Bei der Bundeswehr kannst Du Soldatin oder Soldat werden. Soll es anstelle einer militärischen Laufbahn lieber eine zivile Karriere werden, kannst Du eine Ausbildung absolvieren oder als Angestellter im öffentlichen Dienst arbeiten. Und dann gibt es noch eine dritte Möglichkeit. Nämlich eine Laufbahn als Beamtin oder Beamter. Je nachdem, welchen Bildungsabschluss Du hast, stehen hier mit dem mittleren, dem gehobenen und dem höheren Dienst gleich drei verschiedene Wege offen.
Allerdings setzt eine Einstellung voraus, dass Du den Eignungstest erfolgreich gemeistert hast. Und was Du zum Auswahlverfahren wissen solltest, erklären wir Dir in diesem Beitrag.
Bundeswehr Einstellungstest Beamter: Das Online Training
Natürlich prägen bei der Bundeswehr Soldatinnen und Soldaten das Bild. Schließlich stellen die Streitkräfte das deutsche Militär. Doch damit die Truppe einen guten Job machen kann, braucht sie die entsprechende Ausrüstung. Das fängt beim Personal an und endet bei Gerät und Technik. An dieser Stelle kommen die zivilen Kräfte der Bundeswehrverwaltung ins Spiel. Als Dienstleister und Ausrüster sorgen sie dafür, dass die Bundeswehr als Organisation funktioniert und alles hat, was sie braucht.
Dafür sind in der Verwaltung, der Rechtspflege und der Militärseelsorge über 60.000 Arbeitskräfte tätig. Darunter sind Azubis, zivile Mitarbeiter in den verschiedensten Berufen – und eben auch Beamte.
Doch Beamter ist nicht gleich Beamter. Denn zum einen wird zwischen drei Laufbahnen unterschieden. Und zum anderen gibt es innerhalb der Laufbahnen den nichttechnischen, den technischen und den feuerwehrtechnischen Dienst. Dazu kommen dann noch Spezialdienste. Doch eines ist immer gleich: Wenn Du eine Beamtenlaufbahn einschlagen willst, musst Du den Einstellungstest bestehen.
Die verschiedenen Beamten-Laufbahnen bei der Bundeswehr
Wie schon erwähnt, gibt es bei der Bundeswehr nicht nur eine Beamtenlaufbahn. Stattdessen sind es drei verschiedene Laufbahnen. Sie teilen sich dann noch einmal in den technischen und den nichttechnischen Bereich. Dazu kommen die Feuerwehr und spezielle Dienste.
Der mittlere Dienst
Beamtinnen und Beamten des mittleren Dienstes sind an vielen Stellen in der Bundeswehrverwaltung im Einsatz. Und sie üben verschiedenste technische und nichttechnische Berufe aus.
Im technischen Dienst sind sie als Techniker oder Meister vor allem im Bereich der Rüstungs- und Wehrtechnik tätig. Aber genauso können sie bei militärischen Einheiten und in verschiedenen Dienststellen arbeiten. Im nichttechnischen Verwaltungsdienst bringen sie sich als Verwaltungsfachkräfte ein. Dabei reicht das Aufgabenspektrum vom Personalmanagement über den IT-Bereich und das Gebäudemanagement bis hin zum Rechnungswesen oder dem Umweltschutz.
Zusätzlich dazu sind Beamtinnen und Beamte im mittleren Dienst bei der Feuerwehr aktiv. Außerdem gibt es Arbeitsplätze in der Wetterbeobachtung und in der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung des Bundes.
Der gehobene Dienst
Beamtinnen und Beamten in der Laufbahn des gehobenen Dienstes gehören zum mittleren Führungsmanagement der Bundeswehrverwaltung. Entsprechend verantwortungsvoll sind die Aufgaben, die sie übernehmen.
Dabei sind sie im technischen Dienst als Ingenieure tätig. Die Rüstungs- und Wehrtechnik ist dabei ihr Haupt-Aufgabengebiet. Im nichttechnischen Dienst arbeiten sie als Diplom-Verwaltungswirte. Hier kommen viele verschiedene Tätigkeiten in Frage, angefangen beim Controlling über die Sachbearbeitung bis hin zu IT oder Gebäudemanagement.
Bei der Feuerwehr sind Beamten im gehobenen Dienst ebenfalls im Einsatz. Und sie können als Meteorologen oder bei der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung des Bundes arbeiten.
Der höhere Dienst
Die höchste Beamtenlaufbahn ist der höhere Dienst. Die Beamtinnen und Beamten, die in dieser Laufbahn tätig sind, bilden das Führungspersonal der Verwaltung. Wie die beiden anderen Laufbahnen schließt auch der höhere Dienst technische und nichttechnische Berufe ein. Die Aufgabenfelder sind ähnlich, nur übernehmen die Beamtinnen und Beamten als Führungskräfte verantwortungsvolle Leitungsaufgaben.
Weitere Einsatzmöglichkeiten im höheren Dienst gibt es in der Rechtsberatung und im Sprachendienst. Außerdem können die Beamten als Meteorologen und als Psychologen arbeiten.
Diese Voraussetzungen musst Du mitbringen
Wenn Du bewirbst, möchtest Du ja nicht nur eingestellt werden, die Laufbahnausbildung absolvieren und den Vorbereitungsdienst gut meistern. Sondern letztlich ist Dein Ziel, irgendwann den Beamtenstatus auf Lebenszeit zu haben. Doch damit das möglich ist, musst Du zunächst einmal ein paar grundlegende Voraussetzungen erfüllen. Und zwar folgende:
- Du hast die deutsche Staatsbürgerschaft, bist also Deutscher im Sinne von Art. 116 Abs. 1 des Grundgesetzes.
- Du bist bereit, jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung gemäß Grundgesetz einzutreten.
- Zum Zeitpunkt der Einstellung hast Du das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet. (Bei der Feuerwehr solltest Du nicht älter als 40 sein.)
- Du bringst die fachliche und die persönliche Eignung für Deine künftigen Aufgaben mit. Ob das der Fall ist, wird beim Einstellungstest überprüft.
- Du hast kein Problem damit, bundesweit versetzt zu werden.
- Zeitweise in einer berufsbezogenen Verwendung an Auslandseinsätzen teilzunehmen, kannst Du Dir grundsätzlich vorstellen.
Zu diesen formalen Kriterien kommt dann noch Dein Bildungsabschluss dazu. Welche Anforderungen dabei gelten, hängt davon ab, welche Laufbahn Du einschlagen willst:
Laufbahn | Abschluss |
mittlerer Dienst | Realschulabschluss oder Hauptschulabschluss und abgeschlossene Berufsausbildung in einem förderlichen Beruf |
gehobener Dienst | Abitur oder Fachhochschulreife, wenn Du ein duales Studium anstrebst; ansonsten abgeschlossenes Studium (mit Bachelor oder Diplom) in einem Studienfach, das zur angestrebten Verwendung passt |
höherer Dienst | abgeschlossenes Hochschulstudium (mit Master oder Diplom) im entsprechenden Studienfach (z.B. Jura als Jurist oder Medizin als Arzt) |
Möchtest Du zur Feuerwehr, brauchst Du außerdem einen gültigen Führerschein in der Klasse B.
So kannst Du Dich bewerben
Wenn Du weißt, in welche Richtung es für Dich gehen soll, kannst Du das Bewerber-Portal der Bundeswehr aufrufen. Dort werden die aktuellen Stellenausschreibungen veröffentlicht. Die Stellenanzeigen enthalten alle Angaben, die Du Für Deine Bewerbung brauchst. Also zum Beispiel, welche Unterlagen in Deine Mappe müssen und wer Dein Ansprechpartner ist.
Gleichzeitig kannst Du das Portal nutzen, um eine Online-Bewerbung einzureichen. Dafür musst Du Dich zuerst auf der Plattform registrieren. Anschließend kannst Du Deine Bewerbungsunterlagen hochladen und übermitteln. Willst Du Deine Bewerbung nicht online abgeben, kannst Du sie auch per E-Mail oder klassisch per Post an die zuständige Stelle schicken. Oder Du gibst Deine Mappe in einem Karriereberatungsbüro ab. Von dort aus wird sie dann an die richtige Stelle weitergeleitet.
Die Bewerbungsunterlagen
Unabhängig davon, ob Du Deine Bewerbung elektronisch oder auf Papier abgibst, muss sie immer die gleichen Unterlagen enthalten. Und dazu gehören folgende:
- Anschreiben mit Angabe Deines gewünschten Einstellungstermins
- tabellarischer Lebenslauf
- Kopie von Deinem Schulabschlusszeugnis
- Bewerbungsbogen und die dazugehörigen Anlagen
Die Bewerbungsformulare der Bundeswehr kannst Du Dir hier als PDF herunterladen. Auf der Webseite stehen übrigens auch Broschüren über die einzelnen Laufbahnen zum Download zur Verfügung.
Was Du sonst noch in die Mappe einfügen solltest, richtet sich danach, für welche Laufbahn Du Dich bewirbst und welche Unterlagen Du hast. So sind unter anderem denkbar:
- Nachweis über Deine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung
- Studiennachweise
- Zeugniskopie von Deiner Prüfung als Geselle, Meister oder Techniker
- Kopien von Zeugnissen über bisherige Praktika und Jobs
- Belege für berufliche Qualifikationen, Weiter- und Fortbildungen
Sofern Du einen Schwerbehindertenausweis (oder einen Bescheid über die Gleichstellung) hast, solltest Du eine Kopie davon ebenfalls zu Deinen Bewerbungsunterlagen nehmen. Denn bei gleicher Eignung wird Deine Bewerbung sogar bevorzugt behandelt. Allerdings übermittelst Du diese Kopie nicht online, sondern per Post.
Die Bewerbungsfristen und die Einstellungstermine
Im Prinzip kannst Du Dich bei der Bundeswehr das ganze Jahr über bewerben. Allerdings gibt es für die Beamtenlaufbahnen feste Einstellungstermine. Für welchen Termin Deine Bewerbung berücksichtigt werden kann, hängt deshalb davon ab, wann sie eingeht. Die einzelnen Stichtage haben wir in den folgenden Tabellen für Dich zusammengestellt:
Mittlerer Dienst
Einstellungstermin | Bewerbungsschluss | |
technischer Dienst | April
Oktober |
31. Juli des Vorjahres
31. Januar |
nichttechnischer Dienst | März
September |
30. April des Vorjahres
31. Oktober des Vorjahres |
feuerwehrtechnischer Dienst | Mai | 31. Juli des Vorjahres |
naturwissenschaftlicher Dienst | November | 31. Oktober des Vorjahres |
technischer Dienst der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung | März | 28. Februar des Vorjahres |
Gehobener Dienst
Einstellungstermin | Bewerbungsschluss | |
technischer Dienst | September
März |
31. Januar
31. August des Vorjahres |
nichttechnischer Dienst | April
Oktober |
30. Juni des Vorjahres
31. Dezember des Vorjahres |
feuerwehrtechnischer Dienst | September | 30. November des Vorjahres |
naturwissenschaftlicher Dienst | Oktober | 31. Oktober des Vorjahres |
technischer Dienst der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung | Oktober | 30. September des Vorjahres |
Höherer Dienst
Im höheren Dienst gibt es keine bestimmten Einstellungstermine. Hier stellt die Bundeswehr vielmehr nach Bedarf ein. Ob und welche Stellen frei sind, erfährst Du über die Karriere-Seite und das Bewerber-Portal.
Bundeswehr Einstellungstest Beamter: Das kommt auf Dich zu
Dass Du die formalen Kriterien für den Beamtendienst erfüllst, ist die eine Sache. Doch Du musst eben auch persönlich und fachlich für Deine künftigen Aufgaben geeignet sein. Und um herzufinden, ob das der Fall ist, lädt Dich die Bundeswehr zu einem Einstellungstest ein.
Wo Du Deinen Eignungstest machst, hängt davon ab, wofür Du Dich beworben hast. Als Bewerber für den höheren und den gehobenen Dienst kommst Du für den Test ins Assessmentcenter für Führungskräfte nach Köln. Soll es der mittlere Dienst werden, ist ein Karrierecenter für Deine Prüfung zuständig. Welches Karrierecenter das ist, richtet sich nach Deinem Wohnort. Denn den einzelnen Bundesländern ist jeweils ein Karrierecenter zugeordnet. Aber keine Angst: In Deiner Einladung ist alles ganz genau beschrieben.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Trainings-Center (2022)
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
- Läuft auf allen Geräten – sofortige Freischaltung
- Einmalzahlung, kein Abo!
Der Bundeswehr Einstellungstest für künftige Beamte geht über zwei Tage. Am ersten Tag stehen die schriftlichen Prüfungen auf dem Programm. Möchtest Du zur Feuerwehr, legst Du außerdem einen Sporttest ab. Am zweiten Prüfungstag geht es dann mit den mündlichen Tests weiter. Anders als im Auswahlverfahren für Soldaten folgen die beiden Prüfungstage aber nicht direkt aufeinander. Vielmehr gilt Deine Einladung zunächst nur für den ersten Teil. Hast Du dabei gut abgeschnitten, bekommst Du eine zweite Einladung für die mündlichen Prüfungen. Und die einzelnen Bausteine vom Eignungstest schauen wir uns jetzt an!
Sporttest (nur Feuerwehr)
Als Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann musst Du körperlich fit sein. Das ist in diesem Job einfach unumgänglich. Wie es mit Deiner Fitness und körperlichen Leistungsfähigkeit aussieht, prüft die Bundeswehr im Einstellungstest durch einen Sporttest. Er heißt offiziell Basis Fitness Test oder kurz BFT. Für Bewerber besteht der Sporttest aus den folgenden drei Stationen:
1. 11 x 10 Meter Sprinttest
An der ersten Station geht es einerseits um Schnelligkeit und andererseits um Geschicklichkeit. Der Sprinttest ist nämlich eine Art Wende- oder Pendellauf. Nur sprintest Du nicht nur vor und zurück. Stattdessen legst Du Dich nach jeder Runde auf dem Bauch ab. Der Ablauf der Übung ist so:
- Für den Start legst Du Dich bäuchlings auf eine Turnmatte. Deine Beine streckst Du gerade nach hinten und Deine Arme liegen neben Deinem Oberkörper. Wenn Du nach vorne schaust, siehst Du in zehn Metern Entfernung eine Pylone.
- Auf Startkommando des Prüfers springst Du auf und rennst zu der Pylone.
- Dann läufst Du einmal um die Pylone herum und rennst zurück zur Matte.
- Die Matte läufst Du von einer Seite an und legst Dich wieder auch dem Bauch ab. Anschließend nimmst Du Deine Hände einmal auf dem Rücken zusammen. Damit ist die erste Runde erledigt.
- So wie die erste Runde läufst Du noch vier weitere Runden.
- Wenn Du fünf komplette Runden gelaufen bist (also zum sechsten Mal aufstehst), folgt der letzte Sprint. Sobald Du die Pylone erreicht hast, stoppt der Prüfer Deine Zeit.
Für die fünfeinhalb Runden hast Du maximal eine Minute. Denn 60 Sekunden sind die Mindestvorgabe, damit Du diese Übung bestehst. Je schneller Du bist, desto besser ist aber Deine Wertung.
2. Klimmhang-Test
Bei der zweiten Übung geht es um Kraft. Dafür ist ein Reck aufgebaut. Du greifst die Stange im Kammgriff und ziehst Dich soweit nach oben, dass die Stange ungefähr auf Höhe Deiner Schultern verläuft. Im Prinzip nimmst Du also die gleiche Position ein wie am Ende von einem normalen Klimmzug. Damit Du es etwas einfacher hast, steht unter der Stange ein kleiner Kasten.
Passt alles, wird der Kasten unter Deinen Füßen weggenommen und die Zeit läuft. Dein Ziel ist, die Position so lange wie möglich zu halten. Fünf Sekunden musst Du mindestens schaffen, denn das ist die Mindestvorgabe. Auch hier gibt es für bessere Leistungen aber wieder mehr Punkte. Die Messung stoppt, sobald Du mit Deinem Kinn unter die Stange absinkst.
3. 3.000 Meter Fahrrad-Ergometer-Test
Als letzte Disziplin steht eine Ausdauer-Übung auf dem Programm. Auf einem Fahrrad-Ergometer musst Du eine Strecke von drei Kilometern zurücklegen. Und das möglichst schnell. Maximal hast Du 6:30 Minuten Zeit.
Bevor der Test beginnt, gibt es eine Aufwärmphase. Sie dauert eine Minute und Du radelst bei 70 Watt. Danach erhöht sich der Widerstand auf 130 Watt. Bleibst Du bei den 130 Watt, musst Du mit ungefähr 85 Umdrehungen pro Minute in die Pedale treten. Dann schaffst Du es rechtzeitig ins Ziel. Du kannst den Widerstand aber jederzeit anders einstellen. Erhöhst Du ihn, machst Du mit jeder Umdrehung mehr Meter. Senkst Du die Leistung, musst Du als Ausgleich sehr viel schneller radeln. Letztlich ist es also genauso wie mit den Gängen beim Fahrrad.
Der Ergometer-Test endet mit einer Phase zum Abkühlen. Wie zu Beginn radelst Du dabei locker eine Minute lang. Dadurch soll Dein Kreislauf wieder runterkommen.
Übung auf dem Schwebebalken
Zum Sporttest kommt noch eine weitere Übung dazu. Sie gehört nicht zum BFT, findet aber auch in der Sporthalle statt. Bei dieser Übung läufst Du über einen Schwebebalken. Am anderen Ende angekommen, kehrst Du um und läufst bis zur Mitte zurück. Dann gehst Du drei Schritte rückwärts und springst zum Schluss vom Schwebebalken runter. Insgesamt darfst Du dafür nicht länger als 31 Sekunden brauchen. Die Übung soll zeigen, wie trittsicher Du bist und wie gut Du das Gleichgewicht halten kannst.
Aufsatz
Zum schriftlichen Teil vom Einstellungstest gehört ein Aufsatz. Üblicherweise gibt es dabei drei verschiedene Aufgabenstellungen, von denen Du Dir ein Thema aussuchen kannst. Um welche Themen es gehen wird, lässt sich nicht vorhersagen. Denn die Aufgaben wechseln regelmäßig.
Ein beliebtes Aufsatzthema beschäftigt sich mit einem Wortpaar. Die beiden Begriffe sind so gewählt, dass sie eine ähnliche Bedeutung haben können, aber eben nicht ganz das Gleiche bedeuten. Ein Beispiel für so ein Wortpaar wäre „Nachricht und Meldung“. Deine Aufgabe besteht dann darin, die beiden Wörter zu erklären und miteinander zu vergleichen.
Daneben kann es beim Aufsatz um ein Thema gehen, dass sich mit der Bundeswehr beschäftigt. Genauso kann eine Fragestellung aus dem alltäglichen Leben drankommen. Oder ein wichtiges Ereignis aus dem aktuellen Zeitgeschehen kann Thema sein. Je nach Aufgabenstellung schreibst Du dann eine Erörterung oder eine Stellungnahme.
Deinen Text verfasst Du von Hand. Hilfsmittel wie Bücher, Zeitungen oder das Internet stehen nicht zur Verfügung. Denn durch den Aufsatz möchte die Bundeswehr mehrere Dinge prüfen. Natürlich spielen Deine Deutschkenntnisse eine große Rolle. Rechtschreibung, Grammatik und Ausdrucksvermögen sind Faktoren, die bewertet werden. Aber es geht auch darum, ob Du logisch denkst und mit Struktur vorgehst. Und ob Du sauber und ordentlich arbeitest. Nebenbei testet der Aufsatz außerdem ein wenig Dein Allgemeinwissen.
CAT-Test
Das Herzstück vom ersten Prüfungsteil ist der sogenannte CAT-Test. CAT ist die Abkürzung für Computerassistierte Testung. Hinter dem CAT-Test verbirgt sich ein Testverfahren, das sich aus verschiedenen Einzeltests zusammensetzt. Alle diese Tests machst Du am Computer.
Die Inhalte von den Tests richten sich nach dem Bereich, in dem Du arbeiten willst. So werden bei einem technischen Beruf Themen wie Technik und Physik eine größere Rolle spielen. Interessierst Du Dich für einen kaufmännischen Beruf, wird der Fokus eher auf Deutsch und Mathe liegen. Grundsätzlich solltest Du Dich aber auf Übungen, Fragen und Aufgaben aus beispielsweise folgenden Bereichen vorbereiten:
- Deutsch
- Mathematik
- Allgemeinwissen
- Physik, Elektronik und Elektrotechnik
- technisches Verständnis
- logisches Denken
- räumliches Vorstellungsvermögen
- Konzentration
- Merkfähigkeit
Der Aufbau der einzelnen Tests ist unterschiedlich. So hast Du bei einigen Tests eine bestimmte Bearbeitungszeit für alle Aufgaben. Dann kannst Du Dir Dein Tempo selbst einteilen. Bei anderen Tests ist die Bearbeitungsdauer pro Aufgabe vorgegeben. Sobald die Zeit abgelaufen ist, wird die Frage ausgeblendet und die nächste Übung erscheint. Jedenfalls ist gut möglich, dass andere Bewerber schneller fertig sind als Du oder umgekehrt länger brauchen. Das ist normal – lasse Dich davon nicht verunsichern!
Das adaptive Testverfahren
Der CAT-Test enthält nur Auswahlfragen. Du musst selbst keine Antworten formulieren. Stattdessen gibt es zu jeder Frage mehrere Lösungsvorschläge. Daraus wählst Du die richtige Lösung aus. Dabei ist auch immer nur eine Antwortmöglichkeit richtig.
Während Du Dich durch die Aufgaben arbeitest, wird aber ein System angewendet, das adaptives Testverfahren heißt. Das System bewirkt, dass sich die Übungen an Dein Wissen und Können anpassen. Beantwortest Du eine Frage richtig, wird die nächste Frage nämlich ein bisschen schwerer. War Deine Antwort falsch, folgt umgekehrt eine Aufgabe, die etwas einfacher ist. Dir wird vielleicht gar nicht großartig auffallen, dass sich der Schwierigkeitsgrad verändert. Der CAT-Test zeigt durch das adaptive Verfahren aber recht genau, wie gut Dir die verschiedenen Bereiche liegen.
Das Fragebogenverfahren
Beim CAT-Test gibt es dann noch ein weiteres Testverfahren. Es nennt sich Fragebogenverfahren und ist eine Art Persönlichkeitstest. Bei diesem Test werden Dir verschiedene Aussagen genannt, zum Beispiel “Meine Pläne spontan über den Haufen zu werfen, ist nicht so mein Ding.” Du musst dann einordnen, ob Du der Aussage ganz, zum Teil oder gar nicht zustimmst.
Die psychologischen Fragen kannst Du nicht richtig oder falsch beantworten. Immerhin geht es hier ja um Dich als Person und um Deine Ansichten. Tatsächlich ist auch am besten, wenn Du bei der Wahrheit bleibst. Du kannst ruhig spontan und aus dem Bauch heraus auf eine Antwort klicken. So entsteht am Ende ein stimmiges Gesamtbild ohne Widersprüche.
Tipp: Einen ersten Eindruck vom CAT-Test kannst Du Dir durch den Assessment-Trainer auf der Bundeswehr-Karriere-Seite verschaffen. Der Online-Test beinhaltet Prüfungsfragen aus mehreren Kategorien. Bei uns findest Du ausführliche Informationen über die einzelnen Abschnitte vom Einstellungstest in separaten Beiträgen. Und neben Tipps für Deine Vorbereitung und viel Wissenswertes über die Bundeswehr als Arbeitgeber haben wir auch Aufgaben und Tests zum Üben für Dich vorbereitet. Online-Kurse und Testpakete bieten wir Dir ebenfalls an.
Das war Teil 1!
Nach dem Aufsatz, dem Computertest und eventuell dem Sporttest hast Du den ersten Teil vom Eignungstest hinter Dir. Jetzt musst Du abwarten. Wenn Du bis hierhin alle Tests bestanden hast und Deine Leistungen gut waren, lädt Dich die Bundeswehr ein zweites Mal ein. Dann sind die mündlichen Abschnitte an der Reihe. Haben Deine Leistungen nicht ausgereicht, ist das Auswahlverfahren für Dich leider beendet.
Gruppensituation
Während es im ersten Teil vom Einstellungstest hauptsächlich um Deine fachliche Eignung ging, steht im zweiten Teil Deine persönliche Eignung im Vordergrund. Die mündlichen Prüfungen beginnen mit einer Gruppensituation. Dafür kommst Du mit zwei oder drei anderen Bewerbern zusammen. Gemeinsam bearbeitet ihr dann Aufgaben. Die Aufgaben können zum Beispiel eine Diskussion über ein bestimmtes Thema vorsehen. Oder die Prüfer schildern euch eine Situation und ihr müsst entscheiden, was ihr macht.
Ein weiterer Bestandteil von der Gruppensituation ist ein Kurzvortrag. Auch dafür geben Dir die Prüfer ein Thema vor. Du hast dann etwas Zeit, um Dich vorzubereiten. Anschließend trägst Du vor der Gruppe vor, was Du Dir überlegst hast. Dein Vortrag sollte so um die fünf Minuten dauern.
Interview
Abgerundet wird der Eignungstest durch ein persönliches Interview. Denn natürlich will der Bund den Menschen, der durch seine Teilnahme am Bundeswehr Einstellungstest Beamter werden will, auch persönlich und näher kennenlernen.
Das Interview ist im Prinzip ein ganz normales Vorstellungsgespräch. Und die Prüfer werden die Fragen stellen, die bei Bewerbungsgesprächen halt üblich sind. Es wird also um Deinen bisherigen Werdegang und Deine Interessen gehen. Die Prüfer werden Dich zu Deinen Stärken und Schwächen und zu Deinen beruflichen Zielen befragen. Außerdem interessiert sie, warum Du eigentlich eine Beamtenlaufbahn beim Bund einschlagen willst. Natürlich wollen die Prüfer so auch herausfinden, ob Du Dich mit dem Beruf und dem Arbeitgeber beschäftigt hast. Du solltest deshalb Bescheid wissen. Denn sonst wird es schwer, überzeugend zu vermitteln, dass Du genau diesen Job wirklich willst.
Es kann sein, dass die Prüfer ein paar Deiner Antworten vom CAT-Test ansprechen. Und vielleicht werden sie kritische Themen anschneiden. Auslandseinsätze, das Bild der Streitkräfte in der Gesellschaft oder auch schlechte Schulnoten oder Brüche in Deinem Lebenslauf, zum Beispiel. Von solchen Fragen solltest Du Dich nicht aus dem Konzept bringen lassen.
Letztlich soll das Vorstellungsgespräch zeigen, ob Du in der angestrebten Beamtenlaufbahn richtig aufgehoben bist. Und Du solltest das Gespräch als Chance verstehen, als Person und Persönlichkeit zu überzeugen. Mache Dich also nicht verrückt – sondern bleibe natürlich und lasse Dich offen auf das Gespräch ein. Dann bist Du auf dem besten Weg zu Deinem Wunschberuf!
Wie es nach dem Auswahlverfahren weitergeht
Auch nach dem zweiten Teil vom Einstellungstest musst Du wieder abwarten. Es kann zwar sein, dass Dir die Prüfer sagen, ob sich Deine Eignung bestätigt hat. Doch die endgültige Entscheidung fällt erst, wenn alle Bewerber das Auswahlverfahren durchlaufen haben. Außerdem überprüft die Bundeswehr ein paar Dinge, die für eine Einstellung als Beamter erfüllt sein müssen.
Deine berufliche Karriere beginnt dann mit der Laufbahnausbildung. Es sei denn, Du bringst schon eine entsprechende Ausbildung mit. Dann kannst Du gleich mit dem Vorbereitungsdienst beginnen. Je nach Laufbahn dauert der Vorbereitungsdienst zwischen 12 und 36 Monaten. Hast Du die Laufbahnprüfung erfolgreich bestanden, wirst Du Beamtin oder Beamter auf Probe. Dann folgt eine dreijährige Probezeit. Und wenn sie vorbei ist, wirst Du zum Beamten auf Lebenszeit ernannt.
Bundeswehr Einstellungstest Online-Training-Center
- Speziell für alle Laufbahnen der Bundeswehr entwickelt
- Für Offiziere, Unteroffiziere, Feldwebel, Mannschaften, freiwilliger Wehrdienst, Ausbildung und Studium
- Bundeswehr Fachwissen
- Übungsmodus und 3 realistische Testmodi
- Aktuelle Testfragen aus diesem Jahr
- Detaillierte Auswertung
- Von Experten erstellt
- Läuft auf allen Geräten – sofortige Freischaltung
- Einmalzahlung, kein Abo!