Klar kannst Du direkt nach der Schule zur Bundeswehr kommen und während Deiner Dienstzeit neben einer militärischen Ausbildung einen zivilen Beruf erlernen. Aber Du kannst auch zur Truppe stoßen, wenn Du schon eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen hast. Als Seiteneinsteiger setzt Du Deinen beruflichen Weg dann in Deinem erlernten Job fort und schlägst gleichzeitig eine militärische Laufbahn ein. Die Berufserfahrung, die Du schon mitbringst, wird mit einem höheren Dienstgrad belohnt.
Nur: Auch als Quereinsteiger führt kein Weg am Einstellungstest vorbei.
Bundeswehr Quereinsteiger Eignungstest
Mit rund 250.000 Angehörigen gehört die Bundeswehr zu den größten Arbeitgebern in Deutschland. Und bei über 1.000 verschiedenen Berufen an Land, zu Wasser und in der Luft sollte sich eine passende Tätigkeit finden lassen. Zumal die Bundeswehr wie jedes andere Unternehmen Fachkräfte braucht. Zwar bilden die Streitkräfte viel Personal selbst aus, sowohl im militärischen Bereich als auch in zivilen Berufen. Trotzdem sind der Bundeswehr Quereinsteiger sehr willkommen. Denn als Experten bringen sie Fachwissen mit, das sie direkt einsetzen können. Allerdings erfordert eine militärische Karriere eben auch die Eignung als Soldat. Und ob Du diese Eignung mitbringst, musst Du beim Einstellungstest unter Beweis stellen.
Was ist ein Seiteneinstieg genau?
Je nach Schulabschluss und je nachdem, für wie viele Jahre Du Dich verpflichten willst, stehen bei der Bundeswehr vier verschiedene Laufbahnen zur Auswahl. Nämlich die der Mannschaften, der Unteroffiziere, der Feldwebel und der Offiziere. Außerdem kannst Du zwischen den Teilstreitkräften und Organisationsbereichen wählen. Abhängig von der Tätigkeit, die Du ausüben willst, kannst Du also zum Heer, zur Luftwaffe oder zur Marine. Oder Du entscheidest Dich für den Sanitätsdienst, die Streitkräftebasis oder das Cyber Kommando.
Wie die Ausbildung und der Berufsalltag dann konkret aussehen, richtet sich nach der Laufbahn und der Verwendung. Grundsätzlich läuft es aber so: Den Anfang macht die militärische Grundausbildung. Sie dauert drei Monate. Anschließend folgen verschiedene Lehrgänge, Schulungen und Kurse. Außerdem findet die Ausbildung statt, die für den späteren Aufgabenbereich notwendig ist. Oft handelt es sich dabei um eine zivil-berufliche Ausbildung. In der Offizierslaufbahn beinhaltet die Ausbildung ein Studium. Zwischendurch gibt es Praktika in der Truppe. Danach folgt die Verwendung auf dem vorhergesehenen Dienstposten.
Doch ein Einstieg als Soldatin oder Soldat auf Zeit ist nicht nur dann möglich, wenn Du frisch von der Schule kommst, noch keinen Beruf erlernt hast oder beruflich etwas Neues machen willst. Denn genauso stellt die Bundeswehr Quereinsteiger ein.
Hast Du beispielsweise Medizin studiert, kannst Du als Arzt in der Offizierslaufbahn arbeiten. Auch als Ingenieur ist ein Seiteneinstieg in die Laufbahn der Offiziere möglich. Bist Du hingegen ausgebildeter Elektroniker, bringst Du eine handwerkliche Ausbildung mit oder bist Du gelernter Kaufmann im Gesundheitswesen, kommen die Laufbahnen der Unteroffiziere oder der Feldwebel in Frage. Durch den Quereinstieg arbeitest Du weiterhin in Deinem Beruf und wirst gleichzeitig Soldatin oder Soldat.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Seiteneinsteiger?
Der größte Pluspunkt, den ein Quereinstieg bei der Bundeswehr mit sich bringt, ist, dass Du von Anfang an in einem höheren Dienstgrad eingestellt werden kannst. Das macht sich natürlich auch im Geldbeutel bemerkbar. Denn je höher Dein Dienstgrad ist, desto mehr verdienst Du.
Auch als Seiteneinsteiger beginnt Deine Dienstzeit mit der militärischen Grundausbildung. In diesen drei Monaten lernst Du die wesentlichen Grundlagen des Soldatenberufs. Danach stehen verschiedene Lehrgänge auf dem Programm, die Dich auf die Aufgaben in Deinem Tätigkeitsbereich und in Deiner Position vorbereiten. Weil Du die Ausbildung in Deinem Beruf schon mitbringst, durchläufst Du die eigentliche Berufsausbildung aber nicht noch einmal. Vielmehr beschränkt sich die Ausbildung auf die Tätigkeiten und Aufgaben, die Dein Job speziell bei der Bundeswehr beinhaltet. Letztlich handelt es sich also um eine Art gründliche und umfangreiche Einarbeitung. Du kannst so jedenfalls schneller als Soldat in Deinem Beruf weitermachen.
Was die beruflichen Chancen angeht, macht die Bundeswehr keine Unterschiede zwischen Seiteneinsteigern und Soldaten, die ihre komplette Ausbildung beim Bund absolviert haben. Auch wenn Du als Bundeswehr Quereinsteiger angefangen hast, kannst Du also Weiterbildungen besuchen und Fortbildungen machen.
Übrigens: Hier kannst Du Dir ein Video anschauen, in dem Seiteneinsteiger von ihren Erfahrungen berichten.
Nicht nur Sonnenseiten
Allerdings müssen Dir zwei Dinge klar sein, wenn Du Dich für einen Seiteneinstieg entscheidest. Der erste Punkt ist, dass Du nur berufsnah eingestellt werden kannst. Berufsnah meint, dass für Dich nur solche Verwendungen in Frage kommen, die mit Deinem erlernten Beruf zusammenhängen. So wie Dich ein Unternehmen in der freien Wirtschaft als Facharbeiter beschäftigen würde, stellt Dich die Bundeswehr als Experte ein. Wenn Du zum Beispiel gelernter Tischler bist, kannst Du also nicht als Informatiker anfangen. Jedenfalls nicht im Rahmen eines Quereinstiegs.
Der zweite – und sehr wichtige – Punkt ist, dass Du Soldat wirst. Und das mit allem, was zu diesem Beruf dazugehört. Dazu zählen interessante und abwechslungsreiche Aufgaben, ein sicherer Arbeitsplatz bei guter Bezahlung und vielseitige Karriere-Chancen. Aber der Soldatenberuf birgt auch Risiken und Gefahren. Und er geht mit Dingen wie dem Gebrauch von Schusswaffen, Auslandseinsätzen, bundesweiten Versetzungen und manchmal Unverständnis in der Gesellschaft einher.
Wie kann ich mich als Seiteneinsteiger bewerben?
Was das Auswahlverfahren angeht, behandelt die Bundeswehr Quereinsteiger genauso wie alle anderen Bewerber auch. Du durchläufst also den üblichen Bewerbungsprozess. Am besten wirfst Du deshalb zunächst einmal einen Blick auf die Karriere-Seite. Dort kannst Du Dir einen Überblick über die Jobs verschaffen, die in Deinem Berufsfeld in Frage kommen.
Der nächste Schritt ist, dass Du einen Termin mit der Karriereberatung vereinbarst. Das kannst Du online oder über die kostenlose Hotline 0800 9800880 machen. Auch über die sozialen Medien und natürlich direkt vor Ort ist die Karriereberatung erreichbar.
Beim Beratungsgespräch erkundigt sich der Berater nach Deinem bisherigen Werdegang und Deinen Vorstellungen. Auf dieser Basis zeigt er Dir, wie Dein Seiteneinstieg aussehen könnte. Außerdem erzählt Dir der Berater über die Bundeswehr als Arbeitgeber und klärt Dich über den Soldatenberuf auf. Zum Schluss gibt Dir der Berater Info-Material und die Bewerbungsformulare mit. Oft lädt er Dich auch zu einer Info-Veranstaltung ein, die Du besuchen kannst, wenn Du magst.
Deine Bewerbung
Möchtest Du Dich nach dem Beratungsgespräch bewerben, suchst Du die entsprechenden Unterlagen zusammen und füllst die Bewerbungsbögen aus. Deine Mappe kannst Du dann beim Karriereberater vorbeibringen. Er sorgt dafür, dass Deine Bewerbung zur zuständigen Stelle gelangt. Du kannst Dich aber auch online über das Bewerber-Portal bewerben.
Besondere Fristen musst Du nicht beachten. Für die Laufbahnen der Mannschaften, der Unteroffiziere und der Feldwebel kannst Du Dich das ganze Jahr über bewerben. Hier gibt es keine festen Einstellungstermine. Das hängt auch damit zusammen, dass die militärischen Grundausbildungen seit einiger Zeit monatlich anfangen.
Offiziere stellt die Bundeswehr jeweils zum 1. Juli eines Jahres ein. Und für die Offizierslaufbahn muss Deine Bewerbung spätestens vier Monate vor dem gewünschten Einstellungstermin vorliegen. Das wäre also Ende Februar. Bist Du zu spät dran, fragt der Bund aber nach, ob Deine Bewerbung für den nächsten Einstellungstermin berücksichtigt werden soll.
Was kommt beim Bundeswehr Einstellungstest auf mich zu?
Als Seiteneinsteiger bringst Du eine abgeschlossene Berufsausbildung und praktische Berufserfahrung mit. Deine fachliche Eignung sollte damit gegeben sein. Doch für den Soldatenberuf reicht es nicht aus, dass Du fachlich geeignet bist. Genauso wichtig ist, dass Du den Anforderungen der Tätigkeit persönlich, charakterlich, körperlich und gesundheitlich gewachsen bist. Deshalb musst Du genauso einen Einstellungstest meistern wie alle anderen Bewerber.
Zunächst einmal entscheiden aber Deine Bewerbungsunterlagen darüber, ob Du überhaupt zum Eignungstest eingeladen wirst. Bei der Durchsicht Deiner Unterlagen prüft die Bundeswehr zum einen, ob die formalen Kriterien erfüllt sind. Die deutsche Staatsbürgerschaft, Dein Alter und Dein bisheriger Werdegang spielen dabei unter anderem eine Rolle. Zum anderen fällt der Personalbedarf in Deinem Berufsfeld ins Gewicht. Und schließlich zählt der Gesamteindruck, den Deine Bewerbung hinterlässt. Passt hier alles, wirst Du zum Einstellungstest eingeladen.
Dein Eignungstest wird meist in einem Karrierecenter stattfinden. Je nachdem, wo Du wohnst, nimmst Du dann in dem Karrierecenter am Test teil, das für Dein Bundesland zuständig ist. Mit zwei Ausnahmen: Willst Du die Offizierslaufbahn einschlagen, führt das Assessment-Center für Führungskräfte in Köln Deinen Eignungstest durch. Und wenn Du zur Marine willst, fährst Du für die Prüfung nach Wilhelmshaven.
Die Eignungsprüfung setzt sich aus mehreren Einzeltests zusammen. Der genaue Ablauf und die inhaltlichen Schwerpunkte hängen von der Laufbahn und der Verwendung ab. So ist die Prüfung für angehende Offiziere beispielsweise umfangreicher als der Test für künftige Unteroffiziere. Und bei einem technischen Beruf bei der Luftwaffe hat der Test etwas andere Inhalte als bei einem kaufmännischen Job in der Verwaltung oder einer Verwendung im Sanitätsdienst. Die Bausteine selbst sind aber gleich. Welche das sind, schauen wir uns jetzt an.
Die Begrüßung
Den Anfang macht eine Info-Runde. Dafür kommst Du mit den anderen Bewerbern an einem Treffpunkt zusammen. Nach der Begrüßung erklären die Prüfer, wie der Test ablaufen wird. Außerdem kriegst Du eine Mappe. In der Mappe findest Du neben etwas Info-Material mehrere Fragebögen. Sie fragen biographische Daten, aber auch Deine beruflichen Ziele und Deine Motivation ab.
Ein weiteres sehr wichtiges Dokument in der Mappe ist der sogenannte Laufzettel. Auf dem Laufzettel steht, wann Du wo erscheinen musst und welche Prüfung Du dort ablegst. Oft schließt sich an die Begrüßungs- und Info-Runde noch ein Vortrag über Deinen künftigen Tätigkeitsbereich an.
Aufsatz (nur Bewerber für die Offizierslaufbahn)
Als Offiziersanwärter schreibst Du beim Einstellungstest einen Aufsatz. Meist gibt es dafür drei verschiedene Themenvorschläge zur Auswahl. Und eine sehr beliebte Aufgabenstellung besteht darin, dass Du Dich mit einem Wortpaar auseinandersetzen musst. Dabei sind die beiden Begriffe so gewählt, dass sie zwar ähnliche Bedeutungen haben können, aber eben nicht ganz das Gleiche beschreiben. „Versuch und Probe“ ist zum Beispiel so ein Wortpaar. In Deinem Text musst Du die beiden Wörter dann zuerst definieren. Anschließend vergleichst Du sie miteinander, zeigst die Gemeinsamkeiten auf und beschreibst die Unterschiede. Deinen Aufsatz schließt Du mit einem Fazit ab.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Trainings-Center (2022)
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
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- Bundeswehr Fachwissen
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- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
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Genauso ist möglich, dass eine Erörterung oder eine Stellungnahme gefragt ist. Inhaltlich kann es dabei um das aktuelle Zeitgeschehen, die Bundeswehr, den Beruf oder das alltägliche Leben gehen.
Den Text schreibst Du ohne Hilfsmittel wie Bücher, Zeitungen oder das Internet ganz klassisch mit Stift auf Papier. Natürlich geht es beim Aufsatz in erster Linie um Dinge wie Rechtschreibung, Grammatik und Ausdrucksvermögen. Aber der Aufsatz soll auch zeigen, ob Du strukturiert arbeitest und Deine Überlegungen nachvollziehbar ausführen kannst. Nebenbei steht zudem Dein Allgemeinwissen auf dem Prüfstand.
CAT-Test
Ein fester Bestandteil vom Eignungstest ist der sogenannte CAT-Test. CAT steht für Computer-Assistierte Testung und meint ein Testverfahren, das computergestützt durchgeführt wird.
Eigentlich geht es beim CAT-Test in erster Linie um die fachliche Eignung. Der Computertest soll ermitteln, ob ein Bewerber die grundlegenden Kenntnisse und Fähigkeiten hat, die er für die Ausbildung und die Arbeit braucht. Außerdem stellt der PC-Test fest, welche Bereiche dem Bewerber besonders gut liegen und in welchen Feldern er schwächer ist. Es geht also weniger um spezifisches Fachwissen, sondern eher um Allgemeinwissen und generelle Fähigkeiten. Im Ergebnis zeigt der CAT-Test auf, in welche berufliche Richtung es gehen könnte und ob zum Beispiel die Befähigung für ein Studium vorhanden ist.
Als Quereinsteiger stellt sich die Frage nach der beruflichen Richtung nicht. Deshalb wird es eher um die Fähigkeiten für den Soldatenberuf gehen. Einige Tests wirst Du daher vielleicht nicht machen müssen. Es kann aber nicht schaden, wenn Du auf Fragen und Übungen aus folgenden Bereichen vorbereitet bist:
- Deutsch
- Mathematik
- Physik und Technik
- Allgemeinwissen
- logisches Denken
- visuelles, abstraktes und räumliches Vorstellungsvermögen
- Konzentrationsfähigkeit
- Reaktion
Die einzelnen Tests, die zum CAT-Verfahren gehören, laufen unterschiedlich ab. Überwiegend ist es so, dass Du für alle Aufgaben, die zu dem jeweiligen Test gehören, eine bestimmte Bearbeitungszeit hast. Es gibt aber auch Abschnitte, bei denen die Zeit pro Aufgabe vorgegeben ist. Und diese Bearbeitungsdauer kann ein paar Minuten oder sogar nur wenige Sekunden umfassen.
Adaptives Testverfahren
Vielleicht wird es Dich beruhigen, zu hören, dass beim Computertest nur Auswahlfragen gestellt werden. Zu jeder Frage gibt es also mehrere Antwortmöglichkeiten und daraus wählst Du die richtige Lösung aus. Offene Fragen ohne Lösungsvorschläge sind beim CAT-Test nicht vorgesehen. Schlimmstenfalls kannst Du also raten.
Allerdings solltest Du wissen, dass das sogenannte adaptive Testverfahren angewendet wird. Dieses System bewirkt, dass sich die Übungen von der Schwere her an Deine Fähigkeiten anpassen. Nämlich so: Antwortest Du richtig, werden die Aufgaben zunehmend schwieriger. Andersherum werden die Übungen leichter, wenn Du falsch antwortest. Kann sein, dass Du das gar nicht großartig bemerkst. Die Auswertung vom Test zeigt durch das Verfahren aber, wie gut Du in verschiedenen Feldern bist.
Fragebogenverfahren
Das CAT-Testsystem beinhaltet nicht nur Tests, bei denen es um Wissen und Können geht. Sondern es schließt auch einen Persönlichkeitstest ein. Ein anderer Name für den Persönlichkeitstest ist Fragebogenverfahren. In diesem Abschnitt werden keine Fragen gestellt, sondern verschiedene Aussagen genannt. Zum Beispiel: “Wenn ich einen Fehler gemacht habe, übernehme ich auch die Verantwortung dafür.” Du musst die Aussage für Dich einordnen. Dazu kannst Du durch die Antwortmöglichkeiten einstufen, ob und wie sehr Du der Aussage zustimmst.
Auf der Bundeswehr-Karriere-Seite gibt es einen Online-Test. Er heißt Assessment-Trainer und besteht aus Prüfungsfragen in unterschiedlichen Kategorien. Der CAT-Test im Auswahlverfahren ist natürlich sehr viel umfangreicher. Je nach Laufbahn dauert er alles in allem zwischen zweieinhalb und vier Stunden. Um Dir ein erstes Bild zu machen, ist der Online-Test aber gut geeignet.
Wir haben ausführliche Beiträge über den Computertest und die anderen Bausteine vom Eignungstest für Dich zusammengestellt. Außerdem findest Du Informationen über die Bundeswehr, Tipps für Deine Vorbereitung und Aufgaben zum Üben. Wenn Du möchtest, kannst Du auch Test-Pakete buchen.
Sporttest
Ohne körperliche Fitness geht es als Soldatin oder Soldat nicht und eine gewisse Begeisterung für Sport ist Pflicht. Denn um Deine körperliche Leistungsfähigkeit zu erhalten, ist Sport ein fester Bestandteil im Dienstalltag. Jedenfalls nimmst Du auch im Auswahlverfahren an einem Sporttest teil. Der sogenannte Basis Fitness Test oder kurz BFT, den Du als Bewerber machst, besteht aus drei Stationen.
Zuerst werden Deine Schnelligkeit und Deine Geschicklichkeit getestet. Beim Sprinttest läufst Du dafür elf Mal eine Strecke von zehn Metern. Allerdings ist die Übung kein klassischer Pendellauf, bei dem Du nur hin und her rennst. Stattdessen läufst Du eine Runde und legst Dich dann auf den Bauch. Aus der Bauchlage heraus richtest Du Dich auf und beginnst die nächste Runde. Deinen Durchgang musst Du in weniger als einer Minute schaffen. Denn um diesen Test zu bestehen, sind 60 Sekunden das Maximum.
Bei der zweiten Disziplin, dem Klimmhang-Test, geht es um Kraft. Du nimmst dabei an einer Reckstange die gleiche Position ein wie am Ende von einem normalen Klimmzug. Und diese Position hältst Du möglichst lange. Als Minimum sind fünf Sekunden vorgegeben.
An der dritten Station erwartet Dich eine Ausdauer-Disziplin. Auf einem Fahrrad-Ergometer gilt es nämlich, möglichst schnell drei Kilometer zurückzulegen. Dabei hast Du höchstens sechseinhalb Minuten Zeit, um ins Ziel zu kommen.
Eine kleine Besonderheit
Grundsätzlich musst Du alle einzelnen Prüfungen vom Einstellungstest bestehen. Beim Sporttest gibt es aber eine Besonderheit. Denn wenn Du nur hier durchgefallen bist, kannst Du den Sporttest innerhalb von sechs Monaten wiederholen. Allerdings gilt das tatsächlich nur für den BFT – und unter der Voraussetzung, dass Du bei allen anderen Abschnitten erfolgreich warst.
Klappt es mit der Einstellung, wirst Du den BFT aber auch so schon bald wiederholen. Nämlich am Anfang und am Ende der Grundausbildung. Und danach jedes Jahr einmal. Denn der Basis Fitness Test ist der Standard-Sporttest beim Bund. Alle aktiven Soldaten legen ihn einmal jährlich ab. Nur wird der Fahrrad-Ergometer-Test dann durch einen Lauf über 1.000 Meter ersetzt. Hier ist ein Video dazu.
Ärztliche Untersuchung
Genauso wichtig wie die fachliche Eignung, eine starke Persönlichkeit und körperliche Fitness ist, dass Du gesund bist. Und Deine gesundheitliche Eignung für den Soldatenberuf wird durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt.
Bei der medizinischen Untersuchung durchläufst Du verschiedene Stationen. Ein Sehtest und ein Hörtest gehören genauso dazu wie ein Drogentest. Die Mitarbeiter vom ärztlichen Dienst ermitteln Deine Körpergröße und Dein Gewicht, rechnen Deinen BMI aus, messen Deinen Blutdruck und hören Deine Lungen ab. Ein Arzt schaut sich Deine Körperhaltung an, überprüft die Beweglichkeit Deiner Gelenke und kontrolliert Deine Reflexe. Im persönlichen Gespräch befragt Dich der Bundeswehr-Arzt zu Allergien, alten Verletzungen, Erkrankungen und anderen Punkten in Deiner Krankengeschichte.
Die ärztliche Untersuchung verfolgt zwei Ziele. So stellt der Arzt zum einen fest, ob Du aus medizinischer Sicht generell für den Dienst bei den Streitkräften geeignet bist. Dazu arbeitet er eine Checkliste durch und ordnet den verschiedenen Gesundheitsthemen Tauglichkeitsgrade zu. Zum anderen beurteilt der Arzt, ob Du für bestimmte Verwendungen ausscheidest.
Gruppensituation (nur angehende Feldwebel und Offiziere)
Hast Du Dich für die Laufbahn der Feldwebel oder der Offiziere beworben, ist die Gruppensituation ein Baustein von Deinem Eignungstest. In diesen Laufbahnen gehörst Du zu den Führungskräften der Bundeswehr. Deshalb möchte der Bund gerne sehen, wie Du Dich in und vor einer Gruppe verhältst. Durchsetzungsvermögen, Kompromissbereitschaft, Ausdrucksvermögen, Entschlussfreudigkeit und Teamgeist sind Dinge, auf die die Prüfer hier achten.
Den Test absolvierst Du zusammen mit zwei oder drei anderen Bewerbern. Die Prüfer geben euch zwei Aufgaben. So müsst ihr vielleicht eine Diskussion zu einem bestimmten Thema führen, eine Lösung für ein Problem finden oder gemeinsam eine Entscheidung in einer schwierigen Situation treffen.
Nach den Gruppenaufgaben steht dann noch ein Kurzvortrag auf dem Programm. Auch dafür nennen Dir die Prüfer wieder ein Thema. Du hast daraufhin etwas Zeit, um Dir Gedanken zu machen und Argumente zu überlegen. Anschließend trägst Du Dein Ergebnis vor der Gruppe vor.
Interview
Ein Vorstellungsgespräch ist im Auswahlverfahren obligatorisch. Die Bundeswehr möchte Dich als Mensch näher kennenlernen und etwas über Deine Motivation wissen. Deine Gesprächspartner beim Interview sind meist ein Psychologe und ein Feldwebel oder Offizier. Weil ein Psychologe da ist und es um Deine persönliche und charakterliche Eignung geht, ist manchmal von einem psychologischen Gespräch die Rede.
In Wahrheit ist das Interview aber ein normales Vorstellungsgespräch mit den üblichen Fragen. So werden sich die Prüfer nach Deinem bisherigen Werdegang und Deinen Stärken und Schwächen erkundigen. Außerdem interessiert sie, warum Du zur Bundeswehr willst, was Du von dem Job erwartest und welche beruflichen Ziele Du hast. Sie werden vermutlich fragen, warum Du gerade diese Laufbahn einschlagen willst und wie Du Dir Deinen Aufgabenbereich vorstellst.
Viele Fragen werden sich auf die Angaben beziehen, die Du bei der Info-Runde in den Fragebögen gemacht hast. Gut möglich ist auch, dass die Prüfer auf die eine oder andere Antwort vom CAT-Test eingehen werden. Und vermutlich werden sie auf kritische Themen zu sprechen kommen, beispielsweise die Risiken als Soldat, die Gefahren bei einem Einsatz im Ausland oder auch Brüche in Deinem Lebenslauf.
Ansonsten fährst Du am besten, wenn Du Du selbst bleibst. Lasse Dich offen auf das Gespräch ein und spiele den Prüfern nichts vor. Je natürlicher und authentischer Du bist, desto besser wird das Interview laufen.
Die Einplanung
Nachdem Du alle Abschnitte vom Einstellungstest erfolgreich hinter Dich gebracht hast, ist die Einplanungsstelle Deine letzte Station. Der Einplaner hat Deine Testergebnisse vor sich. Er erfasst die Daten in einem Computerprogramm und erhält so Dein Profil. Dieses Profil gleicht er anschließend mit passenden Dienstposten ab.
Ist bei den Angeboten etwas für Dich dabei, kannst Du direkt zusagen. Möglich ist aber auch, dass Du auf eine Warteliste kommst. Das ist dann der Fall, wenn derzeit keine geeigneten Dienststellen frei sind. Oder wenn noch nicht klar ist, ob Deine Testergebnisse für eine Einstellung ausreichen. Andersherum musst Du Dich natürlich nicht sofort entscheiden. Vielleicht willst Du erst in ein paar Monaten zur Bundeswehr kommen oder Dir in Ruhe überlegen, ob die Streitkräfte wirklich das Richtige für Dich sind. Dann wirst Du in den Bewerber-Pool aufgenommen und kannst Dich melden, wenn Du soweit bist.
Übrigens: Die Alternative zu einer Verpflichtung als Zeitsoldat ist der Freiwillige Wehrdienst. Er bietet Dir die Möglichkeit, die Bundeswehr kennenzulernen, ohne dass Du Dich gleich für die nächsten Jahre festlegen musst. Und während oder nach dem Dienst kannst Du immer noch entscheiden, ob Du bei der Bundeswehr bleibst oder doch lieber zu einem zivilen Arbeitgeber wechselst.
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