Große Maschinen und Produktionsanlagen faszinieren Dich? Du baust gerne an technischen Geräten herum, damit sie optimal funktionieren? Und ein Metallberuf soll es ohnehin werden? Klingt ganz so, als könnte der Industriemechaniker eine gute Wahl für Dich sein. In diesem Beruf bist Du Fachmann für Maschinen, Geräte und Anlagen. Du stellst sicher, dass alles ohne Störungen läuft. Dafür fertigst Du Bauteile an, baust Maschinen um und richtest Anlagen ein. Außerdem überwachst Du die Abläufe, behebst Fehler und optimierst die Prozesse. Der Industriemechaniker ist ein Metallberuf, den Du bei der Bundeswehr im Rahmen einer zivilen Berufsausbildung lernen kannst. Und was Du dazu wissen musst, erfährst Du in diesem Beitrag.
Bundeswehr Industriemechaniker Einstellungstest
Die Bundeswehr stellt das deutsche Militär. Doch beim Bund arbeiten längst nicht nur Soldatinnen und Soldaten. Als einer der größten zivilen Arbeitgeber in Deutschland beschäftigt die Bundeswehr auch jede Menge zivile Mitarbeiter und Beamten. Dazu kommen Azubis in über 50 verschiedenen Ausbildungsberufen. Einer dieser Berufe ist der Industriemechaniker – und ihn schauen wir uns in diesem Beitrag einmal genauer an.
Was machen Industriemechaniker?
Industriemechaniker sorgen dafür, dass die Maschinen und Anlagen in der Produktion betriebsbereit sind und einwandfrei funktionieren. Sie fertigen Bauteile an, bauen Maschinen zusammen und richten sie ein. Außerdem kontrollieren sie die Anlagen regelmäßig, rüsten sie bei Bedarf um und kümmern sich um die Wartung. Ist ein Bauteil kaputt, tauschen sie es aus. Und sie weisen Kollegen oder Kunden in die richtige Bedienung ein. So leisten Industriemechaniker durch ihre Arbeit immer auch einen Beitrag dazu, dass die Abläufe stetig verbessert werden.
Eine kaputte Baugruppe führt dazu, dass die Produktion stillsteht? Dann sind Industriemechaniker zur Stelle! Sie veranlassen, dass das defekte Teil ausgebaut wird. Anschließend stellen sie ein Ersatzteil her und montieren es. Bevor sich Industriemechaniker an die Arbeit machen, schauen sie sich die technischen Unterlagen an und erstellen Montagepläne. Danach wählen sie Baustoffe, Werkzeuge und Prüfmittel aus. Klar, dass sie auch die Vorschriften zur Sicherheit und zum Umweltschutz im Blick haben. Und natürlich setzen Industriemechaniker alles daran, dass die Ausfallzeiten so kurz wie möglich sind. Ist das Ersatzteil eingebaut, richten sie die Anlage ein und nehmen sie wieder in Betrieb. Außerdem weisen sie in die Bedienung ein oder bedienen die Maschinen auch selbst.
Welche Voraussetzungen gelten für Bewerber?
Damit Du eine Ausbildung als Industriemechaniker absolvieren kannst, solltest Du zunächst einmal ein paar grundlegende Voraussetzungen mitbringen. Nämlich diese:
- guter Realschulabschluss (Mittlere Reife) oder sehr guter Hauptschulabschluss
- gute Noten in Deutsch und Mathe sowie in Physik, Chemie, Informatik und Technik/Werken – natürlich nur, sofern Du diese Fächer in der Schule hattest
- handwerkliches Geschick und technisches Verständnis
- räumliches Vorstellungsvermögen
- Interesse am Umgang mit Maschinen und Anlagen
- sorgfältige Arbeitsweise
- Spaß an der Arbeit im Team
Eine feste Altersgrenze gibt es bei der Bundeswehr nicht. Und Du brauchst auch nicht unbedingt die deutsche Staatsbürgerschaft. Denn wenn Du eine Ausbildung machst, bist Du – wie in der freien Wirtschaft – ein Azubi im zivilen Bereich. Du wirst also weder Soldat noch Beamter. Deshalb ist der deutsche Pass keine Einstellungsvoraussetzung.
Nun ist der Bundeswehr aber das Gesamtpaket wichtig. Klar spielen Deine Noten und Dein fachliches Potenzial eine Rolle. Doch genauso zählst Du als Person. Allerdings sagen Deine Bewerbungsunterlagen nicht allzu viel über Deine Persönlichkeit und Deine Eigenschaften aus. Deshalb gibt es einen Einstellungstest. Er soll herausfinden, ob Du die richtige Besetzung für die Lehrstelle bist. Um den Eignungstest kümmern wir uns gleich noch.
Wo und wie kann ich mich bewerben?
Auf dem Weg zu Deiner Bewerbung um eine Lehrstelle rufst Du am besten die Bundeswehr-Karriereseite auf. Wenn Du in das Feld “Jobsuche” den Industriemechaniker einträgst, siehst Du die Berufsbeschreibung. Sie enthält ein paar allgemeine Informationen über die Tätigkeit, die Anforderungen und die Ausbildung. Außerdem gibt es darin einen Link zum Bewerber-Portal.
Auf der Bewerbungs-Plattform sind alle freien Lehrstellen und Arbeitsplätze beim Bund ausgeschrieben. Klickst Du eine Stellenanzeige an, kannst Du Dir alle wichtigen Informationen rund um die Bewerbung durchlesen. Außerdem kannst Du Dich auf dem Portal registrieren, um so Dein Bewerberprofil anzulegen. Dieses Profil brauchst Du für Deine Online-Bewerbung. Damit Deine Bewerbung komplett ist, musst Du anschließend noch folgende Unterlagen hochladen:
- Bewerbungsanschreiben
- Lebenslauf in tabellarischer Form (mit Foto!)
- letztes Schulzeugnis
- wenn Du hast: Zeugnisse von Praktika, Jobs und beruflichen Qualifikationen
- sofern Du noch keine 18 Jahre alt bist: Erklärung Deiner Eltern, dass sie mit Deiner Teilnahme am Auswahlverfahren einverstanden sind
Der Industriemechaniker ist ein Beruf, für den sich eher männliche Bewerber entscheiden. Die Bundeswehr möchte gerade in solchen Berufen den Anteil an Frauen gerne erhöhen. Deshalb sind Bewerbungen von Bewerberinnen besonders willkommen.
Gibt es eine Bewerbungsfrist?
Ja, die gibt es! Die Berufsausbildungen fangen – wie in der freien Wirtschaft – alljährlich irgendwann zwischen August und Oktober an. Das genaue Datum hängt vom Bundesland ab. Du musst Dich beim Bund schon rund ein Jahr vorher um einen Ausbildungsplatz bewerben. Die Bewerbungsfrist läuft nämlich prinzipiell am 30. September des Vorjahres ab. Möchtest Du Deine Ausbildung zum Beispiel im Herbst 2020 beginnen, musst Du Dich spätestens bis Ende September 2019 bewerben.
Manchmal gibt es auch etwas längere Bewerbungsfristen. Das kann vorkommen, wenn sich der Ausbildungsstart verschiebt, wenn noch Lehrstellen frei sind oder wenn kurzfristig zusätzliche Ausbildungsplätze dazugekommen sind. In diesen Fällen steht ein Hinweis in der Stellenanzeige. Besser ist aber, wenn Du Dir den 30. September als Stichtag merkst. Damit bist Du garantiert auf der sicheren Seite.
Was passiert beim Bundeswehr Industriemechaniker Einstellungstest?
Liegt Deine Bewerbung vor, prüft die Bundeswehr Deine Unterlagen. Dabei achtet sie vor allem auf zwei Dinge. Der erste Punkt sind Deine Noten. Neben dem Gesamtdurchschnitt spielen besonders Deine Leistungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Physik und Chemie eine Rolle. Hattest Du in der Schule auch Informatik und Technik/Werken, zählen diese Noten ebenfalls. Deutsch und Mathe sind Hauptfächer und hier erwartet die Bundeswehr grundsätzlich immer gute Leistungen. Denn diese Fächer sind die Basis für alles andere. Die übrigen Fächer spielen für Deinen Wunsch-Beruf eine Rolle.
Der zweite Punkt ist der Eindruck, den Deine Bewerbung hinterlässt. Wirkt die Bewerbung ansprechend? Sind die Unterlagen vollständig und ordentlich? Sind Deine Angaben aussagekräftig? Oder hast Du einfach irgendwelche Standard-Floskeln aneinandergereiht? Konntest Du mit Deiner Bewerbung punkten, lädt Dich die Bundeswehr zum Einstellungstest ein.
Der Bundeswehr Industriemechaniker Einstellungstest setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen. Die einzelnen Prüfungen verteilen sich auf zwei Tage. Deine Einladung gilt aber erst einmal nur für den ersten Teil vom Eignungstest. Er beinhaltet den schriftlichen Test. Hast Du Dich dabei gut geschlagen, wirst Du ein paar Wochen später erneut eingeladen. Beim zweiten Teil vom Einstellungstest ist das Vorstellungsgespräch an der Reihe. Und was heißt das genau? Schauen wir uns die Abläufe beim Einstellungstest genauer an!
Der Aufsatz
Die erste Prüfung beim Einstellungstest ist ein Aufsatz. Dafür kannst Du Dir in aller Regel aus drei verschiedenen Aufgabenstellungen ein Thema aussuchen. Welche Themen drankommen, ist schwer vorherzusagen. Denn die Aufgabenstellungen wechseln regelmäßig. Beliebte Themen sind aber das aktuelle Zeitgeschehen und wichtige Ereignisse. Auch Fragen aus dem alltäglichen Leben und Sachverhalte, die mit der Bundeswehr zu tun haben, kommen häufig vor.
Eine weitere Aufgabenstellung, die für den Bundeswehr Einstellungstest typisch ist, bezieht sich auf ein Wortpaar. Auf den ersten Blick haben die beiden Wörter eine ähnliche Bedeutung. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass die Wörter nicht das Gleiche bedeuten. So ein Wortpaar kann zum Beispiel “Lob und Anerkennung” sein. Deine Aufgabe besteht nun darin, die beiden Wörter zu erklären und zu vergleichen. Was bedeuten die Begriffe? Was beschreiben sie? Wie hängen sie zusammen? Was unterscheidet sie? Wann werden sie wie verwendet?
Deinen Text schreibst Du – wie einen Aufsatz in der Schule – von Hand. Bücher, das Internet und andere Hilfsmittel gibt es nicht. Der Aufsatz soll nämlich mehrere Dinge zeigen. So geht es zum einen um Deine sprachliche Ausdrucksfähigkeit. Kannst Du Deine Ideen nachvollziehbar erklären? Zum anderen prüft der Aufsatz, wie sicher Du mit der deutschen Sprache umgehst. Und ob Du in Sachen Rechtschreibung und Grammatik fit bist. Außerdem zeigt Dein Text, ob Du strukturiert arbeitest und systematisch vorgehst. Und nebenbei prüft der Aufsatz auch Dein Allgemeinwissen.
Der CAT-Test
Die nächste Station beim Bundeswehr Industriemechaniker Einstellungstest ist der sogenannte CAT-Test. CAT ist die Abkürzung für Computer-Assistierte Testung. Dahinter steckt ein Test, den Du am Computer machst. Neben der Durchführung übernimmt der Computer auch die Auswertung Deiner Antworten.
Der Computertest vereint mehrere Tests in sich. Dabei prüft er Kenntnisse und Fähigkeiten, die Du für die Ausbildung und im Beruf brauchst. Aber keine Angst: Es wird kein spezielles Fachwissen abgefragt. Immerhin bewirbst Du Dich um eine Lehrstelle – und nicht als ausgebildete Fachkraft. Der CAT-Test will herausfinden, ob bei Dir die notwendigen Grundlagen vorhanden sind, die Du dann während der Ausbildung aufbaust und vertiefst. Für den Einstellungstest heißt das, dass Aufgaben aus folgenden Themenfeldern gestellt werden können:
- Deutsch
- Mathematik
- Physik und Chemie
- technisches Verständnis
- logisches Denken
- räumliches Vorstellungsvermögen
- visuelles Denkvermögen
- Konzentrationsfähigkeit
- Allgemeinwissen
Je nachdem, in welchem Abschnitt vom Computertest Du gerade bist, unterscheidet sich der Ablauf ein wenig. In einigen Teilen vom Test hast Du nämlich für den ganzen Abschnitt ein bestimmtes Zeitfenster. Diese Zeit kannst Du Dir für die Aufgaben selbst einteilen. Es gibt aber auch Abschnitte, bei denen Du pro Frage nur wenige Sekunden Zeit hast. Sobald die Zeit abgelaufen ist, verschwindet die Frage und die nächste Aufgabe wird eingeblendet. Wundere Dich deshalb nicht, wenn andere Bewerber schneller fertig sind als Du – oder andersherum länger brauchen.
Das adaptive Testverfahren
Die Fragen beim CAT-Test werden alle als Auswahlfragen gestellt. Zu jeder Aufgabe siehst Du also mehrere Lösungsvorschläge. Meist sind es vier mögliche Antworten. Davon ist immer nur eine Lösung richtig. Aufgaben, bei denen Du mehrere Antworten anklicken musst, kommen beim Computertest nicht vor. Und das Testverfahren beinhaltet auch keine Aufgaben, bei denen Du die Antwort selbst formulieren musst.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Trainings-Center (2022)
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
- Läuft auf allen Geräten – sofortige Freischaltung
- Einmalzahlung, kein Abo!
Die einheitliche Struktur bei den Aufgabenstellungen hat einen Grund. Beim CAT-Test wird nämlich eine Methode angewendet, die sich adaptives Testverfahren nennt. Adaptiv bedeutet, dass sich die Aufgaben an Deine Fähigkeiten anpassen. Das geschieht so: Gibst Du eine richtige Antwort, wird die nächste Frage ein wenig schwerer. Hast Du hingegen falsch geantwortet, folgt eine Aufgabe, die ein bisschen leichter ist. Dieses System macht es möglich, Dein Können in den verschiedenen Aufgabenbereichen recht genau einzuordnen.
Psychologische Fragen
Neben den Fragen zum Wissen und zur Logik gibt es beim Computertest noch einen anderen Typ von Fragen. Sie gehören zum sogenannten Fragebogenverfahren. Das ist letztlich nichts anderes als ein Persönlichkeitstest. Hier werden Dir verschiedene Aussagen genannt. So eine Aussage kann zum Beispiel lauten: “Wenn mich etwas stört, spreche ich es offen an.” Als Antwortmöglichkeiten hast Du Abstufungen, durch die Du der Aussage in vollem Umfang, zum Teil oder überhaupt nicht zustimmen kannst.
Da es bei den Fragen um Deine persönlichen Ansichten und Eigenschaften geht, gibt es an dieser Stelle keine richtigen oder falschen Lösungen. Das Ziel ist vielmehr, etwas über Dich als Mensch zu erfahren. Die beste Strategie ist deshalb, wenn Du spontan und ehrlich einstuft, ob und wie sehr die jeweilige Aussage auf Dich zutrifft. Denn so entsteht ein stimmiges Bild – und Du läufst nicht Gefahr, Dich in Widersprüche zu verstricken.
Nach dem schriftlichen Einstellungstest
Je nachdem, in welchem Dienstleistungszentrum Du am Eignungstest teilnimmst, kann nach dem schriftlichen Teil vom Einstellungstest noch eine praktische Prüfung folgen. In diesem Fall bekommst Du einen kleinen Auftrag. Die Arbeitsprobe soll zeigen, ob Du sorgfältig arbeitest und ob Du Anweisungen umsetzen kannst. Aber keine Sorge: Die Prüfer werden Dir ganz genau erklären, was zu tun ist. Und wenn Dir etwas unklar ist, kannst Du jederzeit nachfragen.
Wenn Du den Aufsatz, den CAT-Test und eventuell die praktische Aufgabe hinter Dir hast, ist der erste Teil vom Bundeswehr Industriemechaniker Einstellungstest geschafft. Du brauchst jetzt ein bisschen Geduld. Nachdem auch die anderen Bewerber diesen Teil vom Eignungstest absolviert haben, werden die Testergebnisse ausgewertet. Hast Du nicht bestanden oder waren Deine Leistungen nicht gut genug, bist Du leider aus dem Rennen. Hast Du hingegen mit Deinen Ergebnissen überzeugt, bekommst Du eine zweite Einladung. Dann steht der mündliche Teil vom Eignungstest auf dem Programm.
Das Vorstellungsgespräch
Beim zweiten Teil vom Einstellungstest geht es um Dich als Person. Die Bundeswehr möchte Dich kennenlernen und etwas über Deine Motivation und Deine Ziele erfahren.
- Warum möchten Sie Industriemechaniker werden?
- Weshalb möchten Sie Ihre Ausbildung gerne bei uns machen?
- Wieso interessieren Sie sich für eine zivile Ausbildung – und nicht für eine militärische Laufbahn?
- Wie stellen Sie sich den Berufsalltag als Industriemechaniker vor?
- Worin sehen Sie ihre größten Stärken?
- Welche Pläne haben Sie für Ihre berufliche Zukunft?
- Wie verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten?
- Haben Sie kein Problem damit, wegen der Ausbildung von zu Hause wegzuziehen?
- Wie reagieren Sie, wenn Sie jemand dafür kritisiert, dass Sie sich bei der Bundeswehr beworben haben?
Das sind Beispiele für Fragen, mit denen Du beim Vorstellungsgespräch rechnen solltest. Daneben kann gut sein, dass die Prüfer ein paar Deiner Antworten vom CAT-Test ansprechen und Dich um Erklärungen dazu bitten. Unterm Strich bleibt es aber bei den Fragen, die für ein Bewerbungsgespräch ganz typisch sind.
Wenn Du Dich auf das Vorstellungsgespräch vorbereitest, solltest Du Dich über die Bundeswehr als Arbeitgeber, die Ausbildung und Deinen Wunsch-Beruf informieren. Denn dieses Wissen brauchst Du, wenn Du die Prüfer davon überzeugen willst, dass Du der oder die Richtige für den Ausbildungsplatz bist. Ansonsten fährst Du am besten, wenn Du natürlich und authentisch bleibst. Gebe Dich so, wie Du bist – dann wirkst Du glaubwürdig und überzeugend.
Geschafft!
Das persönliche Gespräch beendet den Einstellungstest. Bei Dir ist jetzt wieder Geduld gefragt. Denn ob Du erfolgreich warst und die Lehrstelle bekommst, erfährst Du erst später. Wenn das Auswahlverfahren abgeschlossen ist und die Bundeswehr ihre Entscheidung getroffen hat, bekommst Du Post. In dem Brief steht, ob es geklappt hat und wie es nun weitergeht.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Der Industriemechaniker ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Er wird sowohl in Industrie und Handel als auch im Handwerk ausgebildet. Bei der Bundeswehr erlernst Du den Beruf im Rahmen einer zivilen Berufsausbildung. Das heißt: Du wirst als Azubi im zivilen Bereich eingestellt. Damit gehörst Du zur Bundeswehrverwaltung und arbeitest im öffentlichen Dienst. Soldat oder Beamter bist Du als Azubi nicht.
Die Ausbildung wiederum findet – wie auf dem zivilen Arbeitsmarkt – im dualen System statt. Du lernst also an Deinem Ausbildungs- und Arbeitsplatz innerhalb der Bundeswehr. Parallel dazu gehst Du in die Berufsschule.
Die Ausbildungsorte
Die Bundeswehr bildet den Industriemechaniker an mehreren Standorten in insgesamt fünf Bundesländern aus, nämlich:
Bundesland | Ausbildungsort |
Bayern | Hammelburg |
Brandenburg | Beelitz |
Hamburg | Hamburg |
Niedersachsen | Garlstedt, Meppen, Oldenburg, Wittmund und Wilhelmshaven |
Schleswig-Holstein | Stadum |
Insgesamt dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre. Am Ende schließt Du sie mit einer Abschlussprüfung vor der Handwerkskammer ab. Und mit dem erfolgreichen Abschluss hast Du Deinen Gesellenbrief in der Tasche.
Die Ausbildungsinhalte
Im Zuge Deiner Ausbildung wirst Du ein echter Profi für große Maschinen und Produktionsanlagen. Mit Deinem Know-how sorgst Du für störungsfreie Produktionsabläufe. Und damit Du einen guten Job machen kannst, gehört zu Deiner Ausbildung, dass Du unter anderem
- lernst, Bauteile für Maschinen und Baugruppen für Produktionsanlagen herzustellen.
- alle gängigen Techniken der Metallbearbeitung kennenlernst.
- darin geschult wirst, technische Systeme instand zu setzen und zu überwachen.
- verschiedene Anlagen einrichtest oder umrüstest und fachgerecht in Betrieb nimmst.
- die Produktionsabläufe von komplexen Fertigungssystemen kontrollierst und bei Bedarf eingreifst.
- Dir Wissen zu den Sicherheitsbestimmungen und Umweltschutzrichtlinien aneignest und bei Deiner Arbeit beachtest.
Bei der Bundeswehr lernst Du den Industriemechaniker in der Fachrichtung Instandsetzung. Dabei wirst Du von professionellen Ausbildern begleitet, die Dir umfangreiche Kenntnisse und Fähigkeiten in der Theorie und der Praxis vermitteln. Im Unterschied zu anderen Unternehmen sind die Ausbilder beim Bund tatsächlich hauptberuflich Ausbilder. Sie haben also nicht noch andere Aufgaben im Tagesgeschäft, sondern kümmern sich wirklich nur um die Ausbildung der Azubis. Das ist übrigens auch ein Grund dafür, warum die Bundeswehr für ihre sehr hochwertigen Berufsausbildungen bekannt ist. Weitere Informationen über die Berufsausbildungen beim Bund findest Du in dieser PDF.
Wie sind die Aussichten nach der Ausbildung?
Durch Deine Ausbildung und den Berufsabschluss hast Du eine gute Ausgangsbasis für Deine berufliche Zukunft. Wie es für Dich weitergeht, hängt von Deinen Zielen ab. Möglichkeiten hast Du jedenfalls mehrere, und das sowohl bei als auch außerhalb der Bundeswehr:
Übernahme
Wie jedes andere Unternehmen kann Dich natürlich auch die Bundeswehr nach Deiner Lehre übernehmen. Vorausgesetzt, eine entsprechende Stelle ist frei. Bei einer Übernahme gehst Du ein Beschäftigungsverhältnis als ziviler Mitarbeiter der Bundeswehrverwaltung ein. Du wirst also ein ganz normaler Arbeitnehmer und arbeitest als Angestellter im öffentlichen Dienst.
Eine andere berufliche Möglichkeit im zivilen Bereich ist, dass Du die Beamtenlaufbahn einschlägst. In diesem Fall hängst Du eine Laufbahnausbildung dran. Als ausgebildeter Industriemechaniker bietet sich dabei in erster Linie der mittlere technische Dienst an.
Wechsel in eine militärische Laufbahn
Du kannst Deine Arbeitskleidung gegen eine Uniform eintauschen und als Soldatin oder Soldat auf Zeit zu den Streitkräften wechseln. Als ausgebildeter Industriemechaniker bieten sich besonders die Laufbahnen der Unteroffiziere oder der Feldwebel an. In beiden Laufbahnen kannst Du nämlich fachgebunden arbeiten und Dich so in Deinem erlernten Beruf weiterentwickeln.
Eine militärische Karriere setzt allerdings voraus, dass Du die notwendige Eignung für den Soldatenberuf hast. Dabei kommt es nicht nur auf Deine fachliche und charakterliche Eignung an, sondern auch auf körperliche Fitness und Gesundheit. Wenn Du Dich für eine militärische Laufbahn bewirbst, nimmst Du deshalb noch einmal an einem Einstellungstest teil. Er ist ein bisschen umfangreicher. So kommen zu den Prüfungen, die Du schon kennst, noch ein Sporttest und eine ärztliche Untersuchung dazu. In der Feldwebellaufbahn gehört außerdem ein Assessment-Center mit Gruppenaufgaben und einem Kurzvortrag zum Eignungstest.
Weiterbildung
Willst Du die Karriereleiter nach oben klettern und irgendwann eine Führungsposition übernehmen, kannst Du Dich weiterbilden. Eine Möglichkeit dabei ist, dass Du Dich durch eine Anpassungsweiterbildung spezialisiert. So kannst Du Dein Fachwissen zum Beispiel im Bereich Produktions- oder Fertigungstechnik, CNC-Technik oder im Maschinen- und Anlagenbau ausbauen.
Eine andere Möglichkeit ist eine Aufstiegsweiterbildung. In diesem Zuge kannst Du
- den Industriemeister in der Fachrichtung Metall,
- den Techniker in der Fachrichtung Maschinentechnik
- oder den technischen Fachwirt
machen. Hast Du Abitur (oder den Meistertitel), kannst Du auch studieren und den Titel Bachelor erwerben. Zum Beispiel in den Studienfächern Maschinenbau oder Produktionstechnik.
Job in der freien Wirtschaft
Selbstverständlich kannst Du Deinen beruflichen Weg auch außerhalb der Bundeswehr fortsetzen. Dein Abschluss ist offiziell anerkannt und Fachkräfte sind auf dem zivilen Arbeitsmarkt sehr gefragt. Dabei bieten fast alle Wirtschaftsbereiche, die industriell produzieren, Arbeitsplätze für Industriemechaniker. Jobs finden sich zum Beispiel bei Maschinenbaufirmen und in Unternehmen, die Anlagen herstellen, montieren, warten, reparieren oder instand setzen. Dein Arbeitsplatz kann dann eine Werkstatt, eine Montagehalle, aber auch ein Prüfstand oder eine Baustelle sein.
Und wenn ich keinen Ausbildungsplatz bekommen habe?
Die Bundeswehr gehört zwar zu den größten Arbeitgebern in Deutschland. Doch auch sie kann nur eine begrenzte Anzahl an Lehrstellen anbieten. Aus der Vielzahl an Bewerbern, die sich um die begehrten Ausbildungsplätze bewerben, muss sie geeignete Kandidaten auswählen. Denn in aller Regel gibt es deutlich mehr Bewerber als Lehrstellen. Alle Interessierten einzustellen, ist deshalb unmöglich.
Insgesamt bildet die Bundeswehr in mehr als 50 verschiedenen Ausbildungsberufen aus. Allerdings fangen nicht jedes Jahr in jedem Beruf Ausbildungen an. Es kann also durchaus Jahre geben, in denen zum Beispiel für den Industriemechaniker keine Lehrlinge für das 1. Lehrjahr eingestellt werden.
Wenn es bei Dir nicht mit der gewünschten Lehrstelle geklappt hat, ist das zwar schade. Aber das muss nicht gleich das Aus für Deine beruflichen Pläne bedeuten. Gibt es keine Ausbildungsplätze für angehende Industriemechaniker, kommen vielleicht ein andere technische Berufe für Dich in Frage. Mechatroniker, Elektroniker oder Konstruktionsmechaniker zum Beispiel.
Oder Du entscheidest Dich doch für eine militärische Laufbahn. Als Zeitsoldat wirst Du für Deine Verwendung ausgebildet. Gleichzeitig kannst Du während Deiner Dienstzeit oder wenn Dein Dienst langsam dem Ende entgegengeht, eine zivilberufliche Ausbildung machen. Das ist in vielen verschiedenen Berufen möglich. Auf diese Weise sammelst Du Berufserfahrung und hast einen anerkannten Berufsabschluss in der Tasche. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass die Ausbildungsdauer kürzer ist und Du während der Lehre den vollen Wehrsold bekommst.
Eine weitere Möglichkeit ist der Freiwillige Wehrdienst. Er ist optimal, wenn Du einen bestimmten Zeitraum überbrücken willst. Oder wenn Du erst einmal ausprobieren möchtest, ob die Bundeswehr überhaupt das Richtige für Dich ist. Auch beim Wehrdienst sammelst Du berufliche Erfahrung und verdienst gutes Geld. Die Dauer bestimmst Du selbst. Und wenn Dein freiwilliger Wehrdienst zu Ende geht, kannst Du immer noch entscheiden, wie Dein beruflicher Weg weitergehen soll.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Training-Center
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
- Läuft auf allen Geräten – sofortige Freischaltung
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