienten vergeben medizinische Fachangestellte Termine, nehmen Patienten in Empfang und betreuen diese. Sie assistieren den Truppenärzten und Therapeuten bei Behandlungen und kleineren Eingriffen. Einige Maßnahmen führen sie auch selbst durch. Zum Beispiel, indem sie Patienten wiegen und messen, Verbände anlegen, Spritzen vorbereiten oder Blut abnehmen. Außerdem untersuchen sie Proben im Labor. Daneben reinigen und pflegen sie die Instrumente und Geräte in der Praxis und bereiten die Räume für die Behandlungen vor.
Ein weiterer Aufgabenbereich ist die Verwaltung. Hier kümmern sich medizinische Fachangestellte unter anderem um Telefonate und die Post. Sie legen Patientenakten an, halten die durchgeführten Behandlungen fest und schreiben Berichte. Zudem rechnen sie die erbrachten Leistungen mit den zuständigen Kostenträgern ab.
Die Voraussetzungen für einen Einstieg in die Laufbahn der Fachunteroffiziere
Die Laufbahngruppe der Fachunteroffiziere gliedert sich in vier Richtungen, nämlich
- allgemeiner Fachdienst,
- Sanitätsdienst,
- Militärmusikdienst und
- Geoinformationsdienst.
Entscheidest Du Dich für den Beruf der/des medizinischen Fachangestellten, wirst Du Fachunteroffizier des Sanitätsdienstes. Wenn Du schon eine abgeschlossene Berufsausbildung hast, kannst Du von Anfang an in einem höheren Dienstgrad eingestellt werden. Ansonsten machst Du Deine Ausbildung während Deiner Dienstzeit. In diesem Fall lernst Du gewissermaßen zwei Berufe auf einmal. Denn Du erlernst den Soldatenberuf und den Beruf des/der medizinischen Fachangestellten. So schaffst Du Dir eine prima Grundlage für Deine militärische Karriere und gleichzeitig für die Zeit nach Deinem Dienst.
Damit Du Soldatin oder Soldat in der Unteroffizierslaufbahn werden kannst, musst Du aber ein paar formale Voraussetzungen erfüllen. Diese sind:
- Du bist mindestens 17 und höchstens 29 Jahre alt. Es sei denn, Du hast schon einen Berufsabschluss als medizinische/r Fachangestellte/r in der Tasche. Dann gilt die Grenze für das Höchstalter nicht.
- Als Schulabschluss bringst Du mindestens einen Hauptschulabschluss mit.
- Du bist deutscher Staatsbürger.
- Mit der Teilnahme an Auslandseinsätzen bist Du einverstanden. Und Du hast kein Problem mit bundesweiten Versetzungen.
- Du verpflichtest Dich für mindestens vier Jahre. Möchtest Du als Fachunteroffizier eine Ausbildung zur/m medizinischen Fachangestellten machen, musst Du Dich für eine Dienstzeit von neun Jahren verpflichten.
Deine Bewerbung
Für die Laufbahn der Fachunteroffiziere kannst Du Dich das ganze Jahr über bewerben. Feste Einstellungstermine gibt es nicht. Deshalb musst Du auch keine Bewerbungsfristen beachten.
Allerdings geht der Soldatenberuf mit einer großen Verantwortung einher. Und er bringt besondere Herausforderungen mit sich. Aus diesem Grund wird Dich Dein erster Weg zur Karriereberatung führen. In einem persönlichen Gespräch klärst Du mit dem Berater ab, welche beruflichen Möglichkeiten es für Dich gibt. Außerdem informiert Dich der Berater über die Laufbahn der Fachunteroffiziere und das Auswahlverfahren. Von ihm bekommst Du auch die Bewerbungsunterlagen.
Kontakt zur Karriereberatung kannst Du online über die Bundeswehr-Karriereseite aufnehmen. Viel länger als eine Woche musst Du meist nicht auf einen Beratungstermin warten.
Der Bundeswehr Medizinischer Fachangestellter Einstellungstest für Fachunteroffiziere
Sobald Deine Bewerbungsunterlagen vollständig vorliegen – und wenn Du als Bewerber geeignet scheinst – lädt Dich der Bund zum Einstellungstest ein. Der Eignungstest dauert zwei Tage. Durchgeführt wird er in einem Karrierecenter. Während Deiner Teilnahme am Einstellungstest wohnst Du in der Kaserne. Dabei sind die Übernachtung und die Verpflegung für Dich kostenlos. Außerdem bekommst Du zusammen mit der Einladung einen Gutschein, den Du für eine Zugfahrkarte einlösen kannst. Auch Fahrtkosten entstehen Dir so nicht.
Beim Eignungstest durchläufst Du mehrere Abschnitte. Die einzelnen Prüfungen sollen zeigen, ob Du fachlich, körperlich und persönlich für den Soldatenberuf geeignet bist. Die verschiedenen Bausteine schauen wir uns gleich ausführlich an.
Zuvor aber ein Hinweis: In welcher Reihenfolge Du die Prüfungen ablegst, kann verschieden sein. Denn damit keine allzu langen Wartezeiten entstehen, teilen die Prüfer die Bewerber in kleinere Gruppen ein. Deshalb wirst Du mit Deiner Gruppe mit einem Test anfangen, während eine andere Gruppe mit einer anderen Prüfung loslegt.
Das Auswahlverfahren selbst beginnt mit einer Informationsrunde. Dabei erklären die Prüfer die Inhalte und die Abläufe vom Einstellungstest. Meist gibt es außerdem einen kleinen Vortrag über die Laufbahn und den Tätigkeitsbereich. Direkt danach startest Du mit der ersten Prüfung.
CAT-Test
Zum Bundeswehr Medizinischer Fachangestellter Einstellungstest gehört auch ein schriftlicher Teil. Er findet am Computer statt und nennt sich CAT-Test. CAT steht für Computer-Assistierte Testung. Das heißt im Grunde genommen nur, dass Du den Test am PC machst und der Computer Deine Antworten auswertet.
Der CAT-Test setzt sich aus verschiedenen Abschnitten zusammen. Das Ziel ist, herauszufinden, ob Du die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten für die Ausbildung und den Beruf mitbringst. Dabei geht es aber nicht unbedingt um Fachwissen. Im Vordergrund steht eher Dein Wissen und Können im Allgemeinen. Für Dich bedeutet das, dass Du Fragen und Aufgaben aus unterschiedlichen Bereichen vor Dir hast. Dazu gehören zum Beispiel:
- Deutsch
- Mathematik
- Biologie und Chemie
- Allgemeinwissen
- technisches Verständnis
- logisches Denken
- Konzentrationsvermögen
- Reaktionsfähigkeit
Die einzelnen Abschnitte beim schriftlichen Einstellungstest sind ein bisschen unterschiedlich aufgebaut. So hast Du zum Teil eine bestimmte Zeit, um einen ganzen Block von Aufgaben zu lösen. Dann kannst Du Dir selbst einteilen, wie schnell Du die Fragen durcharbeitest. In anderen Abschnitten ist pro Aufgabe ein kurzes Zeitfenster vorgesehen. Sobald die Zeit abgelaufen ist, verschwindet die aktuelle Aufgabe vom Bildschirm und die nächste Frage wird eingeblendet. Wundere Dich also nicht, wenn andere Bewerber schneller oder langsamer sind als Du.
Nur Auswahlfragen!
Beim Computertest tauchen ausschließlich Multiple-Choice-Aufgaben auf. Das bedeutet: Zu jeder Frage hast Du mehrere Antwortmöglichkeiten zur Auswahl. Du musst selbst keine Antworten formulieren, sondern nur die richtige Lösung anklicken. Und dabei ist auch immer nur eine Lösung korrekt. Fragen, bei denen Du mehrere Antworten auswählen musst, kommen nicht vor.
Für diese Frageform gibt es einen Grund. Beim Test läuft nämlich ein System mit, das adaptives Testverfahren heißt. Es führt dazu, dass sich die Aufgaben an Deine Kenntnisse anpassen. So werden die Fragen mal einfacher und mal schwerer. Hast Du eine Frage richtig beantwortet, erhöht sich der Schwierigkeitsgrad. Andersherum wird die nächste Aufgabe etwas leichter, wenn Du eine falsche Antwort gegeben hast. Durch dieses Verfahren kann die Bundeswehr ziemlich genau ermitteln, wie gut Du in den einzelnen Bereichen bist.
Persönlichkeitstest
Zu den Aufgaben, bei denen es um Wissen und Können geht, kommt noch ein anderer Fragentyp dazu. Bei diesen Aufgaben werden Dir verschiedene Aussagen genannt, zum Beispiel “Mir fällt es leicht, auf Fremde zuzugehen und Kontakte zu knüpfen.” In den Antwortmöglichkeiten kannst Du auswählen, ob und wie sehr Du der Aussage zustimmst.
Die Fragen gehören zu einem Persönlichkeitstest. Und weil es dabei um Dich und Deine persönliche Einstellung geht, gibt es hier keine richtigen oder falschen Antworten. Entscheidend ist, was Dich ausmacht. Bleibe deshalb ruhig bei der Wahrheit und antworte spontan, ohne großartig nachzudenken. Denn nur so ergibt sich am Ende ein stimmiges Bild ohne Widersprüche.
Ärztliche Untersuchung
Als Soldatin oder Soldat musst Du fit, gesund und in einer guten körperlichen Verfassung sein. Das ist schon im alltäglichen Dienst wichtig, viel mehr aber noch bei Übungen und in Auslandseinsätzen. Ob Du aus medizinischer Sicht für den Dienst bei den Streitkräften geeignet bist, zeigt die ärztliche Untersuchung.
Der medizinische Check setzt sich aus mehreren Teiluntersuchungen zusammen. So machst Du zum Beispiel einen Sehtest und einen Hörtest. Ein Drogentest gehört genauso dazu wie das Ermitteln Deines BMI und die Messung von Deinem Blutdruck. Der ärztliche Dienst überprüft Deine Lungenfunktion, schaut sich Deine Körperhaltung an und testet die Beweglichkeit Deiner Gelenke. Beim Gespräch mit dem Arzt geht es dann noch um Deine bisherige Krankengeschichte, Allergien und Erkrankungen, die in Deiner Familie öfter vorkommen.
Bei der ärztlichen Untersuchung spielen zwei Dinge eine Rolle. Zum einen macht sich der Arzt ein Bild von Deiner Gesundheit im Allgemeinen. Zum anderen achtet er auf die körperlichen Voraussetzungen, die Du für bestimmte Verwendungen brauchst. Für die Einschätzung der einzelnen Kriterien arbeitet der Arzt mit den Vorgaben, die sich aus der Zentralen Dienstvorschrift ZDv 46/1 ergeben. Darin ist genau festgelegt, wann Du welchen Tauglichkeitsgrad bekommst. Jedenfalls kann es sein, dass der Arzt zu dem Ergebnis kommt, dass Du für bestimmte Verwendungen nicht geeignet bist.
Sporttest
Körperliche Fitness und Sport sind im Soldatenberuf ein großes Thema. Und um herauszufinden, wie es mit Deiner Leistungsfähigkeit aussieht, gehört ein Sporttest zum Einstellungstest für angehende Soldaten. Der Sporttest heißt offiziell Basis Fitness Test der Personalgewinnung. Du hast dabei drei Übungen vor Dir.
1. Sprinttest
An der ersten Station geht es um Schnelligkeit und um Geschicklichkeit. Der Sprinttest ist nämlich ein Pendellauf, in den aber noch eine zusätzliche Schwierigkeit eingebaut ist. Du sprintest nämlich nicht einfach nur hin und zurück, sondern startest jede Runde aus der Bauchlage heraus. Der Ablauf ist so:
- Du legst Dich bäuchlings auf eine Turnmatte. Deine Beine streckst Du gerade nach hinten und Deine Arme legst Du neben Dir ab.
- Sobald Dir der Prüfer das Startkommando gegeben hat, richtest Du Dich so schnell wie möglich auf und sprintest zu einer Pylone. Die Pylone steht zehn Meter entfernt.
- Um die Pylone läufst Du herum und rennst zurück in Richtung Matte.
- Auf der Matte legst Du Dich wieder auf den Bauch und nimmst Deine Hände einmal kurz auf dem Rücken zusammen. Das war die erste Runde.
- So wie die erste Runde läufst Du noch vier weitere Runden.
- Wenn Du fünf komplette Runden gedreht hast, folgt der letzte Sprint. Du stehst also ein sechstes Mal auf und rennst bis zur Pylone. Dort stoppt der Prüfer Deine Zeit.
Für Deinen Durchgang darfst Du nicht länger als eine Minute brauchen. Denn 60 Sekunden sind die Mindestvorgabe, um den Sprinttest zu bestehen. Bist Du schneller, bekommst Du natürlich mehr Punkte.
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2. Klimmhang-Test
Die zweite Übung testet Deine Kraft und Dein Durchhaltevermögen. Für den Klimmhang-Test ist ein Reck aufgebaut. Und Deine Aufgabe ist, so lange wie möglich an der Reckstange zu hängen.
Um die richtige Ausgangsposition zu finden, steht ein kleiner Kasten bereit. Du stellst Dich auf diesen Kasten und greifst die Reckstange im Kammgriff. Kammgriff heißt, dass Du die Stange von hinten umfasst, so dass Deine Handflächen zu Dir zeigen. Deine Hände sind dabei etwa schulterbreit auseinander und die Stange befindet sich ungefähr auf der Höhe Deiner Schultern. Im Prinzip nimmst Du also die Endposition von einem normalen Klimmzug ein.
Passt alles, wird der Kasten weggenommen. Ab dann beginnt die Messung. Und Deine Zeit läuft solange, bis Du soweit nach unten sinkst, dass Dein Kinn tiefer ist als die Reckstange. Als Anforderung gilt, dass Du die Position mindestens fünf Sekunden halten musst. Dann hast Du diesen Test bestanden. Auch hier gibt es aber wieder umso mehr Punkte, je länger Du durchhältst.
3. Fahrrad-Ergometer-Test
Die dritte und letzte Aufgabe ist eine Ausdauer-Disziplin. Beim Fahrrad-Ergometer-Test musst Du eine Strecke von drei Kilometern zurücklegen. Dafür hast Du maximal 6:30 Minuten Zeit. Bist Du schneller im Ziel, wird Deine Leistung mit mehr Punkten belohnt.
Bevor der Test beginnt, gibt es eine Aufwärmphase. Sie dauert eine Minute und gibt Dir die Möglichkeit, Dich an das Sportgerät zu gewöhnen und Deinen Rhythmus zu finden. Ist die Minute abgelaufen, steigt die Wattzahl von 70 auf 130 und die Messung beginnt. Belässt Du es bei den 130 Watt als Widerstand, schaffst Du die drei Kilometer in der vorgegebenen Zeit, wenn Du mit ungefähr 85 Umdrehungen pro Minute radelst. Du kannst den Widerstand aber verstellen. Dabei gilt: Je höher der Widerstand ist, desto mehr Meter machst Du pro Umdrehung. Allerdings brauchst Du dann auch entsprechend mehr Kraft.
Sobald Du die Strecke geschafft hast oder wenn die Zeit abgelaufen ist, stoppt die Messung. Du radelst dann noch einmal eine Minute lang locker weiter. Die Abkühlphase soll Kreislauf-Probleme vermeiden.
Übrigens: Der Basis Fitness Test wird Dir noch öfter begegnen. Denn weil das der Standard-Sporttest der Bundeswehr ist, steht er für aktive Soldaten regelmäßig auf dem Programm. Du wiederholst ihn am Anfang und am Ende der militärischen Grundausbildung – und danach jeweils einmal pro Jahr. Allerdings läuft der Sporttest dann ein bisschen anders ab. Die dritte Übung bleibt zwar eine Ausdauer-Übung. Doch Du strampelst als Soldatin oder Soldatin nicht auf dem Fahrrad-Ergometer, sondern machst einen 1.000-Meter-Lauf.
Vorstellungsgespräch
Ein weiterer Baustein vom Einstellungstest ist das Vorstellungsgespräch. Klar, schließlich will Dich die Bundeswehr näher kennenlernen und etwas über Deine Ziele und Deine Motivation erfahren. Das Interview führst Du meist mit einem Psychologen und einem ranghohen Soldat. Das muss Dich aber nicht verunsichern. Denn unterm Strich läuft das Interview wie ein normales Vorstellungsgespräch. Und Dir werden die Fragen gestellt, die für ein Bewerbungsgespräch typisch sind. Also zum Beispiel:
- Warum wollen Sie Soldat bei der Bundeswehr werden?
- Wieso möchten Sie als medizinische/r Fachangestellte/r arbeiten?
- Weshalb soll es die Laufbahn der Fachunteroffiziere werden?
- Wie stellen Sie sich einen typischen Arbeitstag vor?
- Wo möchten Sie in fünf Jahren stehen?
- Worin sehen Sie Ihre größten Stärken? Und was sind Ihre größten Schwächen?
- Wie verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten?
Daneben werden die Prüfer auch kritische Themen ansprechen. Die Risiken des Soldatenberufs oder Auslandseinsätze zum Beispiel. Außerdem kann gut sein, dass die Prüfer ein paar Deiner Antworten vom CAT-Test hinterfragen werden.
Einplanung
Wenn Du alle Abschnitte vom Eignungstest erfolgreich bestanden hast, geht es für Dich zur Einplanung. Dem Mitarbeiter dort liegen alle Deine Testergebnisse vor. Er hat also Deine Daten aus der Bewerbung, die Ergebnisse vom PC-Test, die Note vom Sporttest, die Beurteilung vom Arzt und die Bewertung vom Vorstellungsgespräch vor sich. Und auf dieser Grundlage macht er Dir ein Angebot, wie Deine berufliche Zukunft aussehen könnte.
Im Idealfall sind Deine Testergebnisse so, dass sie Deine Eignung rundum bestätigen. Passt das Ganze dann auch zum Personalbedarf der Bundeswehr, kannst Du Deine Ausbildung zum Fachunteroffizier und medizinischen Fachangestellten schon bald antreten. Aber es kann auch sein, dass Du für diese Laufbahn oder den Beruf nicht geeignet bist. Oder dass es in dieser Verwendung keine freien Dienstposten gibt. In diesem Fall wird der Einplaner versuchen, etwas anderes für Dich zu finden. Und Du kannst natürlich selbst entscheiden, ob Du das Angebot annimmst oder ob nicht.
Der Ablauf der Ausbildung
Hast Du den Bundeswehr Einstellungstest erfolgreich gemeistert, beginnt Deine militärische Karriere mit der Grundausbildung. Die Grundausbildung dauert drei Monate und in dieser Zeit lernst Du alle wichtigen Grundlagen des Soldatenberufs. Nach der Grundausbildung bist Du meist für kurze Zeit in Deinem Stammverband im Einsatz. Hier findet eine erste Ausbildung auf Deinem späteren Dienstposten statt.
Dann geht es für Dich mit dem Unteroffizierlehrgang weiter. Bei diesem Training erfolgt Deine Ausbildung zum Fachunteroffizier. Wie schon die Grundausbildung setzen sich auch die Fachunteroffizierlehrgänge aus praktischen und theoretischen Unterrichtseinheiten zusammen.
Im Anschluss wird es Zeit für Deine Ausbildung zur/m medizinischen Fachangestellten. Offiziell nennt sich das Ganze übrigens zivilberufliche Aus- und Weiterbildung oder kurz einfach ZAW. Hast Du die ZAW erfolgreich beendet, kommt noch einmal eine ergänzende Ausbildung auf Deinem Dienstposten. Und dann kannst Du in Deinem erlernten Beruf als Fachunteroffizier durchstarten.
Die Voraussetzungen für eine zivile Berufsausbildung
Ist eine militärische Laufbahn nichts für Dich, kannst Du den Beruf auch im Rahmen einer zivilen Berufsausbildung lernen. In diesem Fall wirst Du Teil der Bundeswehrverwaltung. Die Ausbildung läuft genauso ab wie auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Nur ist eben die Bundeswehr Dein Ausbildungsbetrieb und Du wirst Lehrling im öffentlichen Dienst.
Auch für eine zivile Berufsausbildung musst Du ein paar grundlegende Voraussetzungen erfüllen. Sie sind aber nicht besonders umfangreich. Was Du mitbringen solltest, sind
- mindestens ein Hauptschluss mit dem Notendurchschnitt von 3 oder besser,
- gute Noten in den Fächern Deutsch, Mathematik, Biologie und Chemie,
- Freude an der Arbeit mit und für Menschen,
- Einfühlungsvermögen und
- Organisationstalent.
Bestimmte Altersgrenzen gibt es nicht. Und weil Du weder Soldat noch Beamter wirst, brauchst Du auch nicht unbedingt die deutsche Staatsbürgerschaft.
Die Bewerbung um eine Lehrstelle
Anders als bei einer militärischen Laufbahn kannst Du Dich vor Deiner Bewerbung mit einem Karriereberater zusammensetzen – aber Du musst nicht. Wenn Du willst, kannst Du Dich auch direkt bewerben. Dafür gehst Du am besten auf die Bundeswehr-Karriereseite. Dort findest Du über die Jobsuche die Beschreibung von Deinem Wunsch-Beruf und einen Link zum Bewerbungsportal.
Auf dem Portal sind alle freien Lehrstellen ausgeschrieben. In den Stellenbeschreibungen findest Du noch einmal Informationen zur Bewerbung. Gleichzeitig nutzt Du das Portal auch für Deine Bewerbung. Denn diese übermittelst Du online. Dafür musst Du Dich zuerst registrieren. Danach vervollständigst Du Dein Profil, indem Du folgende Unterlagen hochlädst:
- Bewerbungsschreiben
- tabellarischer Lebenslauf
- Kopie von Deinem letzten Schulzeugnis
- Kopien von weiteren Zeugnissen, zum Beispiel von Praktika oder Jobs, wenn Du welche hast
- Einverständniserklärung Deiner Eltern, sofern Du noch keine 18 Jahre alt bist
Bewerbe Dich frühzeitig!
Für einen Ausbildungsplatz musst Du Dich schon eine ganze Zeit vorher bewerben. Je nach Bundesland beginnen die Berufsausbildungen alljährlich im August oder September. Deine Bewerbung muss aber fast ein Jahr vorher vorliegen. Der Stichtag ist der 30. September. Deine vollständigen Unterlagen müssen also am 30. September des Vorjahres bei der Bundeswehr sein, wenn Du im Jahr darauf mit Deiner Ausbildung anfangen willst.
Manchmal kommt es zwar vor, dass Lehrstellen länger ausgeschrieben sind. Zum Beispiel, wenn noch nicht alle Stellen besetzt sind oder kurzfristig neue Ausbildungsplätze dazugekommen sind. Der Ausschreibungsschluss steht dann entsprechend in der Stellenanzeige. Grundsätzlich solltest Du Dir aber den 30. September merken. Damit bist Du auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Der Bundeswehr Medizinischer Fachangestellter Einstellungstest für zivile Azubis
Liegen Deine Bewerbungsunterlagen vor, führt die Bundeswehr eine Vorausauswahl durch. Und dabei fallen zwei Dinge ins Gewicht. Zum einen sind das Deine Schulnoten. Dabei sind neben dem Gesamtschnitt vor allem Deine Leistungen in den Fächern Deutsch, Mathe, Biologie und Chemie wichtig. Denn diese Fächer brauchst Du auch im Beruf.
Zum anderen zählt der Eindruck, den Deine Bewerbung macht. Wirken Deine Unterlagen ordentlich und ansprechend? Sind Deine Angaben aussagekräftig und überzeugend? Scheinst Du geeignet, lädt Dich die Bundeswehr zum Einstellungstest ein. Er findet in einem Dienstleistungszentrum statt.
Auch der Eignungstest für eine zivile Berufsausbildung setzt sich aus mehreren Abschnitten zusammen. Allerdings ist er nicht ganz so umfangreich wie der Einstellungstest für Soldaten. So fallen der Sporttest und die ärztliche Untersuchung weg. Der CAT-Test und das Vorstellungsgespräch stehen für Dich aber ebenfalls auf dem Programm. Und da es hier keine allzu großen Unterschiede gibt, kannst Du Dich an den Infos oben orientieren.
Für Dich kommt dann aber zusätzlich noch ein weiterer Baustein dazu. Nämlich ein Aufsatz.
Der Aufsatz beim Einstellungstest
Das Schreiben vom Aufsatz läuft im Prinzip so ab, wie Du es aus der Schule kennst: Du suchst Dir ein Thema aus und schreibst dazu einen Text. Und das ganz klassisch von Hand auf Papier. Hilfsmittel wie Bücher, Zeitungen oder Computer und Internet gibt es nicht.
Für Deinen Aufsatz kannst Du in aller Regel aus drei Themen wählen. Welche Aufgaben drankommen, ist kaum vorherzusagen. Denn sie wechseln ständig. Oft geht es aber um Fragestellungen aus dem alltäglichen Leben oder um wichtige Ereignisse aus dem aktuellen Zeitgeschehen. Auch eine Frage, die sich auf die Bundeswehr oder auf eine Situation im Beruf bezieht, ist möglich.
Eine andere Aufgabenstellung, die sehr oft vorkommt, dreht sich um ein Wortpaar. So ein Wortpaar kann zum Beispiel “Einsatz und Leistung” sein. Auch wenn die beiden Begriffe auf den ersten Blick ähnlich scheinen, haben sie unterschiedliche Bedeutungen. Und Deine Aufgabe ist, die Wörter zu erklären, miteinander zu vergleichen und voneinander abzugrenzen.
Durch den Aufsatz prüft die Bundeswehr verschiedene Dinge. Zum einen geht es natürlich darum, wie sicher Du mit der deutschen Sprache umgehen kannst. Beherrschst Du die Grammatik und die Rechtschreibung? Wie sieht es mit Deinem Wortschatz und Deinem Ausdrucksvermögen aus? Zum anderen will die Bundeswehr ermitteln, ob Du strukturiert arbeitest und Deine Überlegungen schlüssig und nachvollziehbar ausführen kannst. Und nicht zuletzt geht es auch ein bisschen um Dein Allgemeinwissen und Dein Interesse an dem, was um Dich herum passiert.
Das Ergebnis vom Einstellungstest
Ob Du den Eignungstest bestanden und wie gut Du dabei abgeschnitten hast, erfährst Du nicht gleich. Sondern Du musst abwarten. Denn erst wenn auch die anderen Bewerber das Auswahlverfahren durchlaufen haben, trifft die Bundeswehr ihre Entscheidung. Diese teilt sie Dir schriftlich mit. Irgendwann bekommst Du also Post – und in dem Brief steht, ob Du erfolgreich warst und als Azubi eingestellt wirst.
Die zivile Berufsausbildung
Die Grundlage für die Berufsausbildung zur/m medizinischen Fachangestellten richtet sich nach der gültigen Ausbildungsverordnung und dem Berufsbildungsgesetz. Deshalb gibt es keine Unterschiede zu einer Ausbildung auf dem zivilen Arbeitsmarkt. Durchgeführt wird sie im dualen System. Das bedeutet: Du lernst und arbeitest an Deinem Arbeitsplatz bei der Bundeswehr. Hier stehen vor allem die praktischen Inhalte im Vordergrund. Parallel dazu besuchst Du die Berufsschule.
Die Bundeswehr bietet die Ausbildung an verschiedenen Standorten in allen Bundesländern an. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Und Du beendest sie mit einer Abschlussprüfung vor der Ärztekammer.
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- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
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